Protocol of the Session on October 19, 2000

Meine Damen und Herren, er hat sein Handwerk gelernt. Bravo zu diesem Studienabschlus~. Man kann sagen, wir verstehen Bernhard Vogel nun viel besser, als er sagte: "Gott ~chüt

ze Rheinland-Pfalz!"

(Jullien, CDU: Reden Sie einmal zur Aktuellen Stunde!)

Gottschütze Rhe:inland-Pfalz vor Ihnen.

(Starker Beifall der SPD- Anheuser, CDU: Pfui! Pfui!- Weitere Zurufe von der CDU- Anheuser, CDU: Unmöglich!- Zuruf von der SPD: Was der macht, - istunmöglich!)

Ich erteile der Abgeordneten Frau Thomas das Wort.

(Unruhe im Hause)

Frau Thomas, Sie haben da5 Wort.

(Unruhe im Hau~e- Giocke des Präsidenten)

Meine Damen und Herren, wir tagen nicht unttr Ausschluss

der Öffentlichkeit. (Vereinzelt Beifall im Hause

Zurufe aus dem Hause)

- Dieser Hinweis gilt für-jeden.

Frau Thomas hat nun das Wort.

(Unruhe im Hause)

Ist es jetzt gut?- Vielen Dank.

Meine Damen und Herren! Herr Böhr, wenn Sie versuchen, hier so wortgewaltig aufzutreten und deutlich zu machen, was für ein Kokolores die Ökosteuer ist, dann finde ich, sollten Sie das einmal mit Ihrem ehemaligen Bundesumweltminister Töpfer diskutieren.

(Zuruf des Abg. Mertes, SPD)

Er hat-gestern vermelden lassen, wie heftig er die Union kritisiert. Er sagt, die Ökosteuer ist keine "K.-o.-Steuer". Sie wissen sicherlich auch·, dass die Junge Union in BadenWürttemberg Herrn Teufel explizit auffordert, mit seiner Kampagne gegen die Ökosteuer einzupacken.

(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ich sage Ihnen, es gibt noch mehr kritische Mitglieder in der CDU, die von dieser Anti-Ökosteuerkampagne angewidert sind, mit der Sie klamaukartig versuchen, dieses Land zu überziehen.

(Zurufe von der CDU)

Sie können Ihre Unterschriftenlisten einpacken.

(Zurufe von der CDU)

-Herr Jullien, Sie können sie einpacken.

Ich sage Ihnen, ich war an mehreren Infoständen der GRÜNEN, wo wir Angela Merke! plakatiert hatten. Ich kann Ihnen gar nicht mehr sagen, wie oft L~ute geglaubt haben, es sei ein Infostand der CDU, und gesagt haben, von der CDU nehmen wir nichts zu diesem Thema.

(Heiterkeit bei der CDU)

So ist es nämlich. Das wird Ihnen schlichtweg überhaupt nicht geglaubt. (Zurufe von der CDU)

Meine Damen und Herren von der F.D.P., Herr Kuhn, ich habe das Gefühl, zwischen Dienstag und de'!l heutigen J:ag hat Herr Brüderle noch einmal an die Tür geklopft, oder wie soll ich mir Ihre Stellungnahme erklären?- Also am Dienstag nach dem Ministerrat hieß es noch, dass das Land Rheinland-Pfalz der Einführung der Entfernungspauschale zustimmen wird. Heute eiern Sie in gewohnter Art und Weise: Es gibt so ein paar Bedingungen und sonst was. - Ich-meine, es ist schon - auffällig, wenn Herr Mertes sich an der CDU abkämpfen muss und sich nicht eines Wortes in Richtung F.D.P. bemüht.

(Mertes, SPD: Abkämpfen? Fingerübungen!)

Es wäre schon katastrophal, wenn sich Rheinland-Pfalz in die Reihe der CDU-Bundesländer eingruppieren würde, die die Einführung einer Entfernungspauschale gern im Bundesra!_ blockieren würde. Wollen Sie es auf einen Losentscheid ankommen lassen?

