Protocol of the Session on October 23, 2019

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Genau!)

Heute muss ich wohl fragen: Wer ist denn beim Thema Wald in den schwarzen Farbtopf gefallen? – Der Kollege Braun, meine sehr geehrten Damen und Herren.

(Beifall der CDU – Zuruf der Ministerpräsidentin Malu Dreyer)

Zu Ihnen komme ich auch noch gleich, Frau Dreyer.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, bei genauerer Betrachtung wird deutlich, dass das Klima innerhalb der Mainzer Ampelregierung mindestens genauso gefährdet ist wie das Klima unserer Atmosphäre.

(Heiterkeit des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Und so verwundert es weniger, dass Sie das Thema Ihrer Aktuellen Debatte lieber von uns abkupfern, als Ihre Kritik hier im Parlament zu diskutieren, meine sehr verehrten Damen und Herren.

(Beifall der CDU – Zurufe von der SPD)

Aber die Damen und Herren der Koalition – ja, es tut weh – bevorzugen anscheinend andere Orte, um über Klimaschutz zu reden, zum Beispiel die FDP. Der Wirtschaftsminister verkündet unabgestimmt, dass Rheinland-Pfalz dem Klimapaket im Bundesrat nicht zustimmen werde. Wir waren in höchstem Maße erstaunt. Minister Wissing erhebt sich damit sozusagen über die Richtlinienkompetenz von

Frau Dreyer.

(Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Was ein Quatsch!)

Dann können Sie doch gleich etwas dazu sagen, ob das Quatsch ist.

Doch auch die Kolleginnen und Kollegen von den Grünen meiden die Debatte im Plenum.

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Was?)

Bei der Kür zur Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2021 spricht Frau Ministerin Spiegel von Mutlosigkeit und bezeichnet das von Frau Dreyer verhandelte Paket als „Klimapäckchen“. Frau Spiegel sagt dann im SWR – ich zitiere –: „Nur wer jetzt drei Sätze unfallfrei zum Klimaschutz sagen kann, der ist noch lange kein Klimaschützer.“

(Beifall der Abg. Jutta Blatzheim-Roegler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, eine solche Aussage ist arrogant. Sie ist anmaßend. So geht man nicht mit Kolleginnen und Kollegen um!

(Beifall der CDU – Zuruf der Ministerpräsidentin Malu Dreyer)

Frau Dreyer, dann legt der Vorsitzende der Grünen in Rheinland-Pfalz, Herr Winkler, auch noch nach. Zitat: „Da hat Frau Dreyer ein schlechtes Paket ausgehandelt.“

(Abg. Dr. Adolf Weiland, CDU: Hört, hört!)

Und seine Kovorsitzende Paulus vollendet den Dreiklang und nennt die Vorschläge einen schlechten Witz.

(Abg. Dr. Adolf Weiland, CDU: Das wird ja immer besser!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, das muss man sich einmal vorstellen. Da vereinbart die Ministerpräsidentin

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mit der CDU gemeinsam!)

als Vorsitzende der großen Volkspartei SPD ein Maßnahmenbündel federführend auf Bundesebene

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mit wem denn?)

und ihre eigenen Koalitionspartner in Mainz geben ihr zwei so deutliche Körbe, dass sie kurze Zeit später nachverhandeln will.

(Abg. Dr. Adolf Weiland, CDU: Ach! – Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Das stimmt doch gar nicht!)

Ein Bärendienst für die Glaubwürdigkeit von Politik, meine sehr verehrten Damen und Herren. Wer verhandelt und vereinbart, muss sich daran halten. Sonst brauchen

wir uns nicht zu wundern, dass uns niemand mehr etwas glaubt.

(Beifall der CDU – Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Der CDU glaubt keiner mehr!)

Es ist eindeutig festzustellen, die Koalition ist nicht nur in der Frage einer dritten Rheinbrücke, sondern auch beim Klimaschutz tief zerstritten.

Frau Ministerpräsidentin Dreyer, seien Sie nicht überrascht, die CDU-Fraktion ist in diesem Fall Ihr Helfer in der Not.

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ach, das tut weh!)

Wir stehen in der Frage zum Klimapaket gerade und bleiben dort auch stehen.

(Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Das ist aber auch ein Wunder!)

Auf uns können Sie sich verlassen.

(Beifall der CDU – Staatsminister Roger Lewentz: Es gibt trotzdem keine Große Koalition!)

Wir gehen im Übrigen davon aus, dass es die Große Koalition auf Bundesebene – – – Da sind Dinge verhandelt, und ich sage es noch einmal ganz deutlich, wenn wir irgendwann noch einmal Glaubwürdigkeit in diesem Haus und auf Bundesebene haben wollen,

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Wie wäre es jetzt einmal mit einem Inhalt?)

dann erwarte ich auch von der Vorsitzenden, die ein schweres Amt zu bekleiden hat – das bestreitet keiner –, dass sie sich an Vereinbarungen hält.

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Content!)

Deshalb ist dieser Geschichte zuzustimmen.

(Beifall der CDU – Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einen Inhalt! Einen Inhalt!)

Für uns bedarf es einer ernsthaften Umwelt- und Klimapolitik, einer Klimapolitik ohne Hysterie, am besten noch eine mit Wirtschaftskompetenz und Klimakompetenz in einem.

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einen Inhalt! – Abg. Alexander Schweitzer, SPD: Da seid Ihr schon raus!)

Es bedarf aber auch eines gemeinsamen Handelns. Weder dem Klima noch der Gesellschaft ist geholfen, wenn Sie Maximalforderungen medienwirksam äußern

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Warum haben die denn keinen Inhalt in die Rede hineingeschrieben?)

und dogmatisch an diesen festhalten.

(Glocke der Präsidentin)

Ich komme zum Schluss.