Ein super Beispiel ist Green Screen in Eckernförde, wovon ich ein extremer Fan bin, wo immer wieder auf diese Themen hingewiesen wird. Aber auch innovative Unternehmen, die Fahrräder aus Bambus bauen und Kleiderstangen designen, die sich nachhaltig produzieren lassen, oder Firmen, die ihr Geld nicht mehr in Kohle investieren, Stichwort: Divestment. Auch das ist ein wichtiges Thema, das wir immer wieder mit unserer Finanzministerin für den eigenen Haushalt diskutieren, nicht einfach. Und es gibt Hochschulen, die innovative Studiengänge und Projekte ins Leben rufen und das Ganze wissenschaftlich begleiten.
Jetzt komme ich noch einmal auf die Kinder zurück, weil das mein Herzensthema ist, die Kita. Wir haben die KITA21.
Da wird nicht nur im Garten gebastelt, sondern es wird praktisch überlegt, wie man Fahrgemeinschaften bilden kann für die Kinder, die nicht zu Fuß oder mit dem Rad kommen, was natürlich an erster Stelle stehen sollte. Da wird sich Gedanken gemacht, wie man die Ernährung der Kinder organisiert, woher man die regionalen Produkte beziehen kann. Ich war neulich in Norderstedt; die beliefern dort sieben Kitas und kaufen ganz viel regional und möglichst Bio ein. Das ist für die Umwelt gut, und das ist für die Kinder gut. Insofern können wir manchmal von den Kleinsten lernen, nicht nur in Norderstedt, sondern an ganz vielen Stellen im Land.
An dieser Stelle möchte ich ein riesiges Dankeschön loswerden an all die engagierten Lehrer, Kita-Fachkräfte, Menschen im außerschulischen und kulturellen Bereich und Ehrenamtler, die sich für diese wichtige Aufgabe starkmachen: Herzlichen Dank für euer Engagement!
Jetzt könnte man fragen: Wenn es schon so viel gibt, wozu dieser Antrag und warum mehr? - Ich finde, dass man von den Leuchtturm-Projekten im Land oder Best-Practice-Ansätzen, wie man oft sagt, jetzt in die Fläche gehen muss. Wir wollen mit unserem Vorschlag dafür sorgen, die Zivilgesellschaft und die Wirtschaftsverbände einzubeziehen, um das zu einer landesweiten Strategie zu machen.
Es gibt von der UNESCO ein Weltaktionsprogramm, auf Bundesebene gibt es den Nationalen Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung, und jetzt kommt es auf die Landesebene an. Liebe Leute, man hat immer das Gefühl, man schreibt hier eine Strategie und da eine Strategie - es gab die Agenda 21 und alle möglichen Ansätze -, und das versandet. Wenn wir eines lernen müssen - das ist auch ein Teil der Diskussion heute zur Fridays-forFuture-Initiative der Schülerinnen und Schüler -, dann ist es, dass es nichts nützt zu sagen: Es hat alles nichts geholfen, jetzt machen wir nichts mehr.
Die jungen Leute gehen doch jede Woche dafür auf die Straße und sagen: Was ihr bisher gemacht habt, hat nicht gereicht. - Die Folgerung daraus darf aber nicht sein zu sagen: „Hilft nichts, machen wir nichts“, sondern die Folge muss sein, dass wir uns von den jungen Menschen wachrütteln lassen und weiter versuchen, unsere Zukunft, unseren Globus für unsere Enkel und Enkelinnen weiter zu schützen. Es reicht eben nicht, die Augen zuzumachen.
Deshalb bin ich dieser Bewegung sehr dankbar. Es berührt mich, wenn Tausende von Schülerinnen und Schülern und Studierenden auf die Straßen gehen.
Ich möchte nicht im Klein-Klein auf die Konsequenzen eingehen. Ich finde es schade, dass wir uns wegen eines Satzes nicht einigen konnten. Es mögen auch zwei Sätze sein. Ines Strehlau hat das für uns verhandelt, deshalb weiß ich nicht genau, wie der Stand zwischen den Fraktionen am Ende war. Ich weiß nur, dass es den demokratischen Parteien nicht gelungen ist, einen gemeinsamen Antrag zu formulieren. Das finde ich wirklich schade. Es wäre nämlich so wichtig, in dieser Frage an einem Strang zu ziehen. Es wäre so wichtig, dass wir uns an dieser Stelle nicht auseinanderdividieren lassen.
Es geht wohl auch um die Folgen für Schülerinnen und Schüler und ob sich die Bildungsministerin hier vorne hinstellen und sagen soll: Es hat keine Folgen, Schulpflicht besteht nicht mehr, wir lassen es offen. - Liebe Freundinnen und Freunde, das ist gar nicht das, was die Schülerinnen und Schüler wollen. Stellt euch einmal vor, die Ministerin würde sich hier hinstellen und sagen: Super, dass ihr das macht, macht das weiter, und freitags gebe ich euch frei. - Dann käme keine Presse mehr. Dann fände hier keine Debatte mehr statt. Dann würden wir die Demonstranten auch nicht heute Nachmittag in die
Jamaika-Fraktionen einladen. Dann wäre es irrelevant. Dann wäre das Unterricht. Dann wäre das Aktion. Dann würde das nicht so wahrgenommen werden.
