Protocol of the Session on January 18, 2001

Zu Frage 1: Während im Zuge der bundesrechtlichen Einführung leistungsbezogener Besoldungsbestandteile durch eine Neufassung der Besoldungstabelle in~gesamt Mittel zur Finanzierung leistungsbezogener Besoldung freigesetzt wurden, konnte im Tarifbereich bisher keine entsprechende Regelung getroffen und die Vergütungstabelle des Bundes

~ngestelltentarifvertrags entsprechend geändert werden.

Die bisherigen Versuche, im Rahmen der Tarifgemeinschaft deutscher Länder auch für den Tarifbereich leistungsbezogene Vergütungselemente zu realisieren, scheiterten bedauerlicherweise. Auch die Landesregierung hält die Ungleichbehandlung der beamteten und angestellten Lehrkräfte für nicht sachgerecht und ist deshalb an einer Veränderung der derzeitigen Situation interessiert.

Zu Frage 2: Grundsätzlich wird e~ne Leistungsprämie nur dann gewährt, wenn jenseits der herausragenden besonderen Einzelleistung auch die reguläre Unterrichtsleistung der

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betreffenden Lehrkraft zufriedenstellend ist. Besondere Aufmerksamkeit bei der Prämienvergabe.ist unter anderem-den

Bedingun~en der jeweiligen Schulart zu widmen.

Ein Kriterien- bzw. Beurteilungskatalog mü~ste jedoch auch eine Beschreibung der für eine Prämienvergabe in Betracht kommenden einzelnen Leistungen enthalten. Nach Auffas- _ sung der Landesregierung ist es nicht möglich, einen abschlie

ßenden Katalog alh::rTätigkeiten zu erstellen, qie zur Ge\1'/ährung einer Leistungsprämie führen könnten. Die im Schulbereich hierfür in Betracht kommenden Leistungen sind so viel

fältig, dass eine auch nur annähernd abschließende Regelung·

nicht möglich erscheint.

Im Übrigen vertraut die Landesregierung auf die Kompetenz der Schulle:itungen, sachgerechte Entscheidungen zu treffen.

Zu Frage 3: Im Schuljahr 2000/01 sollen fm·schulbereich erst

mal~ Lei~tungsprämien in Form einer einmaligen Geldleis

tung vergeben we:rd€n. Ob und gegebenenfall:> welche leistungsbezogeneh Bewldungsbestandteile bei der weiteren

Umsetzung auch als Zeitgutschrift oder als Entlastungs;tun

den gewährt werden können, wird derzeit im Ministerium für Bildung, Wi»enschaft und Weiterbildung geprüft. Über den Gesamtkomplex wird Ende Januar ein Gespräch mit den Hauptper:>onalräten und den Verbänden im r\1inisterium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung stattfinden.

So weit die Antwort der Landesregierung.

Präsident Grimm'

Eine Zusatzfrage des Herrn Kollegen Lelle.

Frau Staatssekretärin, wie: sieht die: Regelung zu Frage 1 bei

den anderen Landern aus? Sind dort die ang-estellten Lehrer auch von diesen leistungsbezogenen Komponenten ausgenommen?

Hierzu läuft derzeit wohl eine Länderabfrage, deren Ergebnis noch nicht zu erbalten war. Mir ist von einem Fall bekannt, dass dort die Ange~tellten auch mit einbezogen werden sollen. Die Länderumfrage- ich habE mich extra noch einmal erkundigt - läuft derzeit auf Seite der Finanzressorts. Es gibt aber noch keine abschließende Ant11vort.

Eine weitere Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Lelle.

Abg. Lelle. CDU:

Frau Staatssekretärin, sind Sie mit mir einer Meinung, dass man dann, w·enn man Prämien zahlen will, mit den Betroffenen vorher klare Absprachen treffen muss und den Betroffe-· nen klarsein muss, wofür es Prämien geben kann und wird?

