Jürgen Creutzmann
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Last Statements
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Frau Kollegin Kohnle-Gros, ich halte Ihren Versuch.schon für ein bisseheil
_-infam, die Droge:ntoten dieser Landesregierung in die Schuhe
zu schieben. Das ist nicht die Art, in der man handeln soll und kann.
Jeder Drogentote ist einer zu viel. Herr Kollege Bruch hat aufgezählt, was alles unternommen wird. Ferner hat Herr Staats~ ininister Zuber bei der Beantwortung Ihrer fv'lündlichen An
frage gesagt, das~ die Aufklärung~quote über 90 o/o beträgt.·
Das heißt also, die Lande5regierung und die Polizei in diesem Land unternehmen alles, um all diejenigen, die in dieser Sze
ne Geld verdienen und kriminell handeln, zu ervvischeric und
· ihrer gerechten Strafe zuzuführen.
Frau Kollegin Kohnle-Gros, Sie wissen auch, dass e~ nicht nur eine Frage der Repre~sion bzw. der Aufklärung, ~ondern auch eine Fr:~ge des gese:llschaftlichen und vor
F.D.P., betonen, dass wir desh:~lb un~eren Vereinen-und Verbänden sehr dankbar sein müssen, dass sie Jugendarbeit leis
ten. Alle Jugendliche, die sich in Verb!inden und Vereinen or-
gani~ieren, die bEispielsvveise· Sport treiben, kommen nicht mit der Drogenszene in Berührung.
Was müs~en wir unternehmen? Es ist 5kherlich der fal>che Weg, wa;; die Jugendorganisation von BÜNDNIS 90/DIE GRÜ
NEN vorgeschlagen hat.
-Nein.
Den Plänen der Bundesgesundheitsministerin, den Umg:~ng mit Haschisch und Marihuana zu entkriminalisieren, erteilt
die F.D.P.-Fraktion eine klare Absage. Jede Aufweichung des
-Drogenverbots würde in ·letzter Konsequenz zu einer Drogenfreigabe führen. Auen vermeintlich weiche Otogen wie
Haschisch und Marihuana_ könn_en zur fo.bhängigkeit-führen und ein Einstieg in h
- eher.
Es gibt ohnehin schon legale Drogen wie Alkohol und Nikotin. Die Freigabe weiterer Drogen ist daher ein völlig falscher Schritt und könnte vor allem bei jungen Menschen zu einer Verharmlosung von Drogen führen.
Frau Kollegin Bill, die Mär, die Sie vorhin vorgetragen haben; trifft auch nicht zu, dass Jugendliche, die nur einmal Cannabis
probiert haben, durch ein Str:~fverfahren;;tigmatisiert würden. So sehen beispielsweise die Staatsanwaltschaften ·in Rheinland-Pfalz von einer Verfolgung -des Besitzes und Gebrauchs von Haschisch und M
stellen das Verfahren ein, wenn siCh dre Tat auf nicht mehr als zehn Gramm bE:zieht, der Beschuldigte sich diese Menge nur zum Eigenverbrauch -beschafft hat und eine Fremdgefährd_ung :~usgeschlossen i:t. Ich sage dies deshalb, weil Sie vorhin· gegenOberdem Justizministerium Vorwürfe erhoben haben.
lVIeine Damen und Herren, wir müssen an die- Ursache der Drogenkriminalität und- an ihre Bekämpfung herangehen. Herr Kollege Bruch hat vorhin das Richtige gesagt: Drogenbekämpfung beginnt im Elternhaus. Die Drogenbekämpfung beginnt vor Ort. -Wir müssen an die sozialen Ursa_<:hen herangehen.
Frau Kollegin Kohnle-Gros.__lhre Vontvürfe WEise ich noch einmal zurück. So sollten wir im Parlamenrnicht miteinander umgehen. Sie haben vorhin beklagt, dass ihnc"n Dinge unter-_
stellt wurden, die nicht richtig ~ind. Deshalb bedauere ich es, dass Sie den Versuch unternommen haben, die Landesregie
rung für den Anstieg der Drogentoten verantwortli_ch zu machen: Ich weise diesen Votwurf mit aller Entschiedenheit zurück;
Viel~n Dank. (Beifall der F~D.P. und der SPD}
Prä::;idt;nt Grimm:
Ich erteile Herrn Innenminister Zube:r das Wort.
Zuber, Minist;;rdeslnnern und für 5port:
Sehr geehrter Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau Abgeordnete Kohnle-Gros, man erkennt
die Absicht und ist in Ihrem Fall nicht verstimmt, weil ich von Ihnen nichts anderes erwartet habe.
Ich stelle zunächst einmal fest, dass die Kriminalstatistik eines vorangegangenen Jahres in der Regel im März oder sogar erst im April der Öffentlichkeit präsentiert werden konnte und eine frühere Vorlage aus Gründen, die Ihnen eigentlich bekannt sein sollten, nicht möglich ist.
