Protocol of the Session on August 30, 2017

Liebe Kollegen, als Mitglied der Sportplanungskommission, aber auch als Mitglied eines großen Leichtathletikvereins und als ehemaliger Leistungssportler möchte ich an dieser Stelle auch ganz klar sagen: Gäbe es die finanzielle Unterstützung der Sportplanungskommission nicht, dann würde die Sportinfrastruktur in unserem Land ganz anders aussehen und das würde zulasten insbesondere des Breitensports in unserem Land gehen. Deswegen ist auch die Sportplanungskommission eine ganz wichtige Einrichtung, die es auf jeden Fall zu erhalten gilt.

(Beifall von den Regierungsfraktionen.)

Dann noch ein paar Worte zu unserer HermannNeuberger-Sportschule und zum Olympiastützpunkt. Viele Jahre habe ich dort als Sportsoldat und Spitzensportler unter hervorragenden Bedingungen trainieren dürfen. Es ist wirklich eine ganz moderne Anlage - Sie kennen sie alle - mit einer unmittelbaren Nähe zur Universität. Ich persönlich würde es wirklich als Kleinod im Saarbrücker Stadtwald bezeichnen oder - wie es der Kollege Pauluhn einmal genannt hat - ein „echtes Schmuckkästchen“, auf das wir zu Recht stolz sein können. Es gehört bundesweit sicherlich zu den besten Sportschulen mit ganz hervorragenden Trainingsbedingungen. Deswegen ist es auch wichtig, dass weiterhin zentral in diese Einrichtung investiert wird, damit unsere Athleten und Trainer die bestmöglichen Rahmenbedingungen vorfinden.

(Beifall von den Regierungsfraktionen.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben im Saarland, aber auch insgesamt ein sehr gutes und durchgängiges finanzielles Fördersystem für Athleten. Viele dieser Fördereinrichtungen habe ich lange Jahre persönlich durchlaufen dürfen und will deswegen den Landesausschuss Leistungssport in den Fokus rücken, der insbesondere für die Nachwuchsförderung zuständig ist. Was dort für die Verbände, für die Vereine oder die einzelnen Athleten geleistet wird, ist wirklich erste Sahne und insgesamt eine gelungene Sache.

Daneben gibt es natürlich noch viele weitere Säulen der Spitzensportförderung, auch hier in unserem Bundesland. Ich nenne einfach mal den Förderausschuss Spitzensport oder die Sportstiftung Saar, es würde jetzt aber den zeitlichen Rahmen sprengen, wenn ich auch noch detailliert auf diese wichtigen Instrumente und weitere Säulen der Spitzensportförderung eingehen würde.

Ich möchte an dieser Stelle aber auch noch einmal eine aktuelle Kritik aufgreifen, die auch der Sportreporter Georg Gitzinger nach der Leichtathletik-WM in London kundgetan hat. Viele Athleten haben dort Kritik geäußert, dass es unheimlich problematisch sei, den Leistungssport auskömmlich zu betreiben. Sie haben dort vorgetragen, dass sie teilweise diesen Spitzensport mit Mitte 20 eigentlich nur dadurch betreiben können, dass sie noch eine finanzielle Unterstützung aus ihrem Elternhaus erfahren. Ich denke, es ist nachvollziehbar, dass dieser Umstand ein Stück weit traurig stimmt, dass man daran arbeiten muss. Das muss definitiv verbessert werden, so kann das nicht weitergehen. Die Leute brauchen eine solide finanzielle Grundlage, um diesen Spitzensport betreiben zu können. Ich kann auch da aus eigener Erfahrung berichten, ich habe vier Jahre der Sportfördergruppe der Bundeswehr angehört. Wir brauchen mehr dieser Einrichtungen, deswegen ist es ausdrücklich zu begrüßen, dass diese Landesregierung vor einigen Jahren die Sportfördergruppe der Polizei eingerichtet hat und damit einen wichtigen Beitrag geleistet hat, um diesem Problem begegnen zu können.

Ansonsten wäre noch wünschenswert, dass das ausgeweitet wird, dass man noch mehr für die Athleten tut und dass spitzensportfreundliche Ausbildungsstellen, beispielsweise im Bereich des öffentlichen Dienstes, zur Verfügung gestellt werden; auch das ist ja sozusagen in Planung.