- Danke, ja. - Ich weiß, dass das bestimmten Parteien noch weniger gefällt als anderen. So ist es aber. Nur so verändert sich die Welt. Das mag man gut oder schlecht finden, aber das ist Fakt. Fakt ist, dass es, wenn es erlaubt wäre, verpuffen würde. Deshalb ist es richtig, dass unsere Bildungsministerin darauf hinweist, dass in diesem Land Schulpflicht besteht und sie wahrgenommen werden muss. Darin unterstütze ich die Bildungsministerin ausdrücklich.
Ich weise auf Folgendes - ich nehme mich nicht aus, auch wenn ich weiß, dass sich meine Partei immer sehr stark für Umweltschutz engagiert hat hin: Greta Thunberg - ich weiß: viel zitiert, viel genutzt - hat uns alle aufgerüttelt und deutlich gemacht, dass sie nicht viel Hoffnung in unsere Generation beziehungsweise in „die“ Politik hat. Ja, das hat sie! Ich finde, wir müssen den Schülerinnen und Schülern Hoffnung geben.
Liebe Jugend, wir alle hier im Haus versuchen, die Zukunft gut zu gestalten. Wir nehmen eure Sorgen ernst. Es gibt keinen Grund, über das verdrossen zu sein, was Politikerinnen und Politiker hier im Haus tun. Ich glaube, die Botschaft ist angekommen und wird von allen sehr ernst genommen.
Klaren darüber, wen Sie meinen, wenn Sie sagen, es solle nicht pauschal alles erlaubt werden. Diese Forderung habe ich an keiner Stelle wahrgenommen. In dem Antrag - sowohl im ursprünglichen als auch im jetzigen - steht, dass wir darauf vertrauen, dass die Schulen Möglichkeiten und Konsequenzen des Streiks im Unterricht thematisieren. Damit ist aus unserer Sicht alles gesagt. Das ist eine ganz hervorragende Formulierung. Sie stammt von Frau Strehlau. Einige Aufmerksame haben es gemerkt. Wir haben die Pressemitteilung der Grünen zum Antrag erhoben.
Damit ist das ausgeglichen dargestellt. Je mehr man Spiegelpunkte mit: „Eigentlich ist es verboten“. und: „Wir weisen darauf hin“, und so weiter ergänzt, desto mehr verschiebt man das Pendel. Als es dann noch losging, dass man das Wort „Streik“ in Anführungszeichen schreiben wollte und semantische Diskussionen über die Worte „Bildung“ und „Beteiligung“ anfingen, ob es sich um politische Bildung oder politische Beteiligung handelt, haben wir gesagt: Ist gut, beschließen Sie Ihren Antrag, wir beschließen unseren Antrag.
So wird es dann sein. So wahnsinnig unterschiedlich sind die Anträge nicht, aber sie sind in der Waage ein bisschen mehr auf der einen oder der anderen Seite.
Wir haben heute Morgen interessante Bekleidungen gesehen. Ich weiß nicht, ob Ihnen das aufgefallen ist. Das reichte von kurzer Hose bis zum Eisbärkostüm. Mein erster Gedanke war, dass ich, wenn man eine Stunde draußen steht, eine kurze Hose sehr sportlich finde. Mein zweiter Gedanke war: Wie wird es die Jamaika-Koalition regeln, wenn der junge Mann mit seinem Eisbärkostüm künftig in die Schule geht und Sie im Schulgesetz Verschleierung verboten haben? - Darüber werden wir später noch reden.
In der 10. Klasse hat mich mein Physiklehrer damit beauftragt, ein Referat über den Schnellen Brüter von Kalkar zu halten. Das war aus heute reflektierter Sicht insofern besonders gut, weil es ausdrücklich nicht nur um die Funktionsweise von Atomkraftwerken gehen sollte und was Kalkar macht, was andere Atommeiler nicht machen, sondern auch um die politische Diskussion und die Demonstrationen, die stattfanden. Das war, kurz bevor
der damalige Forschungsminister Riesenhuber endgültig entschieden hat, dass dieses Projekt gescheitert ist und der Meiler abgebaut werden soll. Heute ist dort ein Vergnügungspark.
Man kann nicht oft genug sagen, dass das auch zeigt, dass alle Fächer in der Schule zur politischen Bildung beitragen können. Ich habe manchmal in Debatten das Problem, darauf hinweisen zu müssen, dass es nicht nur der Wirtschafts- und Politikunterricht ist, sondern dass man sich, wie in diesem Fall geschehen, durchaus auch einmal im Physikunterricht mit politischen Fragestellungen befassen kann. Mein Physiklehrer musste dann übrigens in Kauf nehmen, dass ich kurz danach an Anti-Atomkraft-Demonstrationen beteiligt war - übrigens auch während der Unterrichtszeit.
Wir wollen politisierte Schülerinnen und Schüler. Wir wollen junge Menschen, die sich einmischen. Wir wollen junge Menschen, die sich interessieren und beteiligen.
Wir wollen politische junge Menschen auch innerhalb der Schulzeit, Herr Kollege. Sonst hätten wir in unserem Schulgesetz beispielsweise nicht die Drittelparität bei Schulkonferenzen festgeschrieben.
Wir haben gesehen, dass sich Schülerinnen und Schüler manchmal unter tragischen Voraussetzungen politisieren. Es ist genau ein Jahr her, dass in Parkland, Florida, 17 Menschen durch einen Amokschützen ums Leben gekommen sind. Es mangelte unmittelbar danach nicht an Beileidsbekundungen und Krokodilstränen. Wir haben aber auch gesehen, wie kurz danach, als sich von den überlebenden Schülerinnen und Schülern viele zusammengeschlossen und gesagt haben: „Jetzt reicht es uns mit diesen dämlichen Waffengesetzen in den USA,