Zur regionalen Zuordnung, die Sie vorhin abgefragt haben: Wie ich festgestellt habe, war das keine ernst zu nehmende Frage, da Sie in Ihrem Redebeitrag selbst die Antwort darauf
- gegeben haben, nämlich die Schwerpunkte liegen entlang der Rheinschiene aufgrund der Bevölkerungsdichte, dann als Ausfluss dessen im- Raum Bad Kreuznach als Ausläufer der ' Rheinschiene und ferner im Bereich der Westpfalz mit einem Schwerpunkt in Pirmasens, wo unsere Polizei eine sehr engagierte Arbeit leistet und das Dunkelfeld sehrweit erhellt hat.
Jm Übrigen hat die Rauschgiftkriminalität einen Anteil von 5 % an der Ges-amtkriminalität. Allein in diesem Bereich sind 184 Kriminalbeamte tätig.
Es ist Ihnen mit der Besprechung der Antwort auf die Mündliche Anfrage ausschließlich darum gegangen, die Menschen in Rheinland-Pfalz weiter zu verunsichern, so wie Sie. dies schon seit Jahren tun. Es wäre eigentlich die Aufgabe einer sich christlich nennenden Partei, keine Angst zu verbreiten, keine Kriminalitätsfurcht zu verbreiten, sondern zum einen die Dinge so darzustellen, wie sie sich in unserem ·Land Rlleinland-Pfalz ergeben und wie sie nachvollziehbar sind, und zum anderen mitzuhelfen- Sie haben aber durch lhreri Beitrag sehr deutlich gezeigt, dass ihnen daran überhaupt nichts liegt-, dass -die Zahl von 68 Kriminalpräventiven Räten in Rheinland-Pfalz gesteigert wird und wir ein flächendeckendes Netz von Kriminalpräventiven Räten haben.
Was haben Sie ganz konkret an Beiträgen im-Land Rheinland
Pfalz geleistet, damit dieses flächendeckende Netz an Kriminal präventiven Räten entsteht? Null Komma null- Zero, um mit den Worten eines früheren Landtagskollegen zu sprechen. (Frau Kohnle-Gros, CDU: Dann brauchen wir keinen Minister mehr! Dann
mathen wir das auch in einem Rat!)
Ich weise entschieden den Versuch zurück - das machen Sie jetzt landauf und landab -, die Bevölkerung dadurch zu verängstigen, dass Sie unsere Sicherheitslage schlechtreden und draußen_ verkünden, dass wir eine mangelhafte Polizeipräsenz hätten.
Wir haben die Zahl der Polizeibeamten in Rheinland-Pfalz seit dem Jahr 1991 erhöht. Das ist schlicht und ergreifend die Wahrheit. Sie sollten aufhören, das draußen im Land schlechtzureden.
(Beifall der SPD und der F.D.P.} Nun zum eigentlichen Thema: Ich habe schon wiederholt von hier aus dargestellt, dass es unter Fachleuten nichtstreitig ist, dass eine Steigerung der Zahl der von der Polizei registrierten Rauschgiftdelikte wenig über das tatsächliche Ausmaß der in unserer Gesellschaft vorkommenden Drogenkriminalität aus- sagt. Bekanntlich ist Rauschgiftkriminalität - ich wiederhole das, was ich zuvor gesagt habe- durch ein großes Dunkelfeld gekennzeichnet. Steigende Zahlen-in der polizeilichen Krimi-_ nalstatistik deuten daher _weniger auf eine tatsächliche Zu- nahme der Rauschgiftkriminalität hin, geschweige denn der Drogensucht. Sie lassen vielmehr auf eine weitere Aufhellung des Dunkelfelds durch die Polizei schließen. Somit ist die stei- gende Tendenz -der in der Statistik erfassten Fälle zunächst einmal als ein-klarer Erfolg polizeilicher Ermittlungsstrategie zu bewerten. Sie sollten aufhören, das schlechtzureden. (Beifall der SPD und der F.D.P.)
Mit großem Einsatz ist es unserer rheinland-pfälzischen Polizei gelungen, viele Händler und Schmuggler zu ermitteln. Es liegt im Übrigen in der Natur der Rauschgiftkriminalität, dass bei solchen Ermitti!Jngen regelmäßig auch zahlreiche Konsumentendelikte festgestellt werden.
- Sehr geehrter Herr Abgeordneter Licht, sprechen Sie bitte lauter. Dann kann ich das verstehen und Ihnen die passende Antwort geben.
Bemerkenswert ist dabei, dass der Anteil der unter 21-Jährigen an allen Tatverdächtigen -im- Rauschgiftbereich um rund 10% auf45% gesunken ist. Darinsehe ich auch den Erfolg der Maßnahmen, die die Landesregierung im präventi
Ven B~reich ergriffen hat. Ich werde darauf noch kurz einge
hen.
