Angesichts eines drohenden Verlustes von Bundesstützpunkten – Olympiastützpunkte gibt es einen in Mecklenburg-Vorpommern – ab 2021 und den damit verbundenen Folgen für die gesamte Sportlandschaft hier bei uns
im Land war allen Beteiligten klar, dass auch die Rahmenbedingungen für den Leistungssport in MecklenburgVorpommern an diese Herausforderungen angepasst werden müssen.
Genau das haben wir vor. Die Landesregierung hat in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund und dem Olympiastützpunkt deshalb entsprechende Maßnahmen erarbeitet. Mit großer Unterstützung der sportpolitischen Sprecher Tilo Gundlack und Wolfgang Waldmüller wollen wir zusätzliches Geld zur Verfügung stellen, um die Bundesstützpunkte im Land zu stärken. So wollen wir die Situation der hauptamtlichen Trainerinnen und Trainer im Leistungssport deutlich verbessern. Wir wollen den Nachwuchsleistungssport stärken durch zusätzliche Nachwuchstrainerstellen für die Arbeit an den Bundesstützpunkten, durch eine bessere Förderung der Nachwuchskader in unserem Land, durch eine Optimierung des Verbundsystems Schule/Leistungssport und die Förderung der Unterbringung sportlicher Talente in Sportinternaten. Wir wollen die Sichtung und Talentfindung ausbauen und wir wollen die angestrebte künftige Gleichbehandlung bei der Förderung des olympischen und paralympischen Sports erreichen.
Ich hoffe da weiterhin auf eine breite Unterstützung des Landtags in den kommenden Wochen und danke bis hierhin schon ganz herzlich für die Unterstützung und Ihre Aufmerksamkeit.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Frau Ministerin hat es eben gerade schon angesprochen, wir haben circa 250.000 Sporttreibende 2018 im Landessportbund organisiert gehabt, und das ist mal eine stolze Zahl, das muss ich so sagen.
Und da hier ein Imageproblem herbeizureden, Herr de Jesus Fernandes, ist doch fernab jeglicher Realität, zumal die Zahlen doch seit Jahren auch gegen den allgemeinen demografischen Trend – und das ist ja erfreulich – nach oben gehen. Das hindert Sie selbstverständlich nicht daran, eine Imagekampagne für den Sport im Land zu fordern. Das ist Ihr gutes Recht. Dafür wollen Sie 500.000 Euro bereitstellen.
Ich muss Ihnen ehrlich sagen, als ich die Überschrift Ihres Antrages gelesen habe, „Sportförderung in Mecklenburg-Vorpommern“, da habe ich mir überlegt, was zaubern Sie da Schönes aus dem Hut? Vielleicht ja mehr Geld für die Nachwuchssportlerinnen und für die Nachwuchssportler? – Das ist da nicht bei. Eine bessere Bezahlung von Trainerinnen und Trainern? – Auch nicht. Vielleicht Investitionen in die Sportinfrastruktur? – Gefehlt. Dass Integration nicht dabei ist, habe ich mir gedacht. Okay, geschenkt. Aber Sie sagen, 500.000 Euro für ein paar schöne Flyer, für ein paar tolle Plakate. Das ist eine schöne Sache, das kann man machen, muss man aber nicht machen. Als LINKE sagen wir, da haben wir ganz deutlich andere Prioritäten, was den
Kommen wir zu Punkt 2 Ihres Antrags. Der ist, sagen wir einmal, etwas kryptisch. Da fordern Sie ja ein Maßnahmenkonzept zur besseren Vereinbarkeit von Schule, Sport und Sportvereinen. Da wäre ja die Frage: Was wollen Sie da konkret erreichen?
Also Frau Ministerin hat es gesagt, wir haben das Programm „Gemeinsam Sport in Schule und Verein“, wir haben das Programm „KinderBewegungsLand“. Es wäre ja schön, wenn Sie in Ihren Antrag schreiben, was Ihnen daran nicht ausreicht, was Sie dort gerne anders machen würden, was Sie dort verbessern würden,
um nicht zu sagen, vielleicht sogar selber ein eigenes Konzept vorzulegen. Darüber haben wir heute viel geredet.
Aber so viel zum Thema Leistung, Herr de Jesus Fernandes. Das ist Leistung der AfD, das ist eine Luftnummer.
