Werte Kolleginnen und Kollegen, was ist schlimm daran, dass Frauen und Männer nicht nur physisch, sondern auch psychisch unterschiedlich sind, dass sie unterschiedliche Interessen haben,
dass ihnen nicht dieselben Dinge wichtig sind, dass Frauen die Prioritäten anders setzen als Männer? Und das ganz und gar Entscheidende und Prägende ist doch wohl, dass es allein die Frauen sind, die Kinder bekommen. Der Anteil des Mannes daran ist, bildhaft gesprochen, ein Fliegenschiss, um diesen Aufreger hier zu benutzen, selbst wenn sich der Vater vorbildlich um sein Kind kümmert. Dass sich daraus unterschiedliche Vorstellungen davon entwickeln, wie ich mein Leben gestalte, wie ich Familie und Beruf miteinander verbinde und vor allem was mir letztlich wichtiger ist, liegt doch auf der Hand. Geschlechtergerechtigkeit bedeutet deshalb nicht, dass eine möglichst umfassende Parität auf allen Gebieten hergestellt wird, weder bei den akademischen noch den handwerklichen Berufen, noch in den Vorständen von Wirtschaftsunternehmen und auch nicht in den Volksvertretungen.
Wichtig und unveräußerlich ist allein das Recht, dass der Weg dorthin einer Frau nicht wegen ihres Geschlechtes versperrt ist. Die Genderideologen gehen von einem Frauenbild aus, bei dem die Vorstellungen aus der männlich geprägten Leistungsgesellschaft blind auf die Frauen übertragen werden. Es gibt aber Frauen in der Phase ihres Lebens, die, wo andere ihre Karriere aufbauen, Kinder bekommen und diese nicht nach einem Jahr in die Krippe geben wollen. Und selbst wenn sie dies tun, sind sie mit der Kindererziehung oft so belastet, dass für sie eine berufliche Karriere nicht in Betracht kommt, von der politischen Karriere ganz zu schweigen. Und dafür verdienen sie nicht unser Mitleid, sondern unsere Wertschätzung.
Daneben gibt es Frauen und Männer, eben auch Männer, denen Familie, Freizeit oder was auch immer einfach wichtiger sind als ein Sitz im Vorstand oder einer Volksvertretung oder eine Schulleiterstelle. Fragen Sie doch einmal nach, warum so viele Lehrerinnen nur eine Halbtagsstelle haben und sich eine Leitungsfunktion nicht antun wollen! Sie müssen sich nur die Realität auf diesem Sektor ansehen, dann wissen Sie eigentlich alles. Das passt natürlich nicht in das Weltbild der Genderideologen,
die den Menschen ihr verkrampftes Weltbild aufzwingen und sich nicht damit abfinden wollen, dass eine jede Frau für sich selbst entscheiden kann, was für sie wichtig ist. Interessanterweise kommt das Wort „Mutter“ in der Genderdebatte nicht vor.
Dass die Frauen bezogen auf den Bevölkerungsanteil in den Parlamenten unterrepräsentiert sind, liegt ganz einfach daran, dass sie in gleicher Weise auch in den Parteien unterrepräsentiert sind. Das Problem liegt vorverlagert also in der Mitgliederstruktur der Parteien.
In allen Parteien sind, bei Ihnen genauso, die Männer in der Mehrheit. In der CDU sind es rund drei Viertel, in der CSU und FDP rund vier Fünftel, in der AfD noch mehr, in der SPD rund zwei Drittel, bei GRÜNEN und LINKEN 60 Prozent und mehr. Damit korrespondiert der Anteil der Frauen im Bundestag mit 30,9 Prozent. Die Gründe für diese gesellschaftliche Realität habe ich bereits dargelegt. Frauen interessieren sich weit weniger für Politik als Männer. Dazu gibt es seit Jahrzehnten verlässliche Statistiken,
die dies bei leichten Schwankungen zweifelsfrei belegen. Bei Männern ist das besondere Interesse an der Politik fast doppelt so hoch. Frauen fühlen sich von der Politik stärker abgestoßen als Männer,
Frauen sind allerdings keineswegs weniger ehrenamtlich tätig. Hier engagieren sie sich häufiger in der Schule ihrer Kinder oder im sozialen Bereich
Wem das alles nicht passt und wer meint, dass Frauen nicht selbst entscheiden sollen, was ihnen wichtig ist, der muss zunächst einmal die Mitgliederstrukturen der Parteien ändern. Hier wäre also anzusetzen.
Allerdings wird sich auch hier ein Erfolg nur einstellen, wenn sich die Einstellung der Frauen zur Politik und zu dem, was ihnen besonders wichtig ist, ändert.
