Das war für die CDUFraktion Herr Kollege Hippold. Gibt es aus den – – Einen Moment mal. Sie wollen sicher eine neue Runde eröffnen, Herr Kollege Thumm?
Ich muss erst einmal fragen, ob es Redebedarf aus den Fraktionen gibt. – Den gibt es nicht. Dann würde für die einbringende Fraktion Herr Thumm eine neue Rederunde eröffnen. Wollen Sie das?
(Marco Böhme, DIE LINKE: Das können Sie nicht mehr! – Zurufe der Abg. Rico Gebhardt, DIE LINKE, und Valentin Lippmann, BÜNDNISGRÜNE)
Der Redebeitrag von Herrn Hippold war doch sehr erhellend. Er sagt, wir kompensieren die Sanktionen mit Autowerken in China. Ich sage Ihnen: Das können Sie machen, aber nicht mit uns! Das schafft in Deutschland und in Sachsen, besonders in Südwestsachsen, keinen Arbeitsplatz – es vernichtet Arbeitsplätze.
Eine schöne Vorstellung – Sie sprachen von bidirektionalen Stromnetzen –: dass die Autos abends hingestellt und geladen werden und wenn dann Bedarf im Stromnetz ist, es zurückgeht.
In Ihrem ersten Redebeitrag haben Sie aber von Marktwirtschaft gesprochen. Wir machen es kurz: Die Kilowattstunde kostet 50 Cent. Unter marktwirtschaftlichen Bestimmungen ist diese mit 50 Cent in dem E-Auto gespeichert. Wenn derjenige mit seinem E-Auto in das Netz zurück einstromt, will er irgendetwas für die Einspeisung in das Netz haben. Dann sind wir bei 60 Cent. Das sind dann 600 Euro pro Megawatt, die wir haben. Das würde bedeuten, dass wir bei den Strompreisen sind, die wir in Form der Energiekrise im Jahr 2022 hatten.
Vielen Dank, Herr Hippold. Sie machen alles teurer. Sie haben von dem, wovon Sie reden, überhaupt gar keine Ahnung.
Ich bin schon ein wenig traurig. Ich habe gedacht, dass ich mir zumindest ein wenig Mühe gegeben habe, bei Ihnen für Erhellung zu sorgen. Offenbar ist mir das bei Teilen der AfD nicht gelungen.
Erst einmal habe ich nicht von bidirektionalen Netzen, sondern vom bidirektionalen Laden gesprochen.
Sie haben natürlich recht, dass der Kunde dafür etwas will. Ich weiß zwar nicht, wo Sie die 50 Cent für den Strom hernehmen; denn wenn ich bei Verivox schaue, gehen die Preise bei großen Verbräuchen bei 25 Cent los. Im Moment
liegen sie vielleicht bei 35 bis 40 Cent und gehen nicht bis 50 Cent – aber sei es drum. Die Frage ist: Warum ist das so? Weil unser Bedarf ziemlich hoch ist – verglichen mit dem, was hergestellt wird.
Die logische Konsequenz aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist: Die Strommenge muss hoch. Deshalb war die Abschaltung der Kernkraftwerke zum jetzigen Zeitpunkt – das habe ich eben ausgeführt – falsch.
Wenn wir aber betrachten, dass zukünftig – das ist heute bereits so – eine viel größere Strommenge verfügbar ist, die allerdings zu dem Zeitpunkt, in dem sie entsteht, nicht genutzt werden kann, und wenn wir diese verfügbar bzw. nutzbar machen würden, dann wäre der Strompreis schon heute niedriger.
Nun komme ich zu dem Punkt der Kunden. Was hat der Kunde davon, wenn er seinen Speicher zur Verfügung stellt? Ich habe hierbei ein relativ konkretes Bild im Kopf – ob das irgendwann mal wahr wird oder nicht, das wird sich zeigen.
Ich fahre an eine Wallbox – wo auch immer diese steht. Es gibt drei Taster: Der erste Taster bedeutet schnell laden, hierbei wird das Fahrzeug schnell vollgeladen, weil man ganz schnell wieder losfahren möchte. Als Zweites gibt es einen Taster für normales Laden. Hier dauert ein Auto vollzuladen vielleicht zwei Stunden. Dann gibt es einen dritten Taster und unter diesem steht „kostenlos laden“. Der Kunde muss auswählen, wie viele Kilometer er morgen fährt. Er gibt seine Strecke an, die er morgen fahren muss – vielleicht 100 Kilometer; der durchschnittliche Deutsche fährt am Tag 35 Kilometer, aber lassen Sie es mal 100 Kilometer sein. Nun haben wir vielleicht eine Akkureichweite von 600 Kilometern; das lässt sich schön rechnen. Das heißt: Ich habe 500 Kilometer freies Speichervolumen. Umgerechnet in 15 Kilowattstunden pro 100 Kilometer habe ich wie viel?
Wenn das deutschlandweit der Fall ist und der Energieversorger in dem Moment, in dem Strom aus PV oder Windkraft zur Verfügung steht und das dort reinspeist, wieder herausnimmt und der Bürger damit kostenlos laden kann,
dann bin ich mir ziemlich sicher, dass sich der Homo sapiens – der sehr oft auf sein Portemonnaie achtet – schnell für die Nutzung entscheidet.
Das war Herr Kollege Hippold. Nun sehe ich eine Kurzintervention auf den gerade gehörten Redebeitrag von Herrn Kollegen Thumm; bitte. – Nein, nur auf den Kollegen Hippold. Anders geht es nicht.
Gut, dass wir das noch einmal in Erinnerung gerufen haben. Gibt es weiteren Redebedarf seitens der Fraktionen? – Nein, eine gewisse Ruhe zieht ein. Nun kommt die Staatsregierung zu Wort. Für die Staatsregierung spricht Frau Kollegin Köpping.
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich darf heute die Rede in Vertretung von Herrn Kollegen Dulig halten und möchte noch einmal zum Antrag zurückkommen.
Da stehen 100 000 Arbeitsplätze auf der Kippe; und zwar in Sachsen. Auf diesen Antrag bzw. dieses Thema möchte ich gern noch einmal eingehen. Die Kolleginnen und Kollegen in Zwickau, in Chemnitz und in Dresden brauchen Sicherheit. Sie brauchen Sicherheit für Ihre Perspektive. Das sollte das Thema sein, mit dem wir uns heute auseinandersetzen.