von Prognos sieht alles sehr gelb aus. Die ganze rheinland-pfälzische Karte ist in einem leichten Zitronengelb ausgemalt.
Herr Kuhn, das heißt nicht unbedingt durch und durch liberal, sondern bei Prognos bedeutet Gelb Mittelmaß.
Wenn Sie das nicht thematisieren, dann müssen wir es aussprechen, gerade wenn Sie ein aufkeimendes und seit drei Monaten bestehendes Netzwerk, das dabei ist, sich auf den Weg zu machen, zum Anlass einer Aktuellen Stunde nehmen.
Ich will das gar nicht schlechtreden, was dort auf den Weg gebracht wurde. Auch wir haben mit dem Werkleiter des Daimler-Montagewerks in Wörth Dr. Dostal darüber diskutiert. Genauso waren wir im Gespräch mit dem Leiter des Fraunhofer-Instituts ITWM, was dort unterstützt und mit einzelnen Aufgaben und Themenstellungen gemacht werden kann. Ich warne aber davor, das zu überhöhen.
Herr Creutzmann, ich habe leider Ihre Rede nicht hören können. Deswegen kann ich sie gar nicht kommentieren. Ich hoffe, Sie haben es nicht überhöht.
Das Netzwerk ist in der Anlage und der Überlegung ein richtiges Herangehen, Wissenschaft und führende Unternehmen in diesem Bereich zusammenzubringen und zu einer Kooperation zu bewegen sowie ein Stück die Konkurrenz zwischen den Unternehmen auch einmal auszublenden oder zurückzunehmen und zu sagen, bestimmte Fragestellungen müssen uns als Branche interessieren. Es ist auch sinnvoll, wenn man so etwas zeitweise vonseiten des Landes mit unterstützt und finanziert.
Ich lege Wert darauf, dass es auch wichtig ist, dass man das über eine zeitlich befristete Phase finanziert und dann sagt: Es ist euer eigenes Interesse.– Derzeit sind nur große Unternehmen drin. Es soll auch für kleine und mittelständische Unternehmen geöffnet werden. Denen muss man erst einmal den Weg dorthin ebnen und sie auch ein Stück heranführen.
Ich glaube, dass es die richtige Entwicklungsstrategie ist. Sie ist auch zehn Mal besser als die Strategien, die Sie bisher verfolgt haben. Wir haben bei der letzten Plenardebatte über andere Versuche der Zusammenführung von Unternehmen der Wissenschaft und Forschung gesprochen, die längst nicht geglückt sind. Damit meine ich zum Beispiel das Institut für Mikrotechnologie in
Mainz, das Sie gerade wieder einmal auf Irrwege geschickt haben und das im Laufe der vergangenen Jahre weit mehr als 50 Millionen Euro gekostet hat. Das muss man einfach einmal in die Relation zu dem stellen, was dabei herausgekommen ist.
Wir benötigen etwas, was die Unternehmen motiviert, Anstöße zur Kooperation auch mit Forschungsschwerpunkten, die man innerhalb einer Hochschule aufbauen kann, zu geben. Ich glaube, das ist der richtige Weg. Jetzt wird es auf die Umsetzung und auf die einzelnen Akteure ankommen.
Ich finde den Hinweis des Kollegen Gölter richtig, der sagt, dass man dann auch einen entsprechenden Kern an der TU in Kaiserslautern bilden muss und die TU auch außer dem ausgewiesenen Informationstechnologieschwerpunkt und Informatikschwerpunkt, den die technische Universität in Kaiserslautern und die benachbarten Institute haben, noch mehr profilierte Standbeine braucht.
Meine Damen und Herren, meiner Ansicht nach geht es darum, dieses Netzwerk für kleine und mittelständische Unternehmen zu öffnen, für sie auch die Voraussetzung zu schaffen, dass sie überhaupt mitwirken können im Konzert mit den Großen.
Meiner Meinung nach sollten wir in zwei Jahren, wenn quasi die erste Erprobungszeit ausläuft, uns hier noch einmal treffen und über Ergebnisse sprechen. So, glaube ich, ist es für heute nur wichtig, dass aus dem Landtag heraus eine Unterstützung deutlich wird, dass wir sagen: Das kann uns voranbringen –, dass wir aber auch die Richtung vorgeben. Ich glaube, dass im LasterCluster und im Nutzfahrzeugbereich vor allen Dingen das, was nachhaltige Fahrzeugentwicklung angeht, sehr zentral ist. Da würde ich mir einen Schwerpunkt in der gesamten Entwicklung wünschen. Das kann ich in den nächsten zweieinhalb Minuten noch einmal ausführen.