He:rr Abgeordneter Lelle, in Teilbereichen bin ich mit Ihnen einig, weil ich Ihre Frage so interpretiere- dem würde ich ausdrücklich zustimmen -. dass es ~ehr wünschenswert ist, dass die gesamte Neuregelu-ng in möglichst großem Konsens mit den Betroffenen umge~etzt wird. Darum wird sich die La-ndesregierung nachhaltig bemühen.

Nicht einig bin ich damit, dass vorher Klarheit darüber bestehen muss, für welche Einzelleistung eine Prämie vergeben wird, weil ich hoffe, dass im Schulbereich noch so vielfältige Initiativen ergriffen werden, die ich heute noch gar nicht kenne, weshalb ich auch nicht in der Lage bin, abschließend zu definieren, für was Prämien vergeben werden sollen.

Präside.nt Grimm:

Eine Zusatzfrage: der Abgeordneten Frau Thomas.

Frau Staatssekretärin, in welcher Weise wurden die Hauptpersonalräte der einzelnen Schularten in die Erarbeitung des Konzepts, das über mehrere Jahre mit verschiedenen Bestandteilen geplant ist, zur leistungsorientierten Komponente in de:r Besoldung einbezogen, und welche Stellungnahmen

haben sie dazu abgegeben? Sie haben vorhin gesagt, im Februar solle ein Gespräch stattfinden. Was hat vorher stattge

funden, und wie war dazu die Stellungnahme der Hauptpersonalräte?

Frau Ahnan, St3atssekretärin:

Ende Januar soll ein erneutes· Gespräch ;;tattfinden. Ich kann den Terr;nin leider :;;uswendig nicht sagen, aber--

(Lelle, CDU: 24. Januar!)

- Ein erster Termin. zu diesem Thema hat meines VVissens schon im Juni letzten Jahres stattgefunden, Herr Abgeordneter Lelle. Es ist danach in einer Vielzahl von Einzelgesprächen

mit den Hauptpersonalräten und den Verbänden immer wie

der über dieses Thema gesprochen worden. Wir wollen das Gespräch Ende Januar nutzen, um die durchaus divergierenden Vorstellungen, die zu diesem Thema vorgetragen werden, zusammenzufas~en.

Es gibt Stellungnahmen, die reichen von der grundsätzlichen Ablehnung ·von leistungsorientierten Komponenten, weil man der Meinung ist, solche kann man in der Schule überhaupt nicht identifizieren, sondern die Lehrerinnen und Lehrer in ihrer Gesamtheit erbringen hervorragende Leistungen,

was ich 11icht bezweifle, wobei kh aber der Meinu_ng bin, dass man darüber hinaus auch Engagement identifizieren kann, - hin bis zu ganz konkreten Einzel punkten, bei de-nen einzelne Umsetzungsschritte anders gewünscht werden.

Bezüglic~ der Stellungnahmen liegt also die gE:!samte Palette auf dem Tisch. Im Übrigen gibt es auch gerade aus dem Be

reich der Schulleitungen eine Vielzahl von Zustimmungen zu dem Vorhaben. Im Sinne der Konsensbildung wollen wir versuchen, die unterschiedlichen Stellungnahmen zusammenzuführen.

_ Präsident Grimm:

Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Dahm.

Fraü Staatssekretärin, planen Sie neben der Einführung der Leistungsprämien darüber hinaus auch weitere Maßnahmen wie Leistungszulagen? Wenn Sie das planen, wann sollen sie eingeführt werden?

frau Ahnen, -Staatssekretärin:

Die Leistungsprämie ist konkret für dieses Schuljahr vorgesehen. Die Leistungszulage soll nach unseren Vorstellungen im Schuljahr darauf folgen. Bezüglich dersehr vielschwierigeren Frage der Leistungsstufen ist noch keine Entscheidung ge

troffen worden. Dazu wollen wfr erste Erfahrungen abwarten.