Zum Ende meiner Rede möchte ich noch auf einen ganz zentralen beziehungsweise entscheidenden Punkt zu sprechen kommen. All das, was ich eben zum Thema Sportachtel, Landessportverband, Sportplanungskommission gesagt habe, steht und fällt sozusagen mit einer guten wirtschaftlichen Situation der Saarland-Sporttoto GmbH. Ich denke, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Situation ist Ihnen

(Abg. Schäfer (CDU) )

allen klar. Sollte es im Bereich des Glücksspielwesens zu einer Teilliberalisierung kommen, ich denke hier insbesondere an den Bereich der Sportwetten, wird es, das kann ich losgelöst von einer juristischen Betrachtungsweise sagen, am Ende mit großer Wahrscheinlichkeit zu weniger Umsätzen bei unserer - und ich lege Wert darauf: bei unserer - Saarland-Sporttoto Gmbh führen.

Am Ende werden der Saarsport und auch die Kultur in unserem Land die Leidtragenden sein, denn diesen Institutionen können über das Sportachtel weniger finanzielle Mittel zufließen. Deswegen muss auch hier etwas getan werden. Der Kollege Pauluhn hat sich in der vergangenen Wahlperiode sehr detailliert dazu geäußert. Das ist auch richtig so, denn eines ist klar: Die Gelder von Saartoto sind in der Vergangenheit immer dort angekommen, wo sie gebraucht wurden, nämlich bei unseren Vereinen vor Ort. Das ist ganz wichtig. Und da die Probleme einfach im Raum stehen, ist ebenfalls sehr wichtig, dass CDU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben haben, dass bei einer Gefährdung des Sportachtels der Saarsport finanziell abgesichert wird. Meine Damen und Herren, das ist eine ganz zentrale Aussage. Sie bewirkt nämlich, dass sich der Saarsport auch auf der Zeitachse keine Gedanken machen muss. Wir stehen auf einer finanziell soliden Grundlage. Das ist eine hervorragende Geschichte.

(Beifall von den Regierungsfraktionen.)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie haben es wahrscheinlich gemerkt: Mein Herz schlägt für den Saarsport. Ich weiß aber auch, dass bei ganz vielen von Ihnen - ich möchte nicht alle aufzählen, sonst würde ich wohl nicht mehr fertig werden - das Herz ebenfalls für den Saarsport schlägt. Viele von Ihnen treiben Sport in den Vereinen oder sind in den Vorständen tätig. Ich würde mich wirklich freuen, wenn der Antrag der Koalitionsfraktionen heute fraktionsübergreifend Zustimmung finden würde - ich blicke da einmal zu den Kollegen der LINKEN und der AfD -, denn es ist ein klares Zeichen an den Saarsport. Es wäre wichtig, dass wir hier mit einer Stimme sprechen. Der Saarsport hat es verdient. Es ist wichtig, dass unser Saarland als Sportland auch Sportland bleibt. Deswegen bitte ich um Zustimmung zu unserem Antrag. - Vielen Dank.

(Beifall von den Regierungsfraktionen.)

Vielen Dank, Herr Abgeordneter. Ich eröffne die Aussprache. - Das Wort hat die Abgeordnete EnschEngel von der Fraktion DIE LINKE.

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Mit dem vorliegen

den Antrag „Das Saarland ist Sportland und muss Sportland bleiben (...)“ rennen Sie bei mir und meiner Fraktion offene Türen ein. Wir sind uns der Bedeutung des Sports für unser Land sehr bewusst. Wie in Ihrem Antrag hinreichend beschrieben, ist der Sport, insbesondere der Vereinssport im Saarland nicht wegzudenken. Unser Land ist bundesweit führend mit der Anzahl der Bürgerinnen und Bürger, die im Sport organisiert sind. Dafür erfahre ich in meiner Tätigkeit als Sportfunktionärin immer wieder Lob und Anerkennung. Ja, das Saarland hat nicht nur einen guten Namen, wenn es um das Netzwerk Sport, um unsere Vereinsdichte oder erbrachte Leistungen geht, auch die einzigartige Finanzierung über das Sportachtel ist vorbildlich.

