Protocol of the Session on March 13, 2002

In Anbetracht der Abhängigkeit „sozialer Status/Inanspruchnahme von Beratung“ sind insbesondere die neuen Projekte der Landesregierung zur Familienhilfe für junge Mütter durch Familienhebammen zur Wochenbettnachsorge bei schwierigen materiellen und psychosozial belastenden Lebenslagen in drei Projektregionen begrüßens

wert. Hier wird nicht nur das Risiko, in der Elternrolle zu scheitern, minimiert, sondern im Rahmen einer verbesserten Zusammenarbeit und Vernetzung der beteiligten Dienste werden Frühwarnsysteme und vorbeugende Gesundheitshilfe aktiviert.

Ein weiterer wichtiger Bereich der Thematik der vorbeugenden Gesundheitsförderung ist mit der Stillförderung angesprochen. Wie notwendig die Förderprogramme der Landesregierung sind, belegt eine Untersuchung, die zeigt, dass nur noch 20 % der Mütter nach sechs Monaten von ursprünglich 95 % nach der Geburt ihre Kinder stillen. Beratung, Multiplikatorenfortbildung und Veröffentlichungen sollen das Bewusstsein in Familie und Gesellschaft stärken, dass die Ernährung des Säuglings mit Muttermilch in den ersten sechs Lebensmonaten den Grundstein für spätere Gesundheit, Schutz vor Allergien und Infektionen und in seiner psychosozialen Dimension als Vorbeugung vor Sucht und psychischer Instabilität legt, weil Stillen auch gut für die Beziehung zwischen Mutter und Kind ist.

Meine Herren und Damen, Fehlversorgung abbauen ist nicht nur im Bereich der Stärkung der Selbsthilfepotenziale zu Hause. Weil wir an anderer Stelle schwerpunktmäßig dieses Thema im Zusammenhang mit einem Entschließungsantrag der SPD-Fraktion beraten, will ich diesen Punkt hier nicht vertiefen. Fehlversorgung soll hier vor allem in der Verbindung zum Bereich der Suchtprävention erwähnt und, wie die Antworten deutlich machen, zum Krankheitsbild Untergewichtigkeit/Übergewichtigkeit wegen Fehlernährung beleuchtet werden.

Wie die Große Anfrage deutlich macht, finden wir Fehl- und Mangelernährung insbesondere bei Kindern und Jugendlichen aus sozial schlechter gestellten Familien. Die Auswertung einer Schuleingangsuntersuchung in Berlin aus dem Jahre 2000 wies Übergewichtigkeit bei Jungen um 11 % und bei Mädchen um 12 % sowie Untergewichtigkeit bei Jungen und Mädchen um 9 % aus. Die Landesregierung – in Zusammenarbeit von Kultusministerium, MFAS und ML – und die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsberatung sowie die Landesvereinigung für Milchwirtschaft setzen folgerichtig auf Beratung und Aufklärung. Wir begrüßen diese Arbeit, unterstützt durch Studien und Marketingaktionen mit einer Reihe von Kooperationspartnern aus Wirtschaft und Gesellschaft. Landesfördermittel, Bund-Länder-Programme und die Gegenfinanzierung von EU-Kampagnen verbessern flä

chendeckend die Kenntnisse über Lebensmittel, gesunde Herstellung und gesunde Ernährung.

Zahlreiche Beratungsinstitutionen, wie Verbraucherzentralen, regionale Umweltzentren und Internetveröffentlichungen, zielen auf Kindertagesstätten, Schulen und Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen. Im letzten Jahr wurden etwa 430 000 Euro für Zielgruppenansprache und Multiplikatorenschulung eingesetzt. Durch Landesprogramme geförderte Fachtagungen und Veranstaltungen wurden Handlungsoptionen aufgedeckt und konsequent umgesetzt.

Gesundes Frühstück in Kindergärten und Schulen, zusätzliche Mittagstische für hungrige Kinder gleichen Defizite und Mangel aus. Umstellung von Angeboten der Schulkioske und Mensen in Ganztagsschulen korrigieren Fehlernährung und schärfen das Bewusstsein für gesunde schmackhafte Kost.

