................................................................................................................................ 1811, 1818 Abg. Baldauf, CDU:..................................................................................................................................... 1778 Abg. Billen, CDU:............................................................................................................................... 1772, 1775 Abg. Creutzmann, FDP:............................................................................................................................... 1820 Abg. Dr. Gebhart, CDU:..................................................................................................................... 1814, 1815 Abg. Dr. Krell, SPD:........................................................................................................................... 1784, 1788 Abg. Dr. Mittrücker, CDU:............................................................................................................................ 1813 Abg. Dr. Schmitz, FDP:............................................................................................................ 1792, 1794, 1797 Abg. Eymael, FDP:........................................................................................................ 1770, 1774, 1809, 1816 Abg. Frau Beilstein, CDU:................................................................................................................. 1803, 1808 Abg. Frau Dickes, CDU:.............................................................................................................................. 1801 Abg. Frau Dr. Lejeune, FDP:....................................................................................................................... 1779 Abg. Frau Grosse, SPD:.................................................................................................................... 1789, 1790 Abg. Frau Huth-Haage, CDU:............................................................................................................ 1783, 1787 Abg. Frau Kohnle-Gros, CDU:..................................................................................................................... 1817 Abg. Frau Morsblech, FDP:......................................................................................................................... 1805 Abg. Frau Schäfer, CDU:................................................................................................................... 1792, 1794 Abg. Frau Schellhaaß, FDP:........................................................................................................................ 1814 Abg. Frau Schleicher-Rothmund, SPD:....................................................................................................... 1800 Abg. Frau Thelen, CDU:.................................................................................................................... 1799, 1800 Abg. Frau Wopperer, CDU:............................................................................................................... 1820, 1821 Abg. Fuhr, SPD:........................................................................................................................................... 1801 Abg. Haller, SPD:............................................................................................................................... 1813, 1815 Abg. Hartloff, SPD:.................................................................................................................. 1782, 1793, 1796 Abg. Kuhn, FDP:................................................................................................................................ 1785, 1788 Abg. Maximini, SPD:.................................................................................................................................... 1809 Abg. Nink, SPD:....................................................................................................................... 1771, 1772, 1775 Abg. Noss, SPD:.......................................................................................................................................... 1819 Abg. Pörksen, SPD:..................................................................................................................................... 1776 Abg. Presl, SPD:.......................................................................................................................................... 1817 Abg. Schmitt, CDU:...................................................................................................................................... 1809 Abg. Seekatz, CDU:..................................................................................................................................... 1810 Bruch, Minister des Innern und für Sport:.................................................................................................... 1780 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur:............................................ 1786, 1807 Frau Conrad, Ministerin für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz:............................................. 1812, 1815 Frau Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen:.......................................... 1797 Hering, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau:............................................ 1773, 1776 Lewentz, Staatssekretär:............................................................................................................................. 1821 Präsident Mertes:.........................................................1770, 1771, 1772, 1773, 1774, 1775, 1776, 1778, 1779...............................................................................................1780, 1782, 1783, 1784, 1785, 1786, 1787, 1788 Vizepräsident Schnabel:..............................................1805, 1807, 1808, 1809, 1810, 1811, 1812, 1813, 1814...............................................................................................1815, 1816, 1817, 1818, 1819, 1820, 1821, 1822 Vizepräsidentin Frau Klamm:......................................1790, 1791, 1792, 1793, 1794, 1796, 1797, 1799, 1800........................................................................................................................................................... 1801, 1803
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich begrüße Sie zur 30. Plenarsitzung des rheinland-pfälzischen Landtags.
Zu schriftführenden Abgeordneten berufe ich die Abgeordneten Thomas Wansch und Ralf Seekatz. Herr Wansch führt die Rednerliste.
Entschuldigt für die heutige Sitzung sind die Abgeordneten Brigitte Hayn, Alexander Licht und Dr. Adolf Weiland. Ministerpräsident Kurt Beck wird voraussichtlich ab 17:00 Uhr an der Sitzung teilnehmen.
Geburtstag hatte Herr Abgeordneter Wirz, der noch nicht im Hause ist. Vielleicht feiert er noch seinen runden Geburtstag.
Außerdem hat Herr Abgeorndeter Licht einen Geburtstag gefeiert, der noch nicht ganz so rund ist. Herzlichen Glückwunsch an die beiden Kollegen.
Gibt es noch Anmerkungen zur vorliegenden Tagesordnung? – Das ist nicht der Fall. Damit ist die Tagesordnung so beschlossen.
„Negative Auswirkungen der geplanten Bahnprivatisierung auf den ,Rheinland-Pfalz-Takt’ vor dem Hintergrund des Gutachtens der SonderVerkehrsministerkonferenz der Länder“ auf Antrag der Fraktion der FDP – Drucksache 15/1488 –
Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Gesetzentwurf zur Neuordnung der Eisenbahn des Bundes ist ein derzeit hoch aktuelles Thema. Er wird sehr unterschiedlich diskutiert. Außerdem hat er natürlich auch Auswirkungen auf das Land Rheinland-Pfalz und seinen Schienenpersonennahverkehr.
