Protocol of the Session on April 11, 2019

Ich sehe und höre dazu keinen Widerspruch.

Ich eröffne die Aussprache.

Ums Wort gebeten hat für die Landesregierung der Finanzminister Herr Brodkorb.

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das Schweizer Uhrwerk läuft – und läuft – und läuft.

(Heiterkeit bei Thomas Krüger, SPD – Zuruf von Manfred Dachner, SPD)

Ich möchte daher mit Erlaubnis der Präsidentin zitieren, und zwar meine Rede von vor ziemlich genau zwei Jahren. Damals sagte ich:

(Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

„Die Besteuerung großer Vermögen beschäftigt den Landtag nicht zum ersten Mal. Man muss der Linkspartei wirklich ein Kompliment machen: Zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk landet dieser Antrag jedes zweite Jahr“

(Jeannine Rösler, DIE LINKE: Genau.)

„aufs Neue im Landtag“,

(Jeannine Rösler, DIE LINKE: So ist es.)

„und das im Übrigen meist in der dritten“

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Genau.)

„Landtagssitzung des Jahres.“

(Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE: Und mit vollem Recht.)

Zitatende.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU und Bernhard Wildt, Freie Wähler/BMV – Zuruf von Patrick Dahlemann, SPD)

Insofern,

(Jeannine Rösler, DIE LINKE: Aber ihr kriegt ja auch nichts hin, ne? – Zuruf von Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)

insofern ist dieser Antrag interessanter im Hinblick auf die Arbeitsweise der Linksfraktion als im Hinblick auf die inhaltlichen Positionen, denn die haben sich auch in den letzten Jahren nicht geändert. Insofern dürften diese auch klar sein. Sollte das nicht der Fall sein, verweise ich gerne auf die Debatten, die wir vor gut sechs Jahren zum Thema „Wiedereinführung der Vermögensteuer“, vor vier Jahren zum Thema „Große Vermögen stärker besteuern“ oder vor zwei Jahren zum Thema „Vermögensteuer wieder erheben“ geführt haben.

(Patrick Dahlemann, SPD: Eins ist sicher, in zwei Jahren kommt der wieder. – Zuruf von Simone Oldenburg, DIE LINKE)

Daher halte ich daran fest, dass ich nicht glaube, dass es Ihnen hier in erster Linie um die Sache geht, sondern wir unter Ihrer Regie eine Art Polittheater erleben sollen, in den Hauptrollen die beiden Koalitionspartner, deren unterschiedliche Auffassungen,

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Na, „Hauptrollen“ würde ich die nicht nennen.)

deren unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich der Besteuerung großer Vermögen hinlänglich bekannt sein dürften.

(Patrick Dahlemann, SPD: So ist es.)

Als Landesregierung nehmen wir in der Aufführung einen Logenplatz ein und haben mit einer Antwort auf eine Kleine Anfrage sogar Teile des Drehbuchs geliefert. Es war Finanzministerin Heike Polzin, die namens der Lan

desregierung seinerzeit mitteilte, ich darf nochmals zitieren, dass wir „nach wie vor Spielräume für eine stärkere Besteuerung großer Vermögen“ sehen. Zitatende.

(Patrick Dahlemann, SPD: Sehr richtig!)

Allein, meine sehr verehrten Damen und Herren,

(Zuruf von Henning Foerster, DIE LINKE)

die unterschiedlichen Positionen von SPD und CDU führen dazu, dass wir, sooft Sie diesen Antrag stellen, keinen Schritt weiterkommen. Da haben wir einfach unterschiedliche Meinungen. So ist das manchmal in einer Koalition. Und nun können Sie ja sagen: Mensch, liebe SPD, seid doch mal mutig, ihr müsst doch nicht immer mit der CDU stimmen!

(Marc Reinhardt, CDU: Das stimmt!)

Steht doch mal zu eurer Überzeugung! Ihr müsst doch nicht immer solche weichen Flaschen sein!

(Heiterkeit bei Torsten Renz, CDU: Machen wir doch schon bei Bildung. Machen wir doch bei Bildung.)

Zurück zur Sozialdemokratie – Revitalisierung, Erneuerung, Wiederauferstehung! –

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der CDU)

Solche Parolen könnte man sich vorstellen.

(Heiterkeit bei Martina Tegtmeier, SPD)

Ich darf Ihnen nur folgenden Hinweis geben, meine sehr verehrten Damen und Herren von der LINKEN: Es könnte ja sein, dass im Jahr 2021

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Ach Gott, ach Gott, ach Gott!)

in diesem Landtag eine andere Koalition herrscht und …

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Ja, CDU mit wem?)

Schauen Sie, alles Mögliche. Sie könnten,

(Patrick Dahlemann, SPD: Schockstarre auf einer Seite.)

Sie könnten vielleicht mit der CDU koalieren.

(Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE: Ach!)

Vielleicht koalieren wir miteinander, wie auch immer. Aber stellen Sie sich mal Folgendes vor, Frau Oldenburg:

(Heiterkeit bei Simone Oldenburg, DIE LINKE: Wir beide?)

Stellen wir uns mal vor,

(Heiterkeit bei Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)

Sie gehörten einer künftigen Koalition an. Ich stelle Ihnen folgende Frage – kommen Sie einfach hier nach vorne