die bei verschiedenen Kinderrechten Anträge – bei Aufnahme ins Grundrecht, Kinderschutzkonzepte letztes Jahr – ablehnt. Insofern belegt es eigentlich den Populismus, den Sie hier zutage treten lassen wollen. Und auch vor diesem Hintergrund lehnen wir diesen Antrag ab. – Danke.
Auch in diesem Antrag macht es Sinn, weil die Ministerin eben nicht vollumfängliche Informationen hat. Das steht auch in der Kleinen Anfrage drin, dass zwei Landkreise gar nichts geliefert haben an Informationen. Also gilt es, das zu überprüfen. Und sollte es der Fall gewesen sein, muss man natürlich aufdecken, wer da verantwortlich ist. Das ergibt für mich durchaus Sinn.
Und ja, ein Verbot – und warum Sie sich dagegen sträuben, kann ich nicht nachvollziehen –, es ist eine präventive Maßnahme. Vorsorgen ist besser als heilen. Gerade bei Kindeswohl ist es besonders wichtig vorzusorgen und da hat Prävention einen ganz besonders hohen Stellenwert. Und warum Sie jetzt endlich hier versuchen, so rumzuschlingern, sich wie ein Aal zu winden, nur um diesen ganz kurz und knapp und konkret gefassten Antrag, wo man nun wirklich kein Haar in der Suppe finden kann, abzulehnen, das wissen wir doch alle, und zwar ist es, weil die Linkspartei auf ihrem Landesparteitag irgendwann mal beschlossen hat, es gibt keine Dafürstimmen für einen AfD-Antrag.
Seien Sie doch bitte so ehrlich und begründen Sie es doch dann bitte immer damit, aber kommen Sie hier nicht mit Ausflüchten!
(Peter Ritter, DIE LINKE: Wir begründen das auch inhaltlich, aber Sie haben nicht zugehört. – Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)
Vor allen Dingen haben Sie es ja auch seit 2016 gezeigt, dass Sie diesem Beschluss auch tatsächlich folgen, egal wo es ist, im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss, wo Sie damit die ganze Aufklärungsarbeit behindern und Ihrem Auftrag nicht nachkommen, oder hier.
Seien Sie einfach ehrlich am Mikrofon das nächste Mal! – Vielen Dank, meine Damen und Herren. Und die namentliche Abstimmung steht ja sowieso, da können Sie sich ja positionieren.
sind die Gründe auf jeden Fall da. Wo ich Sie aber schon wieder berichtigen muss, ist, dass es nicht der Landesparteitag der Linksfraktion, der LINKEN war, der hier keine Zusammenarbeit mit der AfD beschlossen hat, sondern es war der Landesvorstand. Und ich kann Ihnen nur sagen – und das möchte ich auch ausdrücklich hier zum Ausdruck bringen –, ich stehe dahinter, es gibt keine Zusammenarbeit mit der AfD, weil Sie ein so menschenfeindliches Bild vertreten, was wir unter keinen Umständen irgendwie tolerieren können. Deshalb ist der Beschluss richtig. Und ja, deshalb gibt es kein Zusammenwirken, aber wir setzen uns immer inhaltlich mit Ihren Anträgen auseinander.
Und insofern, nee, Herr Jesus des Fernandes, das weise ich zurück. Die inhaltliche Auseinandersetzung fand immer statt, aber es gibt keine inhaltliche Zusammenarbeit zwischen der LINKEN und der AfD, das ist richtig.
(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Zurufe von Andreas Butzki, SPD, und Thomas Krüger, SPD)
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Wer selber Kinder hat, der kennt das Gefühl: Wenn Eltern morgens ihre Kinder in eine Kindertagesstätte bringen, dann tun sie das mit dem Gefühl, ihre Kleinsten dort bestens aufbewahrt zu wissen. Sie werden dort gefördert und es geht ihnen gut. Und dieses Gefühl basiert auf Vertrauen zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kindertagesstätten und den Eltern und natürlich auch den Kindern.
Wenig vertrauenserweckend ist hingegen das seit einigen Wochen medial diskutierte und vereinzelt in wenigen Ländern angewandte Konzept des „Original Plays“. Das bereits aus den 70er-Jahren stammende pädagogische Konzept sieht vor, wie der Begriff vermuten lässt, dass sich nicht verwandte Erwachsene ursprünglich auf die Ebene der Kinder begeben und mit ihnen raufen, kuscheln oder herumumwälzen. Spielerisch sollen dabei emotionale, soziale und kognitive Fähigkeiten der Kinder gestärkt werden.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich hoffe, es geht Ihnen ähnlich. Ich persönlich finde diesen methodischen Ansatz höchst befremdlich. Zweifel an der pädagogischen Sinnhaftigkeit sind mehr als angebracht. Daher ist es gut, dass wir die Debatte heute auch bei uns im Landtag führen. Das Wohl der Kinder zu schützen, ist oberste Pflicht jeder Kindertagesstätte und jeder Einrichtung der Kindertagespflege. Auch das Kindertagesförderungsgesetz des Landes trägt den Schutz der Kinder als integralen Bestandteil im Gesetzestext.
