Protocol of the Session on February 15, 2001

Im Rahmen der Hemmstoffimtersuchungen, also Antibiotika, ergab sich eine Beanstandungsquote von 0,2 %, die von den Kreisverwaltungen weiterverfolgt wurde,

Zu Frage 3: Die Überwachung der Vors-chriften bezieht sich auf die ordnungsgemäße Dokumente~tion der bezogenen und angewandten TierarzneimitteL Erforderlichenfal_ls gibt

es aucli eine Plausibilitätsprüfung von Indikation und Arzneimittelmenge. Eine Erfassung der Arzneimittel nach Art und Menge kann nur im Einzelfall erfolgen. Dies ist auch nicht vorgeschrieben.

Neben der Überwachung der tierärztlichen Hausapotheken

wird der ordnungsgemäße Einsatz von Tierarzneimitteln auch anhand der Rückstandsuntersuchungen übervvacht. Die Mengeneinhaltung der in Futtermitteln enthaltenen Zusatz

·stoffe im Sinne des Futtermittelrechts wird ebenfalls kontrol

liert. Im Jahr 1999 wurden in 104 Fällen der Einsatz von Leis

tungsförderern, in 10 Fällen der von l-listomoniaka und in

_15 Fällen der Einsatz von weiteren Zusatzstoffen kontrolliert,

nämlich von Kokzidiostatika.·lch habe zwar unter schweren Leiden alte Sprachen in meiner Gymnasialzeit gelernt, aber es

fällt mir trotzdem S_fhwer, die Fachbegriffe korrekf auszu

sprechen. Das nächste Mal bitte in Klammern einen deutschen Begriff angeben.

Zu Frage 4: Ja.

Vor ~llem gilt das für die Geflügelhaltung. Zur Vorbeugung und Verhütung bestimmter K~ankheiten werden dort Futtermittelzusatzstoffe eingesetzt, und zwar im RegelfalL

Die Landesregierung unterstützt aber unabhängig davo_n Ini

tiativen zur Verringerung des Einsatzes von Tierarzneimitteln und zum Verzicht auf i.eistungsförderer. Ein Beispienst das Prüfsiegelprogramm der Landwirtschaftskammer Rheinland; pfalz.

Gibt es Zusatzfragen?- Eine Zusatzfrage der Abgeordneten Frau Kiltz.

Sie haben davongesprochen, dass es diese Systeme gibt, vor allem bei den Hühnern. Ich wüsste gern, ob es weitere Syste

me in Rheinland-Pfalz gibt. Ich weiie jetzt einmal bestimmte Bereiche der Schweinehaltung in den Raum. Ich hätte gern· von Ihnen gewusst, ob Sie das für die Landesregierung für

. verschiedene Arten von Nutztieren wissen.

Sie wollen jetzt testen, ob icli auch geeignet wäre, die Aufgaben von Herrll Kollegen Bauckhage auszuüben.·

(Vereinzelt Beifall bei der SPD- Frau Kiltz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: ·Richtig, Sie haben es erkannt, _Herr Gerster!)

Frau Abgeordnete Kiltz, Sie fJaben gefragt- das ist eine wich

tige Frage -, ob es Nutztierhaltungssysteme gibt, die ohne Pharmakologie nicht züchten können. Das gilt- ich habe es beschrieben - für die Geflügelhaltung. Darüber hinaus gilt

das in dieser Weise für andere Nutztierhaltungen nicht. Es gibt natürlich regelhafte Anwendungen, die dur_ch Zusatzstoffe usw,_ in vielen entsprechenden Betrieben der Fall sind und die auch entsprechend kontrolliert werden, wie das vor

geschrieben ist._

Eine weitere Zusatzfrage der Abgeordneten Frau Kiltz.

Landtag Rheinland-Pfalz-- !~~Wahlperiode- ÜB. Sitzung, 15. Februar 2001 9619

Herr Gerster, hat die Landesregierung KenntnissE von Einem so genannten grauen TierarznEimittelmarkt, insbe~onde~e bezüglich der GrenzgEbiEte zu den europäischen Nachbarn?

Wirsind mittendrin in Europa.

Ger:;ter, Ministerfür Arbeit, Soziale:; und Gesundheit:

Frau Abgeordnete Kiltz, mit Einiger Phantasie lässt-sich alle~

vorstell~:;n, was Rechtsverstöße beinhaltEt. Ich kann Ihnen aber dazu im Einzelnen keine Au;;kunft geben. Das geht auch weit übEr Ihre Frage hinaus._

Eine Zusatzfr

Herr Minister Gercter, ich weiß nicht, ob meine FragE in Ihrem BerEich angesiedelt ist. Vielleicht kümmerrLSie sie~ auch- um die Folgen der Zusätze in den Tierft,~ttermittelfl.

Was passiert, wenn solche Zusätze gefunden werden, die auch erlaubt sind? Wie werden diese Zusätze entsorgt? Wir

haben das Problem, dass Antibiotika einersEits im Menschen, im Verbraucher, andererseits aber auch in der Umvvelt zu finden sind. Gibtes darübEr Kontrollen und Verfolgungswege in IhrEm MinistErium?

; und Ge;;undhait:

Herr Abgeordneter Braun, diese Frage geht weit über die von de; Abgeordneten Frau Kiltz gestEllten vitr Fragen hinaus. Sie ist ohnE Zweifel wichtig. 5ie ist der Hintergrund, das; durch den Einsatz von An~ibiotika d_er fvlensch gt:gen be

~timmte notwendige mEdikamentöse Jhtrapien immun wird. Sie kermen diE wissen,chaftlichen HinwEise und Ergeb-_ nisse. DeswegEn ist es wichtig, dass wir den Einsatz von Tietarzneimitteln und von Leistungsförderem verringern.

Ich verweise auf die Bemühungen de5 Landwir

programm. Wir unterstützen das sehr. Wir unterstützEn auch den ökologischen Landbau, der über seine marginalE RollE ei

ne stärkere Rolle einnehmen ~ollte.

·Präsident Grimm:

Eineweitere Zusatzfr;;ge der Abgeordneten Frau Kiltz.

Abg. Frau Kiltz, BÜNDNI~90/DIE GRÜNEN:

Herr GErster, sagt Ihnen die Abkürzung -.. IARS" -etwas ? -Es_ handelt sich- dabei um das Integrierte Arzneimittelrück

standsüberwachungssystem- im Nachbarland Nordrhein

Westfalen. Mich würde interessieren: Kennen Sie diese:;; System? Wenn ja, wiE bewErten Sie es? Gedenken Sie, dieses

eventuell in Rheinland-Pfalz zu etablieren?