- Frau Abgeordnete Kohnle-Gros, die Strafverfolgsbehörden haben dem illegalen Markt allein im Jahr 2000 80 Kilogramm harte Drogen und ca. 160 Kilogramm Cannabisprodukte entzogen. Das sollten Sie einmal anerke-nnend feststellen, anstatt diejenigen, die damit zu tun haben, in ihrer Arbeit schlechtzureden.
Ich nenne jetzt einmal eine unverdächtige Uf!tersuchung aus -dem Bundesland Bayern. Alle Untersuchungen ergeben -auch die in Bayern-, dass vielfältige Ursachen für die Entwicklung d_er Zahl der Drogentodesfälle anzunehmen sind. ln erster Linie sind es zum einen langjähriger Drogenkonsum
- da5 Durchschnittsalter liegt in Rheinland-Pfalz bei den Drogentoten bei 31 Jahren:-. und zum anderen ist insbesondere der Gebrauch verschiedener Drogen maßgebend für die Todesfälle.
Bedauernswert und bemerkenswert ist, das~ von den 88 Dro
-genopfern in Rheinlimd-Pfalz allein 2·1 Auo;siedler waren. Deren Durch~chnittsalter lag bei 28 Jahren. Die Polizei hat festgestellt, dass drogenabhängige AussiEdler bevorzugt das weiße Heroin konsumieren. Es handelt sich um Heroin von tEilweise höherer Re_inheit. Dadurch ist die Gefahr, an einer
Überdosis umzukommen, größer.
_ Wir müssen also zur Kenntnis nE:hmen, dass trotz aller Inte
grationsbemühungen junge AU55iedler infolge ihrer zum Teil
au~sichtslosen Lebensperspektive· für Suchtverhalten stark anfällig sind. Darin schließe ich den Konsum von Alkohol ausdrücklich mit ein.
Bei diesem Stichwort weise ich einmal d:irauf hin, dass seriöse
Schätzungen davon au"gehen, dass derzeit in Deutschland jährlich 42 000 Menschen an den Folgen von Alkoholkonsum
ums Leben kommen.
Wir haben die Problematik der jungen Aussiedler teilweise auch beim letzten Lande;pr_äventionstag im vergangenen September in Koblenz beleuchtet und festgestellt, dass fehlende Sprachkenntnisse die erste und wichtigste Ursache für Integrationsprobleme sind. Die mangelnde Behemchung der deutschen SprachE: erschwert die Einrichtung eines entsprechenden Bildungsgrad~ oder macht ihn gar unmöglich. Von guten beruflichen Perspektiven kann darin keine Rede mehr sein.
Verehrte Frau Kohnle-Gros, ich würde Ihnen und den Mitgliedern Ihrer Fraktion empfehlen, einmal darüber nachzudenken, was in diesem Zusammenhang die mangelhafte Integra
tionspolitik der früheren Bundesregierung verursacht hat.
Im Übrigen empfehlE ich Ihnen, auch einmar"zur Kenntnis zu nehmen, wie die Situation in den anderen Bundesländern
ausschaut,~ beispielsweise_ in Baden-Württemberg, wo ein Fünftel der Drogentote ebenfalls Aussiedler sind. Die Entwicklung d-er Drogentoten ist keine rheinland-pfälzische Ausnahmeersche_inung, wenn ich darauf hinweise, obwohl ich
das nicht gern tue, dass die Zahl der Drogentoten - umgerechnet auf 100 000 Einwohner - in Rheinland-Pfalz die
zweitniedrig~te in der Bundesrepublik Deutschland ist. Bei den Flächenländern hat nur Niedersachsen eine njedrig_ere Quote. Schleswig-Holstein liegt bei~piel~weisE bei 2,9 % und Baden-Württemberg bei 2,7 %. Ich möchte das nicht weiter
ausdehnen.
Eine neue Studie des Instituts für Therapieforschung München, die vor wenigen Tagen veröffentlicht worden ist und die Drogentodesfäll~ in Bayern in der Zeit von 1988 bis 1998
untersuchte, kommt zu folgendem Ergebnis: Es gibt keinen
dominierenden Faktor, der für einen relevanten Anteil der Todesfälle verantwortlich ist und durch präventive rv1aßnahmen verändert werden könnte. Geboten ist es vielmehr, unterschiedliche Zugar~gswege zu nutzen, um Drogentodesfälle soweit wie möglich zu verhindern. In Rheinland-Pfalzwurde
in diesem Kontext durch die Schaffung des niedrigschwelligen stationären Hilfsangebots.,Ciean"Time" ein.besonderer Schwerpunkt gesetzt.
Was die ressortübergreifenden Prävention:;angebote anbe
langt, will ich nur stichwortartig nennen, dass wir ein Programm zur Primärprävention des Bildungsministeriums, die
Programme.,Prävention im Team", "E-rlebnis, Aktion, Spaß und Information" sowie verschiedene Programme des rv1inis
teriums für Kultur, Jugend, Familie und Frauen haben.
