Protocol of the Session on March 17, 2010

(Beifall bei der SPD)

Ich gehe auf die Straße, wenn rechtswidrig gegen Linke vorgegangen wird. Ich gehe auf die Straße, wenn rechtswidrig gegen FDP-, Grünen- oder CDU-Leute vorgegangen wird. Ich möchte diesen Rechtsstaat verteidigen unbeschadet dessen, welche Meinung jemand hat. Diesen Respekt genau dafür erwarte ich von Ihnen und nicht die Unterstellungen, die Sie haben mitschwingen lassen!

(Lebhafter Beifall bei der SPD, bei den GRÜNEN und bei der LINKEN)

Meine Damen und Herren, das Wort hat noch einmal der Innenminister.

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich habe diese Bemerkung nur deshalb gemacht, weil Sie suggerieren, Herr Jüttner, dass die Landesregierung und das Innenministerium sich hier nicht rechtsstaatlich verhalten haben.

(Wolfgang Jüttner [SPD]: Der Mei- nung sind wir!)

Dies ist schlicht unwahr.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Ich habe Ihnen genau aufgezeigt, wie die Zuständigkeiten sind, wer zu entscheiden hat und welche Informationen weitergegeben werden können. Der Verfassungsschutz ist gehalten, tatsächliche Anhaltspunkte weiterzugeben, wenn es sie gibt. Genau das ist gemacht worden. Meine Damen und Herren, das ist ein Gutachten.

(Kreszentia Flauger [LINKE]: Was ha- ben Sie denn nun getan?)

Insofern kann ich Ihnen nur noch einmal darstellen: Hätte der Verfassungsschutz gar nichts mitgeteilt, dann hätte es sein können - das will ich überhaupt nicht bestreiten -, dass man vielleicht schneller entschieden hätte. Das ist keine Frage. Aber es ist einmal - und zwar im Februar 2008 - der Region mitgeteilt worden. Danach kamen Rückfragen der Region. Das ist völlig korrekt. Der Verfassungsschutz hat darauf jedes Mal geantwortet. Nach der letzten Antwort sind elf Monate vergangen, ohne dass der Verfassungsschutz überhaupt etwas dazu gesagt hat.

(Kreszentia Flauger [LINKE]: Man kann manchmal ja auch verzweifeln!)

Meine Damen und Herren, deshalb muss ich noch einmal deutlich sagen: Erstens. Hier ist rechtsstaatlich gehandelt worden, übrigens grundsätzlich auch von der Region Hannover. Zweitens. Man kann weder mir noch dem Verfassungsschutz unterstellen, dass sie Antworten verzögert haben, sondern aus der Chronologie geht hervor, dass gerade der Verfassungsschutz jedes Mal sehr schnell und zeitnah geantwortet hat.

Meine Damen und Herren, deshalb noch einmal: Wenn Sie es jedes Mal hier so darstellen, als wenn wir irgendetwas unterstellen wollen oder nicht richtig gehandelt haben, dann muss ich sagen: Hier ist korrekt gehandelt worden. Etwas anderes können Sie hier nicht darstellen. Deshalb sollten Sie das auch nicht weiter suggerieren!

(Beifall bei der CDU und bei der FDP - Wolfgang Jüttner [SPD]: Das ist doch falsch!)

Herr Jüttner hat noch einmal zusätzliche Redezeit. 90 Sekunden!

Herr Präsident! Wahrheit muss Wahrheit bleiben. Die letzte Intervention des Verfassungsschutzes ist von

(Uwe Schünemann, Minister für Inne- res, Sport und Integration: Januar 2010!)

Januar 2010. Eben haben Sie gesagt, das hätte schon vor Monaten entschieden werden können. Im Januar 2010 hat die letzte Stellungnahme vorgelegen!

Herr Minister, bitte schön!

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich habe vorhin dargestellt, dass der Verfassungsschutz im Januar 2010 aus eigenen Stücken noch etwas dargestellt hat, weil dann noch etwas aufgetaucht ist.

