Protocol of the Session on January 23, 2014

In Ihrem Antrag steht weiter: „– die Einrichtung der Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH als zentrales Kompetenzzentrum der Energiewende in RheinlandPfalz“. Das begrüßen Sie. „Diese hat die Aufgabe Unternehmen, Kommunen und Bürgerinnen und Bürger in den Bereichen Einsparung (…) zu informieren und zu vernetzen,“. Im nächsten Absatz nennen Sie die Verbraucherzentrale.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, Herr Kollege Braun, Sie wissen, was wir schon in der Landtagsdebatte zum Haushalt gesagt haben. Für uns erschließt sich bis heute nicht, wofür ich 60 Personen brauche, die etwas beraten sollen, von dem ich noch nicht einmal

weiß, welchen Umfang diese Beratung haben soll und wie sie sich von Schornsteinfegern, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Kommunen, der Landesregierung, Frau Ministerin Lemke – die das alles schon weiß – und vielen anderen abgrenzt.

Von daher können wir, weil wir diese Energieagentur für falsch halten, den Antrag nur ablehnen.

(Beifall der CDU)

Ich gehe davon aus, weil ich Sie schätze und kenne, dass Sie den Antrag nicht selbst geschrieben haben, sonst wäre sicherlich die Erklärung eindeutiger, was Sie damit gemeint haben. Sie haben versucht, jedoch als untauglichen Versuch, hier etwas zu erklären, was sich nicht selbst aus der Vorlage erklärt. Das sei Ihnen unbenommen.

Wenn Sie uns nachher noch die genauen Zuständigkeiten, Konzepte und Ausschlüsse von Doppelzuständigkeiten hier nachweisen und vortragen können, ziehe ich nicht nur den Hut vor Ihnen, sondern dann müssen wir noch einmal überlegen, ob wir an der Stelle darüber nachdenken müssten.

(Zuruf des Abg. Dr. Braun, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

Aber davor habe ich offen gestanden keine Angst.

(Beifall der CDU – Ramsauer, SPD: Welchen Hut haben Sie denn gerade auf?)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wie Herr Ramsauer feststellt, habe ich gar keinen Hut auf, ich begründe unseren Antrag.

Ich möchte nur noch eines zu dem Antrag der GRÜNEN und der SPD sagen. Wenn Sie zu einer Sanierungsquote von 3 % auffordern, dann kann ich betonen, es gibt niemanden, der näher an Sigmar Gabriel dran ist als die eigenen Parteigenossen, meine sehr geehrten Damen und Herren von der SPD.

Wenn Sie das alles als richtig erachten – das widerspricht im Übrigen an keiner Stelle dem Energiekonzept, das jetzt vorgestellt worden ist –, dann darf ich Sie nur herzlich bitten, sich darum auch zu kümmern. Sie haben es aber in der Vergangenheit nicht getan, und Herr Gabriel hat vor zwei Jahre all das noch abgelehnt, meine sehr geehrten Damen und Herren.

(Beifall der CDU)

Manchmal frage ich mich, warum ihr euch so viel Arbeit macht, wenn unter dem Strich doch nichts drinsteht.

(Frau Brede-Hoffmann, SPD: Dass Sie sich das fragen, das glaube ich Ihnen!)

Von daher wäre es mir ganz recht, wenn wir uns in Zukunft, wenn wir uns solche Anträge überlegen, an der einen oder anderen Stelle an die eigene Nase fassen.

Frau Lemke, da möchte ich Sie einmal loben. Auch das kommt nicht oft vor.

Sie hat wenigstens am Freitag etwas erklärt, wenn es auch nicht richtig war, aber sie hat etwas erklärt, nämlich dass sie auf Bundesebene mitarbeiten will.

(Heiterkeit des Abg. Fuhr, SPD: Super Lob!)

Frau Lemke, das ist ein ordentlicher Vorschlag, und deshalb sage ich es noch einmal: Stimmen Sie unserem Vorschlag zu. Da steht alles drin.

Ich darf Ihnen aber noch einmal sagen, was drinsteht, weil Sie ihn vielleicht noch nicht ganz gelesen haben oder es nicht wissen.

