und das heißt, alle Ostseeanrainer. Da meine ich die beiden deutschen Bundesstaaten, das ist SchleswigHolstein, das sind wir, aber auch die EU-Staaten, ob das Polen ist, das Baltikum, also Lettland, Estland, Litauen, die Finnen, Schweden und Dänen und natürlich das Nicht-EU-Land Russland. Und wenn jeder sich irgendeine Spitzfindigkeit raussucht, zum Beispiel kleinere Boote ohne Logbuchpflicht, na, dann braucht man keine Vereinbarungen. Und von 700 – ich wollte bloß noch mal
Zahlen nennen –, von 700 Fischereifahrzeugen sind 535 unter acht Metern und 100 zwischen acht und zehn Metern. Das sind mehr als 90 Prozent dieser Küstenfischereiboote.
Kontrollen würden dadurch, wenn die wegfällt, die Logbuchpflicht, natürlich erheblich erschwert werden und deswegen kann man nur diesen ersten Punkt eindeutig ablehnen.
Im Punkt 2 fordern Sie die Aufhebung der Fangmengenbegrenzung für 90 Prozent der Fischereifahrzeuge. Ein nachhaltiger Vorschlag ist das auf keinen Fall und die Überfischung, das wissen wir doch, ist da eindeutig vorprogrammiert. Selbst die Fischer sind da schon viel weiter. Deswegen kann man diesen Punkt 2 des Antrages auch nur ablehnen.
Und im dritten Punkt sagen Sie, die Befischung innerhalb der Nationalparkzone weiterhin zuzulassen. Die passive Fischerei ist bis 2022, also bis zum 31. Dezember 2022, erlaubt für die traditionell fischenden Unternehmen, durch die passive Fischerei – wir haben es ja heute schon gehört – Reuse, Stellnetz, Langleine. Seit 2018 wird das statisch erfasst.
Es ist vorgesehen, auf Grundlage der Erhebung gemeinsam mit den Fischern nach 2022 über die Fischerei in der Kernzone zu befinden. Und deswegen können wir den Punkt 3 auch nur ablehnen.
Es gibt genug Beispiele in der Welt, wo die Meere leer gefischt sind. Da können Sie gerne mal hinfahren, wo das vollkommen weg ist.
die müssen kontrolliert werden. Diesen Antrag kann man nur ablehnen. – Danke für die Aufmerksamkeit.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Liebe Landsleute! Liebe kleine Küstenfischer!
(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Andreas Butzki, SPD: Doch, das sehen aber andere Leute anders.)
Das mag so sein. Wenn Sie sagen, wir können 2022 mit den Küstenfischern reden, dann zeigen Sie mir 2022 noch irgendeinen Fischereibetrieb der Kleinküstenfischerei, der mit Ihnen reden kann! Die gibt es dann einfach nicht mehr.
(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Andreas Butzki, SPD: Das stimmt nicht. Woher wissen Sie denn das? Haben Sie eine Glaskugel? – Thomas Krüger, SPD: Die Propheten sind wieder unterwegs. – Andreas Butzki, SPD: Schwarzmaler!)
Das hat nichts mit Prophetismus zu tun, das ist einfach die reine Wahrheit. Das hat auch Herr Lenz vorhin schon skizziert.
(Andreas Butzki, SPD: Der hat ja einen Vorschlag gemacht, dem ich zugestimmt habe, gleich zu Anfang meiner Rede.)
Herr Lenz, auch von mir an dieser Stelle vielen Dank für Ihren Redebeitrag, aber auch an Herrn Borschke, der hier zu dem Antrag geredet hat. Weder von der SPD-Fraktion, geschweige denn von unserem Landwirtschaftsminister, in dessen Ressort die Fischerei fällt, haben wir hier was zum Thema gehört.
(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Andreas Butzki, SPD: Wat? Haben Sie Ohrstöpsel drin, oder wie?! – Minister Dr. Till Backhaus: Haben Sie irgendwas genommen?)