Es ~verden Präventionsmaßnahmen durch das Fachkräfteprogramm unterstützt. Das Büro für Suchtpriivention ist eingerichtet ~vorde!l. Es werden regionale Arbeitskreise gefördert und vieles mehr. Ich möc::hte das nur stichwortartig nennen,-weil das ;:;igentliche Thema der Mündlichen Anfrage die polizeiliche Situation war, wie wir auch in der Diskussion gemerkt
- habtin,
Meine sehr verehrten Damen und Herren, lassen Sie mich ab-
schließend feststellen, dass die verantwortlichen Ressorts des
Landes Rheinland-Pfalz insgesamt auf diesem Sektor sinnvoll zusammenarbeiten.
Meine Damen und Herren von der Uriion, ich kann Sie nur noch einmal abschließend auffordern, dass Sie es bitte sein lassen, die Situation in Rheinland-Pfalz schlechtzureden. Wir sind ein sichere~ Land. Die Menschen leben in Rheinland-Pfalz sicherer al~ in den meisten anderen Ländern. Die Aufklärungsquote ist_ dank der Tüchtigkeit und der Arbeit unserer Polizeibeamtinnen und -beamten hervorragend.
Prä;;ident Grimm:
Meine Damen und Herren, ich freue mich, weitere Gäste im Landtag begrüßen zu können, und zwar IComrnunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker aus dem Kreis Daun sowie Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse der WittelsbachSchule Ludwigshafen. Herzlich willkommen!
Ich erteile der Abg;:;ordneten Frau Kohnle-Gros das Wort.
-Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Frau Kollegin Bill, ich stimme mit Ihnen überein, dass das, was Sie über die Präventionsarbeit gesagt haben, ric~tig ist und einen Beitrag dazu leisten kann, damit wir in Zukunft weniger Drogentote zu verzeichnen haben. Die F.D.P.-Fraktion bleibt allerdings- es gibt abweichende Meinungen auch bei den Jungen Liberalen; das streite ich nicht ab, sie haben eine unterschiedliche Auffassung- bei der generellen Verbotsstrategie, um _die Gefährlichkeit des Drogenkonsums klar-Zuma
chen.
Ich begrüße auch Ihre Äußerung, die Sie. ebe_n vorgetragen haben, die auch noch einmal klargemacht hat, dass es doch sehr-gefährlich ist, in dem Bereich Haschisch- das ist sehr oft die Einstiegsdroge--
- Frau Thomas, bei Ihnen ist es genauso wie bei Frau Kohnle
. Gros. Wenn Ihnen die Argumente ausgehen, dann fangen Sie an,_den Redner zu beschimpfen.
Das ist natürlich die Methode..,Sie haben keine Ahnung" · und.,Wären Sie bei der BASF geblieben" sind bei Ihnen die Argumente in der politischen Auseinandersetzung. Zur Sache habenSie nich~ zu sagen. Sie polemisieren herum. Das bleibt Ihnen unbenommen. Ich ertrage das auch. Wir bleiben dabei, was wir gesagt haben.
Frau Kohnle-Gros, es geht nicht an, dass Sie den Versuch un
ternehmen- sei es auch in Wahlkampfzeiten -. der Landesregierung die Bemühungen abzusprechen, in der Drogenkriminalitätsbekämpfung alles ~u tun, oder ihr Unterlassungen vorzuwerfen.
· V~ir werden weiter daran arbeiten- Herr Kollege Bruch hat es schon gesagt-, die Polizei nicht nur technisch, sondern auch personell. auszustatten. Ich warne nur davor, zu.sagen: Mehr Polizei ist gleich mehr Erfolg. - Frau Kohnle-Gros, man muss die Polizei gerade im Drogenbereich sehr gezielt einsetzen. Herr Kollege Bruch hat das ausgeführt. Der Schwerpunkt liegt bei der flächendeckenden Bekämpfung und vor allem auch mit Spezialeinheiten auf diesem Gebiet. Die Landesregierung - die F.D.P.-Fraktion wird sie dabei unterstützen wird alles tun, ·um noch mehr in die Bekämpfung einzusteigen, um noch mehr Erfolg zu haben. Wir werden auch in der neuen Legislaturperiode dafür sorgen, dass es mehr Polizeibeamte gibt.
Vielen h_erzlichen Dank.
Herr Präsident,meinesehrgeehrten Damen und Herren! Der Rechtsextremismus und mit- ihm derpolitische Extremismus il)sgesamt ist eine zentrale Herausforderung für den Staat und die ihn tragende Gesellschaft. Dies ist allerdings keine grundsätzlich neue Erkenntnis. Vielmehr begleiten extremistische Umtriebe in unterschiedlicher Intensität und Ausprägung die Geschichte der Bundesrepublik D~utschland seit ihrer Gründung.
Wenngleich es Extremisten bisher zu keinem Zeitpunkt gelang, den demokratischen Verfassungsstaat in seinem Bestand zu bedrohen, gab und gibt es doch immer wieder ernst _ zu nehmende Gefah[en-für die Innere Sicherheit unseres Landes ~urch politischen Extremismus.
