Protocol of the Session on September 16, 2009

Ich komme nun zu einigen Beispielen aus dem aktuellen Bericht des Petitionsausschusses. Im letzten Quartal konnten wir ein langwieriges Petitionsverfahren erfolgreich zum Abschluss bringen, mit dem sich der Petitionsausschuss bereits in mehreren Sitzungen befasst hat. Ich habe bereits während meines letzten Berichts über das damals noch laufende Verfahren berichtet. Es handelt sich offensichtlich um kleinere Probleme, aber diese kleineren Probleme belasten die Bürger doch erheblich.

Auf Fehmarn waren Gemeindegräben sowie ein Dorfteich bei Regen dermaßen über die Ufer getreten, dass das Haus einer Petentin durch Überschwemmungen erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden war. Nach Durchführung eines Ortstermins konnte erreicht werden, dass nunmehr die gesamte Entwässerungssituation vor Ort überarbeitet wird und konkrete Abhilfemaßnahmen getroffen werden, und das nicht nur für die eine Petentin, sondern für alle Angrenzenden.

(Beifall der Abgeordneten Holger Astrup [SPD] und Dr. Henning Höppner [SPD])

In einem anderen Petitionsverfahren haben sich betroffene Anwohner aus dem Kreis Segeberg zum wiederholten Male gegen den Umbau einer Straßenkreuzung zu einem Kreisverkehr gewandt. Der Petitionsausschuss hat in seinem Beschluss an das Land und die zuständige Gemeinde appelliert, von den Umbauplänen abzusehen. Er ist zu dem Ergebnis gekommen, dass dieser Umbau straßenverkehrlich nicht notwendig ist und angesichts der angespannten Haushaltslage auch nicht vertretbar wä

(Detlef Buder)

re. Wir haben offensichtlich dazu beitragen, dass hier auch Landesmittel eingespart werden.

Insgesamt hat der Petitionsausschuss im zweiten Quartal 2009 110 neue Petitionen erhalten. 63 Petitionen konnten abschließend beraten werden, davon 40 % ganz oder teilweise im Sinne des Petenten. Wir sind bei unserer hohen Erfolgsquote geblieben.

Auf außerordentlich große Resonanz ist eine Bürgersprechstunde in Wedel im Kreis Pinneberg gestoßen. 21 Bürgerinnen und Bürger haben sich mit ihren Bitten und Beschwerden an den Ausschuss gewandt, und ich hoffe sehr, dass der nächste Petitionsausschuss das bislang sehr gut angenommene Angebot von Bürgersprechstunden im Interesse der Bürgerinnen und Bürger des Landes fortsetzen wird.

Damit komme ich zum Schluss und bitte Sie, die Erledigung der Petitionen aus dem zweiten Quartal 2009 zu bestätigen.

(Beifall im ganzen Haus)

Ich danke dem Herrn Berichterstatter nicht nur für den Bericht, sondern vor allem auch für die kompetente Führung des Petitionsausschusses. Die Petenten haben das immer wieder bestätigt.

(Beifall bei CDU und SPD)

Gibt es Wortmeldungen zum Bericht? - Das nicht der Fall. Eine Aussprache ist nicht vorgesehen. Der Ausschuss empfiehlt, den Bericht in Drucksache 16/2819 zur Kenntnis zu nehmen und die Erledigung der Petitionen - wie eben erbeten - zu bestätigen. Wer dem zustimmen will, den bitte ich um das Handzeichen. - Gegenprobe! - Enthaltungen? - Damit ist einstimmig so beschlossen.

Wir sehen uns um 15 Uhr im Plenarsaal wieder.

Ich unterbreche die Sitzung.

(Unterbrechung: 12:59 bis 15:02 Uhr)

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich eröffne die Sitzung und unterstelle, dass alle, die Niederdeutsch verstehen, anwesend sind. Ich hoffe, dass die anderen noch zu uns stoßen. Auf der Tribüne begrüße ich ganz herzlich die Senioren der Telekom aus Heide. - Seien Sie uns herzlich willkommen!

(Beifall)

Ich begrüße auch die Beauftragte des Herrn Ministerpräsidenten für Kultur un Minderheiten. - Liebe Caroline Schwarz, herzlich willkommen!

(Beifall)

Ich rufe nunmehr Tagesordnungspunkt 20 auf:

Fortschreibung des Landesplans Niederdeutsch

Antrag der Fraktionen von CDU, SPD, FDP sowie der Abgeordneten des SSW Drucksache 16/2821

Wird das Wort zur Begründung gewünscht? - Das scheint nicht der Fall zu sein. Ich weise vor der Debatte noch darauf hin, dass nach der Übereinkunft im Ältestenrat die Einhaltung der Redezeiten zu diesem Tagesordnungspunkt großzügig behandelt wird. Allfällige Mahnungen werden wir nicht beachten.

Damit eröffne ich die Aussprache. Das Wort für die Fraktion der CDU hat Frau Abgeordnete Frauke Tengler.

Herr Präsident! Leeve Damens un Herens! De letzte plattdütsche Debatte in disse Landdach fun in’d Fröhjohr 2006 statt. Wenn man nu bösordich weer, kunn man seggen, dat seggt en Masse ut över de Stellnwert vun’t Plattdütsche in disse Landdach. Wi sünd over nich bösordich. Uns is dat eernst, weil Plattdütsch nix is för Folklore un ok keen Spooßspraak. Dat is unse Spraak, un wi warrn eer verleern, wenn wi nix doon! Dat hüüt is ok son Oart „Weckruf“. Wat seggt Peer Steinbrück: Dat geiht hier nich um Leben un Dood, dat geit um mehr.