Richtig abenteuerlich wird es aber dann, wenn Sie die Schwimmfähigkeit der Grundschülerinnen und Grundschüler ins Spiel bringen. Da muss ich Ihnen sagen: Schönen guten Morgen! Auch aufgewacht?! Das freut uns, sehr schön. Da hätte ich einen Eventtipp für Sie: Nächste Woche tagt der Bildungsausschuss. Ich glaube, Sie haben da auch den Ausschussvorsitzenden in Ihren Reihen, und da gibt es eine öffentliche Anhörung zum Thema „Schwimmfertigkeiten der Grundschüler sofort verbessern“. Das war mal ein Antrag der BMV, garniert mit einem sehr prächtigen Änderungsantrag meiner Fraktion. Gehen Sie doch da mal hin, informieren Sie sich da und dann werden Sie sehen, dass wir schon viele Schritte weiter sind, als Sie das glauben.
Und das gilt dann auch für Ihr nächstes Thema, die Einführung der vierten Sollsportstunde, dies zumindest zu prüfen.
Da frage ich mich dann zuallererst, wo Sie beim vorliegenden Lehrermangel die Sportpädagogen hernehmen wollen. Und Sie haben ja selber gesagt, Sie haben jetzt schon hin und wieder die eine oder andere Schule, wo es da Engpässe gibt. Wo kriegen wir denn die zukünftigen Lehrkräfte her? Die bräuchten wir ja irgendwoher.
Und zum anderen würde mich natürlich auch interessieren, ob Sie mehr Unterricht wollen an den Schulen oder
ob Sie ein Fach streichen wollen. Also wenn ich mir Ihre Haushaltsanträge angucke, ich hätte eine Idee, wo das hingehen könnte: Politische Bildung streichen oder Sozialkundeunterricht streichen. Das würde ganz gut zu Ihnen passen, aber, das sage ich Ihnen auch ganz klar, das ist mit uns nicht zu machen.
Und dann ein letzter Punkt, meine Damen und Herren, da geht es ja um den Erhalt der Olympiastützpunkte. Ich glaube, hier hat meine Fraktion in den letzten Monaten immer wieder darauf verwiesen, wie katastrophal das wäre, wenn die kippen würden. Das wollen wir alle nicht. Wir haben in dem Zusammenhang auch darauf gesetzt, die Umsetzung des 8-Punkte-Programms des LSB voranzutreiben. Und hier muss ich sagen, das finde ich schon abenteuerlich, wenn Sie sich hinstellen und sagen: Na ja, jetzt hat die Landesregierung reagiert, denn die AfD hat einen Antrag eingebracht.
Uns verbindet ja tatsächlich etwas, wir sind beide sportpolitische Sprecher, so wie der Kollege Waldmüller und der Kollege Gundlack. Und in diesem Zusammenhang werden wir ja auch regelmäßig –
alle zusammen – zum LSB eingeladen. Ich habe noch einmal in den Terminkalender geguckt. Das war der 19. September, schon ein paar Tage her, und da wurde das schon vorgestellt in Grundzügen, was geplant ist und was gemacht werden soll. Und sich hier heute hinzustellen und zu sagen, na jetzt kommt die AfD und jetzt passiert etwas, also das ist wirklich lächerlich! Das muss ich Ihnen sagen. Ihren Antrag werden wir daher selbstverständlich ablehnen, weil er substanzlos ist. – Vielen Dank.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Über die gesellschaftliche Bedeutung des Sports haben wir in diesem Landtag, glaube ich, schon oft genug
da brauche ich nicht näher drauf einzugehen. Frau Ministerin hat es auch gesagt, 250.000 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern, über 1.900 Sportvereine, die wir haben. Und wie wichtig das ist, zum einen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, aber auch für die psychische und physische Gesundheit, das brauchen wir auch nicht noch weiter zu betonen.
Es ist aber auch so, dass wir immer noch mehr Menschen natürlich dazu motivieren wollen, Sportvereinen
beizutreten. Ich bin seit 2006 sportpolitischer Sprecher und wir haben damals im Land circa 180.000 Vereinsmitglieder gehabt. Das heißt, wir haben eine permanente Steigerung der Mitgliederzahlen, und das ist auch gut so.
Und wir müssen und wollen bei den Kleinsten beginnen, da insbesondere bei Schulkindern Bewegung essenziell für die gesunde Entwicklung ist. Und wir wissen auch, dass 65 Prozent unserer Kinder in der Schuleingangsuntersuchung auch motorische Defizite haben. Die primäre Ursache – und dies ist nicht nur meine persönliche Überzeugung – ist die fehlende Förderung von Sport und Bewegung seitens der Eltern und mit Sicherheit nicht, wie von Ihnen in Ihrem Antrag gesagt, das fehlende Bewusstsein um die Bedeutung des Sports. Deswegen brauchen wir auch keine 500.000 Euro teure Marketingkampagne. Das können wir uns sparen, denn das ist überflüssig. Das ist nicht Ursache, da haben Sie vollkommen verkehrte Schlüsse gezogen.
