Protocol of the Session on December 19, 2019

(Beifall von der CDU und der FDP – Wider- spruch von der SPD – Rainer Schmeltzer [SPD]: Lesen Sie unsere Beschlusslage! Sie zündeln in diesem Parlament! – Unruhe)

Wir werden mit den Kollegen aus Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern – Sozialdemokraten, die genau das vortragen, was ich hier auch vortrage – Klimaschutz hochhalten und trotzdem nicht die einfachen Leute vergessen.

(Nadja Lüders [SPD]: Das ist unsere Be- schlusslage, verdammt noch mal!)

Das ist das Kunststück, das der Bundesrat morgen beschließen will,

(Beifall von der CDU und der FDP)

und nicht Ihre Ideologie.

Dann war uns ein zweiter Punkt sehr wichtig, den Nordrhein-Westfalen durchgesetzt hat. Das ist die Carbon-Leakage-Frage, die die Bundesregierung übersehen hat. Die Textilindustrie und die Papierindustrie im Sauerland haben sich an uns gewandt und gesagt: Wenn Sie das so beschließen und die großen Unternehmen befreien, die mittelständischen aber nicht, müssen wir aus Deutschland abwandern. Dann gehen hier Arbeitsplätze verloren. Im Ausland wird dann exakt gleich vorgegangen, allerdings nicht klimafreundlich. Deshalb müssen Sie in einem Industrieland über diese Betriebe und diese Beschäftigten reden. – Auch das kommt bei Ihnen zu kurz.

(Beifall von der CDU und der FDP)

Auch das wird der Bundesrat morgen beschließen. – Vielen Dank.

(Beifall von der CDU und der FDP)

Vielen Dank, Herr Ministerpräsident. – Für die SPD-Fraktion hat noch einmal der Abgeordnete Herr Stinka das Wort.

(Zurufe: Ooh!)

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich muss schon sagen: Von einem Ministerpräsidenten hätte ich so etwas, wie von Ihnen gerade, nicht erwartet.

(Beifall von der SPD)

Dass Sie uns in die Ecke der AfD schieben, obwohl wir in jeder Rede klargemacht haben,

(Unruhe – Glocke)

dass wir immer für sozialen Ausgleich stehen, ist wirklich unglaublich. Sie können sicher sein,

(Zuruf von Armin Laschet, Ministerpräsident)

dass unsere Drähte besser sind als Ihre in der CDU und dass wir wissen, wofür die Ministerpräsidenten gestanden haben.

(Beifall von der SPD – Lachen von der FDP)

Dass Sozialdemokraten hier seit 50 Jahren immer für sozialen Ausgleich stehen, können Sie in jeder Rede in den Protokollen nachlesen.

(Zuruf von Armin Laschet, Ministerpräsident)

Es spricht für Ihre Hilflosigkeit, dass Sie uns angreifen, weil Sie nichts hinkriegen.

(Beifall von der SPD – Zurufe von Rainer Schmeltzer [SPD] und Ralph Bombis [FDP])

Das ist unglaublich!

Ich habe hier vom Fortschrittsmotor „Klimaschutz“ gesprochen, als Frau Thoben auf der Regierungsbank saß und nicht mal wusste, was Emissionshandel ist. Wir standen für die Stahlindustrie und die Industrie der energieintensiven Unternehmen ein und haben uns nicht geduckt.

(Zuruf und Lachen von der FDP)

Das werfen Sie uns heute vor. Wir und Frau Schulze in Berlin haben ganz deutlich gesagt, dass das Klimapaket nur mit sozialem Ausgleich klargehe. Wegen Ihres unsinnigen Zickzackkurses – Atom: ja, nein; Kohle: ja, nein. – bleibt die Frage: Wo ist denn das Ausstiegsgesetz?

(Zuruf von der SPD)

Hinzu kommt heute Morgen das Herumschreien und das falsche Zitieren.

(Beifall von der SPD – Lachen von der CDU)

Das ist wirklich unwürdig. Das ist unwürdig. Ja, ja!

Wissen Sie, ich habe eine gewisse Vorstellung davon, wie ein Ministerpräsident vorgeht. Aber er gaukelt einen Ministerpräsidenten vor – das ist das Problem – und schreit hier herum. Das ist wirklich unglaublich.

(Beifall von der SPD – Zurufe von Thorsten Schick [CDU] und Marcel Hafke [FDP])

Herr Laschet, wir werden uns das nicht bieten lassen. So geht das nicht!

Glauben Sie mir, dass wir ganz sicher öfter mit Frau Schwesig telefonieren als Sie mit der Kanzlerin. – Vielen Dank.

(Beifall von der SPD – Zurufe von der CDU und der FDP: Oh!)

Für die CDU-Fraktion hat der Abgeordnete Herr Hovenjürgen das Wort.

(Sarah Philipp [SPD] und Mehrdad Mostofiza- deh [GRÜNE]: Der erklärt das jetzt noch mal!)

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Sozialdemokratie! Lieber Herr Stinka, ich weiß ja, dass Sie gestern Weihnachtsfeier hatten. Das erklärt aber nicht alles.

(Heiterkeit von der CDU und der FDP – Zuruf von der SPD: Flachwitz!)

Zu dem, was Sie hier vortragen: Der Ministerpräsident hat mitnichten die SPD in die Nähe der AfD gerückt.

(Zuruf von der SPD: Doch, hat er! – Wider- spruch von Armin Laschet, Ministerpräsident)

Er hat gesagt: So, wie Sie agieren, machen Sie denen das Geschäft leicht. – Das und nichts anderes hat er Ihnen vorgehalten.

(Beifall von der CDU, der FDP, der AfD, Ale- xander Langguth [fraktionslos] und Frank Neppe [fraktionslos] – Zuruf von Britta Alten- kamp [SPD])

Herr Stinka, noch mal: Was der Ministerpräsidenten vorgetragen hat, ist eigentlich der Hinweis darauf, dass wir in Berlin gemeinsam – die Grünen, die SPD und die Christdemokraten – einen Weg gesucht haben, der jetzt in diesen Kompromiss gemündet ist.

(Zuruf von Mehrdad Mostofizadeh [GRÜNE])

Diesen Kompromiss positiv darzustellen und den Menschen die Sorgen um ihre Existenz zu nehmen, wäre eigentlich unsere gemeinsame Aufgabe – und nicht das Zerreden …

(Armin Laschet, Ministerpräsident: So ist es! – Nadja Lüders [SPD]: Ja, dann hätte er das ma- chen müssen!)

Frau Lüders, bei allem Respekt. Ich kann ja nichts dafür, dass Herr Stinka heute Ihren Job macht.

(Nadja Lüders [SPD]: Bitte? – Rainer Schmelt- zer [SPD]: Halten Sie als Generalsekretär eine Rede?)