Protocol of the Session on November 16, 2007

Haushalt erleben. Also herzlich willkommen im Club!

(Hans-Dieter Haase [SPD]: Da bin ich gespannt!)

- Ich habe es Ihnen schon angedeutet, dass Sie noch über uns staunen werden.

Jetzt komme ich zum vierten Spiegelstrich betreffend die Landesinitiative „Energieeffizienz“. Der Haushaltsplan ist vorgelegt. Darin finden Sie die ESI, die Energiesparinitiative, mit 10 Millionen Euro unterlegt. Meine sehr verehrten Damen, meine Herren, wir haben hier im Landtag einen Beschluss gefasst, wonach das Geld, das durch Energiesparmaßnahmen eingespart wird, nicht zur allgemeinen Verfügung an den Landeshaushalt zurück

fällt, sondern für neue Energiesparmaßnahmen verwendet wird.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Das ist also eine doppelte Nachhaltigkeit, meine Damen, meine Herren. Wo leben Sie eigentlich? Kriegen Sie die Dinge nicht mehr mit? - Ich verstehe das langsam nicht mehr.

Nun möchte ich auf Energiesparmaßnahmen während Ihrer Regierungszeit zurückkommen.

(Ursula Körtner [CDU]: Das ist inte- ressant!)

Es gab einmal ein Sonderprogramm zur Energieeinsparung in Universitäten und Hochschulen. Der Landesrechnungshof schreibt dazu in seinem Bericht: Fehlende Erfolgskontrolle bei Energiesparmaßnahmen im Hochschulbereich. Bei der Durchführung des Sonderprogramms „Energieeinsparung in den Universitäten und Hochschulen“ hat die Bauverwaltung die erforderlichen Erfolgskontrollen entweder gar nicht oder nur unzulänglich durchgeführt.

(Beifall bei der CDU)

Hierdurch blieb unerkannt, dass sich erwartete Einspareffekte nicht eingestellt hatten.

(Zurufe von der SPD)

- Machen Sie sich doch nicht dicker, als Sie sind! Was soll das eigentlich? Sie kritisieren uns. Da darf ich doch mal ein paar Sachen erzählen!

(Hans-Dieter Haase [SPD]: Nach fünf Jahren ist dieser Vorwurf wirklich lä- cherlich!)

- Das ist kein bisschen lächerlich. Ich mache weiter mit meinen Vorwürfen, meine Damen, meine Herren, damit man weiß, was hinter Ihren Ankündigungen und dicken Worten steckt.

(Beifall bei der CDU - Hans-Dieter Haase [SPD]: Sie haben fünf Jahre Zeit gehabt!) )

Erinnern Sie sich an LENI, Herr Haase? - Das LENI war die Landesbehörden-Energiesparaktion Niedersachsen. Sie begann am 1. Oktober 1999 und dauerte immerhin zwei Jahre. Dabei waren die Staatskanzlei, das MWK, das MK und das Finanzamt Hannover-Mitte. Nicht dabei: das Umweltministerium. Nun hat das Umweltministerium - aller

dings erst nach Ende des Pilotprojektes, weil man vorher nicht in der Lage war, den Energie

verbrauch von Labor- und Verwaltungsgebäuden getrennt zu erfassen - noch angeboten, dass das NLÖ in Hildesheim an der Aktion mitmache.

(Beifall bei der CDU)

Meine sehr verehrten Damen, meine Herren, das alles unter einem Herrn Jüttner als Umweltminister,

(Annette Schwarz [CDU]: Ach, guck an!)

und das alles noch in Ihrem geliebten NLÖ, wo ja alles fantastisch war, aber die einfachsten Grundlagen fehlten, um irgendetwas festzustellen.

(Hans-Dieter Haase [SPD]: Sind wir mit der Vergangenheit jetzt durch?)