Meine Herren und Damen, als weitere negative Folge gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse mit verdichteter Urbanität, kleinen Wohnungen, lärmempfindlichen Nachbarn und zu viel Fernsehkonsum konstatiert die Landesregierung in der Antwort auf die Große Anfrage aus einer Studie bei 56 % der 12- bis 18-Jährigen Haltungsschäden und bei 40 % Übergewicht. Hier hält der Schulsport mit allgemeinen und speziellen Förderangeboten dagegen. Wir begrüßen die Unterstützung der Landesregierung für neue Konzepte des Schulsports, weg von der Orientierung zum Verbandssport hin zur Verknüpfung von Themen wie Gesundheit, Wagnis, Gemeinschaftserleben. Auch das ist ein wichtiger Baustein zur Drogenprävention.

Doch damit nicht genug. Die Förderung des Breitensports in den Vereinen und Verbänden des gesamten Landes hat aus den oben genannten Gründen bei der Landesregierung weiterhin einen hohen Stellenwert. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, im Namen der SPD-Landtagsfraktion an dieser Stelle ausdrücklich einen Dank an die Sportvereine und Verbände im Lande mit ihren vielen ehrenamtlichen Organisatoren und Helferinnen und Helfern zu richten.

(Beifall)

Zahlreiche Angebote in Fachsparten, Eltern-KindSportgruppen, Vorschulgruppen neben Rehabilitationsgruppen wie Psychomotorik- und Gesundheitsförderung, Therapie für übergewichtige Kin

der zeugen von dem unverzichtbaren Engagement und der Leistungsfähigkeit.

Die Verknüpfung der Bewegungsförderung in der neuen Schulsportorientierung hat eine Verbindung zur Suchtvorbeugung. Ich sprach das an. Die dargelegte Datenlage ist von großer Bedeutung. Es muss aufrütteln, wenn wir der Antwort auf die Große Anfrage entnehmen, dass schon um 28 % der 15-jährigen Jungen und 36 % der Mädchen regelmäßig rauchen. 37 % der 16- bis 17-jährigen Jugendlichen trinken regelmäßig Alkohol. Die Landesfinanzierung für die Suchtvorbeugung ist hier mit insgesamt 23 Fachstellen und 32 Präventionskräften mit 2 600 Maßnahmen allein im Jahr 2000 sehr gut investiert.

Zum Abschluss möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf ein Thema richten, das mir in besonderer Weise wichtig erscheint. Wir müssen auch in der Gesundheitspolitik mehr Augenmerk darauf richten als in der Vergangenheit. Erschreckend sind die Ergebnisse einer Studie, wonach um 30 % aller Kinder bis zehn Jahre mit suchtpotenziellen Medikamenten versorgt werden. Meist sind das Alkohol und Codein z. B. in Hustensaft. Eine Einschulungsuntersuchung in Berlin zeigte sogar 10 % der vorgestellten Kinder unter akuter Medikamentengabe. 30 % der Eltern wären bereit, auf Schulschwierigkeiten mit entsprechender Medikation zu reagieren. Selbstmedikation bei Kopfschmerz ist hier die häufigste Begründung, überhöhte Leistungsanforderung, Bewegungsmangel, Alkoholund Nikotingebrauch sind aber der Verursacher. All das verweist auf neue gesellschaftlich eingebettete Bewältigungsmuster im Umgang mit beruflichen und familiären Belastungen, gegen die wir mit weiterer Aufklärung und Information vorgehen müssen. – Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.

(Beifall bei der SPD)

Für die Landesregierung spricht Ministerin Frau Trauernicht.

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Kinder, die spielen und toben, Kinder, die wissbegierig sind und uns ein Loch in den Bauch fragen, Kinder mit staunenden und glänzenden

Augen – das stellen wir uns vor, wenn wir an gesunde Kinder denken. Wir alle kennen auch das Gegenteil: aus Besuchen in der Kinderklinik, von Fernsehbildern, die unterernährte Kinder zeigen, aber auch von Bildern allergiegeplagter Kinder, die, sobald sie nur einige Tropfen Milch oder einen halben Löffel Joghurt in den Mund nehmen, husten und keine Luft mehr bekommen. Warum prägen sich solche Bilder so tief ein? - Weil wir uns alle wünschen, dass Kinder körperlich und seelisch gesund aufwachsen. So verstehe ich auch die Große Anfrage der SPD-Fraktion, meine Damen und Herren, nämlich als Vergewisserung einerseits und als politischen Auftrag für die Gesundheit unserer Kinder andererseits.

