Protocol of the Session on January 20, 2000

w~il sie so gut sind, sondern weil es immer dieselben sind.

Vielen Dank.

(Vereinzelt Beifall bei der SPD)

Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN· erteile ich der Abgeordneten Frau Thoma~ das Wort.

Abg. Frau Thomas, BÜNDNIS 90/DIE GRQNEN;

Sehr geehrte Damen und Herren, wenn hier im Parlameni; über die Finanzen der Kommunen und über den kommunalen Finanzausgleich gesprochen wird -das haben-wir im letzten halben Jahr mehrfach gemaeilt -, dann fallen von Regierungsseite die Worte "kommunalfreundlfchstes Land". Heute allerdings habe ich einen Unterschied gemerkt. Herr Pörksen war nur in der Lage zu sagen, rnan kann das Verhalten' der Landesregierung nicht als kommunalfeindlich bezeichnen.

(Pörksen, SPD: Freundlich!)

-"Nicht als kommunalfeindlich", haben Sie gesagt.

(Pörksen,SPD: "Ist das komniunalfeindlich", hal:>e ich gefragt!)

- Genau, aber ich habe nicht gehört, dass Sie gesagt haben, es sei kommunalfreundlich.

(Zuruf des Abg. Pörksen, SPD)

Das konnte ich nicht mehr hören.

(Pörksen, SPD: Das wollten Sie nicht liören, das passt nicht zu lhr~r Rede!)

Dazu konnten Sie sich nicht mehr versteifen, nachdem dieser.

Haushaltsplan vorgelegt wurde.

(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN- Pörksen, SPD: Soll ich es Ihnen vorlesen!)

Meine Damen und Herren, ich will jetzt nicht zu den Zahlen, die von Herrn Schnabel und Herrn Pörksen genannt wurden, noch einige hinzufügen. Ich glaube, das haben wir in dem hetzten halben Jahr ausreichend gemacht. Wir haben über den Schuldenstand der Kommunen, über die Entwicklung der. Verschuldung usw.

muss durchaus a!-fch anerkennen, dass es eine Vielzahl von Kommunen gibt, die aus diesem Trend -herausfäl!t. Deswegen kann sie nicht von der einheitlichen Finanzsituation der Kommunen im Land sprechen.

Ich glaube, ein Aspekt sollte in di~sem Zusammenhang noch

·erwähnt werden. Wenn wir über die Verschuldung Q_er Kom

munen sprechen, dann wird in diesem Haus meistens von der Verschuldung der- kommunalen Haush

hofs aus dem letzten Jahr - sowohl in _der Rechnungsprü1fungskommission, glaube ich, als auch hier ist es sehr kurz an-·

gesprochen wordeh-::·is'l' darauf hingewiesen worden, dass es natürlich wichtig ist, die Gesamtverschuldung der Kommunen zu sehen, weil die Kommunen n_icht anders als das Land handeln. Auch sie haben Betriebe, GmbHs, Eigenbetriebe, Krankenanstalten. Wenn Sie die Verschuldungsentwicklung betrachten, dann sehen Sie, wie die Verschuldung permanent'· nach oben steigt, weil diese Eigenbetriebe Kredite und Darlehen aufnehmen, die im Haushalt schon gar nicht mehr auf

tauchen.

(!VIertes, SPD: Das ist doch auch logisch!)

-Ja, aber das muss man betrachten, wenn man übe~ die Fi

nanzsituation der Kommunen spricht.

(Mertes, SPD: Entschuldigung, was · hatdas Wasserwerk mitdem Haushalt zu tun?)

. -Natürlich hat das etwas mit dem Haushalt, mit der Versc~ul

dung und mitdem Hintergrund z~tun.

_Meine Damen und Herren, ich nenne noch einen weiteren Gedanken, der bisher nicht angesprochen wurde, weil die Argumentation der Landesregierung war, dass es bei den Zweckzuweisungen diesen Makel gegeben hätte, dass die Schulbaumittel wieder mit hineingenommen wurden und da~ mit die Kommunen belastet würden. Das gilt übrigens auch

· für die Musikschulen. Im letzten Doppelhaushalt hat man es

bei den Zuschüssen -für die Kindertagesstätten und mit de.ri Zuweisungen für_ Konversionsliegenschaften auch so gemacht.ln diesem Zusammenhang wurde darauf hingewiesen, dass die Kommunen im kommenden Jahr einen Ausgleich in. nerhalb der Zwec!

leb frage mich - das h?be ich auch in den Ausschüssen ge

fragt -, wie es zu diesen Fehleinschätzungen beir11 letzten

, Doppelhaushalt kam. Das konnte mir keiner beantworten. ·Es

war so, dass im letzten Doppelhaushalt ein beträchtlicher An

stieg veranschlagt wurde. Nach dem Abschluss von 1999 wur

den plötzlich 28 Millionen DM wenig~r für Zuweisungen an Kindergärten ausgegeben. Bei den Zuweisungen für Horte sind es auch noch einmal 11 Millionen DM Minderausgaben. Das wollen Sie als Rest bereitstellen. Ich will nur auf die Dis

kussion von gestern hinweisen, die Landesregierung hätte 70 Millionen DM bei denAusgaben eingespart. Im Jahr 1999 sagen wir, wo Sie eingespart haben, bei den Zuweisungen für die Kindergärten und Horte.

(Zuru'f von der SPD: Ist doch gar nicht eingespart!)

-Ja, natürlich; wenn-Sie dort fast 40 Millionen DM weniger ausgegeben haben, macht das schon mehr als die H~ilfteder· 70 Millionen DM aus. Dann müssen Sie sagen, in welchen Be

reichen das geschieht und ob Sie das wirklich eingespart ha

- benoder ob Sie das im letzten Doppelhaushalt zu hoch ver

anschlagt haben.

(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN- Zuruf des Abg. Pörksen, SPD)

Das muss man schon rriit betrachten. Das konnte im Fachaus

schuss nicht geklärt werden und auch nicht in nachgereichten Vorlagen.

Meine Damen und Herren, die Vorlage des kommunalen Teils dieses Haushalts ist tatsächlich nicht kommunalfreundlich. Den Kommunen_werdell mehr Belastungen aufgedrückt. Das ist so. Das k~nn die Landesregierung noch ·nicht einmal in Frage stellen. Das hatsie sowohl bei der Einbringung als auch bei

_ der Diskussion schon zugegeben.