Protocol of the Session on December 14, 2007

Wer der Nr. 2 der Beschlussempfehlung zustimmen will, den bitte ich um ein Handzeichen. - Wer ist dagegen? - Wer enthält sich der Stimme? - Das Erste war die Mehrheit.

Es geht weiter mit

Tagesordnungspunkt 31: Zweite Beratung: Mittelstandsförderung muss wieder ins

Zentrum der Wirtschaftspolitik rücken Antrag der Fraktion der SPD - Drs. 15/4182 Beschlussempfehlung des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr - Drs. 15/4238

Die Beschlussempfehlung lautet auf Ablehnung.

Die Fraktionen sind übereingekommen, ohne Beratung abzustimmen.

(Unruhe)

- Meine Damen und Herren, wir kommen zu einer weiteren Abstimmung. Ich bitte Sie, sich entsprechend zu verhalten.

Wer der Beschlussempfehlung des Ausschusses zustimmen will, den bitte ich um sein Handzeichen. - Wer ist dagegen? - Wer enthält sich der Stimme? - Das Erste war die Mehrheit.

Ich rufe auf

Tagesordnungspunkt 32: Zweite Beratung: Gentechnikrecht: Verbessern - nicht verwässern! Antrag der Fraktion Bündnis

90/Die Grünen - Drs. 15/4039 - Beschlussempfehlung des Ausschusses für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz - Drs. 15/4243

Die Beschlussempfehlung lautet auf Ablehnung.

Auch hier soll ohne Beratung abgestimmt werden.

Wer der Beschlussempfehlung des Ausschusses zustimmen will, den bitte ich um sein Handzeichen. - Wer ist dagegen? - Keine Stimmenthaltungen. Das Erste war die Mehrheit.

Wir kommen dann zu

Tagesordnungspunkt 33: Einzige (abschließende) Beratung: Fachkräftemangel bekämpfen und Hochschulen für Berufstätige öffnen! - Antrag der Fraktion der SPD - Drs. 15/4109 - Beschlussempfehlung des Ausschusses für Wissenschaft und Kultur - Drs. 15/4255

Die Beschlussempfehlung lautet auf Ablehnung.

Auch hierüber wird ohne Beratung abgestimmt.

Wer der Beschlussempfehlung des Ausschusses zustimmen will, den bitte ich um sein Handzeichen. - Wer ist dagegen? - Stimmenthaltungen sehe ich nicht. - Das Erste war die Mehrheit.

Wir kommen zu

Tagesordnungspunkt 34: Zweite Beratung: Erwerbspersonenpotenziale besser aus

schöpfen - mehr Frauen in die Chefetagen Antrag der Fraktion der SPD - Drs. 15/4181 Beschlussempfehlung des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr - Drs. 15/4277

Die Beschlussempfehlung lautet auf Ablehnung.

Eine Berichterstattung ist nicht vorgesehen.

Das Wort erhält die Kollegin Heiligenstadt für die SPD-Fraktion.

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir haben diesen Antrag „Erwerbspotenziale besser ausschöpfen - mehr Frauen in die Chefetagen“ in den Landtag eingebracht, weil wir der Meinung waren, dass sich die Situation von Frauen auf dem Arbeitmarkt und im Arbeitsleben deutlich verbessern muss.

(Beifall bei der SPD)

Ich habe bereits in der ersten Beratung zu diesem Thema vorgetragen, wie es um die Beschäftigung von Frauen und deren Bezahlung sowie deren Anteil in Führungspositionen in der Wirtschaft bestellt ist. Die wirtschaftliche Entwicklung ist dramatisch davon abhängig, dass wir zukünftig mehr qualifizierte Frauen im Erwerbsleben unterbringen können. Meine Fraktion und ich sind uns durchaus bewusst gewesen, dass solch ein Antrag vielleicht nicht eins zu eins im Landtag beschlossen wird.

(Unruhe - Monika Wörmer-Zimmer- mann [SPD]: Können Sie mal für Ru- he sorgen!)