Die Gesundheit von Kindern hat sich in den letzten Jahrzehnten entschieden verbessert. Dennoch zeigen die Befunde zwei gegenläufige Tendenzen:

Einerseits haben die Erfolge der Medizin akute Infektionskrankheiten wie z. B. die klassischen Kinderkrankheiten zurückgedrängt, verbesserte Lebensbedingungen gebracht und zahlreiche Gesundheitsrisiken minimiert. Andererseits führen Veränderungen der Lebensbedingungen von Kindern wie die Zunahme von Stress und Leistungsdruck sowie veränderte Umweltbedingungen zur Entstehung neuer Krankheiten und neuer Belastungen. Deshalb bleiben gerade bei der Krankheitsvorbeugung und Gesundheitsförderung große Herausforderungen bestehen.

Die klare Botschaft der Ihnen vorliegenden Antwort auf die Große Anfrage heißt: Vorbeugen ist besser als heilen; zum einen, weil in der Kindheit die entscheidenden Weichen für späteres Konsum-, Bewegungs- und Freizeitverhalten gestellt werden - viele Gesundheitsprobleme der Erwachsenen, etwa die Zivilisationskrankheiten, haben ihren Ursprung im Kindes- und Jugendalter -, und zum anderen, meine sehr geehrten Damen und Herren, weil unsere aktuelle Sorge den chronischen Erkrankungen gilt, den Allergien und Stoffwechselstörungen, dem Übergewicht und den Essstörungen, den Erkrankungen des Bewegungsapparates, den psychischen Störungen, den Verhaltensauffälligkeiten und den Suchtproblemen. Die Abwendung unmittelbar lebensbedrohender Krankheiten spielt heute also eine untergeordnete Rolle. Umso bedeutsamer sind Prävention und Früherkennung geworden.

Die Antwort auf die Große Anfrage zeigt die aktuellen gesundheitlichen Probleme junger Menschen

in unserem Lande auf. Sie zeigt aber auch, dass vieles bewegt worden ist und vor allem noch vieles bewegt werden wird. Von den vielfältigen Aktivitäten möchte ich drei als Beispiele für gute Entwicklungen herausheben: das Hörscreaning, die Zahngesundheit und die Unfallverhütung.

Erstens. Eine adäquate Therapie bei angeborenen Hörstörungen muss bereits im ersten Lebensjahr beginnen. Kommen Diagnose und Therapie zu spät, entwickeln hörgeschädigte Kinder Sprachstörungen. Lebenslange Behinderung und Benachteiligung können die Folge sein.

In der Modellregion Hannover läuft zurzeit eine Machbarkeitsstudie zu Hörtests bei Neugeborenen. Für immerhin mehr als 3 % der Kinder ergeben die Tests einen einseitig und für fast 2 % einen beidseitig auffälligen Befund. Wenn ein angeborener Hörschaden so früh erkannt wird, kann die Versorgung mit Hörhilfen umgehend eingeleitet werden, und - das zeigen die Ergebnisse - den Kindern bleibt die befürchtete Störung der Sprachentwicklung erspart. Die Ergebnisse der Studie werden im Sommer des nächsten Jahres dem Bundesgesundheitsministerium und den gesetzlichen Krankenkassen vorliegen. Dann soll über die bundesweite Einführung solcher Hörtests entschieden werden.

Die Landesverbände der gesetzlichen Krankenkassen in Niedersachsen streben an, die Tests flächendeckend einzuführen, wenn das Modellprojekt die Machbarkeit, die Effektivität und die ökonomische Effizienz belegt. Ich habe aufgrund der bisherigen Ergebnisse keinen Zweifel, dass sich die Tests lohnen.

