Protocol of the Session on January 29, 2020

Ja, dann schreien die Fraktionen der SPD, der FDP und der Grünen: Fast kein Unterrichtsausfall! Tolle Inklusion! Überall glückliche Lehrer! Alles ist bestens!

Alle anderen Beteiligten reiben sich die Augen, trauen sich lange nichts zu sagen, weil sie dann Druck zu erwarten haben oder als Nestbeschmutzer gelten.

(Vereinzelt Beifall bei der CDU – Zurufe von der SPD)

Bis dann irgendwann einer aufsteht und ruft: Die Bildung in Rheinland-Pfalz ist völlig nackt!

(Glocke der Präsidentin)

Es ist doch gar nicht so, wie Ihr erzählt, weder mit dem Unterricht, der überall vorhanden ist, noch mit den Förderstunden. Inklusion ist nicht möglich. Die Lehrer brennen aus.

(Zuruf der Abg. Bettina Brück, SPD)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, das Märchen ist aufgedeckt, aber leider noch nicht zu Ende.

(Glocke der Präsidentin)

Ich sage Ihnen: Künftige Versprechungen wird Ihnen niemand mehr glauben. Sie hatten dafür lange Zeit. Ich bin der festen Überzeugung, es gibt nur eine Möglichkeit, – –

Ihre Redezeit ist abgelaufen!

diese unrühmliche Kapitel zu beenden: Das wird im nächsten Jahr am Wahltag sein!

(Beifall der CDU und des Abg. Martin Louis Schmidt, AfD – Zurufe von der SPD)

Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN spricht noch einmal der Abgeordnete Daniel Köbler.

(Unruhe im Hause – Abg. Alexander Schweitzer, SPD: Jetzt ist klar, worum es hier geht: Wahlkampf auf dem Rücken der Schülerinnen und Schüler!)

Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren!

(Abg. Alexander Schweitzer, SPD: 20 Landräte, und Sie kriegen Ihre Aufgabe nicht hin! – Anhaltend Unruhe im Hause – Glocke der Präsidentin)

Frau Beilstein, ich habe mich noch einmal gemeldet, um auf Ihre Märchenstunde zu reagieren. Es ist klar, welches Märchen jetzt erzählt wird. Sie starten als CDU jetzt in den Wahlkampf.

(Beifall bei der SPD)

Das Märchen geht so: Die Zustände an unseren Schulen sind katastrophal. Schuld ist die Landesregierung. Ja, mit der CDU wird alles besser,

(Beifall bei der CDU – Abg. Christian Baldauf, CDU: Ja, stimmt!)

und im Zweifel ist die Inklusion schuld.

Aber an bildungspolitischen Konzepten mit wirklichen Lösungen für die Probleme haben Sie überhaupt gar kein Interesse.

(Zuruf des Abg. Joachim Paul, AfD)

Das ist ziemlich eindeutig geworden.

Ich will aber eines hier nicht stehen lassen: die auch von Ihnen wiederholte Behauptung, dass sich die Menschen und Betroffenen vor Ort, wenn es irgendwo Probleme gäbe, nicht melden dürften.

(Abg. Martin Haller, SPD: Das ist eine Unverschämtheit!)

Das ist nicht wahr, das ist nicht richtig und korrekt.

(Unruhe im Hause)

Auch bei mir als Abgeordneter – bei Ihnen sicher auch –

(Abg. Michael Frisch, AfD: Klar können die sich melden!)

gibt es immer wieder Meldungen von Lehrkräften, Schulsozialarbeitern und Eltern, die sagen: Hier ist ein Problem, können Sie mir helfen? –

Man wendet sich ans Ministerium,

(Abg. Michael Frisch, AfD: Die melden sich aber nur ein Mal!)

und natürlich werden nicht immer alle Wünsche erfüllt. Es stimmt aber nicht, dass sich darum nicht gekümmert wird.

(Abg. Joachim Paul, AfD: Das habe ich gar nicht gesagt!)

Jede und jeder hat natürlich das Recht, zu sagen: Hier muss etwas anders, etwas besser werden. Ich stelle mir das hier anders vor. Können Sie mir bitte helfen? –

Es ist einfach ein Märchen – mir war es wichtig, das noch einmal klarzustellen, damit sich das nicht verselbstständigt –, dass man in Rheinland-Pfalz nichts sagen dürfe, wenn man ein Problem sieht, und es diesbezüglich Druck von oben gibt.

(Abg. Michael Frisch, AfD: Da sieht man, dass Sie die Schulen nicht kennen!)

Diese Erfahrung habe ich in keinem einzigen Fall gemacht.

Herzlichen Dank.

(Beifall bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, SPD und FDP)

Weitere Wortmeldungen liegen nicht mehr vor. Dann haben wir damit die Aktuelle Debatte beendet.

Bevor ich den nächsten Tagesordnungspunkt aufrufe, freuen wir uns über weitere Gäste bei uns. Ich begrüße ganz herzlich die Laienschauspielerinnen und Laienschauspieler der Volksbühne Worms. Herzlich willkommen bei uns!

(Beifall im Hause)

Ebenso herzlich willkommen heiße ich Bürgerinnen und Bürger aus dem Kreis Ludwigshafen!

(Beifall im Hause)

Außerdem freuen wir uns über Schülerinnen und Schüler der Siedlungsschule Realschule plus aus Speyer, 10. Jahrgangsstufe. Auch Ihnen ein herzliches Willkommen!

(Beifall im Hause)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben jetzt eine Reihe von Wahlen vorzunehmen.