Nicht zuletzt wird auch die Politik gelobt, und zwar parteiübergreifend. Ich komme nicht umhin, Herrn Bouillon zu erwähnen - wenn ich Herrn Hörmann zitieren darf -, unseren sportverrückten Minister, um den uns alle beneiden. Das ist jetzt positiv zu sehen. Herr Bouillon, so viel Lob ist aber auch mit einer Erwartungshaltung verbunden. Denn trotz aller Erfolge gibt es immer noch Punkte, die verbesserungswürdig sind, wie zum Beispiel eine bessere institutionelle Förderung der Verbände und Vereine, damit die immer weiter wachsenden Aufgaben im Sinne des Gemeinwohls erbracht werden können. Insbesondere liegt mir die Unterstützung von Kindern am Herzen, die sich Vereinsbeiträge, die Sportausrüstung oder die Teilnahme an Turnieren nicht leisten können. In der Regel sind derartige Anliegen im Saarland unkompliziert zu lösen. Was mir größere Sorgen macht, sind die Reformmaßnahmen im Leistungssport. Hier ist Einsatz gefragt.

Aus unserer Sicht kann es nur ein Nebeneinander von Breiten- und Spitzensport geben. Genau das wird von der Reform unter Umständen ausgehebelt. Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sport ist nicht nur ein Höher, Schneller, Weiter. Bei allem Verständnis für das Bestreben, bei der Medaillenjagd ganz vorne dabei zu sein, dürfen die Nachwuchsförderung, Mannschafts- oder Randsportarten nicht vernachlässigt werden. So kann es nicht angehen, dass Verbände, die keine oder nur geringe Chancen haben, auf dem Siegertreppchen zu stehen, von der Sportförderung ausgeschlossen werden könnten. Wir wollen hier im Land unsere bewährten Strukturen erhalten, sie weiterhin fördern und ausbauen. Gerade der Sport hat eben auch soziale und gesellschaftliche Aspekte und übernimmt viele Aufgaben unserer öffentlichen Lebensbereiche, worauf wir nicht verzichten wollen und können.

Wir wollen Sportland bleiben. Deshalb müssen wir gemeinsam auch für den Erhalt des Olympiastützpunktes und unserer Sportschule stehen. Darüber hinaus ist es wichtig, den Sport weiterhin attraktiv zu gestalten. Hierzu gehört es auch, die geplanten

(Abg. Schäfer (CDU) )

Sport-Großveranstaltungen zu unterstützen, die unsere Position als Sportland festigen und ganz sicher auch dem Tourismus zuträglich sein werden.

Wir stimmen Ihrem Antrag vollumfänglich zu. Ich persönlich freue mich auf weitere Herausforderungen. - Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall von der LINKEN und bei den Regierungs- fraktionen.)

Vielen Dank. - Das Wort hat nun die Abgeordnete Christina Baltes von der SPD-Landtagsfraktion.

Schulsport, Breitensport, Spitzensport - das sind die Pfeiler unseres Saarsports. Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen! Das haben wir im Koalitionsvertrag Ende April manifestiert. Damit wird die große Bedeutung des Sports für die Gesellschaft und deren inneren Zusammenhalt von uns deutlich anerkannt. In seiner Rede hat mein Kollege Raphael Schäfer schon sehr umfangreich den Bereich Spitzensport dargestellt. Die Hermann-Neuberger-Sportschule als Ort des Olympia- und Bundesstützpunktes sowie als paraolympischer Trainingsschwerpunkt genießt in unserem Land einen hohen Stellenwert. Nicht nur der Spitzensport, sondern auch der Breitensport nutzen die hochmodernen Sportanlagen sowie die funktionellen Tagungs- und Konferenzräume in der herrlichen Lage.

Im Saarland sind rund 400.000 Saarländerinnen und Saarländer in etwa 2.100 Sportvereinen organisiert. Die saarländischen Sportlerinnen und Sportler sind im Landessportverband des Saarlandes organisiert. Damit ist der Breitensport eine wichtige Säule in unserer Gesellschaft. Hier werden Toleranz und Respekt gegenüber anderen gelebt. Von klein auf werden Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft und Fairness gelehrt sowie das Einhalten von Regeln und das Austesten von Grenzen praktiziert. Dies ist wichtig für die Entwicklung der Gesellschaft sowie für die körperliche und geistige Gesundheit der Menschen insgesamt.

Die Vereine sind auch ein Stück Heimat. Sie bilden die Grundlage für eine funktionierende Gemeinschaft in den Städten und Dörfern. Es gilt deshalb, in erster Linie all den ehrenamtlich Tätigen zu danken. Ohne sie könnte diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe nicht aufrechterhalten werden. Es gilt, sie von unserer Seite aus zu unterstützen.

(Beifall von den Regierungsfraktionen.)

