Die Nettokreditaufnahme war in diesem Zeitraum insgesamt sogar um 1,7 Milliarden DM geringer als die Zinsen für den
bis 1991 aufgehäuften Schuldenberg. Insofern ist ber~Its in den 90er-Jahren ein Teil der von Ihnen aufgebauten Altlast abgebaut worden. (Beifall der SPD)
ten gegangen, und -wir sind sehr sicher, dass bis zum Jahr 2008 dieses Spiel zu Ende ist und keine neuen Schulden mehr erforderlich sind.
S!=hauen. Unsere Finanzpolitik folgt dem Prinzip der Nachha,ltigkeit; Wir wollen bis zum Jahr 2008 einen Landeshaushalt ohne Neuverschuldung realisieren. Damit wird natUrlieh in diesem Zeitraum, also in den nächsten Jahren, die Differenz zwischen den Zinsausgaben, die fOr die alten Schulden weiterlaufen, und der Nettokreditaufnahme immer größer werden. Die~er Effekt ist nicht neu. Dieser Effekt ist seit Anfang der 90er-Jahre eingetreten. Seit Anfang der 90er-Jahre über
Meine Damen und Herren von der CDU, hören Sie genau zu, ganz ruhig und unaufgeregt: Bis Ende der 80er-Jahre konn
Meine ·Damen und Herren, ich begrüße weitere Gäste im Landtag, und zwar Studenten der Universität Gießen sowie
(Beifall im Hause) ~ Es spricht Herr Abgeordneter Herbert Jullien. Abg. Jullien, CDU: Herr Präsident, meine Damen und Herren! Zunächst darf ic~ von dieser Stelle CJ'us dem erkrankren Finanzminister gute Besser~un~g vyünschen. (Vereinzelt Beifall bei der SPD)
vor Augen halten. Sie haben von einem Abbau der Verschuldung gesprochen und davon, was wir alle zur Genüge wissen, nämlich dass bis zum Jahr 2008 ein ausgeglichener Haushalt ohne neue Kreditaufnahme vorgelegt werden soll. Sie haben aber nicht gesagt, dass diese Landesreg-ierung seit 1991 die Gesamtverschuldung dieses. Landes verdoppelt hat und sie überhaupt keine andere Möglichkeit mehr hat und es überhaupt keinen anderen Weg gibt, als nun auf die Schuldenbremse zu treten,_ meine Damen und Herren. Das ist do-ch die Situation, vor der wir steh~n. Das L~nd ist finanziell handlungsunfähig.
Herr Kollege Dr.-Mertes, wenn man andere Leute als Märchenerzähler bezichtigt,-sollte man sich auch einmal Gedanken daraber machen, was der Verfassungsgerichtshof des Landes Rheinland-Pfalz am 27. Mai 1997 verkündet hat. Hören Sie bitte einmal genau zu.
Es wird festgestellt: "Der Minister der Finaozen· hat das Recht des Landtages aus Artikel116 der Verfassung für Rheinland
8,494 Millionen_DM zustimmte, obwohl die Voraussetzungen des Artikels 119 der Verfassung des Landes Rheiriland-Pfalz nicht erfüllt.waren."
Meine Damen und Herren, im -Klartext heißt dies, dieser Finanzminister hat verfassungswidrig gehandelt. Er hat einen Verfassungsbruch begangen. Das sollten Sie einmal zur Kenntnis nehmen, ehe Sie andere Leute als Märchenerzähler oder Ähnliches bezichtigen oder ihnen vorhalten, sie würden mit geschönten Zahlen operieren.
Herr Dr. Me.rtes, Sie sind schon-so lange im Haushalts- und Fin'anzausschuss, sodass ich davon ausgehe, dass auch Ihnen dieses Urteil bekanntsein wird. Ich möchte es mir verkneifen, noch weiter darauf einzugehen. Aber es ist im Urteil des Ver
Meifle sehr verehrten Damen und Herren, die Haushaltsbilanz des Jah~es 1999 weist in derTat eine durchaus als positiv zu b~wert~nde Ausgangssituation aus, jedoc_h begünstigt durch zwei Faktoren, nämlich zum einen durch den Glücksfall der unerwartet hohen S:J:euermehreinnahmen und zum an
(Frau Thomas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Alles Maßnahmen, die die CDU mitge- tragen hat! Die privaten Vorfinan- zierungen finden immer Ihre Zustimmung!)
Hier werden Zahlen ausgewiesen, denen man -die Bezeichnung "geschönt" verleihen kann. Insoweit ist das, was Siebe
Im Übrigen findet die ·wirkliche Haushaltskonsolidieru'ng nicht statt. Die Landesregierung hat sich für clas Vorwahljahr 2000 wiederum eine neue Konsolidierungspause verordnet. Die offiziell ausgewiesene Nettoneuverschuldung soJI gegenüber dem Ansatz im Jahre 1999 praktist:h unverändert hoch bleiben, und erst im Jahr 2001 soll es nach Plan richtig losgehen, wobei jedoch die Verg~ngenheitund die Erfahrung zei
gen, dass derartigen Ankündigungen keine Taten folgen, sondern cjass es mehr oder weniger_ Versprechen.sind: die in derTat nicht realisiert und eingeh?lten werden.
Meine Damen und_ Herren, mein Fazit lautet abschließend: Nichts Neues in Rheinland-Pfalz! Das Schuldenmachen geht munter weiter:
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Herr Jullien, es wird Ihnen nicht gelingen, gegen einen starken Strom anzu