Protocol of the Session on June 4, 2015

(Jens Nacke [CDU]: Das ist nicht hin- nehmbar! - Gegenruf von Renate Ge- uter [SPD]: Ihr Verhalten ist nicht hin- nehmbar! - Weitere Zurufe)

- Bitte Ruhe! Frau Modder, ganz ruhig!

(Gegenruf von Jens Nacke [CDU]: Oh, Frau Geuter ist wach geworden! Das ist ja interessant! - Weitere Zurufe)

- Hallo!

(Unruhe)

- Herr Kollege! - Frau Ministerin, fahren Sie fort.

Ein erstes persönliches Gespräch mit Herrn Dr. Lüttig habe ich bereits geführt. Das Gespräch war getragen von dem beiderseitigen Wunsch nach einer konstruktiven Zusammenarbeit. Sie werden sicherlich Verständnis dafür haben, dass der Inhalt ansonsten vertraulich bleiben muss.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPD)

Meine Damen und Herren, die erste Zusatzfrage stellt in diesem Zusammenhang der Kollege Adasch, CDU-Fraktion.

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Frau Ministerin, vor dem Hintergrund, dass mehrere Tageszeitungen - unter anderem die Cellesche Zeitung - von Ihnen eine Entschuldigung bei Herrn Generalstaatsanwalt Dr. Lüttig eingefordert haben und die Cellesche Zeitung Ihnen auch Ihren Rücktritt nahegelegt hat, frage ich Sie: Haben Sie sich inzwischen bei Herrn Dr. Lüttig persönlich entschuldigt?

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Danke schön. - Frau Ministerin, bitte sehr!

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Adasch, die Staatsanwaltschaft Göttingen hat ihren Job gemacht. Warum ich hier in diesem Hohen Hause die Informationen gegeben habe, habe ich hinreichend und häufig dargelegt.

(Mechthild Ross-Luttmann [CDU]: Weil Sie ihn an den Pranger gestellt haben! Haben Sie sich entschuldigt?)

Für eine Entschuldigung ist angesichts dieser Umstände kein Raum.

(Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPD - Widerspruch bei der CDU und bei der FDP - Ulf Thiele [CDU]: Sie sollten sich was schämen! Die Frau hat überhaupt keinen Anstand! - Wei- tere Zurufe)

Herr Thiele! - Hier wurde gefragt, hier wurde geantwortet.

(Zurufe von der CDU und von der FDP)

- Herr Schönecke! - So, die nächste Zusatzfrage stellt die Kollegin Schröder-Ehlers, SPD-Fraktion.

(Zuruf von Ulf Thiele [CDU])

- Herr Thiele, bitte Ruhe!

(Jörg Bode [FDP]: Er hat doch aber recht!)

- Nein, Herr Bode. Hier wird gefragt und geantwortet. - Bitte!

Vielen Dank. - Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich frage die Landesregierung: Frau Ministerin, warum war die Bejahung des Anfangsverdachts auch aus heutiger Sicht unumgänglich?

(Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Danke schön. - Bitte sehr, Frau Ministerin!

(Jens Nacke [CDU]: Wenn das keine Wertung ist, weiß ich auch nicht! - Un- ruhe)

- Herr Limburg! - Bitte!

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Sie wissen aber schon: Das Verfahren wurde eingestellt. - Was war damals die Grundlage für die Staatsanwaltschaft in Göttingen? - Im Groben dazu so viel: Es ging um insgesamt 21 Verfahren. Dr. Lüttig war wohl die einzige Person, die in 20 Verfahren über den bekannt gewordenen Sachverhalt informiert war.

(Dr. Marco Genthe [FDP]: Das ist doch nicht überraschend! Das ergibt sich aus dem Amt! Was ist daran überraschend?)

Es ging des Weiteren um die Erfüllung von drei Kriterien, nämlich erstens um die belegten Pressekontakte, zweitens um den ansonsten informierten Personenkreis und drittens um den zeitlichen Zusammenhang zwischen der Informationserlangung und dem Auftauchen der Informationen in der Presse.

(Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPD)

Danke schön.

(Dr. Marco Genthe [FDP]: Noch dün- ner geht echt nicht!)

Die nächste Zusatzfrage stellt der Kollege Dürr, FDP-Fraktion.

Herr Präsident! Sehr geehrte Kollegen! Vor dem Hintergrund der Durchstechereien im Vorfeld Ihrer Regierungserklärung und der Unterrichtung des Landtages am Freitag des Februar-Plenums über das Verfahren gegen Herrn Dr. Lüttig frage ich die Landesregierung: Wann wussten der Ministerpräsident Stephan Weil und die Staatssekretärin in der Staatskanzlei Anke Pörksen von den Vorgängen und den Ermittlungsverfahren gegen Herrn Dr. Lüttig?

(Beifall bei der FDP und bei der CDU)

Danke schön. - Für die Landesregierung die Justizministerin. Bitte!

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich selbst habe den Herrn Ministerpräsidenten am Nachmittag des Donnerstags - das müsste der 19. gewesen sein - informiert.

(Zustimmung bei den GRÜNEN und bei der SPD - Christian Dürr [FDP]: Und Frau Pörksen? Ich habe explizit nach der Staatssekretärin gefragt, Frau Ministerin! - Weitere Zurufe)

Danke schön. - Der Herr Ministerpräsident möchte ergänzen. - Ruhe, bitte!

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Frau Staatssekretärin Pörksen ist von mir nach dieser Unterrichtung durch die Justizministerin ebenfalls unterrichtet worden mit Blick auf die zwischen uns vereinbarte Unterrichtung des Landtages am nächsten Tag.

Herzlichen Dank.

(Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN - Christian Dürr [FDP]: Sie können ausschließen, dass die Minis- terin sie informiert hat?)

Danke schön. - Die nächste Zusatzfrage stellt der Kollege Lutz Winkelmann, Fraktion der CDU.

(Ulf Thiele [CDU]: Das heißt: Er hat es veranlasst, dass das hier so läuft im Landtag! - Widerspruch bei der SPD und bei den GRÜNEN)

- Herr Thiele, lassen Sie das bitte!

(Zurufe von der CDU und von der FDP)

- Herr Dürr, Herr Thiele! Ruhe, bitte! Hindern Sie Ihren Kollegen nicht daran, seine Frage zu stellen!

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Frau Ministerin, meine Frage knüpft an die Ziffer 8 Ihrer Pressemitteilung vom letzten Montag an, die u. a. die Weitergabe des Berichtes der Staatsanwaltschaft Hannover vom 29. April 2014 im Ermittlungsverfahren gegen Edathy betrifft. Ich habe Ihrem Bericht vorhin entnommen, dass die Staatsanwaltschaft zu diesem Komplex - - -