Protocol of the Session on December 12, 2007

- Ich fand es zu köstlich. Herr Bartling, wissen Sie, warum? - Ich fand es zu köstlich, weil sogar Herr Jüttner in der Lage war, darüber zu schmunzeln. Sie können das nicht. Sie sind viel zu verbissen, Herr Bartling. Das ist eine einzige Katastrophe.

(Beifall bei der FDP und bei der CDU)

Jetzt aber zu dem etwas ernsteren Teil. Herr Jüttner, wenn ich richtig zugehört habe, haben Sie gesagt: Wir befinden uns in einem System, in dem

es keine Verantwortlichkeit der Lehrenden für ihre Kinder gibt.

(Walter Meinhold [SPD]: Nein! Keine Ergebnisverantwortung!)

Darüber sollten wir einmal sehr ernsthaft reden. Herr Jüttner, so kann es nicht sein. Damit treten Sie all denen, die wirklich engagiert in diesem System ihre Pflicht und Schuldigkeit erfüllen und die tatsächlich mit Kindern sehr verantwortungsbewusst umgehen, unglaublich auf die Füße. Das ist nicht in Ordnung, Herr Jüttner.

(Beifall bei der FDP und bei der CDU)

Das weise ich für alle diejenigen, die in diesem System arbeiten, ganz nachdrücklich zurück.

(Elke Müller [SPD]: Das hat er über- haupt nicht gesagt!)

- Genau so hat er es gesagt.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Wir müssen uns auch über den Begriff „abschulen“ noch einmal unterhalten. Dafür gilt genau das Gleiche.

(Walter Meinhold [SPD]: Ergebnisver- antwortung!)

Herr Jüttner, möchten Sie antworten?

(Wolfgang Jüttner [SPD]: Nein!)

- Herr Jüttner möchte nicht antworten.

(David McAllister [CDU]: Herr Jüttner will, aber er kann nicht!)

Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor.

Wir kommen zur Abstimmung.

(Karl-Heinz Klare [CDU] meldet sich)

- Herr Klare, Sie möchten noch einmal sprechen?

(Karl-Heinz Klare [CDU]: So wie die anderen auch!)

- Dann bekommen Sie noch zwei Minuten zusätzliche Redezeit.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Es ist gut, wenn der Oppositionsführer noch einmal spricht, weil dann alles das durchkommt, was man so ganz intern empfindet. Dann kommen alle Gefühle durch, dann hält man sich nicht mehr zurück, Herr Jüttner.

(Karin Stief-Kreihe [SPD]: Ach, Gott! Mir kommen gleich die Tränen!)

Herr Jüttner, ich habe gerade ebenso wie der Kollege Schwarz festgestellt, dass Sie wieder einmal den Versuch unternommen haben, alle Leute, die jetzt in unserem differenzierten Schulsystem gute Arbeit leisten, zu diffamieren und ihnen etwas Schlechtes nachzusagen.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP - Dieter Möhrmann [SPD]: Das ist doch albern!)

Das machen Sie seit Wochen und Monaten, um Argumente für diese Einheitsschule zu konstruieren.

(Hans-Dieter Haase [SPD]: Es ist doch die Unwahrheit, was Sie hier er- zählen! Sie diffamieren!)

- Das ist die Wahrheit. Das zeigen die beiden Beispiele. Herr Schwarz hat ein Beispiel gerade genannt.

(Unruhe - Glocke der Präsidentin)

Sie haben gesagt: Wenn die gemeinsame Schule kommt, dann findet endlich Unterricht mit individueller Förderung statt, dann gibt es Durchlässigkeit. - Mit anderen Worten: Das gab und gibt es bei den jetzigen Schulsystemen nicht. - Ich widerspreche Ihnen aufs Äußerste. Das haben wir schon heute. Keine Schule würde ohne individuelle Förderung funktionieren, Herr Jüttner. Das sollten Sie als Fachmann, als der Sie sich gerade im Bildungsbereich immer darstellen, einmal zur Kenntnis nehmen. Unsere Lehrer fördern die Kinder individuell. Unsere Lehrer kümmern sich um die Kinder. Unser Schulsystem ist durchlässig.

(Rolf Meyer [SPD]: Sie haben einfach keine Ahnung!)

Ich habe Ihnen vorhin gesagt, Sie sollten einmal in die Hochschulen gehen. Dann würden Sie feststellen, dass 50 % der Studierenden nicht über die

Gymnasien, sondern über die berufliche Bildung an die Hochschulen kommen. Das ist doch ein Beispiel und Beweis dafür, dass unser System durchlässig ist. Durchlässiger geht es gar nicht. Das ist auch gut so. Deswegen werden wir dieses System der differenzierten Angebote weiter ausbauen, anstatt ein Angebot zu schaffen, das nur eine einzige Schule für alle Schülerinnen und Schüler vorsieht. Das ist der falsche Weg. Einfalt ist falsch, Vielfalt ist richtig.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor. Ich schließe deswegen die Beratung.

Wir kommen zur Abstimmung.

Ich möchte darauf hinweisen, dass Frau Körtner nach der Abstimmung noch das Wort zu einer persönlichen Bemerkung erhält.

(Ursula Körtner [CDU]: Das hat sich erledigt!)

- Das ist gestrichen, wunderbar.

Dann kommen wir jetzt zu den Abstimmungen.

Zunächst zur Abstimmung zu Tagesordnungspunkt 4 a). Wer der Beschlussempfehlung des Ausschusses zustimmen und damit den Gesetzentwurf der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Drucksache 4080 ablehnen möchte, den bitte ich um ein Handzeichen. - Gegenstimmen? - Das Erste war die Mehrheit.

Wir kommen jetzt zur Abstimmung zu Tagesordnungspunkt 4 b). Wer der Beschlussempfehlung des Ausschusses zustimmen und damit den Gesetzentwurf der Fraktion der SPD in der Drucksache 4110 ablehnen möchte, den bitte ich um ein Handzeichen. - Gegenstimmen? - Auch hier war das Erste die Mehrheit.

Wir kommen zur Abstimmung zu Tagesordnungspunkt 5. Wer der Beschlussempfehlung des Ausschusses zustimmen und damit den Antrag der SPD-Fraktion in der Drucksache 4189 ablehnen will, den bitte ich um ein Handzeichen. - Gegenstimmen? - Dann ist der Beschlussempfehlung des Ausschusses gefolgt.

Wir kommen jetzt zum

Tagesordnungspunkt 6: Einzige (abschließende) Beratung: Entwurf eines Gesetzes zum Staatsvertrag zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und dem Land Niedersachsen zur Änderung des Staatsvertrages über öffentlich-rechtliche Vereinbarungen auf dem Gebiet der Abwasserbeseitigung - Gesetzentwurf der Landesregierung - Drs. 15/4086 Beschlussempfehlung des Umweltausschusses - Drs. 15/4252

Die Beschlussempfehlung lautet auf unveränderte Annahme.

Eine Berichterstattung ist nicht vorgesehen.

Im Ältestenrat waren sich die Fraktionen einig, dass dieser Gesetzentwurf ohne allgemeine Aussprache verabschiedet werden soll. - Ich höre keinen Widerspruch. Deswegen verfahren wir so.

Wir kommen zur Einzelberatung: