Protocol of the Session on January 18, 2001

Meine Damen und Herren, ich möchte trotzdem zur Sache sa

gen, dass wirdiese Dinge, was dietechnische Ausstattung der

_ Sicherheitsbehörden anbelangt, immer unterstützt haben. Außerdem haben wir darüber hinaus Anträge gestellt. Hören Sie bitte einmal auf, das bisschen, was Sie_ hier gemacht ha

- ben, und was eigentlich Normalität ist, aufzuzählen. Sie kön

nen nicht nur das Personal und die technische Ausstattung vernachlässigen. Es wäre noch schöner, wenn das alles wäre, was sich an Sicherheitspolitik in diesem Land abspielt.

Wenn Sie auf die Hessen zu sprechen kommen, muss ich tatsächlich die Altlast aufgreifen.

(Pörksen, SPD: Ja, natürlich!)

Die neue hessische· Landesregierung hat so viele Probleme gehabt, den Personalbestand wieder aufzuschichten und ei

nen alten Kram zu übernehmen, der gar nicht kompatibel ist.

(Pörksen, SPD: Der Minister hat Probleme gehabt!)

Das kostet Geld- und dauert seine Zeit, bis das gemacht wird. Sie sollten sich eher an die eigene Nase greifen, als hier alles aufzuführen.

(Beifall der CDU)

Ich möchte noch einmal betonen, dass die Polizei in-den letz

ten zehn Jahren wirkliche Probleme gehabt hat, und zwar auch mit der computermäßigen Ausstattung. Wenn Sie die

Inspektionen besucht haben, wissen Sie ganz genau,-wie viele private Laptops und PCs dort auf den Schreibtischen gestanden haben

(Zurufe von der SPD)

und wie viele Polizeibeamte auf dem Rücken gelegen haben, um selbst zu vernetzen und anzuschließen, was nötig war.

Ich möchte Ihnen noch etwas sagen. Sie reden von Computer

spezialisten, die man eigentlich bräuchte und die keine Beamten sein müssten. Darin gebe kh Ihnen Recht. Hätten Sie einmal vor fünf Jahren angefangen, die 25 Stellen im Haushalt tatsächlich mit Angestellten zu besetzen, dann hätten Sie noch kostengünstig Leute bekommen können, die es nun -auf dem Markt nicht mehr gibt.

(Beifall bei der CDU)

Ich denke, dies muss einmal auf den Punkt gebracht werden. Man muss in dieser Frage seriös argumentieren und darf nicht irg~ndwelche Zahlen nennen und auflisten, was man alles getan hat. Fragen Sie doch einmal die Gewerkschaften, wie es um die Polizei in diesem- Land aussieht, wenn Sie mir nicht glauben. Sie machen wirklich jeden kleinen Punkt zu einer großen- Nachricht, nur um in diesem Bereich ein bisschen gut auszusehen.

(Zuruf des Abg. Pörksen, SPD)

Das nimmt Ihnen sowieso keiner mehr ab, der etwas davon versteht. Das wissen Sie ·auch ganz genau. Es ist schon ein bisschen naiv und sehr weit hergeholt.

ln anderen Ländern wird beispielsweise eine EDV-Aus-

stattung der Fahrzeuge vorgenommen. ln Stuttgart beispielsweise werden neue Möglicl)keiten erprobt, um Flüchtende zu

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stoppen. Jeden Tag könnte man bundesweite Nachrichten darüber lesen. Darauf brauchen Sie nicht stolz zu sein. Die Polizei hat die beste Ausstattung verdient, aber in Rheinland

Pfalzsehe ich dies noch lange nicht.

(Beifall der CDU- Pörk;:en, SPD: Das_ kann aber an Ihrem Blickwinkel liegen! Sie brauchen eine Brille!) ·

Vizeprä:;ident Heinz:

Ich erteile Herrn Abge:ordneten Creutzmann.d3s Wort.

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Es

war schon immer interessant, wenn wir debattieren: Entweder wir machen zu wenig, dann passt es der Opposition, der Union, nicht, und man wird kritisiert. Wenn wir unsere Haus

aufgaben machen, heißt es, na ja, was haben Sie eigentlich getan? - Das sind doch Selbstv;:;rständliclikeitEn, meine Da

men und Herren.

(Beifall bei der SPD- Bische!, CDU: Sie rasieren sich doch auchjeden Tag! Das i~tdoch auch selbstverständlich!)

Insofern können wir verstehen, dass die Oppmition immer meint, kritisierEn zu müssen, aber es ist auch schön- ich wer

de dies nachher noch ausführen -, ~venn man sagen kann, dass das Thema lnnHe Sicherheit in Rheinland-Pfalz sehr ermt genommen wird und wir alle, die Koalitionsfraktionen, aber auch das MinistErium, alle5 tun, um die Innere Sicherheit zu gewährleisten.

Seit dem 13. November 1972 besteht das beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden bundesweit betriebene Informationssy

stem der Polizei INPOL, da:; für Fahndungs- und Ermittlungsarbeiten unerlä;~lich irt. An die:;em Syst~;m find neben dem Bundeskriminalamt auch der Grenzschutz, die Landeskriminalämter, die Landespolizeidienststellen und die Zollbehör

den angeschlossen. Bedingt durch die;e Verflechtungen ste

hen Daten der von den deutschen Polizei- und Justizbehör

den gesuchten Personen bereits wenige Sekunden nach der

Erfassung allen angeschlossenen Behörden zur Verfügung.

Die~er schnelle. Datenaustausch z_u Fahndungs- und Ermittlungszwecken ist für die polizeiliche Arbeit vor- Ort unerlässlich und hat gerade in Rheinland-Pfalz maßgeblich dazu beigetragen, dass die Aufklärung~quote kontinuierlich erhöht werden konnte, Die Mehrzahl der. Speicherungen in der

Personal-Fahn~ungsdatei bezieht sich auf Migrantinnen und Migranten, gegen die entwed;:r Fe~tnahmeersuchen oder rechtskräftige Ausweisungsverfügungen vorliegen.

Umso. unverständlicher ist es deshalb, dasstrotzdieser Unglei

chen-Gewichtung der Speicherdaten die Ausländerbehörden keinen direkten Zugrifl' auf INPOL haben. Nach Ansicht der F.D.P,-Landtagsfraktion ist es infolgedessen durchaus zu überlegen, ob es nicht sinnvoll ware, auch den Ausländerbehörden Zugriffsmöglichkeiten-auf d3s Informationssystem einzuräumen.

Seit 1 ~93 - dies haben wir bereits gehört- arbeitet eine von der Polizei eingesetzte Projektgruppe aufgrund eines Beschlusses der Innenministerkonferenz efn neues Konzept für das Informationssystem der Polizei, das INPOL-neu, aus. Mit dem völlig neuen Computersystem wird die Arbeit der Poliz!'!i

erheblich modernisiert und erleichtert werden. Die Vorgangsbearbeitungssysteme und die polizeilichen Informationssysteme der Länder und des Bundes werden die Quellen der Daten bilden, die 3n INPOL-neu weitergegeben una von allen Ländern, dem Bundesgrenzschutz und dem Bundeskriminalamt gemeinsam ge;nutzt werden können.