dass das Abitur, das wir ja gemeinsam als Zentralabitur wollen, für alle jungen Leute, die Abitur machen, die gleiche Aussagekraft hat
und es ihnen ermöglicht, ein bestimmtes Leistungsniveau, Studierfähigkeit, Berufsfähigkeit und andere Fähigkeiten zu erlangen, die sie brauchen,
um in einer zunehmend angespannten, einer zunehmend wettbewerblich orientierten Gesellschaft zurechtzukommen.
Und dieser Debatte um Inhalte weichen Sie mit dieser – Entschuldigung! – Scheiß-Strukturdebatte aus.
Vielen Dank, Herr Abgeordneter Stahl. – Wünscht die SPD-Fraktion noch das Wort? Sie hat noch die Möglichkeit, einen Fünf-Minuten-Beitrag zu leisten. – Bitte schön, Frau Abgeordnete Schäfer.
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Erst einmal: Ich finde es schon bemerkenswert, Herr Stahl, dass Sie in die Debatte eingreifen. Das zeigt auch, welchen Stellenwert Sie all den Beiträgen vorher beigemessen haben.
(Rainer Schmeltzer [SPD]: Bemerkenswert ist auch, dass Herr Krautscheid dazwischen- quäkt! – Heiterkeit von Minister Andreas Krautscheid)
Herr Stahl, da Ihre Kinder ja auch eine Gesamtschule besucht haben, sollten Sie in Ihrer Fraktion eigentlich ganz anders für die Arbeit der Gesamtschulen eintreten, als Ihre Fraktion das im Land gemeinhin tut. Das hätte ich hier schon erwartet.
Aber auch Sie sind sich genau wie Herr Kaiser nicht zu schade, das Wort des Sozialabschlages in den Mund zu nehmen.
(Helmut Stahl [CDU]: Den fordern Sie! – Mi- nister Dr. Helmut Linssen: Den fordern Sie! – Rainer Schmeltzer [SPD]: Wann, wo, Herr Stahl? – Weitere Zurufe)
(Helmut Stahl [CDU]: Sie haben das die ganze Zeit mit dem Argument getan, dass die Schülerinnen und Schüler nicht das glei- che Abitur machen können wie andere, weil die soziale Schichtung das nicht ermögliche! – Weitere Zurufe)
Damit es auch Ihnen klar wird, will ich noch einmal ganz deutlich sagen, was unser Anspruch an ein Bildungssystem ist.
Punkt 3. Wir können aber nicht erwarten, dass am Ende alle Kinder die gleichen Leistungen erbringen.
Ein Bildungssystem, das diese Parameter beherzigt, ist hochintegrativ und bietet auf dem Weg zum Abitur verschiedene Abschlussmöglichkeiten. Ein solches System lässt es nicht zu, dass man vor dem Abitur einen ganzen Teil von Schülerinnen und Schülern dadurch ausschließt, dass man
Wenn Sie jetzt noch einmal den Finger heben und auf mich zeigen, dann sage ich Ihnen auch einmal etwas: Ich, Herr Stahl, habe die Lernstandserhebungen eingeführt. Ich, Herr Stahl, habe das Zentralabitur eingeführt.
Ich wollte genau diese Transparenz, um individuelle Förderung möglich zu machen. Mir jetzt zu unterstellen, ich würde nivellieren oder irgendwie Sozialabschlag fordern, ist geradezu aberwitzig,
weil doch ich all die Leistungsinstrumente eingeführt habe – um das noch einmal deutlich hervorzuheben.
Insofern bitte ich Sie herzlich, das Wort Sozialabschlag nie wieder zu erwähnen, weil es völlig neben der Spur liegt. Wir wollen nur, dass jedes Kind wirklich optimal gefördert wird und einen optimalen Abschluss erbringen kann. Da hilft es gar nichts, wenn eine Schulform presseöffentlich mit dem Begriff „Abitur light“ diffamiert wird, wo wir doch alle vom Zentralabitur reden.
Das ist der Punkt, um den es hier und heute wirklich geht. Und da wir alle festgestellt haben, dass es sich hierbei schlicht um ein Ablenkungsmanöver handelt, ist es noch schäbiger,
Vielen Dank, Frau Kollegin Schäfer. – Ich habe keine weiteren Wortmeldungen mehr und schließe damit die Aktuelle Stunde.