Unser Landwirtschaftsminister sagt, die Löhne werden nicht mehr erarbeitet, sondern die Löhne werden durch Transferleistungen aufgestockt. Unsere Landwirtschaft und die kleine Küstenfischerei können nur noch durch Transferleistungen überleben. Und das ist alles gar nicht so bürokratisch und wir sollen den Nachweis erbringen, dass der Kormoran Fischbestände minimiert. Auch Herr Lenz hat es eindeutig gesagt. Oder isst der Kormoran Kartoffeln oder Wattwürmer?
Herr Minister, Sie sind der dienstälteste Minister im Amt. Den Rekord brauchen Sie nicht weiter auszubauen. Gehen Sie in den Ruhestand, ganz ehrlich!
(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Fragen Sie Frau Schwesig, die entlässt ihn bestimmt! – Zuruf von Minister Dr. Till Backhaus)
Dr. Weiß hat gesagt, wir sollten etwas kleiner stapeln, der Begriff „Heimat bewahren“ ist hier vielleicht etwas zu hoch gegriffen. Nein, ist er überhaupt nicht. Es geht hier in diesem Antrag eben nicht nur um die kleine Küstenfischerei, und wir reden hier im Übrigen von 200 Kleinbetrieben, es geht nämlich auch um das ganze Nebengewerbe. Es geht um die Räuchereien, es geht um die Verkaufsstände, den Tourismus, Herr Waldmüller,
ein ganz großer Magnet. Wenn ich mir nur angucke, Freest, Warnemünde, das zieht Touristen an. Und warum? Weil dort die Räuchereien sind, weil dort Fisch verkauft wird.
Die Leute wollen frischen Fisch aus der Ostsee – frisch geräuchert, aus der Ostsee – essen, und nicht, wie Herr Weiß schon richtig bemerkte, im Atlantik gefischt. Wenn das alles kaputtgeht, dann haben wir keine kleinen Küstenfischer mehr, dann haben wir auch diese Räuchereien nicht mehr und dann haben wir auch nicht mehr die kleinen Verkaufsstände auf den ganzen Märkten, an den ganzen Häfen, wo der Fisch angelandet wird.
Und dann will ich mal sehen, wie Sie dafür sorgen wollen, dass der Tourismus erhalten bleibt – in den Zahlen. Wir sind das beliebteste und zu Recht auch schönste Bundesland mit den meisten Touristenzahlen. Dann kann sich Herr Waldmüller mit seinem Landestourismusverband mal Gedanken machen, ob wir uns dann Schauspieler engagieren, die sich als Räuchermeister verkleiden, und Schauspieler engagieren, die sich dann als Fischverkäufer verkleiden, um den im Atlantik gefischten Fisch an den Mann oder an die Frau, an die Touristen zu bringen. Herzlichen Glückwunsch!
Ich habe zum Beispiel in Warnemünde mich mit Menschen getroffen, die mit der kleinen Küstenfischerei ihr täglich Brot verdienen. Ich habe die gefragt, Leute, wo ist denn euer Problem. Und das sind genau die Probleme, die hier in unserem Antrag skizziert sind: Logbuchpflicht, Fangquotenbegrenzung. Wir reden doch hier nicht von Hochseefischerei mit Schleppnetzen, wir reden hier von Handarbeit. Wir reden hier von Handarbeit aus Tradition, aus Familientradition diesen Beruf weiter auszuführen.
Fragen Sie mal die Fischer, fragen Sie mal die Räuchermeister! Ich habe da mit einem gesprochen, 76 Jahre alt. Ich sage, warum tust du dir das noch an, warum stehst du morgens um 2.00 Uhr auf, machst deine Räuchertonne an, hängst den Fisch da rein und räucherst den. Und da hat der gesagt, ich finde keinen, der mein Geschäft übernimmt. Ich hatte mal einen, der wurde hier eingearbeitet, ein Jahr lang, und dann hat er in den Sack gehauen. Der wollte nicht morgens um 2.00 Uhr aufstehen. Das sollten Sie bei all dem auch bedenken, meine Damen und Herren.