Herr Beck, heute Morgen konnte man von Ihnen im Südwestr_undfunk noch einmal ein klares Bekenntnis zu der Einführung der Entfernungspauschale hören. Man konnte auch noch einmal eine Bereitschaft von Ihnen hören, dass sich auch die Bundesländer an den Kosten beteiligen, es darüber aber heute Abend noch Verhandlungen geben wird. ich denke, man wird s_ich dort auch einigen können. Es wird nicht die gesamte Last auf die Länder zu verlagern sein. Aber es wird so sein, dass die Länder einen Teil dieser Kosten mittragen. Da wüsste ich schon _gern einmal, wie Sie sich heute Abend in den Verhandlungen mit dem Bundeskanzler positionieren und wie Sie die Position Ihres Koalitionspartners mit hinein- nehmen. Was denn jetzt, Rheinland-Pfalz? - Werden Sie zustimmen, wenn es zu einer gescheiten Finanzierungsaufteilung kommt, oder gehören Sie zu der Reihe der Blockierer? Das wüsste ich gern noch einmal von Ihnen.

(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ich sage Ihnen, Entfernungspauschale und zielgenaue Entlastung derer, die über die Erhöhung der Mineralölsteuer im Moment besonders betroffen sind, ist mit rotgrün auf Bundesebene zu machen. Die Frage ist aber, ob solche sinnvollen

Entlastungen mit rotgelb in Rheinland-Pfalzzumachen sind.

Vielen Dank.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Es liegen keine weiteren Wortmeldungen vor. Ich schließe die Aussprache.

Ich rufe nun das zweite Thema der AKTUELLEN STUNDE auf:

"Pianungsdefizite in der rheinland-pfälzischen Abfallwirtschaft-Ende der AbfallvermeidungEnde gerechter Abfallgebühren"

auf Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Drucksache 13/6325

Für die antragstellende Fraktion spricht Herr Abgeordneter Dr. Braun.

Abg. Dr: Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

Sehr geehrter Herr Präsident, meine Damen und Herren! Bedauerlicherweise mehren sich in Rheinland-Pfalz die Anzei-chen dafür, dass in der Abfallpolitik nicht mehr die Abfallvermeidung oberste Priorität hat.

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Die.A.ktivitäten der Umweltministerin und des Mini~terpräsi denten im Bundesrat gegen eine Beschränkung der Dosenflut, die Stellungnahme für die vamehrte Zulassung von Einwegverpackungen und der Au~bau der rvlüllverbrennungska

pazitäten in R_heinland-Pfalz setzen deutliche Zeichen, lEider aber in die falsche Richtung. Dabei hat gerade vor kurzem -deswegen auch die Aktu;:,lle Stunde- das Urteil und die Begründung des Urteils de~ VGH NEustadt eindeutig gezeigt, wohin diese Politik, die die Landesregierung bisher im Abfallmanagement beschritten hat, führt, nämlich in eine finanzpolitischE und auch - wenn man dies weiter ~i~;ht - in eine ökologische Katastrophe.

Für Pirmasens, für die Südpfalz und die Südwestpfalz i~t jetzt klar und eindeutig, die Bürgerinnen und Bürger, denen die Gebühren aus einer völligen Fehlpl:mung aufg~;drückt werden sollten- dies sagt zumindest das VGH; das Urteil ist noch nicht rechtsgültig, sondern es wird wieder Vonseiten der In

teressierten.,angegriffen" -, müssen nicht zahlen, die Verantwortlichen sollten zahlen. Es ist völlig klar, wer die Verantwortlichen sind: Diese sitzen nämlich in der Landesregierung und bei den kommunalen Spitzen.

(Nagel, SPD: Wa

Jetzt haben wir gerade vorgestern erfahren, dass die Landes