lung dringend gefördert werden müssen! Um die Kinder von Migranten in unser Bildungssystem zu integrieren, ist Sprachförderung nötig. Aber sie reicht nicht aus. Das ist nur ein Defizitblick. Diesen Defizitblick hat die Landesregierung drauf, aber mehr nicht. Notwendig ist eine interkulturelle Bildung in den Kitas. Auch dazu findet sich nichts.
Über die Einführung der Kindergartenpflicht ist diskutiert worden. Vieles spricht dafür, dass man Eltern und Kinder besser erreicht, wenn man Hürden absenkt, die Attraktivität des Kita-Besuchs erhöht. Aus diesem Grunde wollen wir, dass zumindest das letzte Kindergartenjahr, das Bildungsjahr, kostenfrei ist. Aber Fleutjepiepen, wie man bei uns so schön sagt. Auch über Kostenfreiheit sagen die Sozis nichts. Die Landesregierung sagt nur, dass sie für einen dreijährigen KitaBesuch werben will. Das ist möglich. Doch mit welchen Mitteln und Konzepten? Ich habe nichts gehört.
Bevor für den Kita-Besuch geworben werden kann, müssen an vielen Orten dringend benötigte bedarfsgerechte Plätze geschaffen werden. Das Land will in einen Dialog treten, um dieses Angebot zu verwässern - zu verbessern.
- Ja, verbessern; das war ein richtig schöner Freud’scher Versprecher, genau. Die Kommunen haben das Dialogangebot schon vor Monaten abgelehnt. Sie befürchten Mehrkosten, die sie nicht zahlen können und nicht zahlen wollen.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Eltern erst dann nicht mehr als Bittsteller für einen Kita-Platz auftreten müssen, wenn sie einen individuellen Rechtsanspruch darauf haben. Wir wollen einen Rechtsanspruch, der mindestens für zwei- bis zwölfjährige Kinder gilt und der ein ganztägiges Betreuungsangebot umfasst, damit wir uns endlich der Realität im Familien- und Erwerbsleben nähern.
- Noch einen Satz! - Investitionen in die Kitas sind Investitionen in die Zukunft unserer Gesellschaft. Sie dürfen nicht aufgeschoben werden.
Die Beschlussempfehlung der Sozialdemokraten enthält nichts, was auf verstärkte Anstrengungen für die Kinder schließen lässt. Sie ist vielmehr eine unangebrachte Jubelarie, aber nicht mehr. Wir werden ihr nicht zustimmen. Ich hoffe nur, dass ab Februar ein anderer Wind weht und dass Kinder und Jugendliche endlich einen anderen Stellenwert in dieser Landesregierung bekommen. Wir lassen Sie nicht aus der Pflicht, liebe SPD-Fraktion. Danke schön.
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Vor dem Hintergrund der vorausgegangenen Reden von Frau Vockert und von Frau Janssen-Kucz möchte ich zuerst einmal deutlich machen, dass ich ihre Forderungen teilweise unterstützen kann und sie von mir ähnlich formuliert würden
- danke schön -, wobei ich allerdings wieder einmal darauf aufmerksam machen muss, dass Sie mit Ihren Anträgen der Landespolitik hinterherlaufen,
da sie zum großen Teil schon umgesetzt sind bzw. die Umsetzung deutlich erklärtes Nahziel ist. Zu Ihrer Erinnerung will ich Ihnen das gerne noch einmal vortragen und die Gelegenheit nutzen, die Leistungen in der Förderung von Kindern im Elementarbereich in Niedersachsen darzustellen.
Was das ganztägige Betreuungs- und Bildungsangebot für Kinder betrifft, haben wir bereits Tageseinrichtungen, in denen Kinder bis zu 14 Jahren betreut werden. Viel zu wenige, keine Frage.
Das müssen Sie selbst von der Opposition zugeben: mit deutlich steigender Tendenz. Ich war noch bei den Betreuungen bis zu 14 Jahren. Auch das war in Ihrem Antrag angesprochen.
Wir haben über Personalkostenzuschüsse und Investitionshilfen dafür gesorgt, hier voranzukommen, wobei ich die Flexibilität der jeweiligen Einrichtungen und Erzieher und Erzieherinnen vor Ort hervorheben möchte, die mit viel Einsatz und Kreativität Betreuungsmöglichkeiten schaffen, wie das auch von Frau Vockert erwähnt wurde.
Ich habe in den Plenarferien eine Woche lang im Kindergarten gearbeitet und konnte diese Erfahrungen in der Praxis machen. Übrigens sehr empfehlenswert! Es macht Spaß und bringt auch für die politische Diskussion dieser Frage viele Anregungen.
In unserem Konzept zur Weiterentwicklung und Qualitätssteigerung von Bildung und Erziehung in Kindertageseinrichtungen in Niedersachsen ist eindeutig aufgeführt, dass eine entsprechende Ausweitung bzw. Veränderung des Betreuungsangebots von Kindertageseinrichtungen weiterhin finanziell unterstützt wird.
Nun zum Thema Bildungsauftrag des Kindergartens. Die SPD-Fraktion ist sehr zufrieden mit den Aktivitäten der Landesregierung,
da diese frühzeitig erkannt hat - nicht erst seit PISA -, dass Bildung im Kindergarten eine sehr große Rolle zukommt und dass Kindergarten einen eigenen Bildungsauftrag erfüllen muss, dass einer der wichtigsten Beiträge, die die Gesellschaft für das einzelne Kind zu leisten hat, die Bildung der Kinder im Rahmen einer qualitativ hochwertigen Betreuung von Beginn an - um das noch einmal zu unterstützen - ist.