Wir haben dies im Koalitionsvertrag festgehalten. Das möchte ich hier noch einmal herausstellen. Mit Ihrer Erlaubnis, Frau Präsidentin, möchte ich den

Koalitionsvertrag zitieren: „Wir unterstützen die Initiative des Landessportverbandes, die Vereine in rechtlichen, steuerlichen und organisatorischen Fragen zu beraten, um ihnen eine möglichst rechtssichere und risikofreie Ausübung der ehrenamtlichen Tätigkeit zu ermöglichen. Das Kompetenzzentrum Ehrenamt des LSVS stellt ein Netzwerk an versierten Rechtsanwälten, Steuerberatern und Versicherungsexperten beratend zur Seite. Dieses Kompetenzzentrum möchten wir ausbauen.“

Der Landessportverband bündelt alle Kräfte des Saarsports und bildet dessen Vielfalt ab, über Vereinssport, Freizeitsport, Kinder- und Jugendsport, Gesundheitssport bis hin zum Leistungssport. Das spiegelt sich auch in den Aktivitäten des Landessportverbandes wider wie zum Beispiel im Erfolgskonzept des Sportabzeichens, der Auszeichnung außerhalb des Wettkampfsports, an der altersübergreifend jeder teilnehmen kann, um so seine körperliche Fitness aufrechtzuerhalten.

Ein weiterer wichtiger Pfeiler ist die Saarländische Sportjugend. Als Jugendorganisation des Landessportverbandes stellt sie einen wichtigen Baustein in der Entwicklung des Breitensports im Saarland dar. Sie legt den Grundstein für die Ausbildung der Übungsleiterinnen und Übungsleiter, die später die Arbeit in den Vereinen übernehmen.

Von der Nacht des Sports, die vom Landessportverband organisiert wird, konnte ich mich selbst schon überzeugen. Sehr viele Sportinteressierte konnten auf dem gesamten Gelände der Hermann-Neuberger-Sportschule die Vielfalt des Saarsports kennenlernen und sich aktiv in über 30 Sportarten ausprobieren. - Leider hatte ich meine Turnschuhe vergessen, sonst hätte ich das eine oder andere selbst ausprobiert. Aber was nicht ist, das kann ja noch werden.

(Beifall bei den Regierungsfraktionen.)

Um auf die Verdienste des Breitensports aufmerksam zu machen, richtet der Landessportverband die Veranstaltung „Sterne des Sports" aus. Ausgezeichnet werden Vereine, die sich sozial engagieren. Dabei zählt nicht sportliche Höchstleistung, sondern der gesellschaftliche Einsatz der Vereine. Dieser Wettbewerb würdigt kreative und innovative Maßnahmen in den Bereichen Gesundheit, Jugendarbeit, Gleichstellung und Integration, Aspekte, die für unsere Gesellschaft von immenser Bedeutung sind.

Den Aspekt der Integration durch Sport möchte ich ausdrücklich erwähnen. Im Saarland leben schon seit vielen Jahren Menschen mit Migrationshintergrund und in den letzten Jahren ist ihre Zahl nochmals gestiegen. Der Sport bietet wohl die beste Gelegenheit, Vorurteile und Ängste auf beiden Seiten zu überwinden, um ein konstruktives und harmonisches Miteinander zu ermöglichen.

(Abg. Ensch-Engel (DIE LINKE) )

Die Kraft des Sports überwindet Vorbehalte und ermöglicht gemeinsames Erleben von Emotionen, gepaart mit körperlichen Anstrengungen, die auch für die persönliche Entwicklung bedeutend sind. Es muss für uns selbstverständlich sein, die Vereine in dieser wichtigen Arbeit weiterhin zu unterstützen.

(Beifall bei den Regierungsfraktionen.)

Diese Wirkkraft des Sports lässt sich auch in einem anderen Bereich eindrucksvoll erkennen, im Bereich des Sports von Menschen mit Behinderungen. Im Saarland sind sie im Behinderten- und Rehabilitationssportverband organisiert, der auch Mitglied im Landessportverband ist. Sehr erfolgreich im Spitzensport - durch die Leichtathletin Claudia Nicoleitzik oder die Bogenschützin Katharina Schett - ist seine Bedeutung auch im Breitensport nicht geringzuschätzen. In vielen Vereinen halten sich Menschen mit Behinderung fit und nehmen so am gesellschaftlichen Leben teil.