Meine Damen und Herren, ich möchte weitere Gäste im rheinland-pfälzischen Landtag begrüßen, und zwar Auszubildende des Berufsbildungswerks Neuwied sowie Schülerinnen und Schüler des Bertha-von-SuttnerGymnasiums Andernach. Herzlich willkommen im Landtag. (Beifall im Hause)
Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Frau Thomas, es hat wenig Sinn, dass wir die
vergangene Debatte wiederholen. Ich möchte sagen, dass ich zu dem IMM stehe. Das Institut hat Weltruf, damit das klar ist. Ich zähle dort keine Erbsen und stehe auch dazu. Sie haben damit ein Problem Ich habe damit keine Probleme.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, das Wirtschaftsministerium, die Technische Universität Kaiserslautern und die DaimlerChrysler AG haben im September 2005 – jetzt bleibe ich ganz korrekt bei der deutschen Sprache, Herr Kollege Mertes – das Nutzfahrzeugcluster – man kann das auch Nutzfahrzeugnetzwerk nennen – – –
Herr Dr. Gölter, wir beide streiten doch nicht über Begriffe. Sie wissen doch, man kann lange streiten über die Enddeutschung der deutschen Sprache. Das machen wir doch beide heute nicht.
Deswegen gestatten Sie mir, dass ich das im Folgenden „CVC“ nenne. Das ist eine Abkürzung; darin sind wir Deutsche auch Weltmeister. Wir haben das als Kommunikationsplattform für Hersteller, Zulieferer und Servicebetriebe der Nutzfahrzeugbranche gegründet. Das Wirtschaftsministerium beteiligt sich an der Finanzierung des Clusters, weil für uns die Beteiligung von kleinen und mittleren Unternehmen – das ist exakt der Punkt, der Mittelstand – im Cluster ein geeignetes Mittel zur Positionierung dieser mittelständischen Unternehmen im internationalen Wettbewerb ist. Das ist der Hintergrund.
Frau Thomas, die kleinen und mittelständischen Unternehmen partizipieren und profitieren auch davon, dass es Große gibt. Das ist ein großer Auftraggeber. Von daher ist es wichtig, dass wir gerade die kleinen und mittelständischen Unternehmen in dieses Cluster hineinbringen, damit sie dort von Anfang an mitarbeiten können und von Anfang an genau wissen, was derzeit technologisch und auch im Marketing gebraucht wird.
Meine Damen und Herren, wir gehen davon aus, dass gerade kleine und mittelständische Unternehmen von der engen Zusammenarbeit mit der Forschung und Entwicklung profitieren und somit letztendlich auch Technologieführerschaft übernehmen können. Mit dem Wissenstransfer werden die Betriebe gestärkt, um im Wettbewerb zu bestehen oder sich sogar einen Wettbewerbsvorsprung zu sichern. Wir tragen also mit dieser Clusterbildung dazu bei, dass der Wirtschafts- und Technologiestandort Rheinland-Pfalz weiter auf- und ausgebaut wird.
In der Region Südwest, die auch Rheinland-Pfalz umfasst, unterhalten von DaimlerChrysler bis hin zum Landmaschinenproduzenten John Deere eine Reihe von Nutzfahrzeuganbietern, zum Beispiel Wirthgen, Terex, Bomag, und Zulieferer der Nutzfahrzeugindustrie wichtige Werke.
Zusammen mit den Forschungs- und Entwicklungskompetenzen, die an der TU Kaiserslautern den Fachhochschulen und den Forschungseinrichtungen des Landes vorhanden sind, kann man von einem Zentrum der europäischen Nutzfahrzeugkompetenz sprechen.
Die Kraftfahrzeugindustrie und mit ihr der Nutzfahrzeugsektor ist zusammen mit der Chemischen Industrie einer der wichtigsten Industriezweige in unserem Bundesland.
Die Technologie, die in Nutzfahrzeugen zum Einsatz kommt, ist in vielen Fällen innovativer und aufwändiger als in der Pkw-Branche. Deutschland nimmt eine führende Position der Entwicklung und Umsetzung innovativer Technologien im Nutzfahrzeugsektor ein, vor allem im Hinblick auf Sicherheit, Zuverlässigkeit und Intensität der Nutzung der Fahrzeuge. Das darf aber nicht über die Herausforderungen hinwegtäuschen, denen sich die Branche im Rahmen der Globalisierung gegenübersieht; denn Globalisierung bedeutet, dass die Unternehmen international produzieren und entwickeln müssen. Deswegen ist es unser Ziel, über das CVC ein internationales Forschungsnetzwerk aufzubauen, Herr Dr. Gölter.
Neben dem Wissenstransfer, den Fragestellungen in der Forschung und Entwicklung und den Bestrebungen, Qualifizierungsangebote zu entwickeln, ist gerade die internationale Ausrichtung ein wichtiges Kriterium des CVC, das sich von anderen nicht so leicht kopieren lässt. Die TU Kaiserslautern hat inzwischen die Einrichtung eines Postgraduiertenstudiums mit Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik beschlossen. Damit besteht die Möglichkeit, dass dort spätestens zum Wintersemester 2007/08 ein entsprechender Studiengang eingerichtet wird. Dass der qualitativ bestens besetzt sein muss, ist gar keine Frage.