(Beifall bei der CDU – Zuruf der Abg. Frau Brede-Hoffmann, SPD)

Dass Frau Brede-Hoffman das weiß, ist mir klar, weil Frau Brede-Hoffmann jeden Tag direkt von ihrem Vorsitzenden Gabriel informiert wird, um was es sich dreht. Frau Brede-Hoffmann, ich frage Sie aber nicht, ob Sie es auch verstanden haben, sondern ich möchte nur an der einen oder anderen Stelle Folgendes ausführen:

(Beifall bei der CDU – Ramsauer, SPD: Macho!)

Angenehm, Baldauf, Herr Ramsauer.

(Heiterkeit und Beifall bei der CDU)

Wir stehen zu folgenden Grundsätzen:

(Zuruf der Abg. Frau Brede-Hoffmann)

Frau Brede-Hoffmann, meine Mutter hat immer zu mir gesagt: Wer schreit, hat unrecht.

(Beifall bei der CDU – Frau Brede-Hoffmann, SPD: Okay, Herr Baldauf! – Heiterkeit des Abg. Köbler, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

Da muss sogar der Kollege Köbler lachen, schauen Sie einmal.

(Frau Brede-Hoffmann, SPD: Über Sie, Herr Kollege!)

Wir stehen zu den folgenden Grundsätzen:

Erstens: Der Ausbaukorridor für erneuerbare Energien wird im Gesetz verbindlich festgelegt. – Das ist ganz wichtig. Frau Lemke, dabei geht es auch nicht – und jetzt werde ich wieder sauer –, dass Sie immer wieder durchs Land laufen und sagen, bis 2030 würden wir das schon hinbekommen. Das geht nicht, und deshalb müssen Sie das ändern.

(Beifall der CDU – Köbler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Wer schreit, hat Unrecht!)

Nun kommen wir wieder zu den sachlichen, normalen Dingen zurück.

Zweitens: Die Instrumente zur wirksamen Steuerung des Ausbaus werden technologiespezifisch ausgestaltet.

Drittens: Der Ausbau der erneuerbaren Energien wird auf die kostengünstigsten Technologien konzentriert. – Bisher können Sie dem allen zustimmen.

Viertens: Die erneuerbaren Energien werden in die Netze integriert. – Sie nicken.

Fünftens: Bestehende Überförderungen werden abgebaut, Boni gestrichen und die Förderung durchgehend degressiv, also marktkonform, ausgestaltet. Wir wollen weg von einer Dauersubventionierung, wir wollen weg von einer Subventionierung all derer, die es dort oben bezahlen müssen, und hin zu einer marktintegrierten Form. Diese muss jetzt umgesetzt werden, meine sehr geehrten Damen und Herren.

(Beifall der CDU – Pörksen, SPD: Ihr habt doch gar nichts gemacht!)

Wir möchten ab dem Jahr 2017 die Förderhöhe über Ausschreibungen ermittelt haben.

Herr Pörksen, ich lese es Ihnen vor. Das ist auch von der SPD.

Zur besseren Marktintegration der erneuerbaren Energien wird eine verpflichtende Direktvermarktung eingeführt.

Alle Stromverbraucher werden angemessen an den Kosten beteiligt. Dabei darf aber die internationale Wettbewerbsfähigkeit der stromintensiven Industrie nicht gefährdet werden.

(Beifall bei der CDU)

Werte Frau Lemke, da hilft es nichts, wenn Sie das nur immer wieder sagen. Legen Sie bitte jetzt endlich einmal einen Vorschlag vor, wie Sie sich das vorstellen.

(Beifall bei der CDU)

Zu guter Letzt: Das EEG muss deutlich vereinfacht werden und – richtig ist – europarechtskonform ausgelegt werden. – Auch wenn Sie schmunzeln, sage ich Ihnen, Sie sind jetzt bald drei Jahre lang Wirtschaftsministerin in Rheinland-Pfalz. Ich habe immer wieder den Eindruck, wenn es um die EU und irgendwelche Vorschriften oder beihilferechtlichen Fragen geht, dass Sie alle immer erst dann reagieren, wenn es brennt.

(Pörksen, SPD: Ihr lauft doch weg, wenn es brennt!)