Das wollen wir weiter so machen, weil wir gute Schulen brauchen, gute Lehrkräfte und guten Unterricht. Daran werden wir weiter arbeiten, weil sich daran soziale Gerechtigkeit manifestiert.
Frau Kollegin Ratter, ich denke, Sie haben es noch im Kopf, dass Sie mich vorhin der Schizophrenie bezeichnet haben. Herr Präsident, ich finde, das ist ein Punkt, den man durchaus einmal ansprechen könnte, wenn es um Beleidigungen geht.
Wir haben unterschiedliche Meinungen. Deswegen sitzen wir hier in unterschiedlichen Fraktionen. Das ist auch in Ordnung so. Wir sollten die verschiedenen Wege diskutieren, die wir gehen können. Alles hat Vor- und Nachteile. Wir kritisieren hier etwas – in diesem Fall war es die AQS –, und ich habe eine bildungspolitische Bankrotterklärung bei Ihnen diagnostiziert,
weil Sie vor zwei Jahren noch der Meinung waren, dass eine AQS unverzichtbar sei. Heute sagen Sie, naja, wir brauchen sie nicht mehr.
Es gibt durchaus Bundesländer, die damit erfolgreich arbeiten. Aber auch hier kann man über den Weg streiten. Aber daraus eine Ghettoklasse zu machen, ist wirklich unsäglich.
Lassen Sie uns doch darüber diskutieren, alle Wege haben Vor- und Nachteile. Der Nachteil im rheinland-pfälzischen System liegt unter anderem darin begründet, dass wir ein Flächenland sind und bei Weitem nicht jedes Kind, selbst wenn wir genügend Kurse hätten, die Möglichgkeit hat, an diesen Intensivkursen teilzunehmen, wenn es an einer kleinen Grundschule oder an einer kleinen Realschule plus ist. Dann besteht gar nicht die Möglichkeit, 15 bis 20 Stunden Intensivsprachkurse zu machen, um dann in eine Schule, die 5 Kilometer entfernt liegt, zu gehen, um dort Sport, Musik und Kunst zu machen. Das sind rein praktische Erwägungen, die man auch in Rheinland-Pfalz mit in Betracht ziehen müsste.
Ich komme zur Frage der Ausstattung. Frau Brück, Sie haben vorhin gefragt, wie wir dazu kämen zu sagen, dass nicht jedes Kind im vergangenen Jahr die Chance hatte.
Wenn wir 6.000 Schülerinnen und Schüler aus dem Ausland hierher bekommen haben – die meisten davon Flüchtlinge –
(Glocke des Präsidenten – Alexander Fuhr, SPD: Nach der Geschäftsordnung ist jetzt Ende der Redezeit!)
und 151 Intensivsprachkurse mit maximal 20 Kindern haben, dann rechnen Sie einmal nach, dann reichte es im vergangenen Jahr bei Weitem vorne und hinten nicht.
Wir haben bei Weitem nicht für alle Kinder die Sprachintensität, die wir uns wünschen. Nur ein Kind, das gut Deutsch spricht und von uns von Anfang an an die Hand genommen wird, wird hier auch integriert werden können.
einer Leistung, zum Beispiel mangelhaft, niemals die Person des Schülers betrifft, sondern immer nur das, was vorgelegt wird. Insofern habe ich Ihre Aussage gemeint und nicht Sie persönlich beleidigt. Das bitte ich, an der Stelle festzuhalten.
Daneben möchte ich Ihnen gerne sagen, dass die Anrufe und die Mails, die ich bekomme, sehr wohl davon ausgehen, dass die Schulen und die Lehrerinnen und Lehrer Probleme haben. Das wird niemand von uns bestreiten; denn die Aufgaben, denen wir uns zu stellen haben, sind immens.
Aber wir haben auch Angebote; denn die jungen Erwachsenen, die zu uns kommen, zwar nicht mehr schulpflichtig sind, aber sehr bildungswillig und wie ein Schwamm all das aufsaugen, was wir ihnen anbieten können an Unterricht und an Möglichkeiten, brauchen auch unsere Hilfe und Unterstützung. Ich sehe hier durchaus noch Spiel nach oben und freue mich, dass insbesondere die Kollegs, die wir auch im Land haben, Angebote für diese Schülerinnen und Schüler machen.
Ich glaube, dass so noch viele andere Menschen auf die Idee kommen zu unterstützen, wo immer es geht, sodass wir unsere Aufgaben auch in der Supervision wahrnehmen möchten.
Das, was ich zu den Ghettoklassen gesagt habe, war apostrophiert. Ich meinte selbstverständlich nur, dass es auch in Ihrem Sinne nicht möglich oder sinnvoll sein sollte zu segregieren.
Wir verstehen den Begriff der Inklusion im Sinne von Heterogenität in der Arbeit. Wenn wir heterogene Gruppen unterrichten – das ist durchaus in unserer Intention –, dann ist es deutlich leichter, voneinander zu lernen.
Genau so verstehe ich es auch mit dem Sprachunterricht. Ich negiere nicht, dass man kleine Gruppen intensiv auch in der deutschen Sprache und nur in der deutschen Sprache betreuen muss,
Meine Damen und Herren, ich darf annehmen, dass der Begriff „Schitzophrenie“ ein viel zu weitgehender Begriff ist für diese Diskussion. Wir sollten also die Bezeichnung von Gesundheitszuständen dieser Art künftig nicht mehr nutzen, weil wir inzwischen genug deutsche Worte haben müssten, mit denen man Missstände beschreiben kann.
Asylrecht konsequent umsetzen – Liste der sicheren Herkunftsländer erweitern auf Antrag der Fraktion der CDU – Drucksache 16/5608 –
Sehr geehrter Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Mittlerweile geht man von fast 50.000 Flüchtlingen und Asylsuchenden für Rheinland-Pfalz aus. Fast über die Hälfte kommt in diesem Jahr aus den Westbalkanstaaten zu uns. Man darf nicht die Augen davor verschließen, dass viele Bürgerinnen und Bürger dieser beiden Länder sich allein aufgrund ihrer wirtschaftlichen Lebensperspektive auf den Weg nach Deutschland machen.
Ich habe durchaus Verständnis für die Beweggründe dieser Menschen; man kann niemandem vorwerfen, dass er versucht, woanders ein besseres Leben zu führen. Aber zur Bekämpfung der Armut in den Balkanstaaten muss die Europäische Union vor Ort Hilfe leisten.