- Bet~achtet man die Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren aufmerksam, so zeigt sich ganz deutlich, dass es für eine Entwarnung keinen Anlass gibt. Bundesweit-werden-dem rechtsextremistischen Spektrum heute insgesamt et11va 51 400 Personen in 134 Organisationen bzw. als Unorganisierte zugerechnet, von denen ca. 1 900 in Rheinland-Pfalz ihren Aufenthalt haben.
Das- rechtsextremistische- Personenpotenzial in RheinlandPfalz ist nach einem Anstieg Anfan~ dei 90er-Jahre in den letzten Jahren annähernd konstant geblieben. Im Jahr 1999 sind-die rechtsextremistischen Gewalttaten nach einem Rückgang im Jahr 1998 bundesweit wieder um 5,4% angestiegen. Es wurden 746 Delikte gezählt. 60% davon waren mit fremdenfeindlicher Motivation. Es sind zwar weniger Delikte als zu Beginn der 90er-Jahre im Jahresdurchschnitt begangen worden, besonders schwer wiegt aber, dass uriter den 746 Taten allein 630 zum Teil schwerste Körperverletzungsdelikte gezählt wurden. Fast die Hälfte dieser Taten wurde in Ostdeutschland begangen, obwohl nur 21 % der deutschen Bevölkerung dort leben.
Rheinland-Pfalz -nimmt mit 24 rechtsextremistischen GE!walt
taten im Jahr 1999 im Ländervergleich im unteren Drittel Platz 12 ein. Dies muss man auch einmal an-dieser Stelle sagen. Zwar ist jede dieser Straftaten eine Straftat zu viel, insgesamt kann man aber für Rheinland-Pfalz festhalten, dass die rechtsextremistische Szene, die bei uns vorhanden ist, keine überragende Bedeutung genießt.
Meine Damen und Herren, trotzdem gilt: Wehret den Anfängen! Wir müssen auf die rechtsextremistische Szene eingehen, sie ernst nehmen und mit allen rechtsstaatlichen-Mitteln im Auge behalten und konsequent bekämpfen. Der gemein
•
•
same Entschließungsantrag der SPD- und F.D.P.-Landtagsfraktion ,.Für Demokratie und Menschenrechte - Gegen Ge_walt und Fremdenhass" wird diesem Auftrag gerecht.
Meine Damen-und· Herren, eine wirksame Bekämpfung von Extremismus und in der Folge dessen auch von Rechtsextremismus kann es allerdings nur geben, wenn alle Demokraten
aktivwerde-". Deshalb ist es unabdingbar, dass alle demokratischen Kräfte gebündelt werden, um_ gemeinsam und geschlossen gegen den Rechtsextremismus vorzugehen und für den Schutz der Menschen in- unserem Land einzutreten. Rechtsextremistische Gesinnung ist eingesellschaftliches Phänomen. Deshalb_ muss man diesem in der Gesellschaft insgesamt begegnen. Die Verantwortung richtet sich nicht nur an die Politik, sondern in gleichem Maße an die Wirtschaft, an Verbände, an Schulen und Vereine, insbesondere auch ~m die F_amilie und an jeden Einzelnen.
Ziel muss. es sein, gerade jungen rvlenschen die Bedeutung der Achtung der Menschenwürde und des Eigentums anderer stärker zu vermitteln. Dieser Erziehungsauftrag richtet sich primär an die Eltern, die vorleben müssen, wie Konflikte gewaltfrei gelöstwerden können.
Neben die:sen sina jedoch auch die Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen gefordert, dem Extremismus energisch entgegenzutreten. Niemand kann sich ernsthaft von der Last der Verannvortung befreien. Wegschauen und Nichtstun sind unentschuldbar.
Meine Damen und Herren, die Landesregierung und die sie tragenden Fraktionen haben bereits seit Jahren die Bekämp- fung des Recl!tsextremismus zu einem ihrer Leitthemen gemacht.
Frau Grützmacher, deshalb ist dieser verdeckte Von1vurf, die Landesregierung würde zu wenig tun; nicht nur mit aller Entschiedenheit zurückzuweisen, sondern auch falsch.
-Es wurden zahlreiche Initiativen entwickelt. Es -.. ~urde _vor _Rechtsextremismus gewarnt und entschlossen gegen- diesen vorgegangen. Aufklärungskampagnen wurden gestartet. Brosch(iren wurden- von zahlreichen Ministerien zu diesem
Thema herausgegeben. Letztendlich- darf nicht vergessen werden, dass der Verfassungsschutz, die Justiz und die Polizei bei der Bekämpfung von_Rechtsextremismus Großartiges geleistet haben.
Da~ muss in diesem Parlainen! auch einmal gesagt werden. De-m rheinland-pfälzischen Verfassungsschutz und der rheinland-pfälzischen Polizei herzlichen Dank dafür.
Die Bekämpfung des PI:Jänomens ,.Rechtsextremi~mus" muss
als Langzeitaufgabe verstanden werden und daher stetig mit
alh~m Nachdruck weiterbetrieben werden. Da~ür wird sich die F.D.P.-Fraktion einsetzen.
