Einbringer wird der Abg. Herr Kirchner sein. Herr Kirchner, Sie können nach vorn kommen und erhalten das Wort von mir. Bitte sehr.
Vielen Dank, Frau PrĂ€sidentin. - Hohes Haus! Werte Abgeordnete! Sprechen wir einmal mehr ĂŒber Migration nach Deutschland bzw. heute ĂŒber
Zuletzt rĂŒckte das Thema der gröĂtenteils illegalen Zuwanderung durch den Abbrand Morias in den Fokus. Es geht also nicht um die MithrilMinen Moria aus Tolkins âHerr der Ringeâ, sondern um den Brand an jenem Ort in Europa, an welchem sich zeigte, dass auch ein Reisepass als Streichholzschachtel enden kann oder dass auch eine Streichholzschachtel ein Reisepass sein kann.
In einem Interview mit der âWeltâ am 2. Oktober brachte der ehemalige US-Botschafter in Deutschland John Kornblum zum Ausdruck, welche Hoffnung der damalige US-PrĂ€sident Bush mit dem 3. Oktober verband. Er, also Bush, glaubte, dass Deutschland ungeachtet der Lasten der Vergangenheit dazu bestimmt sei, nicht nur Europas fĂŒhrende Macht zu werden, sondern auch seinen Platz unter den fĂŒhrenden Nationen der Welt einzunehmen.
Heute, 30 Jahre spĂ€ter, zeigt sich, dass Ex-PrĂ€sident Bush mit seiner damaligen Erwartung nicht ganz falsch lag. Leider hatte er nur hinsichtlich der Tatsache, dass Deutschland wieder zur fĂŒhrenden Macht in Europa werde, recht gehabt; denn darĂŒber, wie und wie gut Deutschland diese Rolle ausfĂŒllen sollte, hatte er ja zumindest nach Kornblums AusfĂŒhrungen im Interview gar nicht gesprochen.
Und nein, wir Deutschen machen es nicht gut, sondern wir machen es eher schlecht. Insbesondere die ablehnende Haltung der meisten EU-Nationen gegenĂŒber der Asyl- und FlĂŒchtlingspolitik der Kommission, zuletzt maĂgeblich betrieben durch die deutsche PrĂ€sidentin Ursula von der Leyen, spricht hier BĂ€nde.
Ebenso steht es um das zumindest fragwĂŒrdige und durch Bundeskanzlerin Merkel und den tĂŒrkischen Diktator ErdoÄan ausgehandelte EU-TĂŒrkei-Abkommen. Auch die Aufnahme einiger ausgewĂ€hlter FlĂŒchtlinge aus Griechenland bzw. Moria in Deutschland stieĂ unsere europĂ€ischen Partner erneut vor den Kopf.
Zuletzt stellte von der Leyen ihre neuen PlĂ€ne zur EU-Migrationspolitik vor. Bereits im Vorfeld stieĂen ihre Vorhaben auf heftige Kritik, und das zu Recht, wie wir meinen. Denn mehr als ein Ansatz hin zur Lösung des Problems können die vorgelegten PlĂ€ne gar nicht sein.
Deutschland ist der gröĂte Nettozahler der EU. Jeweils etwa 10 bis 15 Milliarden ⏠pro Jahr zahlte die BRD in den letzten Jahren mehr in den EUHaushalt, als an BegĂŒnstigte in Deutschland zurĂŒckfloss. Deutschland nimmt bis heute viel zu viele Migranten auf.
Laut einer Statistik von Eurostat, die der âTagesspiegelâ Mitte September veröffentlichte, wurden die meisten AsylantrĂ€ge in den Monaten Januar bis Juni 2020 in Deutschland gestellt. In einem halben Jahr waren das 85 525. Das kann und darf so nicht weitergehen.
Meine Damen und Herren! Meine Fraktion richtete Anfang dieses Jahres eine GroĂe Anfrage an die Landesregierung. Der Titel war: Die fiskalischen Lasten der ungesteuerten Zuwanderung der Ăra Merkel. Die Landesregierung antworte in der Drs. 7/5980, wobei man nicht weiĂ, ob das ĂŒberhaupt Antworten ist, was da geschah.
