Protocol of the Session on April 21, 2016

(Beifall bei den LINKEN)

Der Änderungsantrag ist eingebracht. Möchte jemand dazu Stellung nehmen? – Frau Friedel, bitte.

(Unruhe im Saal)

Sie haben das Wort und die Aufmerksamkeit im Saal.

Vielen Dank, Herr Präsident! Kollege Neubert hat es schon gesagt: Wir sollen jetzt noch einmal über einen Satz beschließen, der schon im Koalitionsvertrag steht.

(Rico Gebhardt, DIE LINKE: Ja, weil es im Antrag steht!)

Ganz ehrlich, für mich gilt der Koalitionsvertrag. Für unsere Fraktion gilt er, für den Koalitionspartner auch.

(Beifall bei der SPD und der CDU)

Ich lehne es ab, noch einmal darüber abzustimmen, denn das habe ich schon gemacht. Ich will Sie aber gern darauf

aufmerksam machen, dass wir einen Schritt in unserem eigenen Antrag weitergegangen sind.

(Falk Neubert, DIE LINKE, steht am Mikrofon. – Sabine Friedel, SPD, wendet sich dem Präsidium zu.)

Gibt es bei einem solchen Redebeitrag Zwischenfragen? Nein, nicht wahr? Oder doch?

Frau Friedel, bitte reden Sie weiter.

Gut, ich rede weiter. – Ich will Sie darauf aufmerksam machen, dass wir in unserem eigenen Antrag einen Schritt weitergegangen sind. Ausgehend von der Vereinbarung im Koalitionsvertrag möchten wir gern, dass die Staatsregierung prüft und uns mitteilt – ich bin bei II, Punkt 2 und 3 –, wie Ziele, Inhalte und Maßnahmen besser koordiniert und gebündelt werden, Punkt III, wie ein regelmäßiger Austausch zwischen öffentlichen und freien Trägern koordiniert werden kann. Uns geht es darum, nicht beim Stand des Koalitionsvertrages zu bleiben – die Stelle soll eingerichtet werden –, sondern zu beschreiben, was die Aufgaben und Tätigkeiten sind, die dort erledigt werden müssen.

Frau Friedel, jetzt frage ich einmal, weil wir hier vorn unsicher sind: Herr Neubert, was möchten Sie bitte?

(Ines Springer, CDU: Eine Zwischenfrage!)

Eine Zwischenfrage, Herr Präsident.

(Heiterkeit im Saal)

Ich lasse sie ausnahmsweise zu, Frau Friedel.

Herr Neubert, ich muss Ihnen dazu auch das Mikrofon zuschalten.

(Heiterkeit im Saal)

Das ist ganz lieb, Herr Präsident.

(Anhaltende Heiterkeit)

Frau Friedel, teilen Sie mit mir die Rezeption des Punktes II Ihres Antrages? Es steht darin, zu prüfen, ob diese Angebote in Sachsen besser koordiniert werden können. Ich meine, das könnte zumindest missverständlich sein. Auch aus diesem Grund wäre es doch günstig, unseren Änderungsantrag anzunehmen, wobei ganz klar ist, dass das natürlich gemäß dem Koalitionsvertrag umgesetzt werden sollte.

(Sebastian Scheel, DIE LINKE: Klarstellung ist möglich!)

Wir haben jetzt gerade ein schönes Beispiel für Medienkompetenz, weil wir beide unfair gearbeitet haben. Ich habe den Punkt II insoweit zitiert, inwieweit gebündelt werden kann. Das Ob habe ich weggelassen. Sie haben zitiert, ob gebündelt werden kann. Das Inwieweit haben Sie weggelassen. Zusammen wird ein Schuh draus. Wir haben in den Antrag hineingeschrieben, ob und inwieweit, und damit geht es nicht nur um das Ob, sondern auch um das Wie.

(Sebastian Scheel, DIE LINKE: Es kommt Nein dabei heraus!)

Zum letzten Punkt und dem dramatischen Stillstand auf diesem Feld: Ich weiß, was Sie ausdrücken wollen. Ich denke aber, dass das der Realität nicht gerecht wird. Wir haben viele Projekte; das haben wir schon oft gehört. Wir haben auch viele Lehrerinnen und Lehrer an Schulen, die extrem vorangehen, was Medienkompetenz und digitale Bildung angeht. Wir haben das aber nicht flächendeckend. Das stimmt. Wir sind noch an einem Punkt, an dem das Engagement Einzelner den Fortschritt an manchen, aber nicht an allen Stellen bestimmt.

Das ist genau ein Grund, warum wir heute diesen Antrag auf den Weg gebracht und gesagt haben: Wie können wir es denn anfangen, unabhängig von einzelnen Personen und ihrem Engagement Strukturen zu schaffen, bei denen wir an allen Orten in Sachsen Medienbildung betreiben und für Medienkompetenz sorgen? Das will der Antrag, und deshalb stimmen wir diesem zu.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD und der CDU)

Sie stimmen dem Änderungsantrag zu.

(Sabine Friedel, SPD: Dem Änderungsantrag! – Heiterkeit bei den LINKEN)

Wir werden es ja sehen, ob die Hände dann oben sind. – Möchte noch jemand zu dem Änderungsantrag Stellung nehmen?

(Unruhe im Saal)

Brauchen Sie noch etwas Zeit, um sich untereinander zu verständigen, ob Sie zustimmen oder nicht?

(Rico Gebhardt, DIE LINKE: Wir wissen, wie wir abstimmen!)

Meine Damen und Herren! Gibt es weitere Wortmeldungen? – Das ist nicht der Fall. Damit kommen wir zur Abstimmung über den Änderungsantrag, Drucksa

che 6/4951. Wer seine Zustimmung geben möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Danke. Wer ist dagegen? – Wer enthält sich der Stimme? – Bei keinen Stimmenthaltungen und Stimmen dafür hat dieser Änderungsantrag dennoch nicht die erforderliche Mehrheit gefunden.

Ich stelle nun die Drucksache 6/4834 zur Abstimmung. Wer seine Zustimmung geben möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Danke. Wer ist dagegen? – Wer enthält sich der Stimme? – Vielen Dank. Bei Stimmen dagegen und zahlreichen Stimmenthaltungen ist die Drucksache 6/4834 beschlossen und dieser Tagesordnungspunkt ist beendet.

Es gibt eine Wortmeldung am Mikrofon 1.

Sehr geehrter Herr Präsident! Eine Erklärung zum Abstimmungsverhalten.

Bitte sehr.

Es ist ein Lapsus von unserer Seite gewesen, dass wir keine getrennte Abstimmung über die Punkte 1 und 2 gefordert haben. Wir hätten gern den ersten abgelehnt und dem zweiten zugestimmt. Deshalb haben wir uns jetzt enthalten. – Danke.

Ja, ich habe Ihren Redebeitrag sehr aufmerksam verfolgt, aber es hätte eines Antrags bedurft.

(Falk Neubert, DIE LINKE: Deswegen habe ich es als „Lapsus“ bezeichnet, Herr Präsident!)

Ja, okay, aber hier sage ich jetzt einmal nichts zu dem Üben.

(Leichte Heiterkeit)

Meine Damen und Herren, der Tagesordnungspunkt ist beendet.