In en Landesploon Nedderdütsch seggt de Landesregeerung, wi se sik de Förderung, de Erholt un de Wiederentwicklung vun unse Spraak in alle Bereiche vunt Leben vörstellt.

(Zuruf)

- Dat weer schöön, wenn de PGF ok tohörn wör.

(Heiterkeit und vereinzelter Beifall bei der CDU)

In de Sprakencharta, de nu all tein Johr old is, hett sik de Landesregeerung in de verschiedenste Bereiche verpflichtet, wat to doon, um unse Spraak to erholn. De Bericht no tein Johr seggt teemlich dütlich, dat dat Land Schleswig-Holstein dorför keen strukturelle Motnahmen inleitet hett. Dat is nich

(Detlef Buder)

blots en beten pienlich, för de Spraak is dat gefährlich.

De Landesploon Nedderdütsch, de gellt, is vun 1994. Dat ward nu wirklich Tied. Ik hebb all 2003 un 2006 de Fortschrievung vun den Landesploon Nedderdütsch fordert. Villicht nich luut nuch!

(Beifall bei der CDU)

Bi de letzte Sitzung vun den Biraat Nedderdütsch in de Januar 2009 kreech nu de AG Bildung de kloore Obdrach, en Entwurf för de Överarbeitung vunne Landesploon, inschloten de Erlass Nedderdütsch an Schooln, to moken. Dat hett de AG Bildung doon.

Wi hem uns mehrfach dropen un könn disse Andrach hüüt vorleggen. Dank an de Arbeitsgruppenmitglieder, de immer all vun wiet anreist sünd un eernsthaftich mitarbeitet hebbt. Dank an de Kollegen vun de anner Fraktionen, de disse notwendige Fortschriebung unnerstützen. Deit mi leed, dat de Grönen dat nich ganz schafft hem, aver dat kann passeern.

(Heiterkeit)

Worum mutt wat passeern? Wenn wi dat eernst meenen mit de Verpflichtungen inne Sprakencharta, wenn wi dat eernst meenen mit de Betonung vun de Wichtichkeit un de Erholt vun unsere Spraak, denn ward dat Tied, dat konkret wat passeert un nich blots snackt ward.

(Beifall bei der CDU)

Dat INS ut Bremen hett in en Umfrooch faststellt: Wenn nich gegenstüert ward, snacken in twee Generationen wieder blots noch 5 % in ganz Norddütschland Platt. Mien Fraktion un ik wölln dat nich. Wi weeten um de Wert vun unse plattdütsche Spraak för de Menschen. Wi weeten um de Bedüdung vun fröhe Mehrspraakichkeit vun Kinner. Wi weeten um de Bedüdung vun’t Plattdütsche in de soziale un pflegerische Bereich. Wi weeten, dat Plattdütsch to unse kulturelle Vielfalt höört.

Nu kann man jo son Andrach forts kleenkriegen, wenn man seggt: Dor hem wi keen Geld för. De Landesploon vun 1994 stunn ok all ünner son Finanzvörbehalt. Aver dat geiht hier nich blots um Geld. Hier geiht dat um en kloore Bekenntnis to unse Spraak vun de Landesregeerung, un dat bedüdet, dat dat Plattdütsche eernsthaft fördert ward, un dat funktionert am besten in Scholen un Kinnergoorden.

(Zuruf von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen)

- Glieks, Herr Ministerpräsident. - Dat mutt dor passeern, wenn dat Wiedergeeven vun dat Plattdütsche in de Familie nich mehr passeert, wie veeles andere übrigens ok nich. Un dat geiht schlicht um’t Överleeven vun unse Spraak. Dorbi hört dor gor nich so veel to, eer dorbi to helpen. Ganz, ganz veel ward mokt vun kleene Gruppen, mit Lesungen un Theoter. Daför danken wi de Aktiven.

(Beifall bei der CDU)

In Schleswig-Holstein gifft dat allerbeste Biespeele in tweespraakige Kinnergoordens, infört dör de ADS. De AG Bildung harr vör, inne Harwst en Veranstaltung för alle Kinnergoordens to moken un vörtostelln, wi dat geiht mit dat Plattdütsche inne Kinnergoorden. Dat schull son Oart Werbeveranstaltung warrn. De politische Besonnerheiten vun Schleswig-Holstein hem dat nun platzen laten. Nu hoffen Klaus-Peter Puls un ik, dat unse Nofolgers dor wiedermoken. Dat lohnt sik.

Wi wöl hüüt in de Soak afstimmen, dormit unse Andrach nich ünnergeiht no de Waal. Vun de Wissenschaftliche Deenst weeten wi, dat dat so Usus is, so en Andrach to respekteern un inne nächste Regeerungstiet umtosetten. Wi warrn dorop kieken, un wenn dat nödich deit, warrn wi ok doran erinnern.

Ik bedank mi, dat de, de mi tohört hebbt, dat doon hebbt, un de anderen hebbt wat verpasst.

(Beifall bei CDU, SPD und BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

Für die Fraktion der SPD erteile ich Herrn Abgeordneten Klaus-Peter Puls das Wort.

Herr Präsident! Leeve Froonslüüd und Mannslüüd! Ik bün seker: De een oder anner von uns hier in’n Landdag harr in sien Fachrebeet de een oder anner Saak noch geern in de reguläre Wahltied von’n Disch kreegen und to Enn bröcht. Ik ook. Aver dat schull denn woll nich sien: Uns Fraktionsvörsitter, de „roode Rambo“, hett de interfraktionelle Piesackeree villicht en beten to intensiv pleegt.