Bei der Durchsicht der Drucksache erinnerte ich mich an das bekannte Bild der drei Affen: Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen.
Nichts sehen: An sehr vielen Stellen lesen wir, dass der Landesregierung keine Erkenntnisse im Sinne der Fragestellung vorliegen.
Nichts sagen: Gegebenenfalls aussagekrĂ€ftige Zahlen, Daten und Fakten wurden als Verschlusssache qualifiziert und sind der Ăffentlichkeit somit nicht zugĂ€nglich.
Ich frage mich, wovor hat die Landesregierung eigentlich Angst? Vor der Wahrheit, vor einem Zeugnis des eigenen Versagens oder vor dem Zorn der BĂŒrger?
Meine Damen und Herren! Die wenigen Informationen, welche die Landesregierung dann doch gab, belegen, ĂŒber welche Dimension wir hier sprechen. Es folgen ein paar Beispiele:
Dem Land Sachsen-Anhalt, den Gemeinden und den GemeindeverbĂ€nden sowie den Landkreisen und kreisfreien StĂ€dten entstanden in den Jahren 2014 bis 2018 Kosten in Höhe von fast 1,5 Milliarden ⏠durch die BewĂ€ltigung der unkontrollierten Einwanderung. FĂŒr die Jahre 2019 bis 2023 wurde wieder 1 Milliarde ⏠veranschlagt.
Als Beleg fĂŒr das Versagen des Innenministeriums folgen auch noch zwei Zahlen. In den Jahren 2014 bis 2018 wurden 11 384 Abschiebungen nur versucht oder abgebrochen. Im gleichen Zeitraum gab es 525 Wiedereinreisen nach erfolgter Abschiebung. Das ist nicht nur lĂ€cherlich, sondern erbĂ€rmlich und eigentlich auch zum FremdschĂ€men.
Es geht weiter mit ein paar Zahlen. Nach dem Statistischen Bundesamt haben bereits knapp 21,2 Millionen Menschen in Deutschland einen
Migrationshintergrund. Das sind 25,5 %, also jeder Vierte. In Sachsen-Anhalt haben 173 000 Personen einen Migrationshintergrund. Der Anteil dieser Personen an der Gesamtbevölkerung liegt bei fast 8 %. Davon sind ca. 116 000 Menschen AuslÀnder.
In Sachsen-Anhalt halten sich 38 500 sogenannte Schutzsuchende auf. Fast 6 000 davon wurden abgelehnt. Sie sind aber immer noch hier und beziehen sicherlich Leistungen vom Staat. In Sachsen-Anhalt wurden im Jahr 2019 24 126 Straftaten durch nichtdeutsche TatverdÀchtige begangen.
Die Zahlen des Jahres 2017 fĂŒr das gesamte Bundesgebiet werden noch deutlicher. Der Anteil der tatverdĂ€chtigen AuslĂ€nder bei Mord und Totschlag betrĂ€gt 42 %, bei gefĂ€hrlicher und schwerer Körperverletzung 38 %, bei Vergewaltigung und sexueller Nötigung 37 % und bei Diebstahl und Raub jeweils knapp 40 %. Und das - ich betone das noch mal - bei einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von einem Viertel.
Aber es geht eben nicht nur um das höhere Gewaltpotenzial der hier lebenden Migranten und AuslĂ€nder, es sind eben auch die Kosten. Zum Beispiel kostet ein unbegleiteter junger AuslĂ€nder den Staat ca. 50 000 ⏠jĂ€hrlich. Die Gesamtbelastung fĂŒr unser Bundesland nannte ich bereits.
Meine Damen und Herren! Illegale und unkontrollierte Einwanderung belastet und kostet. Sie belastet die innere Sicherheit sowie den gesellschaftlichen Zusammenhalt und sie kostet den deutschen Steuerzahler dabei Milliarden.
Aber vielen Linken, insbesondere den linken Champagner-Sozialisten, die mit Parolen wie âwir haben Platzâ durch die Lande ziehen, scheint das egal zu sein. Besser gesagt: Es scheint nicht nur egal zu sein, es ist genau das, was sie wollen. Nicht zuletzt die Aufnahme der 1 500 MoriaFlĂŒchtlinge in Deutschland fand doch nur statt, weil diese linksliberalen Milieuleute enormen Druck ausĂŒbten und die Regierung diesem nicht standhalten wollte.
