Protocol of the Session on March 21, 2018

(Beifall von der CDU und der FDP)

Ich sage auch noch mal: Herr Seifen, was Sie an Ungebührlichkeiten und Niedertracht

(Lachen von der AfD)

In Ihrem Redebeitrag abgeliefert haben …

(Roger Beckamp [AfD]: Er hält Ihnen den Spiegel vor! So sieht es aus!)

Wissen Sie, wenn Sie in den Spiegel schauen und dabei die Wortbeiträge abspielen lassen,

(Roger Beckamp [AfD]: Erzählen Sie mal!)

dann müsste es Ihnen kalt den Rücken herunterlaufen.

(Beifall von der CDU und der FDP)

Noch einmal zusammengefasst: Die Ministerin hat sehr deutlich gemacht, wie verantwortlich sie in Sachen Verbraucherschutz in ihrem Haus vorgegangen ist.

Und Sie haben sehr deutlich gemacht, dass Sie an Aufklärung kein Interesse haben, sondern an Skandalisierung. Das haben Sie, Herr Dahm, gerade gegen Ende Ihrer Rede zusammengefasst, indem Sie sagten, dass Sie sich jetzt vielleicht doch mal die Akten anschauen werden.

Meine Damen und Herren, wer Recherche nicht betreiben will,

(Christian Dahm [SPD]: Erst wird das Parla- ment hier informiert!)

weil die Diffamierung und Beschädigung von Personen das eigentliche Ziel des Handelns ist, der macht deutlich, was er eigentlich bezwecken wollte: nicht aufklären, sondern die Beschädigung von Personen, Diffamierungen und definitiv nicht, den Verbraucherschutz zu stärken – das ist das, was wir heute erlebt haben.

(Zuruf von Andreas Keith [AfD])

Das ist bedauerlich. Aber wir unterstützen die Ministerin weiter bei ihrer sachgerechten und fachlich guten Arbeit. Im Übrigen: Fachlichkeit ist in einem Ministerium kein Geschmäckle, sondern aus unserer Sicht Voraussetzung, um einen erfolgreiches Haus zu führen.

(Beifall von der CDU und der FDP)

Wenn wir dazu kommen, dass eine Ministerin mit fachlicher Kompetenz sich dafür entschuldigen muss, dass sie sich ihre Erfahrungen mit eigenem Handeln und im eigenen Betrieb erarbeiten konnte und diese Fachkompetenz nun in ihr Amt einbringen kann, und dabei die gesamte Familie mit in Haftung genommen wird, dann muss ich sagen, dass ich mich für die politische Kultur in diesem Land schäme. – Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Lebhafter Beifall von der CDU und der FDP – Zuruf von Mehrdad Mostofizadeh [GRÜNE])

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen spricht nun Herr Kollege Rüße.

Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich glaube, hier im Raum besteht nicht wirklich Klarheit darüber, was die Aufgabe einer Stabsstelle ist

(Daniel Sieveke [CDU]: Oh!)

und wie im Unterschied dazu etwas in Abteilungen bearbeitet wird.

(Zuruf von Ralph Bombis [FDP])

Ich will ganz deutlich sagen: Mich persönlich interessieren die Akten der Stabsstelle viel weniger

(Zuruf von der CDU: Ach! – Dietmar Brockes [FDP]: Das ist Skandalisierung!)

als eine Akte aus dem Ministerium, in der ich mal nachvollziehen könnte, warum und wieso Sie diese Stabsstelle aufgelöst haben. Wo ist denn der Vermerk?

(Beifall von den GRÜNEN)

Wo ist denn der Vermerk, dem man entnehmen könnte: Das und das sind die Gründe; auf diese Weise habe ich entschieden. – Diesen Vermerk müssten Sie uns vorlegen.

(Ministerpräsident Armin Laschet: Quatsch! Das ist doch Unsinn!)

Die Frage, was die Stabsstelle bearbeitet hat, ist hinreichend geklärt.

(Zurufe von der CDU und der FDP – Bodo Löttgen [CDU]: Das ist ja unglaublich!)

Es ist längst erwiesen, dass es ungefähr eine Drittelung der Fälle gab und dass es eben nicht – wie Sie zunächst behauptet haben – nur noch um die Verfolgung von Greifvogeljagd gegangen wäre. Es war viel mehr.

(Beifall von den GRÜNEN)

Dass sich in einer Stabsstelle im Zeitverlauf die Schwerpunkte verlagern, ist doch völlig klar. Große Umweltskandale, die es gab – zum Beispiel bei Envio – tauchen in manchen Jahren auf; dann ist das ein Schwerpunkt. In anderen Jahren ist das weniger; dann ist vielleicht die illegale Greifvogeljagd Schwerpunkt. So verläuft es, und deshalb müssen Sie das Gesamtbild der letzten Jahre heranziehen, und da wird klar, welche wichtige Arbeit diese Stabsstelle geleistet hat.

(Beifall von den GRÜNEN)

Noch etwas dazu, wo Reibungen hinsichtlich der polizeilichen Ermittlungsarbeit aufgetreten sind. Ich kann nur sagen: Wenn es diesen Brief denn gegeben hat, ist er ja ein Hinweis darauf, wie aktiv diese Stabsstelle war!

(Beifall von den GRÜNEN – Arndt Klocke [GRÜNE]: So ist es! Genauso ist es!)

Das ist ja ein Beleg dafür!

(Christof Rasche [FDP]: Gewaltenteilung ade!)

Natürlich gibt es – das müssen Sie doch wissen – immer wieder Reibungen und auch kleinere Überschneidungen, und dann wird das geklärt.

(Christof Rasche [FDP]: Gewaltenteilung ade! – Weitere Zurufe von der CDU und der FDP)

Das ist ja spannend! Der Bund Deutscher Kriminalbeamter, also die Polizei, hat ausdrücklich kritisiert,

dass Sie die Stabsstelle auflösen wollen. Er hat gesagt, dass diese Stabsstelle gute Arbeit leistet.

(Beifall von den GRÜNEN – Christian Dahm [SPD]: So ist das!)

Wenn die Polizei also dagegen wäre, wäre dieser Kriminalbeamte an der Stelle wohl anderer Meinung.

Frau Schulze Föcking, insgesamt hat mich das, was Sie hier erneut und auch gestern vorgetragen haben, null überzeugt. Das war gar nichts. Sie haben Ihre Chance wieder vertan, wirkliche Aufklärung zu betreiben.

(Zuruf von der SPD: Wie auch?)

Sie haben Ihr Grundprinzip beibehalten: Sie sagen nichts, Sie haben nichts gehört, und Sie haben für nichts Verantwortung.

(Bodo Löttgen [CDU]: Hatten Sie den Kopfhö- rer auf?)

Das geht als Ministerin nicht.