Protocol of the Session on January 19, 2000

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Alle Parteien und alle_ Politikerinnen und Politiker sagen heutzutage, wir machen Politik für die Zukunft. Zukunftsfä

. hige Politik ist das Stichwort der gegenwärtigen politischen Diskussion.

Pörksen, SPD: Wirverschleudern Geld!)

Deswegen müssen die Menschen doch auch wissen, was wir·

daFunter verstehen. Wir.müssen definieren.- wie zukunftsfä

La_ndtag !lheinland-Pfalz -13. Wahlperiode -101. Sitzung, 19. Januar 2000 7589

f:lige Politik aussieht. Das.ist heute außerhalb der finanztechnischen Diskussion überhaupt nicht passiert.

(Pörksen, SPD: Erzählen Sie dQch keinen Unsinn!)

Die Zukunftsfähigkeit- das·hat der Herr Ministerpräsident in..

einem Satz angesprochen - macht sich_ im Moment an dem Begriff "Nachhaltigkeit" fest, also: Wie machen wir Politik, dass auch die zukünftigen Generationen noch leben können, dass sie auch Entscheidungen treffen können, dass sie in ih

ren Entscheidungen fn!i sind?

Dazu ist der·Haushalt.und die Finanztechnik natürlich eine nicht unentsch'eidende Sache, aber es gibt Rcthmenbedingun

gen, wie man in einem Land iri Zukunft leben kann und leben will. Ich glaube, genau in dieser Perspektive, zu der heute sehr wenig gesagt worden ist, unterscheiden wir vo_n BÜND- _..

NIS90/DIE GRÜNEN uns ganz es_sentiell von dem, was die an

deren drei Fraktionen liiervortragen.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Die Depatte ist vielleic;ht auch deswegen ein bisschen langweilig, weil, wenn alle die gleiche Zielbeschreibung machen, -nämlich: "Wir wollen mehr Straßen in Rheinland-Pfalz, wir

wollen melir

(Kuhn, F.D.P.: Bildung!)

Ausbildung in Rheinland~Pfalz und wir haben alle die glei

chen Wege dahin zu gehen, wir machen es genauso wie ~He anderen; nur, weil wir es machen, ist es besser", kommt mei

nes Erachtens keine Diskussion zu Stande. Wir haben in unsere_n Anträgen vorgelegt., wie wir uns die Zukunft in Rheinland-Pfalz vorstellen. Das unterscheidet sich von dem, was Sie

sagen.

(Kuhn, F.D.P.: Sehr stark!- Pörksen, SPD: Wie nennt man so etwas? Crashkurs!)

Natürlich kann man sieb hierher stellen und lamentieren, die Landesstraßen in Rheinla.nd-Pfalz vergammeln. Das kommt außerdem noch v.ol'l jemandem, der aufpassen muss, dass nicht seine Partei vergammelt. Wir müssenaoch im Auge behalten, was wir in Zukunft wolle_n und wie wir eine zukunftsfähige Politik machen. Die machen wir nicht, indem wir neue Landesstraßen bauen. Das haben wir deutlich 'gemacht. Die machen wir, indem wir das erhalten, was erhaltenswert ist. Da sind-natürlich auch Landesstraßen mit dabei. Politik für die Zukunft machen wir, indem wir eine Wende in der Ver

kehrspolitik einleiten, indem wir eine neue Verkehrspolitik machen, die anders aussieht als_ die, die die CDU früher zu

sammen mit der F.D.P. betrieben hat, und die, die die SPD

· jetzt zusammen mit der F.D.P. weiterführt.

(Pörksen, SPD: Ihr macht keine Wende, ihr machteine Halse! Ihrfahrt zurück!)

Sie haben noth keine Änderung der CDU/F.D.P.-Politik er

reicht.

(Zuruf von der SPD: Was?)

-Meine Damen und Herren, wir brauchen diese Änderungen.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN--. Pörksen, SPD: Warum seid.Ihr alles japanische Affen?)

Vi~lleicht ist es man_chmal nicht so sehr im Bewusstsein, wenn man im Landtag Politik macht, wie sich der Trend der Um~ Weltentwicklung im Moment abzeichnet. Es gibt Berichtevon Seiten der Europäischen Union, es gibt aber auch von allen

·· wissenschaftlichen lnstitu~en im Moment Stimmen dazu, dass

es keine Verbesserung der Umweltsituation gibt, wie immer behauptet wi'rd, sondern eine allgemeine Verschlechterung.

·Gerade im Bereich der Artenvielfalt, gerade im Bereich Klima und Klimaschutz hat sich nichts getan. Es wird viel diskutief!,

aber die Situation verschlechtert sich ständig. Wir können doch hier nicht so tun, als sei alles-in Ordnung, meine Damen und Herren.

. Deswegen ist es wichtig, Programme aufzulegen, die. diese

Politikbereiche tatsächlich auch abdecken und· die Erneue-rungen schaffen können, beispielsweise in der Klimapolitik: Ich denke, Sie haben auch dfe Worte von Herrn Töpfer wahrgenommen, der gesagt hat, die Stürme•- wir hatten es früher immer wieder behauptet; es ist hier und auch an anderen Or

ten bisher bezweifelt worden -, die es in diesem Herbst gab, _

sinfl natürlich Vorboten einer weiteren Verschlechterung der Klimasituation. Der Ausgleich der Temperaturen findet viel heftiger statt, als noch vor efnigen Jahren. Einer der ersten Vorboten einer zukünftigen Klimakatastrophe ist die jetzige klimatische ~itu!ltion.

(Dr. Schiffmarin, SPD: Erster apokalyptischer Reiter!)

Die stellt nicht nur Herr Töpfer fest, sonderQdies stellen alle

· Institute fest, ·die sich mit dem Thema befassen. Deswegen muss gegengesteuert w~rden. Die ·Politik, die Sie machen, steuert nicht dagegen, die Politik, die.Sie machen, ist ein deutliches "Weiter so", und Sie haben keine Idee, wie wir aus der jetzigen Situation ,herauskommen sollen.

(Schweitzer, SPD: Wo sind Sie eigentlich in den letzten Jahren gewesen?)

-Herr Schweitzer, Sie haben es in der Kombination-

(Schweitzer, SPD: Wo waren Sie denn in den letzten Jahren?)