Zweitens. Das flächendeckende Programm zur Zahnpflege und zur Untersuchung in Kindergärten, Schulen und Behinderteneinrichtungen sowie in den Zahnarztpraxen zeigt gute Resultate. Hatten in Niedersachsen 1991 nur gut 21 % der zwölfjährigen Kinder ein naturgesundes Gebiss ohne Karies, so ist der Anteil innerhalb der letzten zehn Jahre auf 55 % gestiegen. Das von der Weltgesundheitsorganisation für das Jahr 2000 proklamierte Ziel, einen DMFT-Wert von 2,0 zu erreichen, ist damit deutlich übertroffen worden. Die Mund- und Zahngesundheit ist ein eindrucksvolles Beispiel für effiziente Prävention, aber auch dafür, dass wir uns nicht zurücklehnen dürfen, denn es gibt Kinder und Jugendliche, die häufiger unter Zahnerkrankungen leiden. Zu den Risikogruppen gehören Kinder aus Migrantenfamilien sowie junge Menschen in Behinderteneinrichtungen und Sonderschulen. Au

ßerdem zeigt sich deutlich ein Sozialgradient: Je schlechter die Schul- und Berufsausbildung der Eltern, desto häufiger haben die Kinder Karies.

Drittens. Unfälle sind auch in Niedersachsen nach dem ersten Lebensjahr die häufigste Todesursache im Kindesalter. Tödliche Verkehrsunfälle und Tod durch Ertrinken sind besonders häufig. Im Säuglingsalter kommen Kinder vor allem bei Unfällen zu Hause zu Schaden, im Kleinkindalter auf dem Spielplatz, durch Ertrinken und Vergiftungen, im Alter zwischen fünf und neun Jahren im Straßenverkehr und beim Sport, ab dem zehnten Lebensjahr bei Rad- und Sportunfällen.

Die Städtischen Kliniken Delmenhorst z. B. haben Kinderunfälle systematisch erfasst. Danach häufen sich Unfälle vor allem bei Kleinkindern zwischen einem Jahr und vier Jahren und bei ausländischen Kindern, vor allem Jungen, aus Migrantenfamilien. Auf der Basis dieser Erhebung haben die Kliniken gemeinsam mit Partnern Präventionskonzepte entwickelt. Zum Beispiel werden Eltern während der Geburtsvorbereitungskurse auf Unfallschwerpunkte im Haushalt hingewiesen, und sie bekommen Sicherheitschecklisten an die Hand. Auf beiden Entbindungsstationen können Eltern kostenlos für einen Monat Babyschalen ausleihen - wichtig für die Sicherheit der Kleinen im Auto. Je sicherer sich Kinder bewegen, desto weniger unfallgefährdet sind sie. Deshalb werden Kinder in Kindergärten und Schulen in der Motorik geschult. Bewegungsauffällige Kinder werden gezielt gefördert. Vereine und DLRG bieten Schwimmunterricht. Um sichere Spielplätze kümmert sich das Gartenbauamt, und Wohnungsbaugesellschaften werden für Unfallgefahren sensibilisiert.

Meine Damen und Herren, an Beispiel Delmenhorst sehen Sie, was sich alles erreichen lässt, wenn alle an einem Strang ziehen. Solche Beispiele stellen wir in einem erstmalig erstellten Kinder- und Jugendgesundheitsbericht vor, damit sie Schule machen. Wir haben diesen Bericht rechtzeitig erstellt, und ich meine, er ist eine gute Basis dafür, dass sich gute Beispiele in Niedersachsen verbreiten.

Lassen Sie mich nun drei Felder darstellen, auf denen besonderer Handlungsbedarf besteht, nämlich die Elimination der altbekannten Masern, die Problematik des Rauchens und die Defizite bei der Inanspruchnahme der Früherkennungsuntersuchungen.

Bei Masern ist als Begleiterkrankung vor allem die Entzündung der Hirnhäute und des Hirngewebes gefürchtet. Die Landesregierung misst der Bekämpfung der Masern große Bedeutung zu. In Niedersachsen lag der Durchimpfungsgrad der einzuschulenden Kinder im Jahre 2000 erstmals bei mehr als 90 %. Dennoch wurden seit dem InKraft-Treten des Infektionsschutzgesetzes im Jahre 2001 mehr als 800 Masern-Erkrankungen gemeldet, die drei regionalen Ausbrüchen zuzuordnen waren. Deshalb muss hier in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen vor Ort zeitnah interveniert werden. Die Gesundheitsbehörden in den Kommunen sind aufgefordert, Impflücken zu schließen, die wir genau identifizieren können.

