Protocol of the Session on June 13, 2017

Wir kommen zur Abstimmung.

Wer der Beschlussempfehlung des Ausschusses folgen und damit den Antrag der Fraktion der SPD und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Drucksache 17/6247 unverändert annehmen will, den bitte ich jetzt um ein Handzeichen. - Gegenstimmen? - Das Erste war die Mehrheit.

Ich rufe jetzt auf den

Tagesordnungspunkt 39: Erste Beratung: Förderung für Niederdeutsch und Saterfriesisch verstetigen und weiter ausbauen - Antrag der Fraktion der CDU, der Fraktion der SPD, der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und der Fraktion der FDP - Drs. 17/8226

Die Einbringung macht - - - Un nu kummt Ulf Thiele, hebb ik mi upschreven. Du kannst jetz snacken, Ulf.

Mien Heer Präsident! Hooggeachte Damen un Heren! Nu köönt ji jo en bietje entspannen, wiel dat maal en Andrag is, de wi tosamen erarbeidt hebbt un waar wi, wenn dat nu en bietje mitlöppt, ganz to ’n Sluss ok tosamen över ofstimmen.

(Unruhe)

En lüttje Moment! En beten töven, Ulf!

Ik mutt en bietje töven? Is dat to luud?

Ja, wi mööt en beten töven. - Meine Damen und Herren, ich hatte hier den nächsten Tagesord

nungspunkt aufgerufen, und zwar auf Platt. Das hat die Hälfte des Hauses natürlich nicht verstanden - Frau Janssen-Kucz, Sie ja, das ist klar. Deswegen sage ich es jetzt noch einmal für Sie alle auf Hochdeutsch: Ich darf Sie jetzt bitten, dem Redner zuzuhören.

(Zustimmung von Julia Willie Ham- burg [GRÜNE])

Es wird jetzt drei oder vier plattdeutsche Beiträge geben; davon gehe ich aus.

(Ulf Thiele [CDU]: Dür ik wiederpro- ten, Heer Präsident?)

- Noch nich. - Herr Kollege Will! - So, jetz kannst du snacken.

(Jan-Christoph Oetjen [FDP]: He snackt nich, he proot!)

Geiht dat wieder? - Ha, wat mooi!

Nee, ik kann nich snacken. Ik kann blot proten. Dat ist nu maal so in Nedersassen: De een snacken, de annern proten, de darden küren.

Du kummst ut de falsche Gegend.

(Heiterkeit und Zustimmung)

Daar, waar ik wegkoom, daar köönt de Lüü wenigstens richtig Plattdüütsch proten. Daar, wo Se wegkomen, Heer Präsident, daar is dat al en bietje minner worden, wenn ik dat recht mitkregen hebb.

Wiel dat weer anners worden sall, hebbt wi uns mit all Fraktionen de vergangen twee Jahr tosamensett, unner de Litt van de Heimatbund. Ik will dat hier klaar seggen, dat insbesünner Frau Dr. Julia Schulte to Bühne as de Geschäftsführerin un hör Mitstrieders un de Lüü van de Landskuppen un ok van uns Ministerien tosamen mit Renate Geuter, Jan-Christoph Oetjen, Volker Bajus un mi in mennig Sitzungen överleggt hebbt: Wat köönt wi maken, dat dat Probleem, wat wi in Nedersassen ok kriegen - wat wi in enige Kuntreien in Nedersassen al lang hebbt, wenn ik maal so in de Süden kiek of hier na Hannover kiek -, dat uns - - -

(Zuruf von Ministerin Frauke Heiligen- stadt)

- Froo Ministerin, in hör Region word dat al wat dünn mit Plattdüütsch. Aber daar köönt de Lüü nix

för, wiel dat Probleem in de Tied van uns Ollen entstahn is, in de Generation van mien Ollen: Domaals hebbt de Mesters, de in de Scholen komen sünd, faststellt: Daar sitten junge Lüü, de Plattdüütsch köönt un de keen Düütsch köönt. Daarut hebbt se de Konsequenz trucken: Wenn dat hier mit de Unnerricht good gahn sall, dann mutt wi de Kinner verbeden, Plattdüütsch to proten. De mutten Düüsch lehren.