Ich war aber schon der Meinung, dass wir uns zumindest in den Zielen einig wären, dass es nämlich zu einer Veränderung dieser schwierigen Situation kommen muss, dass wir mehr Frauen in Chefetagen brauchen, dass wir mehr Engagement der Betriebe bei der Berücksichtigung familiärer Aspekte benötigen und dass wir eine gleiche Bezahlung für Arbeitsleistungen von Männern und Frauen in gleichen Berufen brauchen.

(Beifall bei der SPD)

Frau Heiligenstadt, ich möchte Sie kurz unterbrechen. - Neben der Tür steht noch ein Rednerklübchen. - So, jetzt können Sie weitermachen.

Ich war mir auch sicher, dass auch die rechte Seite dieses Hauses zumindest in diesen Zielen übereinstimmt. Doch weit gefehlt. Die Wortbeiträge, die wir bei der ersten Beratung im Plenum erleben mussten, waren schon starker Tobak. Ich erinnere mich noch an den Wortbeitrag der Kollegin Frau

König von der FDP-Fraktion. Ich will ihn eigentlich an dieser Stelle nicht mehr extra erwähnen.

(Zuruf von der CDU: Die ist aber gut!)

Das war in frauenpolitischen, selbst in wirtschaftspolitischen Zusammenhängen nicht Stand der

Dinge, wie man es so schön sagt.

(Beifall bei der SPD)

Bei den Beratungen zum Antrag hat mich vor allen Dingen eines betroffen gemacht: Anhand dieses Antrags ist wirklich deutlich geworden, welche Auswirkungen es hat, wenn man die Frauenpolitik in einem Bundesland fünf Jahre lang brachliegen lässt.

(Beifall bei der SPD)

Wenn wir eine für Frauenpolitik zuständige Ministerin in diesem Bundesland hätten, die sich in der Tat für die Frauen einsetzen würde, dann wäre es gar nicht erst zu solchen Wortbeiträgen gekommen wie z. B. in der ersten Beratung in diesem Hause und wie wir sie in der sozialpolitischen Debatte gestern in dem Wortbeitrag von Herrn Böhlke oder auch im Umgang des Wissenschaftsministers mit starken Frauen als Gegenspielerinnen erlebt haben.

(Norbert Böhlke [CDU]: Das war doch Schröder!)

Meine Damen und Herren, in der Frauenpolitik ist diese Landesregierung um Lichtjahre nach hinten gefallen. Ich habe den Eindruck, dass selbst Adenauer und Scheel in der Frauenpolitik fortschrittlicher waren als Sie.

(Beifall bei der SPD - David McAllister [CDU]: Glauben Sie das eigentlich selbst?)

- Ja. Herr McAllister, wie ist es denn zu erklären, dass die CDU die Herdprämie auch noch als moderne Familienpolitik verkauft? Das ist ein Rückschritt in die Vergangenheit!

(Bernd Althusmann [CDU]: Das ist doch eine Unverschämtheit, was Sie da sagen, Frau Heiligenstadt!)

- Herr Althusmann, wissen Sie, was passiert, wenn diese Herdprämie wirklich irgendwann einmal Realität werden würde?

(Bernd Althusmann [CDU]: Das The- ma ist viel zu wichtig, als dass Sie hier so rumätzen! - Zuruf von der CDU: Was sagen Sie denn inhaltlich, Frau Heiligenstadt?)

Ich hoffe, dass es nicht dazu kommen wird. Aber wissen Sie, was das für die Frauen in erster Linie bedeutet, wenn sie doch einmal Realität werden sollte? Es können im Übrigen auch Männer zu Hause bleiben. Aber wir wissen doch, wie es ausgeht, wenn Frauen sich plötzlich zu Hause rechtfertigen müssen, weil sie arbeiten wollen, aber doch lieber zu Hause bleiben sollen, weil sie dann wegen der Steuerprogression etwas mehr Geld verdienen.

(David McAllister [CDU]: Es ist gerade umgekehrt!)