Dies ist jetzt schon Praxis und im Kita-Gesetz als Auftrag definiert. Es beinhaltet unter anderem, Fördermaßnahmen durchzuführen, nicht nur unter dem Aspekt, Defizite auszugleichen, wie das eben hier vorgestellt wurde, sondern auch besondere Fähigkeiten und Fertigkeiten zu fördern und auszubauen.
In diesem Zusammenhang erinnere ich auch daran, dass zurzeit die Rahmenrichtlinien und Ausbildungsrichtlinien für die Erzieherinnen- und Erzieherausbildung neu formuliert werden, unter Beteiligung derjenigen, die damit arbeiten.
Bei der öffentlichen Anhörung im Februar, die eben schon zitiert wurde, wurde z. B. bescheinigt, dass die beispielhaft aufgeführten Inhalte des CDU-Antrags schon vermittelt und umgesetzt werden, wie Erwerb und Förderung sozialer Kompetenzen, Ausbildung von geistigen und körperlichen Kompetenzen zum Erwerb von Wissen und Können einschließlich der Gestaltung von Lernprozessen, die Förderung und Ausprägung der sprachlichen Kompetenzen, der Grob- und Feinmotorik sowie der kindorientierten Sinnesschulung usw.
Wir, die SPD-Landtagsfraktion, und die Landesregierung unterstützen und fördern die Begeisterung fürs Lernen, die unerschrockene Erfinderlust, die großzügige Ausstattung mit Talenten unserer Kinder - um die Fragen von Frau Vockert noch einmal zu beantworten, womit ich auch dieses Thema dann abschließen kann.
Zur Vermittlung der deutschen Sprache und Weiterentwicklung der Kindertagesstätten zu elementaren Bildungs- und Erziehungseinrichtungen ist zu sagen, meine Damen und Herren, dass die Landesregierung die Defizite in der Sprech- und Sprachkompetenz ernst nimmt. Und auch das nicht erst seit PISA. Mit unserer Schulreform haben wir bereits eineinhalb Jahre vor PISA begonnen.
Bereits laufende Maßnahmen sind die gezielten Sprachförderungen für Kinder mit unzureichenden Sprachkenntnissen sowie die Sprachbildung für alle Kindergartenkinder. Mit 8 Millionen Euro jährlich finanziert das Land Zusatzkräfte zur gezielten Sprachförderung in Kindergärten sowie die Fortbildung der Erzieherinnen und Erzieher und mit 13,6 Millionen Euro die Sprachförderung vor der Einschulung. Ich bitte doch sehr darum, endlich einmal zur Kenntnis zu nehmen, was alles schon gemacht wird.
Wir sind uns, glaube ich, in der Beurteilung einig, dass die günstigste Zeit für das Erlernen der Sprache vor der Einschulung liegt. Je besser die Sprach- und Sprechentwicklung im Elementarbereich gelingt, desto weniger Sprachförderung ist in der Schule nötig. Die Sprach- und Sprechförderung insbesondere auch für Kinder mit Migrationshintergrund ist unstrittig eine zentrale Aufgabe der Kindertagesstätten. Ziel ist, dass jedes Kind im schulfähigen Alter die notwendigen Sprech- und Sprachkompetenzen hat. Ich erinnere an die Fachbroschüre aus dem Haus von Frau Ministerin Dr. Trauernicht „Wie Kinder sprechen lernen“, die ich der Opposition sehr gerne als Lektüre empfehlen möchte.
Auch die am 16. Oktober stattfindende Messe „Kindergarten bildet“ sollten Sie unbedingt besuchen, damit auch Ihnen klar wird, was in Kindertageseinrichtungen schon alles gemacht wird,
Zum Schluss möchte ich noch einmal deutlich machen, dass, auch wenn ich im Vorfeld einen Teil der bereits durchgeführten Maßnahmen aufgezählt habe, ich es sehr begrüße und für notwendig halte, dass wir weiter an diesem Thema arbeiten, da es kaum eine wichtigere Aufgabe gibt, als Kindern alle Chancen zu bieten, eine optimale Betreuung und ein optimales Bildungsangebot zu erhalten, das aber individuell abgestimmt sein muss. Nur bei einer Abstimmung auf die Persönlichkeit des Kindes und mit kindgerechten Methoden bleiben der Spaß und die Neugierde und das Vertrauen der Kinder in Erzieherinnen und Erzieher und Eltern erhalten. Wir haben die Pflicht, unsere Kinder zu zufriedenen und glücklichen Menschen heranwachsen zu lassen. Dieser Blickwinkel kommt mir manchmal zu kurz.
Sehr geehrte Damen und Herren, ich glaube, dass es, wenn es um unsere Kinder geht, nicht angebracht ist, die verschiedensten Vorschläge danach zu bewerten, welche Blüte gerade bunter oder greller blüht, gerade in Mode ist bzw. für den Moment vielleicht mehr Honig verspricht. Wenn Sie mit den Kindern schon einmal drei Folgen „Biene Maja“ gesehen haben, müssten Sie über diese Phase eigentlich hinweg sein und wissen, es kommt darauf an, zuverlässig Honig zu bekommen,