(Volker Bajus [GRÜNE]: So ist es!)

Un de Ollen hebbt dat verinnerlicht.

Wi hebbt uns tosamen in de Arbeidsgruppe överleggt, wo wi dat Probleem in d‘ Griff kriegen köönt, dat vör 30, 40, 50 Jahr in de Scholen entstahn is un dat nu Kunsequenzen hett: Wiel de Ollengeneration dat Plattdüütsche nich mehr an hör Kinner wiedergeven kann, hebbt wi in een of twee Generationen wahrschienlich ok in Nedersassen so good as keen Plattdüütschproters mehr. Dann hebbt wi keen Plattdüütschen mehr, man blot noch Düütschen.

Wenn wi dat Probleem in d‘ Griff kriegen willt, dann is de eenzige Weg, dat wi dat an de Stee in d‘ Griff kriegt, waar dat Probleem entstahn is, nämlich in de Scholen.

Daarum hebbt wi in disse Andrag tosamen en paar Dinge formuleert, up de Grundlaag van dat, wat in de leste dree Landdagsperioden entstahn un geböhrt un wiederentwickelt worden is: up de Grundlaag van uns Erlass „De Region un hör Spraken in d‘ Unnerricht“; up de Grundlaag van de Beradensstrukturen un de Fortbildenstrukturen van uns Mesters; up de Grundlaag van dat Grundschoolprojekt „Oostfreesland un dat Saterland as Modellregion för fröhe Mehrsprakigheid“; up de Grundlaag van dat Stönen, dat uns Scholen hebbt, wenn se Plattdüütsch un Saterfreesch in hör Schoolprogramme upnehmen; up de Grundlaag van de Kulturprojekte, de wi inföhrt hebbt - PLATTart-Festival, Plattsounds -; up de Grundlaag van dat OnlinePlattdüütsch-Woordenbook, wat wi in Oostfreesland entwickelt hebbt un daarmit dat eerste Maal en Schriftspraak standardiseert hebbt. - Up disse Grundlagen willt wi nu de nächste Tree gahn.

Ik finn dat en bietje schaa, dat wi so lang daarför bruukt hebbt. Dat heet nämlich, dat wi in disse Legislaturperiode wahrschienlich nich mehr so wied koomt, dat wi dat umsetten könen. Man wi hebbt uns - över all veer Fraktionen - daarup verständigt, dat wi in Nedersassen Plattdüütsch as grundständiges Studienfack an de Universität

Oldenbörg inrichten willt - daarmit wi Mesters kriegen, de Plattdüütsch unnerrichten köönt -

(Björn Thümler [CDU]: Sehr gut!)

un dat wi in Nedersassen Plattdüütsch as Unnerrichtsfack inföhren willt. Daarmit gaht wi en Riesentree. Wenn wi dat in de nächste Legislaturperiode umsetten, dann hebbt wi dat eerste Maal de Situation, dat Plattdüütsch in Scholen richtig unnerricht worden kann,

(Zustimmung von Björn Thümler [CDU])

up sülvige Ogenhöcht as Nederlandsk to ’n Bispööl un ok - wenn dat mit en Staatsvertrag en bietje anners regelt is - mit Franzöösch, also as Wahlpflichtspraak. Daarmit kann man sogaar, wenn man dat to Enn denkt, in wenige Jahren up Plattdüütsch in Nedersassen sien Abitur maken.