Genau daran arbeitet die Genderlobby nach einem alten sozialistischen Prinzip: Wenn die Ideologie mit der Natur des Menschen nicht zurechtkommt, dann muss der Mensch sich ändern. Da dieses Wesen aber zur Widerborstigkeit neigt, muss es, wenn es nicht spurt, von oben geändert werden, auch in einer Demokratie, meinen jedenfalls die Genderisten. Dem dient ein gigantisches Umerziehungsprogramm der Genderlobby, das überkommene Werte von Ehe und Familie ins Visier nimmt, die Mutterrolle verächtlich macht
(Martina Tegtmeier, SPD: Was erzählen Sie da wieder für einen Schwachsinn?! – Zuruf von Susann Wippermann, SPD)
Hier zeigen sich eindeutig totalitäre Züge in einer Demokratie, denn dass einem Volk die Sprache von oben vorgeschrieben wird,
das gab es in unserer Geschichte bisher nur in totalitären Diktaturen. Die Gebrüder Humboldt würden im Grabe rotieren, wenn sie diesen Kulturbruch wahrnehmen könnten.
DIE LINKE stellt in ihrer Antragsbegründung die Realität auf den Kopf, indem sie den geringen Frauenanteil im Landtag und den kommunalen Vertretungen auf unzureichende rechtliche Regelungen und Rahmenbedingungen für eine geschlechtergerechte Besetzung der politischen Vertretungen zurückführt. Nein, nicht das allgemeine und geheime Wahlrecht und die bürgerlichen Freiheiten sind schuld, sondern die Tatsache, dass weniger Frauen in die Parteien gehen und sich zur Wahl stellen oder, anders formuliert, dass Frauen sich anders verhalten, als ihre selbsternannten Genderbetreuer es sich wünschen.
Eine Quote oder Regelung in dieser Richtung, mit denen Parteien vorgeschrieben wird, dass sie gleich viele Männer und Frauen auf die Wahllisten setzen müssen, greifen in die Organisationsfreiheit der Parteien und das innerparteiliche Demokratieprinzip ein und sind deshalb unzulässig.
Zudem wird mit der Unterscheidung nach Geschlechtern gegen den Nichtdiskriminierungsgrundsatz nach Artikel 3 Grundgesetz verstoßen. Die Gleichberechtigung bedeutet eben Chancengleichheit, nicht aber Ergebnisgleichheit. Die Chancengleichheit ist gegeben, denn längst sind die Verhältnisse so, dass eine Frau bei annähernd oder gleicher Kompetenz bessere Chancen hat als ihr männlicher Kollege. Der Argumentation für eine Quote liegt zudem ein völlig falsches Repräsentationsverständnis zugrunde, denn wenn man auf den Bevölkerungsanteil einer Gruppe abstellt, müssten entsprechende Quoten für Migranten, Behinderte und weitere Gruppen und insbesondere für das sogenannte dritte Geschlecht festgelegt werden. Allein dieser Aspekt, den die Genderstrategen auf der Grundlage ihrer Argumentation und ihres Weltbildes angesichts einer zugegebenermaßen absurden Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts nicht wegdiskutieren können, zeigt den Irrsinn der ganzen Veranstaltung.
Nehmen wir als Beispiel irgendeinen Verein mit Mitgliedern von 75 Prozent Männern und 25 Prozent Frauen. Da kommt doch kein vernünftiger Mensch auf die Idee, dass wegen des gleichen Bevölkerungsanteils der Vorstand paritätisch mit Frauen und Männern besetzt werden müsse.
Zudem führt eine Quote bei Annahme gleichgestreuter Kompetenzen logischerweise bei einer Wahl zu einem Kompetenzverlust, wenn der zahlenmäßig stärkeren Gruppe der Differenzteil zur Parität dabei weggenommen wird.
Bei obigem Beispiel hieße das nämlich, dass bei Parität von 20 Kandidaten die Männer mit 13,4 Prozent und die Frauen mit 40 Prozent beteiligt wären. Oder anders, bei den Frauen käme jede 2,5te zum Zuge, bei den Männern nur jeder 7,5te.
Bei gleichgestreuter Kompetenz mit Spitzen nach oben und unten bliebe somit also in aller Regel Kompetenz auf der Strecke.
Eine gesetzlich verordnete Parität ist ein totalitärer, die Demokratie beschädigender Akt, der an der Wirklichkeit komplett vorbeigeht und deshalb abzulehnen ist.
Die Republik leidet nicht darunter, dass mehr Männer als Frauen in Parlamenten sitzen. Die Demokratie leidet darunter, dass sich Bürger mehr und mehr von der Politik zurückziehen, immer weniger gestandene und berufserfahrene Bürger politische Verantwortung zu übernehmen bereit sind und stattdessen Studienabbrecher und berufsunerfahrene Politfunktionäre Karriere machen und dem Volk das reale Leben erklären wollen.
Muss ich Namen nennen? Sie kenne sie alle, Sie finden sie auch hier. Vor allem die GRÜNEN kommen mit 8,8 Prozent Studienabbrechern im Bundestag zu einer beachtlichen Quote.
(Thomas Krüger, SPD: Na, hier bei Ihnen sehen wir nur, dass keine Frauen da sind. – Zuruf von Dr. Ralph Weber, AfD)