Unglaublich. Dieser Antrag der Grünen ist nur ein weiterer kläglicher Versuch, der erfolgreichen Schulpolitik der Landesregierung Steine in den Weg zu werfen.
Monat für Monat picken Sie sich einen Punkt aus unserem guten neuen Schulgesetz heraus, um dann immer wieder Ihre alten Forderungen nach der Einheitsschule aus der Mottenkiste zu holen.
Schauen wir uns aber Ihren Antrag genauer an. Im Zusammenhang mit dem Prognoseunterricht zitiere ich daraus:
„Schülerinnen und Schüler mussten sich diesem von fremden Lehrkräften und in einer fremden Umgebung erteilten Unterricht unterziehen.“
Klarzustellen ist: Beim Prognoseunterricht handelt es sich um Unterricht, der in pädagogischer Verantwortung von Lehrerinnen und Lehrern durchgeführt wird. Darüber hinaus finden an einem Tag gerade einmal drei Unterrichtsstunden mit ausreichenden Pausen statt. Das, meine Damen und Herren, ist sicherlich jedem Kind zuzumuten, selbst wenn dieser Unterricht in anderen Räumen stattfindet.
Frau Beer, trauen Sie doch den Kindern in unserem Land endlich auch einmal etwas zu! Was noch viel wichtiger ist: Trauen Sie den Lehrerinnen und Lehrern etwas zu! Denn sie leisten in unserem Land wirklich hervorragende Arbeit.
Wenn Sie die ganze Zeit dazwischenquatschen, Frau Beer, verstehen Sie nicht, was ich sage. Sie sollten besser einmal zuhören.
Die Lehrerinnen und Lehrer leisten in unserem Land hervorragende Arbeit. Sie haben es nicht verdient, dass sie immer derartig gering wertgeschätzt werden, wie Sie es in Ihrem Antrag tun.
„Ziel des Prognoseunterrichts ist es gegebenenfalls einem Kind die Eignung für eine Schulform abzusprechen.“
Frau Kollegin Beer, da wollen Sie wieder einmal etwas grundlegend falsch verstehen, wie Sie es eigentlich immer tun.
Ich halte für die CDU-Fraktion fest: Ziel ist nicht, einem Kind die Eignung für eine Schulform abzusprechen. Unser Ziel ist es, jedem Kind die bestmögliche Chance zu geben und die geeignete Schulform zu finden.
Mir ist noch ein Punkt wichtig: Sie halten den freien Willen der Eltern hoch und gehen wie selbstverständlich davon aus, dass die Entscheidung der Eltern immer richtig sein muss. Dabei übersehen Sie völlig, dass dies auch zulasten der Kinder gehen kann. Eltern sind nicht immer in der Lage, ihre Kinder objektiv einzuschätzen. Auch können Pädagogen in der Regel besser abschätzen, welche Anforderungen und Erwartungen an der weiterführenden Schule auf die Kinder zukommen.
Wie problematisch es sein kann, dem Elternwillen gegenüber den fachlichen und objektiven Einschätzungen von ausgebildeten Pädagogen uneingeschränkt den Vorrang einzuräumen, sehen wir an der Zahl der Kinder, die an den weiterführenden Schulen scheitern: 15.000 Kinder und Jugendliche pro Jahr. Das sind mehr als fünfmal so viele Kinder, wie es Kinder im Prognoseunterricht gibt.
(Beifall von der FDP – Sylvia Löhrmann [GRÜNE]: Aber eben so qualifizierte Bemer- kungen machen! – Gegenruf von der CDU)
Dass die Kinder in der falschen Schulform zum Teil unter tiefgreifenden Versagensängsten leiden, ignorieren Sie völlig. Uns geht es darum, das Wohl des Kindes in den Vordergrund zu stellen. Dafür müssen Fehlentscheidungen im Vorhinein möglichst vermieden werden. Das ist das Ziel der verbindlichen Grundschulempfehlung und des Prognoseunterrichts. Das Ergebnis des Prognoseunterrichts ist für die rund 2.000 Schüler, die keine andere Empfehlung erreichen konnten, keine Entscheidung für immer.
Hätten Sie, Frau Beer, die Grünen und die sonstige Opposition, das neue Schulgesetz wirklich mit gutem Willen lesen wollen, wüssten Sie, wie Sie ganz offen und ehrlich sagen würden, dass wir für eine hohe Durchlässigkeit an den Schulen gesorgt haben. So kann jedes Kind bei guten schulischen Leistungen problemlos auf die höhere Schulform wechseln.
rungen der zurückliegenden zwei Jahre belegen ganz deutlich: Die Landesregierung und die sie tragenden Fraktionen sind nicht willens, ihre Bildungspolitik einer kritischen Überprüfung zu unterziehen.
Auch wenn noch so viele Expertinnen und Experten zu einer Kurskorrektur raten, gilt für Sie nach wie vor das Motto: Augen zu und durch, auch wenn es auf Kosten unserer Kinder und ihrer Eltern geschieht.
Ein Beispiel für dieses ignorante Verhalten ist der Prognoseunterricht. Vor diesem Hintergrund begrüße ich den Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, der im Kern die Kritik, die wir von Anfang an an diesem gesamten Verfahren gehabt haben, noch einmal formuliert.
Um es gleich deutlich zu sagen: Die SPD lehnt die Verschärfung der Übergangsregelung und die damit verbundene Aushebelung des Elternrechts
Außerdem verhindert der Prognoseunterricht keine schulischen Leidenswege, wie Sie, Frau Sommer, nicht müde werden zu verkünden. Nein, er schafft zusätzliche!