(Zustimmung von Christian Dürr [FDP])

Wenn wi dat henkriegen in de Scholen, in de Regionen, waar dat noch Plattdüütschmesters gifft, un wenn wi en paar Hunnert Plattdüütschmesters in de Scholen brengen, dann hebbt wi en Chance, dat de tokomend Generation van Kinner un Jugendlichen weer beter Plattdüütsch proten kann, as uns Generation dat kann, wiel wi dat meesttieds van uns Ollen gaar nich mehr lehrt hebbt - mit en bietje Glück van uns Grootollen.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP sowie Zustimmung von Andrea Schröder-Ehlers [SPD])

Ik dür mi bi de Kollegen ut de anner Fraktionen, bi de Ministerien, de dat konstruktiv begleidt hebbt, bi de Heimatbund un de Landskuppen van Harten bedanken. Dat sünd konstruktive Gesprecken west. Wi sünd en ganzen Tree wiederkomen.

Ik mutt togeven: Een Punkt hebbt wi utklammert. Renate Geuter, ik glööv, daar wassen wi ok nich up een Bredd komen. Man ik mutt an disse Stee trotzdeem seggen: Dat de Landesregeren dat Institut för Nederdüütsche Spraak upgeven hett, ohn en Alternative daarto to entwickeln, de desülvige Qualität levern kann un mindestens desülvige Beradensleistung un wetenskuppelke Arbeid maken kann, is ut uns Perspektive en groten Fehler west.

(Zustimmung bei der CDU)

We hebbt dat in disse Andrag utklammert, wiel wi uns an de Stee nich verkämpfen wullen un wiel man över vergoten Melk ok nich diskuteren sall.

Daar geiht de Tied nu leider över weg. Man anproten will ik dat dennoch an disse Stee, daarmit klaar is: Wi sünd nich mit alls inverstahn, wat disse Landesregeren in Tosamenhang mit Plattdüütsch maken deit.

(Hans-Joachim Janßen [GRÜNE]: Dat hebbt wi us al dacht!)

Wi hebbt twee Jahr lang diskuteert un verhannelt. Nu hebbt wi en Andrag vörliggen, de wi gemeensaam up Weg bringen köönt. Wi hebbt uns vereenbart, dat wi daarto noch en Anhören maken, dat wi dejenigen, de betruffen sünd, de dat Plattdüütsche in de Regionen in Nedersassen vöranbringen willt, de Chance geven, hör Bidrag noch to leisten, wo man de Andrag noch beter maken kann. Ik bün mi seker: Wi finnen in disse Beraden noch en paar Punkten, de wi tosamen erarbeiden köönt. Dat maakt wi na de Sömmerpaus. De Perspektive is, dat wi in ‘t September-Plenum to en Besluten komen wullen, all mitnanner.

Wenn wi dat henkregen hebbt, dann mutt wi uphollen, daaröver to proten oder to snacken oder to küren. Dann geiht dat daarum, dat to maken, wat wi hier tosamen erarbeidt hebbt.

Ik frei mi daarup, dat wi en goden PlattdüütschDebatte in de Utschüsse för Wetenskupp un för Scholen daarto hebbt. De anner Utschüsse sünd deelwies an ′t Kant ok bedeligt.

Ik frei mi, dat wi en gemeinsamen Weg funnen hebbt - so as in disse Landdag immer, wenn dat um dat Plattdüütsche geiht; dat mutt man ja seggen.

Ik frei mi ok daarup - dat is mi persönlich en besünner Anliggen -, dat uns dat gelungen is, uns to verständigen, de Landesregeren - wenn wi dat dann so besluten to ’n Sluss - to verpflichten, dat se en Plattdüütsch-Plaan upsetten mutten, dat se nich blot enzelne Projekte maken, sünnern dat se sük ok en Plaan överleggen un hier in d‘ Landdag vörleggen mutten, wo se - in welke Tree un in welke tiedlichen Perspektiven - dat Fördern van Plattdüütsch na de Europäische Sprachencharta vöranbringen will.

Besten Dank för de Tosamenarbeid bit hierhen. Ik frei mi up de Beraden in de Utschüsse.