Protocol of the Session on April 29, 2015

........................................................................................................................... 6179, 6217 Abg. Bracht, CDU:....................................................................................................................................... 6214 Abg. Dr. Alt, SPD:........................................................................................................................................ 6222 Abg. Dr. Weiland, CDU:............................................................................................................................... 6221 Abg. Frau Blatzheim-Roegler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................................................ 6188, 6193 Abg. Frau Klöckner, CDU:............................................................................................. 6172, 6176, 6178, 6200 Abg. Frau Raue, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:................................................................................. 6214, 6219 Abg. Frau Sahler-Fesel, SPD:........................................................................................................... 6182, 6185 Abg. Frau Schleicher-Rothmund, SPD:....................................................................................................... 6206 Abg. Frau Schmitt, SPD:............................................................................................................................. 6187 Abg. Frau Spiegel, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.............................................................................. 6180, 6184 Abg. Hartenfels, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................................................................................ 6223 Abg. Heinisch, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.............................................................................................. 6210 Abg. Kessel, CDU:............................................................................................................................. 6181, 6185 Abg. Klomann, SPD..................................................................................................................................... 6192 Abg. Köbler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.................................................................................................. 6179 Abg. Licht, CDU:.......................................................................................................................................... 6191 Abg. Pörksen, SPD:..................................................................................................................................... 6214 Abg. Schlagwein, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN........................................................................................... 6174 Abg. Schreiner, CDU:.................................................................................................................................. 6186 Abg. Schweitzer, SPD:............................................................................................................ 6171, 6176, 6178 Abg. Sippel, SPD:........................................................................................................................................ 6218 Abg. Wiechmann, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:......................................................................................... 6215 Frau Ahnen, Ministerin der Finanzen:......................................................................................................... 6220 Frau Alt, Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen:................................................... 6183 Frau Dreyer, Ministerpräsidentin:................................................................................................................ 6175 Frau Lemke, Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung:.......................... 6177, 6178 Frau Reiß, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur:............................................... 6194 Lewentz, Minister des Innern, für Sport und Infrastruktur:.......................................................................... 6189 Prof. Dr. Robbers, Minister der Justiz und für Verbraucherschutz:................................................... 6215, 6216 Präsident Mertes:................................................................... 6171, 6172, 6173, 6174, 6176, 6177, 6178, 6179......................................................................................................... 6180, 6181, 6182, 6183, 6184, 6185, 6186 Vizepräsident Dr. Braun:............................................................................................... 6206, 6210, 6213, 6214 Vizepräsident Schnabel:........................................................ 6187, 6188, 6189, 6191, 6192, 6193, 6194, 6200 Vizepräsidentin Frau Schleicher-Rothmund:......................... 6214, 6215, 6216, 6217, 6218, 6219, 6220, 6221................................................................................................................................................. 6222, 6223, 6224

94. Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz am 29. April 2015

Die Sitzung wird um 14:00 Uhr vom Präsidenten des Landtags eröffnet.

Guten Tag, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Gäste, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich begrüße Sie zur 94. Sitzung des rheinland-pfälzischen Landtags. Frau Simon und Herr Biebricher werden mich bei der Führung dieser Sitzung begleiten.

Entschuldigt sind Herr Abgeordneter Michael Billen sowie Staatssekretärin Frau Kraege und Staatssekretär Herr Langner wegen Koordinierung von Aufgaben des Bundesrates in Berlin.

Für Frau Ulla Brede-Hoffmann ist Herr Johannes Klomann im Landtag nachgerückt und heute erstmals hier. Herzlich willkommen!

(Beifall im Hause)

Es wird nicht immer einen einstimmigen Beifall des ganzen Plenums in Ihrer politischen Arbeit geben. Wünschen tue ich Ihnen das natürlich.

Wir kommen zu den Geburtstagen. Frau Staatssekretärin Heike Raab hatte Geburtstag. Wir grüßen sie von hier und wünschen ihr alles Gute. Der Abgeordnete Jörg Denninghoff wird heute 49 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute!

(Beifall im Hause)

Herr Kollege Denninghoff, Sie wissen, für den Abgeordneten, der am Plenartag Geburtstag hat, hat der Präsident eine Kiste mit zwei Flaschen Wein stehen. Die dürfen Sie sich abholen. Das müssen Sie allerdings schon selbst machen.