Wir haben eine integrale Sportpolitik, man muss somit auch die Eltern in den Blick nehmen, das ist wichtig, und für das Thema bereits in der frühkindlichen Entwicklungsphase, etwa in den Kindertagesstätten, sensibilisieren. Und gerade dafür haben wir bestehende Formate wie das Programm „KinderBewegungsLand“, „Schule und Verein“, die genau diesen Ansatz unterstützen. Und das heißt, ein Maßnahmenpaket, wie Sie es hier fordern, ein zusätzliches Maßnahmenpaket, ist vollkommen überflüssig, brauchen wir nicht. Wir sind da wirklich auf einem sehr, sehr guten Weg.
In der Vergangenheit haben wir auch oft darüber gesprochen, dass gerade Sport die Kompetenzen für den weiteren Lebensweg eines Menschen, gerade bei Kindern und Jugendlichen, wie Selbstbewusstsein, Teamgeist, Umgang mit Erfolg und Niederlage, Verantwortungsbereitschaft, aber auch Leistungsbereitschaft, dass das im Sport trainiert wird. Und weil sich diese Koalition der gewachsenen Bedeutung des Sports bewusst ist, hat der Bereich bereits bei der Koalitionsvereinbarung eine gewichtige Position erhalten. Seit Jahren – seit Jahren! – fördern wir landesseitig mit erheblichen Mittel die Sportförderung und den Bau und die Sanierung von Sportstätten. Und das ist auch notwendig, weil wir auch permanent einen Erfolg haben, permanent steigende Mitgliederzahlen in den Sportvereinen haben, und deswegen ist es auch wichtig, dass wir permanent auch die Sportförderung an die gestiegenen Mitgliederzahlen eben anpassen. Ich bin mir durchaus bewusst, dass diese Investition mancherorts oder auf kommunaler Ebene manchmal vielleicht nicht schnell genug geht, aber die Erfolge sind ganz klar sichtbar und die werden wir auch fortführen.
Mich stimmt auch zuversichtlich, dass wir sportpolitisch in M-V auf dem richtigen Weg sind, da wir in den vergangenen Jahren Mittel der Sportförderung erheblich aufstocken konnten und Schwerpunkte auch ganz bewusst gesetzt haben. Ich erinnere gern an den Sportpakt 2018 bis 2021, den mein Kollege Tilo Gundlack und wir eben initiiert hatten und die Landesförderung von rund 10 Millionen Euro für diesen Zeitraum um zusätzliche 4 Millionen eben erhöht haben in dieser Sportförderung. Und auch im kommunalen Doppelhaushalt werden wir die Mittel für die Sportförderung in MecklenburgVorpommern eben erhöhen.
Finanzielle Spielräume sollten wir, wie es galt und gilt bis heute, direkt in die Sportförderung investieren statt in finanzaufwendiges Marketing. Auf dieser Grundlage konnten wir beispielsweise Trainergehälter anheben, in den Erwerb von Großsportgeräten investieren, in den Sportstättenbau investieren, das Ehrenamt um den Sport stärken, Nachwuchsleistungssport gezielt fördern.
Besonders wichtig ist mir hierbei wohnortnahe Sportinfrastruktur. Es gibt eine Berliner Sportstudie von 2017, da wurde herausgestellt, dass 50 Prozent der genutzten Sportmöglichkeiten weniger als zwei Kilometer vom Wohnort entfernt sind und immerhin 80 Prozent in weniger als 30 Minuten zu erreichen sind. In der Lebenswirklichkeit der Menschen lässt sich eine sportliche Betätigung zwischen Arbeit und Familie immer nur sehr schwer organisieren. Umso wichtiger sind eben diese wohnortnahen Infrastrukturen, und dafür stehen wir.
Und dann kommen wir zur Schwimmfähigkeit. Herr Kolbe ist schon kurz darauf eingegangen. Ich muss aber auch noch mal sagen, damals die BMV und die BMV/Freie Wähler haben insgesamt fünf Anträge zur Schwimmfähigkeit gestellt. Keinem einzigen haben Sie zugestimmt als AfD, keinem einzigen! Und nächste Woche ist dazu, das wurde gerade schon gesagt,