Kollege Kuschke? – Er ist nicht da; damit erfolgt die Antwort automatisch schriftlich. (Siehe Anlage 1)
Kollege Groth? – Ist nicht da. Damit erfolgt die Beantwortung automatisch schriftlich. (Siehe Anla- ge 1)
Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, damit sind wir am Ende von Tagesordnungspunkt 9 und kommen zu:
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Bildung ist ein Menschenrecht und ein Wert an sich. Und es gilt, diesen Wert in unserer Gesellschaft wieder zu stärken und nachhaltig im Wissenschaftssystem zu verankern.
Nordrhein-Westfalen wird weiter an Attraktivität verlieren, wenn dem Fachkräftemangel nicht entgegengewirkt wird. Das liegt daran, dass sich immer weniger junge Leute, bezogen auf die Zahl der Studienberechtigten, angesichts der Studiengebühren und der schlechten Studienbedingungen für ein Studium entscheiden.
Eine akademische Ausbildung ist Grundlage für bessere gesellschaftliche Chancen und verringert so das Risiko der Arbeitslosigkeit. Eine Aussage,
Zu Herrn Minister Pinkwart: Herr Minister, ich finde es gut, dass Sie sich endlich daranmachen, den Hochschulzugang auch für beruflich Qualifizierte zu öffnen. Dieses können wir nur begrüßen.
Lediglich mit Blick auf die bevorstehende Landtagswahl zu reagieren, ist dabei allerdings zu kurz gesprungen. Die Anhörung im Ausschuss für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie im September 2009 hat es auf den Punkt gebracht: Die Hochschulen müssen sich stärker für Studierende ohne Abitur öffnen. Darüber waren sich die Fachleute, Arbeitgeber wie Gewerkschaftsseite einig. Jeder muss vom Grundsatz her die Chance haben, so viel Qualifikation wie eben möglich zu erwerben.
Unser Aufruf, dass Absolventinnen und Absolventen mit anerkannter Berufsausbildung der Zugang zur Hochschule ohne Zusatzvoraussetzungen wie Dauer und Berufstätigkeit und des Alter gewährt wird, traf auf breite Zustimmung der Experten. Die Experten gingen weiterhin in ihren Stellungnahmen über den Gehalt des KMK-Beschlusses hinaus. Wir können dem nur zustimmen.
Betreuung und Beratung der Studierenden und das Angebot von Studienmodellen zum Studieneinstieg sollten sich anschließen, um einen entsprechenden Studienerfolg zu unterstützen bzw. zu sichern. Viele Hürden wie etwa die Studienfinanzierung und die Studiengebühren, die den Zugang zur Hochschule massiv erschweren, müssen daher abgebaut werden.
Die Landespolitik muss die Hochschulen im Bereich der Weiterbildung sowie beim Auf- und Ausbau der dualen Studiengänge und Teilzeitstudiengänge unterstützen und gemeinsam mit den Hochschulen neue Ziele erarbeiten. Einheitliche Kriterien, gemeinsame Standards und die gegenseitige Anerkennung der Hochschulzugangsberechtigung für beruflich Qualifizierte müssen das Ziel aller Beteiligten sein.
Hierfür muss sich die Landesregierung auf Bundesebene und in Abstimmung mit den anderen Bundesländern einsetzen. Wir fordern die Landesregierung daher auf, für ein gebührenfreies Studium und die Ausweitung des BAföG auf Ältere und Teilzeitstudierende zu sorgen.
Wir fordern die Landesregierung von daher auf, eine von Politik, Kammern, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden und Hochschulen getragene Landesinitiative für mehr Studierende ohne Abitur ins Leben zu rufen.
Wir fordern die Landesregierung auf, gemeinsam mit den Universitäten und Fachhochschulen ein System zur Anrechnung der in der Berufsausbildung erbrachten Leistung zu entwickeln, diese verbindlich zu vereinbaren und die Hochschulen beim Aufbau von studienvorbereiteten Anpassungsmodulen zu unterstützen.
Wir fordern die Landesregierung auf, sich im Bund für einheitliche Kriterien, gemeinsame Standards und die gegenseitige Anerkennung der Hochschulzugangsberechtigung für beruflich Qualifizierte zwischen den Bundesländern einzusetzen.
Wir fordern die Landesregierung auf, die Hochschulen bei der Entwicklung von Weiterbildungs-, Teilzeit- und dualen Studienangeboten zu unterstützen sowie entsprechende Aktivitäten zu honorieren.
Denn – auch wenn ich mich jetzt wiederhole –: Bildung ist die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Vielen Dank, Herr Kollege Antoni. – Als nächster Redner hat für die Fraktion der CDU der Abgeordnete Dr. Berger das Wort. Bitte schön, Herr Kollege.