(Licht, CDU: Er kommt! – Abg. Denninghoff, SPD, geht zum Präsidenten)

Die Macht der Worte.

(Licht, CDU: Sicher ist sicher!)

Meine Damen und Herren, wir kommen zur Tagesordnung. Es gibt folgende Hinweise: Punkt 13 der Tagesordnung wird abgesetzt, da der Rechtsausschuss noch nicht abschließend beraten hat.

Die Beschlussempfehlungen zu den Tagesordnungspunkten 4 bzw. 9 wurden heute verteilt. Die Frist wird damit abgekürzt. Wenn wir die Tagesordnung festgestellt haben, ist das beschlossen.

Die in der Tagesordnung fehlenden Drucksachen zu den Tagesordnungspunkten 16, 17, 19 und 20 wurden am 24. April 2015 fristgerecht verteilt.

Änderungs-, Alternativ- und Entschließungsanträge werden bei dem jeweiligen Tagesordnungspunkt gesondert aufgerufen.

Gibt es von Ihrer Seite noch Hinweise? – Das ist nicht der Fall. Ich danke Ihnen. Die Tagesordnung für die beiden Tage ist festgestellt.

Weil es mir des Öfteren passiert ist, dass ich am Anfang der Sitzung die Gäste noch nicht begrüßt habe und es am Ende zeitlich nicht geschafft habe, ohne die Debatte zu unterbrechen, mache ich das jetzt.

Ich begrüße Schülerinnen und Schüler des HerzogJohann-Gymnasiums Simmern. Herzlich willkommen!

(Beifall im Hause)

Weiterhin begrüße ich RWE Projektmitglieder aus Mayen-Koblenz. Herzlich willkommen!

(Beifall im Hause)

Ich begrüße auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts „ZeiLe – Zeitung lesen macht Azubis fit“ der „RHEINPFALZ“ Ludwigshafen. Herzlich willkommen!

(Beifall im Hause)

Ich rufe Punkt 1 der Tagesordnung mit dem ersten Thema auf:

AKTUELLE STUNDE

„150 Jahre BASF – aktueller Ausweis der industriellen Stärke des Standorts Rheinland-Pfalz“ auf Antrag der Fraktion der SPD – Drucksache 16/4923 –

Herr Schweitzer, Sie haben das Wort.

Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Vielen Dank für die Möglichkeit, dass wir heute in einer Aktuellen Stunde über etwas sprechen, was tatsächlich fast tagesaktuell ist, der Geburtstag, das Jubiläum eines großen, des größten Unternehmens, das wir in Rheinland-Pfalz haben, nämlich der BASF in Ludwigshafen am Rhein. Man hatte in der vergangenen Woche – einige von Ihnen hatten Gelegenheit, im Feierabendhaus in Ludwigshafen dabei zu sein – schon den Eindruck, dass die ganze Welt nach Rheinland-Pfalz, nach Ludwigshafen schaut.

Es war bewegend, sich anzuschauen, wie sich dieses Unternehmen aufgemacht hat von seinen kleinen Anfängen an der Grenze des heutigen Landes RheinlandPfalz zu Baden-Württemberg. Heute ist es das größte Unternehmen im Land und eines der führenden Chemieunternehmen weltweit.

Tradition und Innovation sind die treibenden Kräfte. Das macht das internationale Unternehmen von BASF heute aus.

Es war zu spüren, wie fest verwurzelt auch die heutigen Verantwortlichen des Vorstandes sich am Standort Ludwigshafen, am Standort Rheinland-Pfalz sehen oder, wenn Sie wollen, auch in der Metropolregion RheinNeckar.

Ich bin sehr froh, dass wir einen Einblick in die stolze Geschichte des Unternehmens haben durften, die auch nicht frei ist von problematischen Phasen. Das will ich auch sagen. Ich bin froh, dass die Ministerpräsidentin, die da war und dieses Unternehmen gewürdigt hat, das ebenfalls angesprochen hat. Aber auch die Kanzlerin hat diese Phase nicht ausgespart.

Ich will sagen, dass bei diesem Jubiläum deutlich wurde, dass es offensichtlich Voraussetzungen dafür gab, dass sich dieses große Unternehmen am Standort RheinlandPfalz so wohlfühlt. Bildung, Forschung und Infrastruktur – all das stimmt in Rheinland-Pfalz. All das stimmt auch für das Unternehmen BASF.

