Protocol of the Session on February 15, 2001

Eine Zusatzfrage der Abgeordneten Frau Thqinas.

Herr Minister, akzeptiert oder erkennt die CTI jetzt diese Prufungsergebnisse der Aufsicht- und Dienstleistungsdirektion an, und gibt es schon Rückmeldungen von der OT?

Die OT wird dies akzeptieren müssen, oder sie müsste den Rechtsweg beschreiten. Ich habe keinen Him.-oJeis darauf, dass

sie das versucht. Ich gehE davon aus, dass sie das akzeptiert.

F'r§;;idt::nt Grimm:

Gibt es weitere Fragen?- Das ist nicht der Fall. DiE Mündliche Anfrage ist beantwortet.

(Beifall bei SPD und F:D.P.)

Ich rufe die Mündliche Anfrage der Abgeordneten IVIarlie.:; Kohnle-Gro.s CDU), Rau::;chgifttote. und Rsuschgiftdelikte ö?inschließlich dir

betreffend, auf.

Bitte schön,-Frau Abgeordnete: Kohnle-Gros.

.. Abg. Frau Kohnle-Gros, CDU:

Ich_ frage die Landesregierung: ·

1. Trifft es zu,- dass die Zahl von 86 Rauschgifttoten im. Jahr 2000 die höchste Zahl seit Zählung ist?

2. Wi_e hat sich die Zahl der Delikte in der Straftatenhaupt

gruppe ,.Ra4schgiftdelikte einschließlich direkter Beschaffungskriminalität" von 1999 auf 2000 verändert?

3. Hat sich die Entl."{icklung von 1998 auf 1999 im Jahr 2000. fortgesetzt, dass die oben genann~en Delikte im Tatortbereich bis unter 20 000 Einwohner stark zunehmeQ?

. 4. Mit welchem Konzept will die Landesregierung dieser Ent. wiekJung begegnen?

Es antwortet der Herr lnneriminister.

Sehr ge~hrter Herr Präsident, meine sehr.verehrten Damen und Herren! Ich darf die Mündlicne Anfrage der Abgeordne_ten Frau Kohnle;.:Gros wie folgt beantworten:

Zur Frage 1: Die Zahl der Rauschgifttodesfälle hat im Jahr 2000 den höchstenoStand seit der Zählung der_ Rauschgifttoten in Rheinland-Pfalz erreicht. Es wurden insgesamt 88 Rauschgifttote verzeichnet. Die Diskrepa~z zur Presseveröffentlichung des Landeskriminalamts,_die am-2.-Janu?r die. ses Jahres von 86 Rauschgifttoten ausging, ist lllit der Nachmeldung von zwei Todesfällen durch die Polizeipräsidien im Anschluss an die Veröffentlid1ung zu erklären. Dies hängt da

.· mit :;;usammen, dass der statistische Meldeschluss auf den 31. Januar des jeweils folgende~ Jahres festgelegt ist. Die jetzt genannte Zahl von. 88 Toten ist. für das Jahr 2000 verbindlich.

Diese Ent11vicklung ist höchst bedauerlich; denn jedes Opfer

von Drog·enkonsum ist ein Opfer zu viel. Dennoch muss ich darauf hinweisen, dass die An.zahl von Drogentoten kein eindeutiges Indizfür die EntwiCklung der Rauschgiftkriminalität

· schlechthin darstellt.

~ur Frage-2: Die Zahl der Rauschgiftdelikte nach dem Betäubungsmittelgesetz ist. von 11 992 Fällen im Jahr 1999 auf rund 13 000 Fälle im vergangeneo Jahr angestiegen. Dies bedeutet eine Steigerung von rund 10 %. Der Rückgang der in der Straftatengruppe enthaltenen unmittelbaren Beschaffungskriminalität setzte sich auch im vergangeneo Jahr fort. Die Zahl-der erfassten Delikte ging um rund 40 % von 233 auf

__ ca: 160 Delikte zurück. Die Aufklärungsquote liegt nach wie vor über 90 %_· Oie erdgültigen Zahlen werde ich bei der Ver

öffentlichung der polizeilichen Kriminalstatistik bekannt geben können.

