Protocol of the Session on November 13, 2020

(Armin Laschet, Ministerpräsident: Weil es hier um Menschen geht! Hier geht es um Men- schen und nicht um Ihre Spielchen!)

Die Spielchen treiben doch Sie, Herr Ministerpräsident.

(Armin Laschet, Ministerpräsident: Es geht um Existenzen!)

Sie fühlen sich doch ertappt, deswegen blöken Sie doch hier so rum.

(Zuruf von Dr. Marcus Optendrenk [CDU] – Ar- min Laschet, Ministerpräsident: Sie tun so, als wenn es nicht um Menschen geht! – Zurufe von der SPD, der CDU und der FDP)

Ende November sollen diese Mittel ausgezahlt werden.

(Unruhe – Glocke)

Verehrte Kolleginnen und Kollegen, eine intensive und emotionale Aussprache gehört sicherlich zu einer Debattenkultur.

(Dietmar Brockes [FDP]: Das ist doch keine Debattenkultur! – Weitere Zurufe)

Ich appelliere an alle Kolleginnen und Kollegen, zu einer sachlichen Debatte zurückzukommen.

(Marc Lürbke [FDP]: Der soll sich mal ent- schuldigen! – Fortgesetzt Zurufe)

Meine Damen und Herren,

(Dietmar Brockes [FDP]: Er soll sich jetzt hin- setzen!)

lassen Sie mich, wie gesagt, noch einmal zu zwei grundsätzlichen Aspekten kommen.

(Dietmar Brockes [FDP]: Nein!)

Worüber wir in der grundsätzlichen Systematik noch einmal nachdenken müssen, ist: Wir geben den Menschen jetzt Perspektiven für einen Monat. Wir sagen, dass sie ihre Unternehmen oder Restaurationen schließen müssen.

(Dietmar Brockes [FDP]: Um die geht es Ihnen doch gar nicht!)

Wir sagen aber nicht, was ab Dezember, im Januar, im Februar ist. Wenn wir ernsthaftes Interesse an dem Schicksal dieser Menschen haben,

(Dietmar Brockes [FDP]: Haben Sie ja nicht!)

dann müssen wir ihnen Perspektiven aufzeigen.

(Zurufe)

Insofern müssen wir uns noch einmal über die grundsätzliche Ausgestaltung unterhalten. Nur so werden wir Strukturbrüche verhindern.

Lassen Sie mich noch zwei Sätze zu den SoloSelbstständigen sagen.

(Dietmar Brockes [FDP]: Die sind Ihnen doch egal! Das haben wir doch gerade festgestellt! Ihnen geht es doch gar nicht um die Solo- Selbstständigen!)

Wir haben am Mittwoch eine sehr intensive und angemessene Debatte geführt. Wenn man sich die Struktur der Novemberhilfen anschaut, wird man sehen, dass Solo-Selbstständige nach der sogenannten Helge-Schneider-Regel – der Minister hat es schon ausgeführt – nicht unbedingt den November 2019 angeben müssen, sondern auch den Jahresdurchschnitt 2019 nehmen können. 5.000 Euro können den Solo-Selbstständigen ohne Unterstützung eines Steuerberaters ausgezahlt werden.

(Zuruf von Florian Braun [CDU])

Die Betriebskostenpauschale, die in Funktion und Wirkung vielleicht einen Unternehmerlohn ersetzen kann, ist auf dem Weg. Der Minister hat gerade erklärt, dass die Gespräche dazu auf Bundesebene laufen.

(Zuruf von Dietmar Brockes [FDP])

Ich finde, das ist eine gute Nachricht für alle SoloSelbstständigen in diesem Land.

(Beifall von der SPD – Zuruf: Ja, ja, alles klar!)

Meine Damen und Herren, ich hatte … Ich will anders anfangen.

(Henning Höne [FDP]: Die Rede hätte anders anfangen sollen!)

Herr Minister, die Erwartung, die ich an diese Unterrichtung gestellt hatte,

(Armin Laschet, Ministerpräsident: Was ist das für ein Gestammel?)

haben Sie im Prinzip erfüllt. Die Unterrichtung hatte keinerlei Neuigkeitswert. Ihr Ziel war das Ablenken vom Versagen an anderer Stelle. Dieses Ziel werden Sie – das wird die Debatte an diesem Tag deutlich zeigen …

(Dietmar Brockes [FDP]: Ihnen geht es nur da- rum, hier rumzukrakeelen! – Lachen von der SPD – Christian Dahm [SPD]: Das sagt der Richtige! – Weitere Zurufe)

Ein wichtiges Gut für eine Landesregierung sind Verlässlichkeit und Seriosität.

(Zurufe)

Die haben Sie für parteipolitische Geländegewinne heute aufs Spiel gesetzt.

(Henning Höne [FDP]: Völlig blank sind Sie!)

Damit müssen Sie in den nächsten anderthalb Jahren, in denen Sie noch in der Regierung sind, fertig werden. – Vielen Dank.

(Beifall von der SPD – Zurufe)

Vielen Dank. – Für die Fraktion der CDU hat der Abgeordnete Rehbaum das Wort.

(Daniel Sieveke [CDU]: Unfassbar! – Zuruf von der CDU: So kriegen Sie keine 25 % mehr! – Weitere Zurufe)

Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Das exponentielle Wachstum an Coronainfektionen hat ein entschlossenes Handeln von Bund und Ländern erforderlich gemacht, damit nicht erforderliche Kontakte auf ein Minimum reduziert werden.

Wir haben hier gerade einen Auftritt des Kollegen Sundermann erlebt, der eine beispiellose Entgleisung voller Hass und Hetze war. Diese Rede war zutiefst peinlich und der Situation absolut unangemessen.

(Anhaltender Beifall von der CDU und der FDP)

16 Bundesländer – ein Votum! Klarer kann eine Ansage in dieser Zeit nicht sein. Die Lage war und ist noch immer ernst. Über 23.000 positive Tester

gebnisse am gestrigen Tage sprechen eine eindeutige Sprache.

Gelernt haben die Länderchefs aus dem ersten Lockdown. Unternehmen, Schulen und Kitas bleiben auf. Das ist richtig und wichtig. Im Umkehrschluss sind Gastronomie, Hotellerie, Veranstaltungswirtschaft, Reisewirtschaft, Kunst, Kultur, Musik, Messewirtschaft und weitere Bereiche wieder massiv betroffen. Diese Branchen waren die ersten, und sie scheinen auch die letzten zu sein, die wieder arbeiten dürfen.

An dieser Stelle haben der Bund und auch die NRWLandesregierung den Unternehmen beispiellos geholfen. Die Soforthilfe, die Kurzarbeit, KfW-Kredite, NRW.BANK-Kredite, Stundungen von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen, Bürgschaften, Beteiligungen – das Ziel waren und sind unbürokratische Liquidität, Personalkostenentlastung und ein Aufrechterhalten der Unternehmen im Stand-by.