Protocol of the Session on November 8, 2006

Das gilt gerade im Hinblick auf die von meinem Kollegen angesprochene Aufklärung, auch darauf, was alles noch aufzuklären ist. Dass Sie keinerlei Interesse daran haben, wirklich Licht in die Sache zu bringen, zeigen ja Ihre Redebeiträge; denn die, meine Damen und Herren, hätte man sich heute eigentlich auch sehr gut sparen können. - Vielen Dank.

(Starker, anhaltender Beifall bei der FDP und bei der CDU)

Jetzt hat sich noch einmal Herr Jüttner zu Wort gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.

(Karl-Heinz Klare [CDU]: Wie viel Zeit hat er denn?)

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr Rösler, Sie haben den Kern der Debatte überhaupt nicht verstanden.

(Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN - Lachen bei der CDU und bei der FDP - Hans-Werner Schwarz [FDP]: Es geht um nicht vermittelte Inhalte! Das hat er schon verstanden!)

- Das ist so. - Es geht um die Integrität des Parlamentes. Wenn Ihnen das nichts bedeutet, dann tut es mir leid. Aber auf uns färbt die Position, die Sie einnehmen, nicht ab.

(Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Ich habe eben den Satz gehört: Da gab es nichts Neues. - Meine Damen und Herren, wenn das die Messlatte ist, nach der hier in Zukunft noch Beiträge geliefert werden können,

(David McAllister [CDU]: Dann dürften Sie gar nicht reden!)

dann wird das aber ein armseliges Parlament. Ich will es nur sagen, meine Damen und Herren. Dann können sich manche hier davonbewegen, weil deren Redebeiträge nur aus Wiederholungen bestehen.

(Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN - Zuruf von Bernd Althus- mann [CDU])

- Herr Althusmann, Sie halten sich da jetzt einmal raus.

Es geht nicht darum, ob hier etwas Neues erzählt wird, sondern es geht um die Einlösung der Rechte des Parlamentes - vor allem dann, wenn die Gelegenheit gegeben ist, weil wir gerade tagen -, über zentrale landespolitische Belange sofort und vollständig informiert zu werden.

Das war die Situation: Gestern Abend wurde über eine Personalie entschieden.

(Zurufe von der CDU)

- Da müssen wir uns doch nichts vormachen. - An dieser Entscheidung sind die Aufsichtsratsmitglie

der des Landes natürlich erkennbar beteiligt. Jeder weiß doch, was in den letzten Monaten an Kooperationen, an Indiskretionen, an Entwicklungen gelaufen ist. Das ist doch völlig klar.

(Widerspruch bei der CDU - Ulrike Kuhlo [FDP]: Woher wissen Sie das?)

Dann auch noch einen Zusammenhang zwischen Fehlverhalten im Unternehmen und der Personalie von gestern zu konstruieren, meine Damen und Herren, davor warne ich!

(Zustimmung bei der SPD - Wider- spruch bei der CDU)

Dann kommt Herr McAllister hier an - im Übrigen in Ignorierung dessen, was frühere Ministerpräsidenten an industriepolitischen Qualitäten entwickelt haben; ich will das allemal für die Vorgänger von Herrn Wulff beanspruchen; wir lassen es nicht zu, dass beispielsweise die Kompetenz von Gerhard Schröder im Aufsichtsrat von VW in dieser Weise hier „abgemerkelt“ wird; nix da!

(Beifall bei der SPD - Oh! bei der CDU)

und erzählt uns - -

(Zurufe von der CDU - Glocke der Präsidentin)

- Hören Sie einmal gut zu!

Herr Jüttner, warten Sie bitte, bis es leiser wird.

Ich habe Zeit. - Dann erzählt uns also Herr McAllister - das muss man sich sprachlich noch einmal genau vergegenwärtigen -, dass sich der Niedersächsische Ministerpräsident Tag für Tag um VW gekümmert hat.

(Zurufe von der CDU: Jawohl! Ge- nau!)

Meine Damen und Herren, wissen Sie, wie das klingt? - Das klingt wie der Eingriff ins operative Geschäft bei VW!

(Beifall bei der SPD - Lachen bei der CDU)

- Vorsichtig, mein Lieber! Ich weiß nicht, ob Ihnen das an der Stelle klar ist.

Wer die Praxis der letzten Jahre genau kennt - -

(Zurufe von der CDU - Glocke der Präsidentin)

- Es ist schön, wenn ich Ihnen Freude bereite.

(Zuruf von der CDU: Wir sind doch hier nicht im Kindergarten! - Anhal- tende Zurufe von der CDU)

Herr Jüttner, bitte warten Sie, bis es leiser geworden ist!

Ja, natürlich. - Der - -

Nein, Herr Jüttner, Sie warten bitte! - Ich bitte die CDU-Fraktion, dass sie jetzt leiser wird.

(Anhaltende Unruhe bei der CDU)

- In der CDU-Fraktion sprechen immer noch Leute untereinander, anstatt hier zuzuhören. - Wir haben Zeit.

Herr Jüttner, Sie können jetzt fortfahren.

Meine Damen und Herren - -

(Karl-Heinz Klare [CDU]: Sie waren beim operativen Geschäft!)

- Ja, Eingriff ins operative Geschäft, was ihm nicht zustände. Die Kommentierungen in mehreren niedersächsischen Zeitungen von heute ziehen daraus ja auch Schlussfolgerungen.

(Zuruf von der CDU: Wo denn?)

- In mehreren niedersächsischen Zeitungen! Gucken Sie sich die Kommentare an! Das gilt für die Braunschweiger Zeitung, das gilt für die NWZ. Darin werden zwei Verlierer der gestrigen Veranstaltung benannt: Der eine heißt Pischetsrieder, und der andere heißt Wulff.

(Beifall bei der SPD - Oh! bei der CDU - Zuruf von der CDU: Ach so, darum geht es Ihnen!)

Frage: Wie kommen Journalisten auf diese Kommentierung, meine Damen und Herren? - Möglicherweise, weil sie eine ganz bestimmte Sichtweise der Art und Weise der Landesregierung in der Intervention gegenüber VW in den letzten drei Jahren wahrgenommen haben, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der SPD)