Protocol of the Session on October 5, 2006

Das ist es nicht zu sagen, 2005 habt ihr etwas Willkürliches. Wir hatten 2005 eine Vermögensaktivierung von 47,9 Millionen Euro. Das ist auf 623 Millionen Euro heruntergegangen. Es wird auf 298 Millionen Euro und dann auf 274 Millionen Euro heruntergehen. Wir werden diesen Kurs fortsetzen und 2011 auf Null sein.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir werden 2011 – das können Sie in der mittelfristigen Finanzplanung nachlesen – nicht nur auf Null sein, was die Vermögenserlöse angeht, sondern wir werden auch zu diesem Zeitpunkt eine deutliche Absenkung der Nettokreditaufnahme auf unter 300 Millionen Euro erreicht haben, wenn Sie die Rücklagen des Pensionsfonds so

werten, wie wir sie werten. Wir sagen zu Recht, dass wir dann einen sehr großen Topf angefüllt haben, der zu diesem Zeitpunkt in der Größenordnung von 2,9 Milliarden Euro liegen wird: Geld der Menschen in Rheinland-Pfalz, das ausgegeben wird, wenn die Ausgabenberge für die Pensionen kommen – also Vorsorge.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, insoweit will ich darauf hinweisen, dass ich nicht so ganz verstehen kann, wenn man sagt, da würde nicht konsolidiert. Man kann immer sagen, es müsse noch mehr sein. Aber solche Steigerungsraten, die sich unter der Preissteigerungsrate bewegen, die sich mit 1,1 % und 1,2 % für 2007 und 2008 auf dem Niveau des Finanzplanungsrats bewegen, zu unterbieten, bedarf mehr, als ständig zu sagen, denkt an unsere Kinder. Das bedarf mehr.

(Beifall der SPD)

Wir werden auf Ihre Vorschläge während dieser Haushaltsberatungen gespannt sein. Von dem, was ich vorhin von Herrn Kollegen Baldauf gehört habe: Ich habe nur Mehrforderungen erlebt.

Herr Kollege Baldauf, Sie können immer davon ausgehen, dass ich das alles lese. Sie sind hier in der Stadt, in Mainz, und versprechen für das Stadion und den Schlossausbau locker: Sie unterstützen uns.

(Baldauf, CDU: Für das Stadion?)

Das haben Sie auch schon gemacht. Fragen Sie einmal Ihren haushaltspolitischen Sprecher.

(Zuruf des Abg. Baldauf, CDU)

Ihr haushaltspolitischer Sprecher sitzt doch hinter Ihnen, oder hat er nichts zu sagen?

(Zuruf des Abg. Baldauf, CDU)

Im Unterschied zu Ihnen lese ich Zeitung. Sie sollten das machen. Das bildet. Glauben Sie es mir.

(Zurufe von der CDU)

Für das Schloss haben Sie mir sogar einen Brief geschrieben, und Herr Schreiner, der Ihr Haushaltsverantwortlicher ist, hat sogleich gesagt, das mit dem Stadion müsse alles schnell gehen und noch besser laufen.

(Schreiner, CDU: Schnell!)

Ist es wahr oder nicht?

(Zuruf des Abg. Baldauf, CDU)

Gut.

Ich will nur sagen, was ich bisher gesagt habe. Wir sind gewillt, in beiden Sachen Vernünftiges zu tun. Aber ich höre von Ihnen nur: obendrauf und mehr Stellen.

(Baldauf, CDU: Mehr Stellen?)

Ja, sicher. Sie haben doch vorhin gesagt, wir brauchen mehr Lehrer.

(Zuruf des Abg. Baldauf, CDU)

Sie müssen schneller denken, sonst kommen wir nie zurande. (Beifall der SPD – Zurufe von der CDU)

Nein. Sie haben vorhin gesagt, das mit den Lehrerstellen, die 200, reicht nicht.

Das will ich im Kopf addieren und warte voller Begierde darauf, wie es aussieht, wenn Sie Haushaltsanträge stellen. (Zurufe von der CDU)

Ist es nicht erlaubt – – –

(Lelle, CDU: Es ist hier wie beim Stammtisch!)

Habt Ihr bei euch in der Südwestpfalz so niveauvolle Stammtische? Das finde ich gut.

(Baldauf, CDU: Oh, eine Beleidigung!)

Ist das eine Beleidigung?

Meine Damen und Herren, es wäre reizvoll, über Ihr Lob über andere Länder zu reden.

(Frau Kohnle-Gros, CDU: Man darf überhaupt nichts sagen! Das wäre Majestätsbeleidigung!)

Ich will nicht über andere Kollegen reden. Die haben es genauso schwer wie wir und wir so schwer wie sie.

Aber ich frage doch noch einmal – ich könnte es zitieren; ich habe es hier –, wie kann man hier solche Geschichten erzählen? In Hessen hat der hessische Finanzminister in der Debatte gestern genau den gleichen Weg begründet wie Kollege Professor Dr. Deubel gestern in seiner Haushaltsrede, nämlich: Wir kommen von den Schulden nicht herunter oder nur in kleinen Schritten, aber wir senken dafür die Veräußerungserlöse ab. In Hessen ist es der gleiche Weg. Jetzt machen wir uns nichts vor.

(Baldauf, CDU: Die geben und wir nehmen!)

Die geben und wir nehmen.

Ich will einmal etwas sagen: Wenn Sie den Finanzausgleich in allen Aspekten zusammenrechnen, dann stehen wir auf der Negativseite, was das Geben angeht, dann geben wir mehr, als wir bekommen. Wenn ich so viel für Forschung und Bundesunternehmen bekommen würde wie andere, beispielsweise Bayern, dann wäre Rheinland-Pfalz in einer viel besseren Situation. Ich neide es den Bayern nicht. Aber es stimmt nicht, was Sie ständig sagen.

(Beifall der SPD – Zuruf des Abg. Baldauf, CDU)

Lieber Herr Kollege Baldauf, Sie haben mich einen Schuldenmacher, einen Insolvenzverwalter und noch ein paar Geschichten genannt.

(Billen, CDU: Insolvenzverwalter nicht!)

Doch, das haben Sie gemacht.

(Zuruf des Abg. Billen, CDU)

Na gut. Es ist auch egal. Es war so die übliche üble Tour. Sei es drum: Ich kann das ab.

Nur, wie kann man denn, wenn man so im Glashaus sitzt wie Ihre Fraktion – – –

(Frau Kohnle-Gros, CDU: Das hatten wir aber schon!)

Das bekommen Sie aber noch ein paar Mal zu hören.

(Zurufe von der CDU)

Verehrte Frau Kollegin Kohnle-Gros, wissen Sie, das bekommen Sie noch ein paar Mal zu hören, weil Sie als CDU-Fraktion ein Budget von 1,5 Millionen Euro haben. Wir reden hier über ca. 11 Milliarden Euro pro Jahr, 22 Milliarden Euro über zwei Jahre Doppelhaushalt.

Sie haben so, wie Sie da sitzen, ein Budget von 1,527 Millionen Euro zu verwalten.

(Billen, CDU: Richtig!)