Meine Damen und Herren, insbesondere im Nutzfahrzeugbereich gewinnt die Produkt- und Prozessinnovation immer mehr an Bedeutung. Neben diesen Herausforderungen sieht sich die Nutzfahrzeugindustrie auch technologischen Herausforderungen gegenüber. Diese beziehen sich beispielsweise im Transportbereich auf den Kraftstoffverbrauch, der eng mit den Fragen der Emissionsentwicklung und mit Anforderungen im Leichtbau sowie mit der Fahrzeugsicherheit verbunden ist. Um die herausragende Position der Nutzfahrzeugindustrie in unserem Bundesland halten zu können, muss die Branche zweifellos weiterhin innovativ bleiben und Innovationen in marktfähige und erfolgreiche Produkte und Prozesse umsetzen. Daher benötigt sie die beste Aus- und Weiterbildung, Forschung und Entwicklung im Ingenieurbereich zu den angrenzenden Fachrichtungen. Den Universitäten und Fachhochschulen kommt in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle zu.
Meine Damen und Herren, nun einige Ausführungen zum bisherigen Erfolg des Clusters. Bei der Vorstellung des CVC in Germersheim am 12. Dezember 2005 lag die Resonanz mit über 300 Vertretern aus den Unternehmen und Verbänden, aus Forschung und Entwicklung über allen Erwartungen. Das zeigt – – –
Entscheidend ist doch zunächst einmal, dass wir damit belegen können, dass die Mittelständler hoch interessiert sind an den Informationen und hoch interessiert an der Zusammenarbeit mit diesen großen Nutzfahrzeugherstellern sowie hoch interessiert an der Zusammenarbeit mit den Hochschulinstituten. Das ist doch der entscheidende Faktor.
Die Leute kommen nicht dorthin, um eine Veranstaltung zu besuchen, sie kommen dorthin aus eigenem Interesse. Es kommt doch niemand dorthin aus dem Westerwald, aus dem Siegerland, aus der Eifel, um eine Veranstaltung zu besuchen, um ein Glas Bier zu trinken und etwas zu hören. Sie kommen dorthin, weil sie ein hohes Interesse daran haben. Ob Sie das jetzt nachvollziehen können oder nicht, das ist hier nicht kriegsentscheidend, Entschuldigung, entscheidend.
Bei der Vorstellung waren mehr als 300 Vertreter aus Unternehmen, Verbänden und aus Forschung und Entwicklung über alle Erwartungen anwesend. Das zeigt, dass wir mit diesen Plänen eine enge Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft erreichen wollen. Auf dem Weg sind wir. Inzwischen wollen bereits mehr als 30 Unternehmen aus der Zuliefererindustrie quasi Partner im CVC werden. Diese wollen mit ihren Mitgliedsbeiträgen die Aktivitäten des CVC unterstützen, gleichzeitig den Zugang zu Arbeitsgruppen erwerben, die sich mit dem Thema „Zuverlässigkeit der Nutzfahrzeuge“ befassen. Auf diese Art und Weise werden sich Hersteller und Zulieferer mittel- bis langfristig ohne Frage am Markt besser aufstellen. Die gemeinsame Arbeit am technologischen Vorsprung wird auch dazu beitragen, dass Arbeitsplätze in Rheinland-Pfalz gesichert werden, die ansonsten von der Abwanderung in Billiglohnländer bedroht werden könnten.
Meine Damen und Herren, ich sehe gemeinsam mit meinem Kollegen Professor Zöllner in der Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft, also Verzahnung von Wissenschaft und Unternehmen, im Rahmen des CVC aber auch eine einmalige Chance für die TU Kaiserslautern, dass eigene Profil zu schärfen und die Wettbewerbsfähigkeit mit Blick auf die Studierenden zu verbessern, Herr Dr. Gölter.
Deshalb bin ich auch Herrn Professor Dr. Zöllner dankbar, dass er die Schaffung des CVC und dessen Integration in die TU Kaiserslautern nicht nur mitträgt, sondern durch die Mitarbeit von Vertretern des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur in den entsprechenden Gremien des CVC nachhaltig unterstützt.
Meine Damen und Herren, zum Abschluss möchte ich noch auf einen wichtigen Aspekt hinweisen. Wir bewegen uns mit diesem Cluster im Einklang mit den Vorstellungen der Europäischen Kommission. Diese sieht die Untermauerung von vorhandenen Stärken als besten
Ich bin mir sicher, dass sich das Cluster weiterhin erfolgreich entwickeln und deutlich zur Stärkung des wirtschaftstechnologischen Standorts Rheinland-Pfalz beitragen wird.