Drogenkriminalität ist KontroUkriminalität. Die Steigerung ist deshalb in erster Linie mit den erheblichen polizeilichen Anstrengungen bei der Verfolgung dieser Delikte zu erklären, die ;w einer w_eiteren Aufhellung des Dunkelfeldes geführt hat.

Zur Frage 3: Die Zahl der Rauschgiftdelikte nach dem Betäubungsmittelgesetz im Tatortbereich unter 20 000 Einwohnern ist um rund 10% angestiegen. Im Vergleich zu den Vorjahren fällt die Steigerung etwas verhaltener aus.

Zur Frage 4: Konzeptionelle Schwerpunkte bei der Bekämp- fung der Rauschgiftkriminalität in Rheinland-P.falz li~gen in der Ausübung eines hohen Verfolgungsdrucks auf die mittlere und obere Händlerebene zu~ Reduzierung des Angebots von illegalen Drogen.

Darüber hinaus führt die Erhö_hung der-offenen und verdeck-. ten Polizeikontrollen zur Verunsicherung der Szene, insbe-sondere der Handelsstrukturen, und verhindert damit die Ausbildung offener Rauschgiftszenen. Ein eindimensionales Konzept wäre allerdings fehl am Platz. Deshalb setzt die Landesregierung in der Drogenprävention einen weiteren Schwerpunkt. Dabei steht die Aufklärung potenzieller Konsumenten· zur Reduzierung der Nachfra!Je an vorderster Stelle. ln Rheinland-Pfalz herrscht dazu ein breiter Konsens in allen gesellschaftlichen Gruppierungen.

Darüber hinaus existiert ein breites ressortübergreifendes Präventionsangebot. Auch eine Reihe der Kriminalpräventiven Räte in Rheinland-Pfalz ·hat sich· die Prävention von Rauschgiftkriminalität zur Aufgabe gemacht. Die Landesregierung wird die eingeschlagene Strategie konsequent fortführen.

Prasident Grimm:

EineZusatzfrage der Abgeordneten Frau Kohnle-Gros.·

Haben Ihre vorlä-ufigen Zahlen, die_ Sie im März in der. Kriminalstatistik veröffentlichen werden, auch Angaben zum ln-. halt, was·die Altersstruktur der Toten anbetrifft? Hat sich da etl.vas verändert?

Es ist erfreulichen.veise so, dass, zunächst. einmal, was die Rauschgiftkriminalität anbelangt, die Anzahl der Täter unter

21 Jahren erfreulichervifeise zurückgegangen ist. Der Alters-durchschnitt der Drogentoten beträgt 31 Jahre.

Prä;;identGrimm:

_ Eine weitere Zusatzfrage der Abgeordneten Frau- Kohnle

-Gros.

Gibt es regionale Sch~verpunkte- das klingt in diesem Zusam

menhang alles schrecklich -,also Regionen, in denen es einen besonderen Zuwachs an Drogentoten gegeben hat, und welche Erklärungen gibt e~ dafür?

. lnnern und für Sport:

Ich kann Ihnen diese Frage jetzt im Detail nicht beantworten. Dafür bittE ich um Ver!:tändnis. Ich werde Ihnen selbstver

ständlich- diese Zahlen_ gern nachliefern, das heißt, die Schwerpunkte, falls e~ soldie gibt.

Eine weitere Zusatzfrage der Abgeordneten Frau KohnleGros.

Abg. Frau Kohnle~Gros, CDU:

Letzte Frage: Was in der letzten Krimin::~lstatistik für das Ietz

te-Jahr auffällt, ist, dass es insge5amt eine Steigerung gibt, aber dazu- auch eine Verlagerung in den lilndlichen.Raum.