Meine Damen und f-!erren, man darf die Augen nicht davor verschließen, dass es Gewalttaten mit extremistis.chem Hintergrund auch von links gibt. Null Toleranz für alle Gewalttäter, seien sie von Rechts oder von Links, muss das Gebot der Stunde sein:
-(Beifall des Abg. Schnabel, CDU)
Gewalt und Extremismus von links ist kein Phänomen der 70er-Jahre. Linksextremismus gibt es nach wie vor. In Rheinland-Pfalz werden _dem linksextremistischen Spektrum zwar lediglich - Frau Grützmacher, das müssen Sie auch einmal zur -Kenntnis ne_hmen - 750 _Personen_ zugerechnet, _in ~nderen
_Bundesländern dominiert jedoch der· politische Extremismus von links. In -weiten Teilen der linksextremistischen Szene ist heute Militanz ein unverzichtbarer Teil des Selbstverständnisses. Gewalt wird dabei nicht im Rahmen einer revolution-ären Gesamtkonzeption eingesetzt, sondern eher als Mittel-zur Selbstverwirl
Die Anwendung v_on Gewalt zielt _in erster Linie geg_en Sachen. Viele Linksextreme haben aber auch kein moralisches Problem bei der Anwendung von Gewalt gegen Personen. Gewalt gegen Personen und Sachen daif in einem demokratischen Rechtsstaat niemals geduldet werden. Ausdruck des
Rechtsstaats ist das demokratisch legitimierte Gewaltmonopoi_.-Es sichert den Anspruch aufein gewaltloses Miteinander. Wer das nicht akzeptiert, entzieht der Zivilisation eine ih-rer wichtigst;en Grundlagen.
- Deshalb bedauere ich, dass die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN Anträgen die Zustimmung ven.veigert, weil sie sich nicht allein auf den Rechtsextremismus beschränken. Ich bedauere auch, dass sich ·ein Teil-der GRÜNEN nach wie vor an Blockaden von Castar-Transporten betefligen will, wob~i die Sitzblockaden iii der Vergangenheit bei entsprechenden Protestveransaltungen noch zu der-harmlosen Form des Protests -gehörten.
.
Um nicht missverstanden zu werden: Ich will keine gerade Linie zum Extremismus ziehen,
(Zuruf der Abg. Frau Thomas,
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN}
aber mit d-er Duldung oder Förderung solcher Aktionen durch Mitglieder Jhrer Partei, die immerhin ein Teil der Bundesre
gierung ist, beginnt die Aushöhlung des Rechtsstaats.
Abschließend möchte ich für die F.D.P.-Fraktion festhalten:
Die F.D.P.-Landtagsfraktion lehnt jede Form von Gewalt gegen Menschen
(Vereinzelt Beifall bei der F.D.P.
und derSPD}
Natürlich.
Creutzmann, F.D.P.:
Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege~Mittrücker, das Tliema stand schon einmal auf der Tagesordnung. Herr Kollege Kuhn hätte eigentlich dazu reden sollen. Er hat gesagt,- mach du das einmal.
_(Zuruf des Abg. Dr. Braun,
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Ich habe die Rede des Herrn Kollegen Kuhn. Ich habe -mir gedacht, ich muss mich einmal erkundigen, wie das in der Praxis ist. Ich-hatte meine Vorstellungen, wie das in der Praxis ist. Ich habe in unserem Hause bei der BASF angerufen und gefragt, wie denn das in der Praxis aussieht. Bei uns, das ist die kleine chemische Firma, bei der ich gelegentlich noch bin. Herr Kollege Mittrücker, meine Kollegen bestätigen mir das, was ich von vornherein angenommen h~be,dass Sie mit Ihrem -Antrag völlig falsch liegen.
Ich willihnen auch sagen, warum. WennSie heute ,;B2B", al
so Business-to-Business, machen, Elektronic-Commerce, dann müssen Sie Kompetenzen in Ihrem Fachbereich besitzen. Wenn Sie elektronischen Handel machen, was die BASF im An- undVerkauf weltweit macht, dann müssen Sie Fachkompetenzen als Verkäufer besitzen. Dann müssen Sie zusätzlich noch Qualifikationen im Multimedia-Bereich erlernen und erwerben. Wenn Sie mir zunicken, dann frage ich mich, warum brauche ich ein eigenes Studienfach. Das Gleiche haben Sie in der Betriebswirtschaft. Sie haben_in der Betriebswirtschaft Studienschwerpunkte, die Sie erlernen müssen. Zusätzlich kommt natürlich heute der Bereich der Informatik oder der Bereich des elektronischen Handels hinzu. r~atürlich haben Sie Recht, dass E-CommerceJn Zukunft gigantisch sein wird. Gerade in der Chemischen Industrie wird der An-_ und Verkauf chemischer Produkte in Zukunft g-rößtenteils über ECommerce oder Business-to-Business abgerechnet.
