Protocol of the Session on January 20, 2000

_ der Diskussion schon zugegeben.

Ich kom!Tle zum nächsten Punkt, Verwaltungsreform.

(P_örksen, SPD: ·Der Bund entscheidet!)

-Ja, auf den Burid kann man immer schön die ~erantw'ortung schieben, wenn man selbst die Veranwortung vor dem eige

nen Haus nicht sehen will.

(Pörksen, SPD: Ich schie.be doch gar nicht, aber man muss es doch sehen!)

Herr Pörksen, ich· glaube, die letzten drei Wochen sind Sie

durch das Lknd gereist, waren unterwegs und haben die Erfolge der ersten drei Wochen nach. dem Umsetzungsdatum der Verwaltungsreform inspiziert. Ich weiß- nicht, wie Sie

sonst zu der Behauptung kommen, das ist doch bereits alles

erfolgreich mit der Integration der verschiedenen ~ehörden passiert.

(zuruf des Abg. Pörksen, SPD) _ -boch, natürlich haben Sie das gesagt: (Pörksen, SPD: Sie müssen ein bisschen Zeit lassen!)

-Auf einmal. Aber Sie haben nach drei' Wochen schon den Mut, den Erfolg zu verkünden.. ~assen Sie sich Zeit und über

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prüfen es. Lassen Sie sich auch einmal' so viel Zeit,-genau hin

zuschauen, V1fie die Landesregierung die Umsetzung macht.

(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN- · Zurufdes Abg. Pörksen, SPD)

Ich muss gar nichts von dem zwücknehmen, was in der Presse

stand. IciJ habe auch gestern gesagt, für- uns ist die Veranschlagung und die Umsetzung der Landesverwaltungsreform in diesem Doppelhaushalt verfassungswidrig.

(Zuruf des Abg. Pörksen, SPD)

-Das ist so. Schauen Sie sich die·Begründung des Verfassungsgerichtshofs auf die Klage der CDU von 1997 an. Darin wird gani deutlich gesagt, im Prinzip dürfen nur für unvorhersehbare Ausgaben eine solche Veranschlagungspraxis ergriffen werden. Was Sie machen, Sie veranschlagen in diesem Doppelhaushalt 600 Millionen DM in einem Globalbudget.

(Zuruf von der CDU: Ja!)

Nichts anderes ist es, was Sie gemacht haben. Ansonsten haben Sie Nullnummern veranschlagt.

(Bische!, CDU: So ist es!- ·Zuruf des Abg. Jullien, CDU)

Ich kritisiere schon gar nicht mehr das Konzept. Das haben wir hier lange genug gemacht. Aber wenn Sie das Konzept nicht ausfüllen können, wenn Sie das haushaltsmäßig nicht umsetzen können und wenn die SPD-Fraktion und die F.D.P.Fraktion noch eines draufsetzen und sagen: Wir können zwar - jetzt noch nicht sagen, wer yvohin geht, wir können jetzt noch nicht sagen, werwelche Mittel verteilt,.wer welche Auf

gabef1 ausübt und wer wie viel Geld dafür _braucht, aber wir können jetztschon sagen, dass wir 100 Stellen weniger besetzen- das steht in Ihrem Änderungsantrag -. wir machen eine. Sperre, dann toppt-das das Ganze noch einmal, meine Damen und Herren.

(Zuruf des Abg. Mertes, SPD- Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Dann sagt Herr Pörksen,Beteiligung wäre da~ Wicbtigste. Na

türlich legen wir Wert auf Beteiligung der ryiitarbeiter und Mitarbeiterinnen:

(Mertes, SPD: Auch das Parlament!)

Ich bin Parlamentarierin.lch will auch beteiligt werden.

(Mertes, SPD: Sie werden doch beteÜigt!)

Ich habe ·bei dem Gesetz zur Landesverwaltungsreform ge

sagt, der Paragraph, der den Haushalt für dieLandesverwal

tung_mit dem durchlaufendem Haushalt regelt, war noch der beste Paragraph im ganzen Gesetz.

(Zuruf des Abg. Pörkse11, SPD)

Aber wenn Sie den benutzen und sagen, wir geben nicht nur die Bewirtschaftung nach unten, sondern_ wirgeben dem Par

lament zunächst einmal überhaupt keinen Einblick in die Ge

staltung und in die Art und Weise, wie wir unsere· Reform umsetzen, dann kann ich nur sagen, das trägt nicht. Das ist verfassungswidrig. Sie haben die Möglichkeit gehabt, es natürlich konkreter zu fassen, Herr Zuber.

(Zuruf des Abg. Pörksen, SPD)

- Sie haben auf Anfragen des Abgeordneten Bisehel und auf andere Anfragen if) den Hauspaltsberatungen gesagt: -Das entsprechende Konzept wurde mit den Personalvertretungen abgestimmt.- Meine Güte, wenn Sie es abgestif!!mt ha

ben, dann können Sie doch sagen, wer und wie viel Personal wohin geht. Sie können sagen: Übet 10 % wissen wir noch ' nicht Bescheid.- Dann macht man für diese 10% einen Topf und sagt, diese verteilen wir' nachträglich.

(Pörksen, SPD: Die Anfrage ka_nn ich jetzt schon sehen!)

Stattdessen machen Sie das für ein Gesamtvolumen von 600 Millionen DM- das geht so nicht.

(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Desyvegen fordern wir Sie auch auf, einen Nachtragshaushalt im Jahre 2001 vorzulegen, uni genau das nachzuholen, was Sie versäumt haben. Es genügt mir keine Zustimmung bei den wesentlichen Änderungen durch den Haushalts- und Finanzausschuss, sondern ich ·bin der Meinung, das Parlament ist verpflichtet, sich sehr genau anzuschauen, wie die Umset

zung erfolgt Das ist meiner Meinung nach auch der erste.

Prüfstand für Ihre Verwaltungsreform. Dann könnten Sie genau darlegen, wann Sie es umsetzen, wo es tatsächlich Ein

sparmöglichkeiten zum Beispiel für Personal gibt. Dann müssen Sie nicht mit 100 Personalstellen-Sperren herumlaufen: Das wäre der erste Prüfstein. Aber daran sind Sie nicht interessiert.

(Glocke des Präsidenten)

Genau das wollen Sie eigentlich vor _der Landtagswahl vermeiden, dass man über dieses Thema.noch einmal diskutiert und hinschaut. Darum werden Sie nicht herumkommen.

(Pörksen, SPD: Unterschätzen Sie sich selbst!)