Protocol of the Session on November 23, 2017

Das ist absolut daneben. Dann sagen Sie doch den Leuten, dass Sie dorthin wollen. Sagen Sie das denen doch! Seien Sie doch so ehrlich, und machen Sie es!

(Abg. Christine Schneider, CDU. Vielleicht kriegen die ja sogar zu wenig! Vielleicht kommt bei der Prüfung heraus, dass sie zu wenig bekommen!)

Ach, bitte. Sie sagen doch die ganze Zeit, es gibt so viel.

(Abg. Christine Schneider, CDU: Was ist denn, wenn sie zu wenig bekommen? – Zurufe von der CDU)

Herr Schreiner sagt doch immer, es gibt zu viel.

(Abg. Gerd Schreiner, CDU: Nein!)

Sie sagen immer, 30 Millionen Euro zu viel.

(Weitere Zuruf von der CDU)

Wenn ich gewusst hätte, dass das so ausgeht, hätte ich mir jedes Protokoll mitgenommen. Also ohne Witz!

(Heiterkeit im Hause)

Sie sagen immer, es gibt zu viel. Man hat 30 Millionen Euro mehr als in anderen Bundesländern. Das steht immer zur Kritik. 30 Millionen Euro mehr als in anderen Bundesländern.

(Abg. Gerd Schreiner, CDU: Nein, es steht zur Kritik, dass nicht geprüft wird!)

Wenn Sie der Meinung sind, es könnte auch zu wenig sein, dann verstehe ich den Satz nicht.

(Zuruf des Abg. Schreiner, CDU)

Dann müsste man doch sagen, es gibt 30 Millionen Euro zu viel, vielleicht aber auch 30 Millionen Euro zu wenig. Sie widersprechen sich selbst in Ihrer öffentlichen Debatte und mit dem, was Sie hier sagen.

(Beifall der FDP, der SPD und des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zurufe von der CDU)

Zu einer Kurzintervention auf die Ausführungen des Herrn Kollegen Wink erteile ich Herrn Abgeordneten Schreiner das Wort.

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren!

(Unruhe im Hause)

Ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit, meine Damen und Herren, damit wir auch verstehen, was der Herr Kollege sagt.

Lieber Herr Kollege Wink! Ich bitte um Verständnis, dass

ich das hier nicht so stehen lassen kann und nicht so stehen lassen möchte. Sie alle wissen – es ist wichtig, dass wir das heute hier immer wieder betonen –, dass es um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Werkstätten für Behinderte geht, dass für diese in angemessener Art und Weise eine finanzielle Unterstützung des Landes erfolgt. So!

Jetzt ist es richtig, der Rechnungshof wollte es genau wissen. Der Rechnungshof hat einen Benchmark zwischen dem Bundesländern angestellt, und zwar ganz grob. Es sind unterschiedlichste Dinge miteinander verglichen worden. Bei der Gelegenheit ist es dazu gekommen, dass, wenn man einen Bundesschnitt unterstellt, es vielleicht in Rheinland-Pfalz zu hohe Ausgaben gibt. Vielleicht!

(Abg. Alexander Schweitzer, SPD: Vielleicht!)

Vielleicht – fast hätte ich gesagt, Herr Minister –, Herr Fraktionsvorsitzender.

Aber das Entscheidende ist doch, dass Sie und ich, wir alle, 101 Abgeordnete, die wir hier sitzen, jedes Jahr oder alle zwei Jahre über die Mittel entscheiden müssen, die wir den Werkstätten zur Verfügung stellen. Wir wissen gar nicht, ob es vielleicht 30 Millionen Euro zu wenig sind oder 30 Millionen Euro zu viel oder ob es genau zielführend ist. Wir kennen die ganzen Kostenparameter, die Grundlage der Vergütungsvereinbarungen mit den Werkstätten für Behinderte sind, gar nicht. Wir müssen es genau untersuchen, weil es in der Summe 200 bis 250 Millionen Euro Steuergelder sind.

(Starker Beifall der CDU)

Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass wir als Abgeordnete unsere Verantwortung bei der Haushaltsaufstellung und bei der Regierungskontrolle nicht wahrnehmen und es dann nachher am Ende eine schlechte Stimmung in den Werkstätten für Behinderte gibt.

Ich sage ausdrücklich, der Rechnungshof ist schon dabei zu prüfen. Er wollte prüfen. Er ist gegen die Wand gelaufen, weil er die Informationen, die er gebraucht hat, nicht bekommen hat.

Da sitzen Menschen, die imstande sind, mit den Bilanzen und Unterlagen, die ihnen die Werkstätten zur Verfügung stellen, vernünftig umzugehen und eine vernünftige Schlussfolgerung zu ziehen.

Aber wissen Sie, wer die Schlussfolgerung dann bewerten muss? Das sind wieder wir. Wir kommen aus der Verantwortung nicht heraus. Wir werden uns und dem Rechnungshof die Prüfrechte schaffen müssen. Wir werden danach das, was uns der Rechnungshof sagt, bewerten müssen.

Wenn der Rechnungshof sagt, es wird zu viel ausgegeben, dann heißt das noch lange nicht, dass wir uns das zu eigen machen. Wenn der Rechnungshof sagt, es wird zu wenig ausgegeben, dann ist es auch noch lange nicht so, dass wir uns das zu eigen machen. Das ist die Entscheidung von uns 101 Abgeordneten.

Ich bitte doch, sehr genau aufzupassen. Ich frage mich, warum Sie die Informationen nicht wollen. Es geht nur darum, dass wir Abgeordnete Informationen für eine sachgerechte Entscheidung im Interesse der behinderten Menschen in diesem Land bekommen.

(Anhaltend Beifall der CDU – Abg. Steven Wink, FDP, begibt sich an das Rednerpult)

Wenn ich es richtig interpretiere, gibt es den Wunsch auf Erwiderung.

(Heiterkeit im Hause)

Der Abgeordnete Wink hat das Wort.

Verehrter Herr Präsident! Herr Schreiner, ich habe mit keinem Wort gesagt, dass wir die Information nicht wollen.

(Zurufe von der CDU: Ach!)

(Zuruf des Abg. Alexander Licht, CDU)

(Abg. Alexander Schweitzer, SPD: Nirgends!)

Wo habe ich es gesagt? – Ich habe vorhin gesagt, man kann darüber sprechen, dass man die Entgeltsätze transparent diskutiert, dass man die Entgeltsätze – – –

(Zuruf des Abg. Dr. Adolf Weiland, CDU)

Dann lassen Sie mich doch auch ausreden, und hören Sie zu. Dann wissen Sie auch, was ich sagen möchte.

(Abg. Alexander Schweitzer, SPD: Das stimmt!)

Man kann die Entgeltsätze regelmäßig evaluieren und dann entsprechend anpassen. Ich habe vorhin gesagt, dass die Prüfung durch den stattfinden soll, bei dem die zur Sachverhaltsbewertung höchste Kompetenz liegt. Das habe ich vorhin in meiner Rede gesagt.

Herr Schreiner, es tut mir leid, aber ich habe hier wahrgenommen, dass Sie im Vergleich zur Vergangenheit etwas zurückgerudert sind.

(Abg. Alexander Licht, CDU: Wo denn?)

Noch vor Monaten haben Sie genau diese 30 Millionen Euro immer ins Feld geführt.