Im Grunde genommen sollte dies der letzte Schritt der Privatisierung sein. Diese Privatisierung haben wir stets unterstützt. Im Jahr 1994 begann die Reform der Bahn. Damals waren allein die Personalkosten der Bahn höher als die Erlöse. Deshalb musste gehandelt werden. Es wurde auch gehandelt.
Nun liegt ein Gesetzentwurf vor, den man auch mit dem Stichwort „Teilprivatisierung“ überschreiben könnte. Die Verkehrsminister haben recht daran getan, einen Gutachter damit zu beauftragen zu untersuchen, welche Auswirkungen diese Teilprivatisierung auf die Länder hat.
Zunächst einmal hat der Gutachter festgestellt, dass der Gesetzentwurf wahrscheinlich verfassungswidrig ist. Der damalige Gesetzgeber hat in das Grundgesetz geschrieben, dass der Bund Mehrheitseigentümer eines Eisenbahninfrastrukturunternehmens sein müsse. Nun stellt sich die Frage, ob dieser Gesetzentwurf verfassungskonform ist. Das müssen aber die Juristen klären.
Meines Erachtens sind die finanziellen Auswirkungen sehr viel wichtiger. De facto haben wir es mit einer wirtschaftlichen Privatisierung der Schieneninfrastruktur zu tun. Das hat zur Folge, dass die Geschäftsfelder „Netz“ und „Personenbahnhöfe“ nun auch Renditen erzielen müssen. Wenn man bedenkt, dass der Bereich „Netz“ im vergangenen Jahr einen Verlust von 212 Millionen Euro erwirtschaftet hat, man jedoch ein positives Ergebnis in Höhe von 568 Millionen Euro erwirtschaften wollte, dann muss man sich fragen, wie das funktionieren kann.
Außerdem müssen die Personenbahnhöfe ihren Gewinn verdoppeln. Das kann dazu führen, dass der Schienenpersonennahverkehr, also letztlich die Länder, die Zeche dafür bezahlen müssen, und zwar über die Anhebung der Trassenpreise, der Stationspreise und auch der Energiepreise. Man spricht von 1 Milliarde Euro bis 1,25 Milliarden Euro, die zusätzlich auf die Länder zukommen.
Das führt natürlich auch zu bedeutsamen Maßnahmen im Schienenpersonennahverkehr. Das könnte beispielsweise eine Streichung von 5 % bis 10 % bedeuten. Außerdem könnte es sein, dass Strecken von insgesamt bis zu 10.000 Kilometern stillgelegt werden. Außerdem könnten Bahnhöfe mit weniger als 100 Ein- und Ausstiegen geschlossen werden. Das ist übrigens alles in dem Gutachten nachzulesen.
Die Bahn wird die Investitionen sicherlich auf ein Minimum reduzieren. Investitionen in das Regionalnetz und die Bahnhöfe müssten dann zunehmend durch die Länder erfolgen. Für uns würde das einen Betrag ausmachen, der zwischen 50 Millionen Euro und 70 Millionen Euro pro Jahr liegt, der uns dann nicht mehr für den Rheinland-Pfalz-Takt zur Verfügung stehen würde.
Der Rheinland-Pfalz-Takt ist ein Erfolgsmodell des Schienenpersonennahverkehrs, das wir uns nicht kaputt machen lassen.
Wir wollen ihn stärken, wann immer das machbar ist. Außerdem soll dieser noch ausgebaut werden. Dies gilt für die Verlängerung der S-Bahn Rhein-Neckar bis nach Mainz, für die Verlängerung in der Südpfalz, aber auch für neue Projekte wie zum Beispiel die Reaktivierung der Hunsrückbahn, die sicherlich von entscheidender Bedeutung sein wird.
Schon bei der ersten Kürzung der Regionalisierungsmittel hat der Rheinland-Pfalz-Takt sozusagen ein blaues Auge bekommen. So werden 147 Millionen Euro bis zum Jahr 2010 eingespart. Außerdem werden einige Strecken bzw. Zugverbindungen eingespart. Nun besteht die Gefahr, dass der Rheinland-Pfalz-Takt einen K.-o.Schlag bekommen könnte, wenn umgesetzt wird, was der Bund beabsichtigt. Dagegen haben sich die Verkehrsminister der Länder jedoch massiv gewehrt. An dieser Stelle ziehen wir meines Erachtens gemeinsam an einem Strang in ein und dieselbe Richtung.