Deswegen ist es natürlich wichtig, dass Sie die Kompetenz für - E-Business besitzen. Aber die Kompetenz ei-lernen Sie nicht in einem eigenen Studienfach, wie Sie es in Ihrem Antrag aufgeführt haben._indem Sle sagen, Diplomkommunikationswirt mit Schwerpunkt Electronic Business, sondern Sie erlernen dies in den einzelnen Fäc~ern, die Sie studieren. Sie müssen sich dann die Fertigkeiten für E-Commerce hinzu erwerben.
Natürlich geht es um die Anwendungskompetenz. -Das- ist entscheidend, schlicht und einfach. Ich bleibe bei dem Beispiel. Ein Großteifdes An- und Verkaufs wird zukünftig elektronisch-abgewickelt.- Wenn Sie keine Fach- und Sachkompetenz als Einkäufer haben, nutzt lhnen_auch E-Commerce und E-Business nichts, Sie werden dann nicht ins Geschäft kommen. Sie haben bei E-Business teilweise eine andere Technik
der Ausschreibung, des Bietens und Feilschens, um- beste Einkaufs- und Verkaufspreise zu erzielen, wie wir es in der BASF auch schon praktiziert haben. Dies ist sicher neu. Ich betone noch einmal, Sie müssen die Sachkompetenz in Ihrem
Fachberei~h besitzen. Deswegen muss ich sagen, bringt es gar_ nichts, wenn Sie einen eigenen Studiengang einführen. Sie müssen Studiengänge sicher ergänzen.
Herr Kollege Mittrücker, viel entscheidender is~, wir müssen ein individuelles Lernen ermöglichen, das beginnt in der Schule, gilt aber auch für die Hochschulen~ da wir da eine Halbwertzeit des -Wissens von teilweise zwei bis drei Jahren liaben. Wir müssen modulares Lernen ermöglichen. Wir m(is
- senden Menschen beibringen, wie man sich permanent wei- terbildet, also E-Learning, Elektronie Learnlng, was individuell gestaltet werden kann; d~s ist ein Stück Zukunft. Das hat auch die Chance, de~ Auffassungsgabe der ein;zelnen- Menschen, diedaran teilnehmen, gerecht zu werden. Ich muss Sie leider enttäuschen, Ihr Antrag liegt_völlig schief. Deswegen -können wir ihm nicht zustimmen.
Das, was die Koalitionsfraktionen beantragt haben, ist der - richtige Weg.
Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau Kollegin Thomas- ich gebe das nicht oft zu - hat Recht, aber sie Iist auch wieder Unrecht.
Ich könnte Ihnen jetzt erzählen, was Zielvereinbarungen sind,
was Boni sind und wie-man das macht, weil ich auf der Seite des Sprechtrausschusses unmittelbar daran mitgewirkt habe,
-wie i.vir moderile~Gehaltssysteme praktizieren. Natürlich ha
ben Sie R~cht, was diE Transparenz von Bonuszahlung be
trifft, ab_er dann müssen Sie so etwas für alle Mitarbeiterin
nen und Mitarbeiter, für alle Lehrerinnen und Lehrer ma~ chen, weil Sie dann eine Zielvereinbarung mit ihnen schließen müssen, die natürlich sehr individuell ist. Ich mache das permanent und werde auch an Zielvereinbarungen gemes-
sen.
Was wir haben- das hat bereits Herr Kollege Kuhri gesagt-,· ist ein erster Schritt, um herausragende Leistungen, die an Schulen erbracht werden, würdigen zu können. Ob man das jetzt über Geld oder Zeit macht, ist eine andere Frage. Die Mittel dafür sind natürlich sehr begrenzt. Dann· können Sie auch nicht nach einem Katalog für die Beurteilung eines Lehrers vorgehen; denn an der Einen Schule kann einmal dort eine herausr:.gende Leistung sein und an.einer anderen Schule - an einer anderen Stelle.
- Frau Kollegin Thomas, wir müssen das von dem trennen, was wir al; Liberale generell für den Bereich de.s öffentlichen
Dienstes fordern, nämlich leistungsgerechtere Bezahlung, wobei dabei natürlich mehr Transparenz gegeben sein muss;
Zielvereinbarungen müssen SiE mit den Mitarbeitern schließen. Das mus~ einvernehmlich geschehen.
- Schorsch Gölter, man k:mn aber doch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Das ist das Problem, über das wir diskutieren.
-Man hat für die Schulen ein Instrument_ gewählt, bei dem man gesagt hat, wir wollen herausragende Leistungen nur_
._:für 5 % fördern. Allein in der Sprache liegt doch da schon ein Fehler. Leisten die anderen 95 % der Lehrerinnen und Lehrer nichts? Da; Wort "LEi~tungszulage" halte ich schon für
schlimm. Sie leisten doch genauso, die einen gut, die anderen
besser. Das ist zweifelloskeine Frage.