Es ist deutlich geworden, dass dieses Unternehmen zumindest nicht das wäre, was es heute ist, ohne seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jeder, der wie ich in der Pfalz aufgewachsen ist, der weiß, dieses Unternehmen ist sozusagen eng verbunden mit der neueren Geschichte der ganzen Region. Jeder hat in seiner Familie, wenn nicht in der Familie, doch zumindest in seiner Nachbarschaft jemanden, der sich morgens manchmal sehr früh auf den Weg gemacht hat, der Aniliner war und ist, manchmal auch in der zweiten und dritten Generation.

Dieses Unternehmen hat den Wirtschaftsstandort in jeder Hinsicht, auch kulturell, vor allem aber wirtschaftlich und auf dem Arbeitsmarkt geprägt. Ich finde, es ist wert, dass wir heute gemeinsam sagen, wir sind stolz darauf. Es ist gut, dass es ein solches Unternehmen in Rheinland-Pfalz gibt.

(Beifall der SPD und bei dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

Es ist auch gut, dass eine Rückmeldung von Dr. Bock, dem Vorstandsvorsitzenden, war, dass die Rahmenbedingungen stimmen, und zwar im stehenden Dialog mit der Politik. Das fängt in Ludwigshafen an. Da ist die Kommune Ansprechpartner. Das hört in Europa nicht auf. Das ist eine Aufgabe für die Landespolitik.

Wenn der Ministerpräsidentin gesagt wurde, es ist schön, dass wir eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten, dann will ich das mit Blick auf manche Unterstellungen, die wir in der Vergangenheit immer wieder einmal gehört haben, was das Unternehmen BASF und die Landesregierung angeht, deutlich hervorheben. Das sind nicht meine Worte, das sind die Worte von Dr. Bock, meine Damen und Herren.

(Beifall der SPD und vereinzelt bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Es ist schön, dass wir in diesen Tagen den Blick weiten können.

Frau Wirtschaftsministerin Lemke hat gerade heute mit Herrn Berres vom Statistischen Landesamt die Industriedaten für Rheinland-Pfalz deutlich gemacht. Da sehen wir, dass wir nicht von der Wertschöpfungsinsel BASF sprechen, sondern wir sprechen vom Industriestandort Rheinland-Pfalz, in dem die BASF eine hervorragende Rolle hat, und zwar in vielerlei Hinsicht. Wir haben einen industriellen Zuwachs oder einen Zuwachs im Bereich der industriellen Produktion, der uns über die Länder in ganz Deutschland stellt. Ich will sagen, es ist schön, dass der Anteil der Industrie an der gesamten Wertschöpfung in Rheinland-Pfalz bei 25 % liegt. Deutschlandweit liegt er nur bei 22 %. Das ist etwas, was auch seine Voraussetzungen in einem klaren Bekenntnis dieser Landesregierung und der Regierung davor für den Industriestandort Rheinland-Pfalz hat, meine Damen und Herren.

(Beifall der SPD und des BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

Es ist gut, dass es auch den Menschen zugutekommt. Auf die kommt es an. Ohne Mitbestimmung – das will ich schon sagen – wäre dieses Unternehmen BASF, wäre die Industrie, der Industriestandort Rheinland-Pfalz nicht der, der er ist. Es ist immer wieder gelungen, auch durch schwere konjunkturelle Weltwirtschaftskrisen zu kommen, weil Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam mit den Unternehmensverantwortlichen einen gemeinsamen Weg gefunden haben. Darum will ich an dieser Stelle sagen, es ist gut, dass wir in Rheinland-Pfalz überdurchschnittlich hohe Zahlen haben, was das Wachstum bezogen auf die Beschäftigten angeht. Es ist so, dass wir in Rheinland-Pfalz bei den Industriebeschäftigten einen Umsatz von 336.000 Euro generieren.

(Glocke des Präsidenten)

Darum ist es wichtig, dass bei den Menschen etwas ankommt, wenn wir überdurchschnittlich sind. Das muss klar sein. Wir brauchen da in Zukunft gute Entwicklungen bei den Tarifentlohnungen. Das geht nur durch gute Mitbestimmung, meine Damen und Herren.

(Glocke des Präsidenten)

Alles Weitere nenne ich gern bei der noch anstehenden Gelegenheit.

Danke schön.