Immer mehr junge Menschen rauchen, vor allem junge Mädchen und Frauen. Deshalb sind weitere Beschränkungen des Zugangs zu Tabakwaren unbedingt erforderlich. Die Automatenindustrie erprobt derzeit verschiedene technische Möglichkeiten, z. B. ein Chipkarten-System, das gewährleisten soll, dass Kinder und Jugendliche keinen Zugriff auf Zigarettenautomaten erhalten. Kinder und Jugendliche müssen so früh wie möglich und in regelmäßigen Intervallen auf die Gefahren des Rauchens hingewiesen werden; denn haben Jugendliche erst einmal mit dem Rauchen begonnen, ist der Ausstieg offensichtlich sehr schwer.

Die regelmäßige Inanspruchnahme der gesetzlich verankerten Kinderfrüherkennungsuntersuchungen U 1 bis 9 hängt immer noch sehr stark mit dem sozialen Status der Eltern zusammen. Mit gezielten Kampagnen müssen wir mehr Motivation bei denen schaffen, die den Wert der Vorsorge und Früherkennung z. B. von Hör-, Seh- und Sprachstörungen oder Impflücken noch nicht zu schätzen wissen. Krankenkassen, Ärztinnen und Ärzte und viele andere sind gefordert, Modelle zu entwickeln, die mit Anreizen, gegebenenfalls auch mit sanftem Druck, nachhelfen. Auch Netzwerke vor Ort können und sollen sich hier einschalten.

Meine Damen und Herren, zielgenaue und konkrete gesundheitspolitische Maßnahmen brauchen Orientierungsdaten. Die vorliegende Antwort auf die Große Anfrage der SPD-Fraktion sowie der Kinder- und Jugendgesundheitsbericht liefern fundierte Informationen für Entscheidungen in Politik und Verwaltung, in der Wissenschaft und nicht zuletzt auch für interessierte Bürgerinnen und Bürger. Sie enthalten eine Fülle von Daten und Fakten, die es auszuwerten und in konkretes Handeln umzusetzen gilt. Krankheitsfördernde Faktoren müs

sen reduziert und solche, die gesundheitsfördernd wirken, gestärkt werden. Mit vielen Akteurinnen und Akteuren in der Gesundheitspolitik arbeiten meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Entwicklung und Verabredung gemeinsamer Gesundheitsziele für Niedersachsen. Die Diskussion darüber ist in vollem Gang; erste Zwischenergebnisse sind zu verzeichnen. Ich bin jedenfalls sicher, dass wir gemeinsam mehr erreichen. - Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD)

Für die Fraktion der CDU spricht zunächst der Kollege Dr. Winn.

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Auch ich habe zunächst den Beamten zu danken, die mit der Beantwortung dieser Großen Anfrage befasst waren; denn es ist tatsächlich ein riesiges Werk von 105 Seiten. Dafür gebührt wirklich Dank. Die zweite Frage drängt sich aber gleich auf: Was sollte das?

(Frau Elsner-Solar [SPD]: Was heißt das?)

Ich frage mich, was diese ganze Anfrage und vor allem die Beantwortung sollen. Haben die Beamten zu viel Zeit? Ich meine, man hätte anderes machen können.

(Zurufe von der SPD)

Sie machen eine Zustandsbeschreibung in Niedersachsen, und zwar auf dem Rücken derer, die das tun, nämlich der anderen Organisationen. Selber tun Sie nichts. Sie suggerieren hier, dass Sie dies alles bewerkstelligen. Das ist aber bei weitem nicht der Fall.

(Beifall bei der CDU)

Auch die Form gefällt mir nicht. Hier wird beispielsweise von Akteuren gesprochen. Wir sind doch hier nicht im Daddel-Verein. Das ist eine Herabwürdigung derer, die mit viel Leistung die ganze Arbeit erledigen. Ich würde sagen: Wenn man solch eine Anfrage stellt, dann sollte man auch angemessene Worte verwenden.

(Zuruf von der SPD: Zum Thema, Herr Kollege!)

- Ich rede zum Thema. Das ist sehr wichtig.

Meine Damen und Herren, ich kann leider nur punktuell auf diese Große Anfrage eingehen. Es ist schon sehr bezeichnend, wie dieses ganze Jubelwerk abgefasst ist.

(Frau Elsner-Solar [SPD]: Kein Neid!)