I
\
\
Ich kann nur empfehlen- ich habe zu wenig Zeit, um das auszuführen, aber ich würde das gern einmal machen, weil ich sehr viel Erfahrung habe-,
die ganze Diskussion gar nicht so aufgeregt zu führeri.
-Ja, Frau Themas, ich höre schon auf.
Einen Satz gestattet mir aber der Herr Präsident noch: Mit dem System.,Leistungsbeurteih.ing" muss auch Erfahrung gesammelt werden. Das haben die Leute, die die Beurteilung vornehmen müssen, nicht in die Wiege gelegt bekorrtmen. De_?halb ist das ein Prozess, und-deshalb lernen alle Beteiligtendaran.
Vielen herzlichen Dank.
Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Es
war schon immer interessant, wenn wir debattieren: Entweder wir machen zu wenig, dann passt es der Opposition, der Union, nicht, und man wird kritisiert. Wenn wir unsere Haus
aufgaben machen, heißt es, na ja, was haben Sie eigentlich getan? - Das sind doch Selbstv;:;rständliclikeitEn, meine Da
men und Herren.
Insofern können wir verstehen, dass die Oppmition immer meint, kritisierEn zu müssen, aber es ist auch schön- ich wer
de dies nachher noch ausführen -, ~venn man sagen kann, dass das Thema lnnHe Sicherheit in Rheinland-Pfalz sehr ermt genommen wird und wir alle, die Koalitionsfraktionen, aber auch das MinistErium, alle5 tun, um die Innere Sicherheit zu gewährleisten.
Seit dem 13. November 1972 besteht das beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden bundesweit betriebene Informationssy
stem der Polizei INPOL, da:; für Fahndungs- und Ermittlungsarbeiten unerlä;~lich irt. An die:;em Syst~;m find neben dem Bundeskriminalamt auch der Grenzschutz, die Landeskriminalämter, die Landespolizeidienststellen und die Zollbehör
den angeschlossen. Bedingt durch die;e Verflechtungen ste
hen Daten der von den deutschen Polizei- und Justizbehör
den gesuchten Personen bereits wenige Sekunden nach der
Erfassung allen angeschlossenen Behörden zur Verfügung.
Die~er schnelle. Datenaustausch z_u Fahndungs- und Ermittlungszwecken ist für die polizeiliche Arbeit vor- Ort unerlässlich und hat gerade in Rheinland-Pfalz maßgeblich dazu beigetragen, dass die Aufklärung~quote kontinuierlich erhöht werden konnte, Die Mehrzahl der. Speicherungen in der
Personal-Fahn~ungsdatei bezieht sich auf Migrantinnen und Migranten, gegen die entwed;:r Fe~tnahmeersuchen oder rechtskräftige Ausweisungsverfügungen vorliegen.
Umso. unverständlicher ist es deshalb, dasstrotzdieser Unglei
chen-Gewichtung der Speicherdaten die Ausländerbehörden keinen direkten Zugrifl' auf INPOL haben. Nach Ansicht der F.D.P,-Landtagsfraktion ist es infolgedessen durchaus zu überlegen, ob es nicht sinnvoll ware, auch den Ausländerbehörden Zugriffsmöglichkeiten-auf d3s Informationssystem einzuräumen.
Seit 1 ~93 - dies haben wir bereits gehört- arbeitet eine von der Polizei eingesetzte Projektgruppe aufgrund eines Beschlusses der Innenministerkonferenz efn neues Konzept für das Informationssystem der Polizei, das INPOL-neu, aus. Mit dem völlig neuen Computersystem wird die Arbeit der Poliz!'!i
erheblich modernisiert und erleichtert werden. Die Vorgangsbearbeitungssysteme und die polizeilichen Informationssysteme der Länder und des Bundes werden die Quellen der Daten bilden, die 3n INPOL-neu weitergegeben una von allen Ländern, dem Bundesgrenzschutz und dem Bundeskriminalamt gemeinsam ge;nutzt werden können.
Was im bisherigen IN POL noch mehrere Abfragen erforderte, wird INPOL-neu vereinfachen. Alle Daten werden zu eint:m so genannten Datenpool zusammengefasst. Damit wird gewährleistet, dass alle Erkenntnisse zu einer Person in eint:m System vorliegen. D3mit ist lediglich eine Abfrage notwendig, um an die benötigten Informationen zu kommen.
ivleine Damen und Herren, Frau Kohnle-Gros, gerade wenn von Ihnen kritisiert wird, wir hätten nicht genügend Polizeibeamte und -beamtinhen, kann ich Ihnen sagen, wir arbeiten daran, um dies zu erweitern. rvlit "INPOL-neu" wird abtr auch die Arbeitseffizi<,-nz erheblich verbessert. Das ist ganz wichtig für eine verbesserte Polizeiarbeit.
Mit den Vereintachungen für die Polizei werden die Beamtinnen und Beamten bei ihrer Fahndungsarbeit deutlich entla
stet mit der Folge, dass diese mehr für ihre ~igentlichen Auf
gaben im operativen Bereich frei werden.