Meine Damen und Herren, wichtig ist für uns auch, dass Strecken in den strukturschwachen Räumen erhalten bleiben. Ganz entscheidend wird sein, dass wir insbesondere die Bahnverbindungen in den ländlichen Räumen beibehalten. Das ist das A und O vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung. Vor dem Hintergrund eines Entleerungseffektes müssen wir dort verkehrstechnisch gut angebunden bleiben.
Ich bin dankbar, dass die Verkehrsminister dies aufgegriffen haben und letztlich nicht nur unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten Strecken erhalten bleiben.
Es gibt noch einiges, womit wir uns im Rahmen der Bahnprivatisierung beschäftigen müssen. Ich darf feststellen, dass das Ganze offensichtlich auf die Zeitschiene gesetzt worden ist und der Gesetzentwurf in der Fassung nicht verabschiedet wird.
Sehr geehrter Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich die FDP – namentlich Sie, Herr Kollege Eymael – in der Erbfolge von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN als Retterin und Bewahrerin des Rheinland-Pfalz-Takts darstellen will.
Dieses Mal geht es um die geplante Bahnreform. Ich bin davon überzeugt, dass Sie auch eine Aussprache beantragt hätten, wenn nur ein krummes Stück Holz auf den Bahngleisen gelegen hätte.
Herr Kollege Eymael, wie aber sieht die Wahrheit nun wirklich aus? Wo stünde heute der Rheinland-Pfalz-Takt, wenn die FDP heute noch das Sagen im Verkehrsministerium hätte?
Wo stünden wir heute, wenn das umgesetzt worden wäre, was im Jahr 2003 von Ihnen geplant worden ist? Damals überschlugen sich die Pressemitteilungen bezüglich der Zukunft des Rheinland-Pfalz-Takts. Am 3. Januar 2003 berichtete die „Rheinpfalz“: Das Verkehrsministerium plant offenbar drastische Einschnitte in den Bahnverkehr des Landes. – Am 15. Januar 2003 war in der „Mainzer Rhein-Zeitung“ zu lesen: Wütet der Rotstift im Fahrplan. – Am 14. Januar 2003 hieß es in der „Rheinpfalz“: Die Stilllegungspläne sorgen für ungläubiges Entsetzen und Empörung. – Darüber hinaus heißt es im Leitartikel in der „Rheinpfalz“ vom 11. Januar 2003 unter dem Titel „Stück aus dem Tollhaus“: Wenn im September 2003 in Mainz der 5. Deutsche Nahverkehrstag stattfindet, dann könnte aus dem bisherigen Bahnmusterland das Land der Taktausdünnung und Streckenstilllegung geworden sein. –
Das waren Ihre Ideen bezüglich des Rheinland-PfalzTakts im Jahr 2003. Es ist nur dem rigorosen Nein von Ministerpräsident Kurt Beck zu verdanken, dass wir heute überhaupt über den Rheinland-Pfalz-Takt diskutieren können. (Beifall der SPD)
Herr Kollege, mit Ihrer Zustimmung hätten wir es mit diesem Horrorszenario zu tun gehabt. Ich kann Ihnen gern zu Ihrer Erinnerung die Zeitungsartikel fotokopieren. Damit habe ich kein Problem.
Zurück zur aktuellen Diskussion. Es ist bemerkenswert, dass man sich in der Begründung des Vorwurfs gegen den Verkehrsminister auf die Presse beruft. Es wäre vielleicht ratsamer gewesen, zumindest auch die Pressemitteilung des Ministeriums zu lesen. Dann hätten Sie schnell feststellen können, dass unser Verkehrsminister alle relevanten Punkte angesprochen hat, die vermieden werden müssen, damit es nicht zu einem unkontrollierbaren Verfahren und damit zu den von Ihnen befürchteten Einschnitten kommt.
In der vergangenen Plenarsitzung konnten wir lernen, dass Sie morgens früh aufstehen und Rad fahren und dabei die Nachrichten im Fernsehen schauen.
Heute habe ich gelernt, Sie haben auch eine Kristallkugel; denn Sie haben schon wieder Dinge an die Wand gemalt, die in der Form noch gar nicht spruchreif sind.
Dort steht zu lesen, dass insbesondere gewährleistet sein muss, dass der Regionalverkehr nicht unter den Plänen leiden darf und regionale und weniger stark ausgelastete Strecken in der Fläche den Plänen nicht zum Opfer fallen dürfen.
Sie ignorieren auch die Tatsache, dass der rheinlandpfälzische Verkehrsminister bundesweit an der Spitze derer steht, die die Länderinteressen als Erstes aufgegriffen und in der Verkehrsministerkonferenz thematisiert haben.
Warum sagen Sie nicht klipp und klar, was Sie wirklich wollen? Sagen Sie doch, die FDP wolle die hundertprozentige Privatisierung der Bahn AG. Das ist doch Ihr Ziel. Sagen Sie es bitte hier. Über die Auswirkungen werden wir uns dann unterhalten.