Es ist die Phase der Nachbesserung beispielsweise beim Restaurant eingetreten. Das war bisher im Konzept nicht vorgesehen. Die Besucher bleiben aus, schwuppdiwupp, wird ein Restaurant zum essentiellen Bestandteil des Konzepts. Wunderbar, Phase 1 der Nachbesserung.
Ich habe mich sehr gefreut zu vernehmen, dass die Empfehlungen 1 : 1 umgesetzt werden sollen, die der Landesregierung zum Thema, wie mit Nachgüssen umzugehen sei, mitgegeben worden sind. Jetzt werden die Schilder auch ausgetauscht, nächste Nachbesserung in dem Zusammenhang.
Mir ist es wichtig, noch einmal in aller Kürze auf das einzugehen, was Sie zum Thema „Kunstwerke“ gesagt haben, Herr Staatssekretär Hofmann-Göttig. Sie haben aus dem Zusammenhang gerissen zitiert. Ich kann die
Ich möchte Ihnen einfach, weil wir uns über diese Frage in Zukunft noch oft unterhalten werden, das mitgeben, was die Echtheit angeht. Sie haben Herrn Professor Fath genannt. Die Gutachter haben die Echtheit nur unterstellt.
In den Kaufverträgen des Landes ist – da haben Sie recht – bei jedem einzelnen Kaufvertrag eine Expertise über diese Kunstwerke angefügt. In diesen Expertisen steht immer der Satz drin: Die Echtheit wird unterstellt. – Manchmal versteigt sich der Gutachter sogar dazu, dass er sagt: Die Echtheit wird vor allen Dingen deswegen unterstellt, weil das Land diese Kunstwerke schon ausgestellt und gezeigt hat. Das zeigt ja wohl, dass sie echt sein müssen. –
Es gibt andere Sachverständige. Ich erwähne ausdrücklich den Namen von Dr. Gert Reising, der sich seit 1980 intensiv mit Arp beschäftigt und dessen Beschäftigung mit Hans Arp sich insbesondere auch seit dem Zeitpunkt vertieft hat, als ihm als Mitarbeiter der Kunsthalle in Karlsruhe von einem Kölner Kunsthändler ein Arp zum Kauf angeboten worden ist, der offensichtlich eine Mischung war aus unterschiedlichen Kunstwerken von Arp, eine sogenannte Moulage, ein Kunstwerk, das so nie entstanden ist. Das hat ihn hellhörig gemacht bezüglich der Frage, was an Abgüssen und vor allem was an Fälschungen im Umlauf ist.
(Hartloff, SPD: Ja, natürlich lache ich da! Die Unter- scheidung zwischen echten und unechten Sachverständigen ist lächerlich!)
Herr Fraktionsvorsitzender, ich weiß, dass Ihnen Herr Reising als Sachverständiger ausgesprochen unangenehm sein muss,
weil mit Mitteln dieses Landes, mit Steuergeldern, die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes bezahlt haben, über die sogenannten Vorlaufkosten, die einmal dazu gedacht waren, ein Konzept zu entwickeln, das nicht entwickelt worden ist, dieser Sachverständige mundtot gemacht worden ist, lieber Herr Staatssekretär.
Dieses Land hat Gerichts- und Rechtsanwaltskosten bezahlt, um Herrn Reising mundtot zu machen. So geht man nicht mit Sachverständigen um.
Deshalb ist es mir heute eine Freude, ihn als Sachverständigen, der sich seit 30 Jahren mit Hans Arp beschäf
tigt, ausdrücklich zu erwähnen; denn er schätzt, nachdem er das Museum am Rolandseck und die Eröffnungsausstellung gesehen hat, dass es sich bei der Hälfte der Plastiken im Landesbesitz um Nachgüsse handelt, eben um keine Originale. Dabei handelt es sich um eine vorsichtige Schätzung von Herrn Reising.
Ja, er ist ein toller Zeuge. Herr Pörksen, ja, er ist ein toller Zeuge; denn wenn die Landesregierung und der Arp-Verein so viel Geld ausgeben, um ihn mundtot zu machen, dann interessiert mich das, was er zu sagen hat.
Insofern werden wir den Deckel über diese Akten heute nicht schließen können. Aber glauben Sie mir, ich würde mich freuen, wenn das nicht Ihre letzte kulturpolitische Rede in diesem Hause bliebe, Frau Ministerin.
(Beifall der CDU – Ramsauer, SPD: Aber Ihre sollte schon die Letzte gewesen sein! – Frau Spurzem, SPD: Das wäre gut! – Ministerpräsident Beck: Jenseits allen Niveaus!)
Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Verschnupft und krank wie ich bin, will ich doch drei Sätze dazu sagen.
Zu sagen, es gibt echte Sachverständige und unechte Sachverständige, das zeigt eigentlich, dass Sie von der Materie nicht mit allzu viel Ahnung beleckt sind.
Man kann über Provenienzen streiten, man kann streiten, welche Qualitäten Abgüsse haben, die nach dem Tod gegossen oder zu Lebzeiten hergestellt worden sind.
Es gab Künstler, die wollten Abgüsse haben, die konnten sie nie zu Lebzeiten bezahlen. Es gab welche, die
Das ist ein ganz weites Feld, auf dem das Fachpublikum diskutiert, bei dem es sich lohnt, inhaltlich zu streiten. Das ist eine kulturpolitische Diskussion, die wir offensiv führen. Herr Staatssekretär Hofmann-Göttig hat Professor Hanstein als sachverständigen Zeugen genannt. In dieser Diskussion müssen wir uns mit den Kunstwerken, die das Land zu den Preisen angekauft hat, in keiner Weise verstecken.
Diese kulturelle Diskussion können wir führen, wie viele andere Diskussionen, wofür das Museum Bahnhof Rolandseck Arp Museum gut ist: für unser Land und weit darüber hinaus.
Den Untersuchungsausschuss für eine solche Chance zu nutzen und aus den Ergebnissen eine solche Perspektive zu entwickeln, diese Chance hat die CDU fahrlässig versemmelt.
Landesgesetz zur Änderung der Gemeindeordnung und des Zweckverbandsgesetzes Gesetzentwurf der Landesregierung – Drucksache 15/3032 – Zweite Beratung
Fairer Wettbewerb für die Kommunalwirtschaft bei der Energieversorgung Antrag der Fraktion der SPD – Entschließung – – Drucksache 15/3258 –
Es wurde eine Grundredezeit von fünf Minuten je Fraktion vereinbart. Ich darf zunächst dem Berichterstatter, Herrn Abgeordneten Auler, das Wort erteilen.
Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir beraten heute über das Landesgesetz zur Änderung der Gemeindeordnung und des Zweckverbandsgesetzes, Gesetzentwurf der Landesregierung, – Drucksache 15/3032 –.
Durch Beschluss des Landtags vom 4. Februar 2009, Plenarprotokoll 15/60, ist der Gesetzentwurf an den
Innenausschuss – federführend – sowie an den Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr und an den Rechtsausschuss überwiesen worden.