Die vereinzelte Anwendung des methodischen Ansatzes in anderen Bundesländern wie in Berlin zum Beispiel lässt vermuten, dass genau hier ein nicht vollständig auszuschließendes Risiko liegt.
In einer Berliner Kindertagesstätte stand der Verdacht sexueller Übergriffe im Zusammenhang mit dem „Original Play“. Um dies auszuschließen, ist es nur konsequent, dass diese gruselige Pädagogik in den betroffenen Ländern landesseitig zu untersagen und somit zukünftig in solchen Fällen zu verhindern war.
Aber kommen wir zu Ihrem Antrag: In Punkt II.1 fordern Sie, die Verbreitung der Methodik in MecklenburgVorpommern zu prüfen. Hier kann auch ich Sie beruhigen. Das Sozialministerium hat bereits nach Bekanntwerden der Vorwürfe in anderen Bundesländern eine Abfrage in den Jugendämtern des Landes unternommen. Demnach liegen keine Erkenntnisse dazu vor, dass Kindertagesstätten in Mecklenburg-Vorpommern „Original Play“ anbieten. Dieser Punkt Ihres Antrags ist somit bereits erfüllt.
Daneben fordern Sie in Punkt II.2, das Spielkonzept zu verbieten. Auch dieser Ansatz ist meines Erachtens nicht überzeugend, da das Konzept in MecklenburgVorpommern gar keine Anwendung findet. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass dies auch so bleibt. Ich vertraue vielmehr darauf, dass die Kindertagesstätten ihre Sorgfaltspflicht ernst nehmen und genau prüfen, mit welchen externen Partnern sie zusammenarbeiten.
Ich bin auch skeptisch, ob ein Verbot allein entsprechende pädagogische Ansätze verhindert. Entscheidend ist, dass sich Kitaleitungen im Detail mit Spielformaten wie „Original Play“ auseinandersetzen, die bei normalem Menschenverstand auch nicht in den Kitaalltag integriert werden dürften. Alle Erzieherinnen und Fachberater, mit denen ich sprach, kannten die Debatte. Überdies bin ich davon überzeugt, dass kein Träger in MecklenburgVorpommern infolge der Berichterstattung und der Debatten in den anderen Bundesländern diesen Ansatz in der eigenen Einrichtung erproben möchte.
Ebenso ist es richtig, dass das Sozialministerium frühzeitig in einem Rundschreiben kritisch auf das Konzept hingewiesen hat. Letztlich ist das Konzept nicht nur aus Gründen des Kindeswohls abzulehnen, sondern auch aus der Sicht der Frühpädagogik. Aus der Bindungstheorie wissen wir, dass Bindungen zu Bezugspersonen im Kindergartenalter eine wichtige Prägungsphase darstellen und diese unbedingt in einem geschützten Raum stattfinden muss. Alle Eltern wissen aus eigener Erfahrung nur zu gut, dass die Eingewöhnung in den Kindergarten bei jedem Kind unterschiedlich verläuft und somit auch der Umgang zu vertrauten Personen. Ganz sicher ist doch, dass Kinder grundsätzlich erst mal gegenüber fremden Personen reserviert und auf Abstand bedacht sind. „Original Play“ konterkariert dieses Schutzverhalten und orientiert sich an den Interessen der Erwachsenen und nicht an denen der Kinder.
Ich bleibe dabei, dieser Ansatz hat in den Kindertagesstätten Mecklenburg-Vorpommerns nichts zu suchen. Entsprechende Maßnahmen sind getroffen worden. Wir brauchen diesen Antrag nicht. – Vielen Dank.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Auch ich schließe mich ausdrücklich der Ministerin und meinen Vorrednerinnen der LINKEN und der CDU an. Der Bezug zu Mecklenburg-Vorpommern ist nicht gegeben, das geht auch aus der Kleinen Anfrage hervor. Eine Warnung des Sozialministeriums ist bereits rausgegangen an die Einrichtungen und inhaltlich ist tatsächlich alles gesagt.
Wir haben bestens ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher in unseren Einrichtungen. Die Kitas haben des Weiteren einen Schutzauftrag, den sie erfüllen müssen. Und ich warne davor, mit diesem Antrag allen Einrichtungen, allen Erzieherinnen und Erziehern in diesem Land zu unterstellen, dass sie diesen Schutzauftrag nicht erfüllen wollen oder erfüllen können.
Aber eines muss tatsächlich noch gesagt werden. Herr de Jesus Fernandes hat in seiner Rede betont beziehungsweise sogar gedroht, was passieren würde, wenn wir diesem Antrag nicht zustimmen. Dann würden wir in den Prozenten noch weiter sinken. In seiner Kurzintervention an Frau Bernhardt hat er gejammert, dass DIE LINKE nicht mit ihm spielen möchte.
Herr de Jesus Fernandes, ich möchte Sie fragen: Geht es Ihnen um die Kinder mit diesem Antrag oder geht es Ihnen darum, wer welche Wahlen gewinnt?