(Bärbel Beuermann [LINKE]: Ja, von Ihnen auch! – Rüdiger Sagel [LINKE]: Wir brauchen Förderung und keine Sprachtests!)
Ich weiß, dass Sie getroffen sind, Herr Sagel. Herr Sarrazin war nämlich Ihr Koalitionspartner und nicht unser Koalitionspartner. Ein Christdemokrat würde nie so reden, wie Herr Sarrazin redet. Auch das ist wahr.
Jetzt schließen Sie den Bundesbanker und früheren Finanzsenator aus. Wen wollen Sie denn noch alles aus der SPD ausschließen, wenn er mal eine andere Meinung vertritt?
Der Bezirksbürgermeister Buschkowsky, mit dem ich schon manche kritische Debatte geführt habe, ist ein Mann der Basis. Er arbeitet in Neukölln,
und er hat Ihnen davon abgeraten, ihn auszuschließen. Denn sonst treiben Sie immer mehr Leute in die Arme von Rechtspopulisten,
wenn Sie die Probleme nicht ansprechen und ihn ausgrenzen, statt ihn einzubeziehen und sich mit ihm auseinanderzusetzen.
(Rüdiger Sagel [LINKE]: Gestern so eine Re- de von Ihrem Fraktionschef! Er hat gesagt, wir sollen integrativ zusammenarbeiten!)
Uns eint in diesem Hause, dass wir die Öffentlichkeit gewinnen wollen, dass wir dafür werben wollen …
Entschuldigung. Sie werden dieses Land zum Integrationsland Nummer eins nur machen und dies auf Dauer nur aufrechterhalten können, wenn Sie auch Debatten mit Herrn Sarrazin führen und nicht so tun, als würde niemand in diesem Land so denken. Integrationsarbeit ist nämlich Überzeugungsarbeit.
Sie müssen die Menschen mitnehmen: sozialdemokratische Wähler, christdemokratische Wähler, Linken-Wähler, liberale Wähler, Grünen-Wähler. Denn überall findet Herr Sarrazin Zustimmung.
Wir müssen erreichen, dass wir die Menschen mit den richtigen Argumenten gewinnen. Das können wir zusammen schaffen – aber nicht durch Aus
Herr Kollege Laschet, entschuldigen Sie, dass ich Sie unterbreche: Frau Abgeordnete Asch möchte Ihnen gerne eine Zwischenfrage stellen.
Gerne würde ich – wie immer – die Zwischenfrage von Frau Asch zulassen, aber das ist leider nicht möglich.
Was sieht der Konsens aus, den wir hier seit 2001 haben? – Der Konsens besteht darin, dass das Thema aus der parteipolitischen Auseinandersetzung herausgehalten wird, weil alle Fehler gemacht haben.
Wenn Sie hier so reden, wie es Herr Sagel die letzten fünf Jahre getan hat, dann wird es mit dem Konsens schwierig. Sie sind eingeladen, an dem Konsens, der bisher bestand, auch durch konstruktive Arbeit mitzuwirken.
Unsere Aussage war, dass Aufstieg für jedes Kind, unabhängig von der Herkunft der Eltern, möglich sein soll, dass jeder seinen Platz haben muss, dass im öffentlichen Dienst Zuwanderer ihren Platz finden müssen. Das sind genau die Dinge, mit denen wir begonnen haben. Wenn wir das zum Erfolg bringen wollen, muss das Teil sein. Eine letzte Bemerkung:
Ich setze mich mit Herrn Sarrazin auseinander. Er war auch nicht mein Koalitionspartner. Deshalb brauchen Sie hier gar nicht so rumzubrüllen.