Um die ganze AbsurditÀt dieses Vorganges zu unterstreichen, folgen zwei Zitate. Griechenlands MinisterprÀsident Kyriakos Mitsotakis erklÀrte dazu:
âEs besteht kein Zweifel, dass Moria von einigen hyperaktiven FlĂŒchtlingen und Migranten verbrannt wurde, die die Regierung erpressen wollten, in dem sie Moria niederbrannten und ihre sofortige Umsiedlung von den Inseln forderten.â
âWenn man zu viele Menschen auf den Inseln weiterreisen lĂ€sst, dann ist das auch ein Signal an die TĂŒrkei und an die Millionen FlĂŒchtlinge, die in der TĂŒrkei leben, weiter zu kommen. Dann wird das dahin gehend interpretiert, dass sie Europa doch erreichen können.â
Aber solcherlei Warnungen wollen die linken Migrationsfantasten nicht sehen. Sie plĂ€dieren weiter dafĂŒr, dass alle kommen, die wollen. Sie wollen weitere Einwanderung in unser Land und in unsere Sozialsysteme zum Schaden unseres Landes und zum Schaden ganz Europas.
Meine Damen und Herren! Wollen wir, dass sich die Hoffnungen, welche in uns Deutsche vor 30 Jahren gesetzt wurden, erfĂŒllen, mĂŒssen wir insbesondere mit Blick auf das Thema Flucht und Migration mehr leisten. Butterweiche AnsĂ€tze, wie sie zuletzt von Frau von der Leyen prĂ€sentiert wurden, reichen hierzu nicht aus.
Wie es im Antrag ersichtlich ist, lehnen wir jene Bestandteile des Vorschlagspaketes, die auf einen Verteilmechanismus zur Aufnahme von FlĂŒchtlingen abzielen, ab. Die Mehrzahl der EUMitgliedstaaten haben wir dabei auf unserer Seite.
Die Forderungen nach der Sicherung der EUAuĂengrenzen, nach einer BekĂ€mpfung der illegalen Zuwanderung sowie nach schnellen Abschiebungen von nicht asylberechtigten Personen sind begrĂŒĂenswerte Forderungen. Auch hier ist die Mehrzahl der EU-Mitgliedstaaten an unserer Seite.
Daher beantragen wir, dass die Landesregierung auf die Bundesregierung einwirkt, eine Kehrtwende bei der Asyl- und Migrationspolitik im Interesse der Mehrheit der europĂ€ischen Nationen und der BĂŒrger Europas einzuleiten, eine dringend notwendige Kehrtwende, wie sie unsere BĂŒrger seit Jahren fordern. Von der Leyens Vorstellungen dĂŒrfen gern als Beratungsgrundlage dienen, selbstverstĂ€ndlich nicht als Blaupause; denn das Fass steht kurz vor dem Ăberlaufen.
Darin, wie wir Deutschen und EuropĂ€er zukĂŒnftig mit Massenzuwanderung umgehen, liegt der SchlĂŒssel, in welchem Land und in welcher Art europĂ€ischer Völkergemeinschaft wir zukĂŒnftig leben. Wir wollen fĂŒr unsere Kinder und Kindeskinder nur das Beste, eine glĂŒckliche Zukunft in Sicherheit und Freiheit. Dazu braucht es die Festung Europa. Dazu braucht man hier und jetzt Remigration.
Dazu braucht es Mut und Willen; ich hoffe, der verlÀsst sie nicht bei der Abstimmung. Denn das Volk wird sich diese ZustÀnde nicht ewig anschauen. Haben Sie den Mut und stimmen Sie
diesem Antrag zu. Zeigen Sie Ihren politischen Willen, diesem Land zuzustimmen. Und stimmen Sie unserem Antrag oder einer Ăberweisung zu. - Ich danke Ihnen fĂŒr Ihre Aufmerksamkeit.
Ich sehe keine Wortmeldungen. Somit bekommt der Minister Herr Stahlknecht das Wort, wenn das Pult vorbereitet ist.