Im Vordergrund steht das Motto „Inklusion leben gemeinsam und gleichberechtigt Sport treiben". Die UN-Behindertenrechtskonvention, in der die Inklusion als verpflichtend festgeschrieben ist, hat uns die Aufgabe gestellt, Menschen mit und ohne Behinderung die selbstbestimmte, gleichberechtigte und gleichwertige Teilnahme und Teilhabe am Sport zu ermöglichen. Denn Sport ist besonders geeignet, das gegenseitige Kennenlernen und Zusammenwirken von Menschen mit und ohne Behinderung zu fördern, den Gedanken der selbstbestimmten, gleichberechtigten Teilhabe im Bewusstsein zu verankern und Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft zu stärken. Sport bringt Menschen in Bewegung, fördert das Miteinander sowie die Mobilität. Er verbessert das körperliche und geistige Wohlbefinden, stärkt das Selbstbewusstsein und macht vor allem Spaß.

Dieser Forderung ist auch im Koalitionsvertrag Rechnung getragen, wo es heißt - ich zitiere mit ihrer Erlaubnis Frau Präsidentin -: „Die Landesregierung beabsichtigt unter Berücksichtigung der UNBehindertenrechtskonvention eine selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Sport, gerade auch mit Blick auf die Barrierefreiheit von Sportstätten zu fördern und das ehrenamtliche Engagement von Menschen mit Behinderung im Sport zu stärken."

Einen Aspekt des Sports darf man vor allem im Hinblick auf die demografische Entwicklung unserer Gesellschaft nicht aus den Augen verlieren. Im Hinblick auf die immer älter werdende Gesellschaft sollten die Menschen auch bis ins hohe Alter Sport treiben. Sport und Bewegung sind der Schlüssel zu einem aktiven Alter. Deshalb müssen wir die Sportvereine unterstützen, spezielle Angebote für älter werdende

Menschen machen, damit Seniorinnen und Senioren rüstig und vital bleiben.

Breitensport ist die Basis für den Spitzensport. Doch der Breitensport braucht ebenfalls eine Basis. Meines Erachtens ist die Basis des Breitensports der Schulsport. Der Schulsport ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Unterrichts an unseren saarländischen Schulen. Er trägt zur motorischen Gesunderhaltung des Körpers bei und fördert die Entwicklung der Team- und Konfliktfähigkeit sowie das Erlernen von Fairness und Durchhaltevermögen. Hier werden die Grundlagen gelegt, dass Kinder und Jugendliche Sport treiben, in Vereine gehen und so dem Sport kontinuierlich den nötigen Nachwuchs bringen. Dies wird deutlich durch die 113 Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen im Schuljahr 2017/18.

Eine hervorragende Möglichkeit dazu bietet der Unterricht an Ganztagsschulen, die eine immer größere Akzeptanz erfahren, was die steigenden Anmeldungen zeigen. Hier kann Schul- und Vereinssport vernetzt werden, Kinder und Jugendliche werden an Vereine gebunden und die Vereine haben die Möglichkeit einer zukunftsorientierten Entwicklung.

Schulsport soll aber nicht nur zielorientiert sein, sondern auch Spaß machen, dies zeigt die Teilnehmerzahl an Schulsportwettkämpfen, bei denen jährlich über 10.000 Schülerinnen und Schüler mitmachen. Dass uns der Schulsport wichtig ist, verdeutlicht wiederum der Koalitionsvertrag, in dem die Kooperationen zwischen Sportvereinen, Kindergarten und Schulen, die Schulwettkämpfe und die Schnittstelle von Schulen und Sportvereinen erwähnt sind. Der Koalitionsvertrag zeigt auch, dass nicht nur der Breitensport durch den Schulsport unterstützt wird, sondern auch der Spitzensport, durch die Eliteschulen des Sports, an denen viele Talente das Fundament ihres sportlichen Erfolgs legen.

Des Weiteren gibt es 15 Partnerschulen des Sports, vier Grundschulen mit sportlichem Schwerpunkt, wo pro Schule sieben bis acht Zusatzstunden vom Ministerium für Bildung und Kultur zur Verfügung gestellt werden, acht Sportmoderatoren für Grundschulen, es gibt das Projekt „Sicher Schwimmen“, den Pierrede-Coubertin-Preis, vier Pilotschulen „SportBewegte Schule Saar“ und vieles mehr, ein Zeichen, dass der Schulsport im Saarland gut aufgestellt ist.

(Beifall bei den Regierungsfraktionen.)