(Kreszentia Flauger [LINKE]: Was denn?)

Aber die Region Hannover hätte elf Monate vorher durchaus entscheiden können. Erst im weiteren Ablauf ist dann tatsächlich eine weitere Information gekommen,

(Kreszentia Flauger [LINKE]: Aber doch nicht über Frau Menger- Hamilton!)

die dann weitergegeben wurde. Es gab nach der letzten Mitteilung des Verfassungsschutzes keine Weisung, dass nicht entschieden werden konnte. Das hat es nicht gegeben.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Insofern ist der Ablauf von mir völlig korrekt dargestellt worden.

(Kreszentia Flauger [LINKE]: Peinlich, Herr Schünemann!)

- Frau Flauger, was ist denn daran peinlich?

(Kreszentia Flauger [LINKE]: Sie ha- ben keine Erkenntnisse über Frau Menger-Hamilton! Das alles ist allge- meines Geschwafel!)

- Herr Jüttner hat ja die Erkenntnisse hier dargelegt, wo und in welchen Funktionen sie Mitglied gewesen ist.

(Ursula Helmhold [GRÜNE]: Was ist schlimm daran, wenn man Schatz- meister ist?)

Das ist doch hier dargestellt worden. Insofern hören Sie hier doch einmal auf!

(Kreszentia Flauger [LINKE]: Wo ist das individuelle Verhalten? - Gegen- rufe von der CDU: Das gibt es doch nicht! - Sie wollen es einfach nicht verstehen!)

Herr Präsident, ich weiß nicht, wie viel Zeit wir haben, um Frau Flauger vielleicht noch einmal darüber zu unterrichten, wie es läuft. Vielleicht ist es am besten, Sie lesen es nach: Wer ist zuständig, wer kann ein Gutachten abgeben und wo kann es dann anschließend entschieden werden, Frau Flauger? -

(Kreszentia Flauger [LINKE]: Sie re- den sich heraus! Sie haben massiv Einfluss genommen!)

Die Region Hannover! Ich kann Ihnen nur sagen: Wir sollten das aus meiner Sicht jetzt wirklich beenden, weil die Fakten auf dem Tisch sind.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Ich kann Ihnen nur sagen: Ich lasse überhaupt nicht zu, dass dem Verfassungsschutz oder der Ausländerabteilung rechtswidriges Verhalten vorgeworfen wird. Dies ist unwahr, und insofern muss das hier auch so dargestellt werden!

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Meine Damen und Herren, ich finde es sehr schwierig, in einer Aktuellen Stunde diese Fragen

im Zwiegespräch zu lösen. Vielleicht kann man eine andere Form finden.

Herr Rolfes hat sich gemeldet. Auch Sie haben zwei Minuten. Bitte!

Herr Präsident! Eigentlich wollte ich diese Anmerkung als Vorschlag machen; denn es ist ja Akteneinsicht beantragt worden. Ja, schauen Sie doch in die Akten hinein! Herr Jüttner stellt sich hierher und bestreitet die Debatte, aber an den betreffenden Ausschusssitzungen hat er keine Minute lang teilgenommen. Mir liegt ein 26 Seiten umfassendes Protokoll vor, dem ausführlich entnommen werden kann - - -

(Wolfgang Jüttner [SPD]: Wer lesen kann, ist im Vorteil!)

- Mit dem Lesen-Können scheint es aber nicht so weit her zu sein, wenn Sie das, was Sie hier vorgetragen haben, mit dem vergleichen, was darin steht. Das ist natürlich ein bisschen schwierig.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP - Ralf Briese [GRÜNE]: Sie waren auch nicht dabei, Herr Rolfes!)

- Sicher war ich im Ausschuss! Es ist eine Unverschämtheit, Herr Briese, wie Sie sich hier aufführen! Wenn Sie das Parlament ernst nehmen wollen, dann sollten Sie hier nicht so dumme Unterstellungen vornehmen.

(Beifall bei der CDU - Hey! bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Herr Kollege, ich verstehe ja Ihre Erregung.

(Unruhe)