Meine sehr verehrten Damen, meine Herren, wir kommen zum letzten Spiegelstrich, zu Ihrer „Solaren Zukunft“. Ich möchte jetzt einmal in die solare Vergangenheit zurückgehen. Erinnern Sie sich

noch, welche Kämpfe es gegeben hat - Herr

Brockmann, der nicht da ist, wird das mitbekommen haben und dafür gekämpft haben -, wie man das Solar-Institut in Emmerthal mit immer weniger Mitteln versorgt hat und wie man das Solar-Institut verkaufen wollte, meine Damen, meine Herren? Der Widerstand aus der Region, der Widerstand der Opposition hat dazu geführt, dass dieser Schritt Gott sei Dank nicht getan wurde.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP - Unruhe bei der SPD)

Übrigens haben wir dann auch noch Rettungsaktionen für das DEWI durchgeführt. Da war es genauso.

(Hans-Dieter Haase [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

- Ich möchte keine Fragen beantworten.

Frau Zachow möchte keine weiteren Zwischenfragen.

Meine sehr verehrten Damen, meine Herren, jetzt möchte ich noch etwas anderes zu Ihrer solaren Vergangenheit sagen.

(Karin Stief-Kreihe [SPD]: Gucken Sie auch in die Zukunft?)

Ich erinnere mich noch ausgesprochen gut daran, wie Ihr Umweltminister ankündigte, im nächsten Monat werde der Vertrag mit BP Solar unterschriftsreif sein und dann gehe es bei uns im Weserbergland, in Hameln, gleich in der Nähe von Emmerthal, so richtig los. - Es hieß dann, es dauere noch ein bisschen, aber es komme bestimmt. - Peter Fischer war auch dabei. Wir kriegten hier ständig neue Wasserstandsmeldungen, meine

Damen, meine Herren. Er hat sich als eine Art Hoffnungsträger dargestellt, aber aus diesem

Mann ist nie ein richtiger Hoffnungsträger geworden. Das galt damals, das gilt heute.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Deshalb, meine sehr verehrten Damen, meine Herren, lasse ich mir von Ihnen keine Belehrungen geben.

Ich möchte nur noch ganz kurz an Ihre Schattenumweltministerin erinnern. Warum fordern Sie hier nicht auch noch das Tempolimit?

Im Übrigen bedauere ich es sehr, dass diese Schattenministerin nach ihrer Vorstellung in der Versenkung verschwunden ist. Man kann sich mit ihren Ideen noch nicht einmal auseinandersetzen, nur mit den Dingen, die Sie uns vorstellen. - Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Zu einer Kurzintervention hat sich Frau Somfleth gemeldet, und weil sich Frau Somfleth gemeldet hat, Herr Haase, werden Sie keine Gelegenheit zu einer Kurzintervention bekommen, weil Sie derselben Fraktion angehören.

Frau Somfleth, Sie haben jetzt anderthalb Minuten Redezeit.

Liebe Frau Zachow, Sie sind ja in der Zwischenzeit schon etwas schlauer geworden und sprechen nicht mehr von einer niedersächsischen Nachhaltigkeitsstrategie, wie Sie das in den vergangenen Monaten getan haben, als ich Sie immer darauf aufmerksam machen musste, dass es die noch gar nicht gibt. 2005 wurde, wie Sie sich erinnern, erst einmal ein Beschluss gefasst, dass eine Nachhal

tigkeitsstrategie entwickelt werden sollte. Im letzten Jahr wurde ein Bericht über die Ressortüberprüfung vorgestellt. Wenn Sie jetzt alles, was eine Nachhaltigkeitsstrategie ausmachen soll, einzig

und allein an einem Pakt mit der Wirtschaft festmachen, dann ist Ihnen überhaupt nicht klar, was unter Nachhaltigkeit zu verstehen ist.

(Zustimmung bei der SPD)

Wenn Sie jetzt diesen Antrag benutzen, um nur in die Vergangenheit zu blicken, aber überhaupt keine eigenen Ideen einbringen,

(Karin Stief-Kreihe [SPD]: Kein einzi- ges Wort! Es gibt ja auch keine!)