Protocol of the Session on November 23, 2018

(Horst Förster, AfD: Ist klar.)

und es ist mir egal, ob das ein Hartz-IV-Empfänger ist, ein Strafgefangener oder ein Arzt.

(Zuruf von Christoph Grimm, AfD)

Wir haben uns um alle Bevölkerungsgruppen zu kümmern und machen keine Abschichtungen,

(Maika Friemann-Jennert, CDU: Das können Sie nicht nur für sich verbuchen, Frau Bernhardt.)

um wen es sich hier handelt. Da haben wir halt ein völlig unterschiedliches Menschenbild, Herr Förster. Ich konnte Ihres noch nie nachvollziehen.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Kommen wir noch mal zur JVA Bützow zurück, zu den einzelnen Vorhaltungen. Es ist also falsch, aus Ihrer Sicht, wenn aus dem Haus G berichtet wird, dass am 10., 11., 12. Oktober 23 Stunden Verschlusszeiten da waren. Grund hierfür ist – und das wird im Gespräch mit den Mitarbeitern einfach deutlich und auch aus den Akten des Petitionsausschusses, aus den vergangenen Akten, aus

den abgeschlossen –, dass es hier teilweise um Personalmangel geht. Sie haben es in Ihren Redebeiträgen auch teilweise bestätigt und dann verstehe ich nicht, warum Sie die Konsequenzen nicht ziehen und beispielsweise wir nicht im Nachtragshaushalt dazu kommen, hier entsprechend aufzustocken. Alleine, wenn man sich die Krankentage in der Justizvollzugsanstalt Bützow anschaut mit 40 Tagen pro Mitarbeiter im Jahr, fehlen da pro Jahr fünf Mitarbeiter, allein in dieser Justizvollzugsanstalt. Wenn man das hochrechnet, hat uns insgesamt der Bund der Strafvollzugsbediensteten dargestellt, dass wir 50 bis 60 Mitarbeiter bräuchten.

Und da frage ich einfach, wo bleiben denn da die Konsequenzen? Wurde das entsprechend angemeldet im Nachtragshaushalt durch das Justizministerium? Das konnte uns Herr Jesse auf dem Gewerkschaftstag nicht beantworten. Ich hoffe, dass Sie bereiter dafür sind, den Nachtragshaushalt entsprechend aufzurüsten und hier für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Strafvollzugsdienst für Verbesserungen zu sorgen. So weit von mir. – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Für die Fraktion der AfD hat ums Wort gebeten der Fraktionsvorsitzende Herr Kramer.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete!

Liebe Frau Bernhardt, also ich möchte hier erst mal zu einem Vorwurf, mit dem wir uns konfrontiert sehen, Stellung beziehen. Wir können doch nur mit Gewerkschaften reden, wenn wir auch eingeladen werden. Das war in dem Fall nicht der Fall. Das ist Punkt 1.

(Eva-Maria Kröger, DIE LINKE: Das haben wir ja nicht zu verantworten.)

Zweitens vertreten wir hier als Parlamentarier dieses Landes

(Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

die Interessen des Volkes und nicht die Interessen einzelner Gewerkschaften. Natürlich gehören die zu den Berufsgruppen mit dazu – das ist ganz wichtig und man muss sich auch mit denen unterhalten –, aber es geht nicht nur um Gewerkschaften,

(Eva-Maria Kröger, DIE LINKE: Das hat auch keiner behauptet.)

das müssen wir an dieser Stelle auch mal ganz deutlich klarstellen.

(Beifall Dr. Ralph Weber, AfD)

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Strafgefangene gehören aber nicht dazu?! – Zuruf von Patrick Dahlemann, SPD)

wir alle hier,

(Zuruf von Henning Foerster, DIE LINKE)

die Vertreter des Volkes,

(Zuruf von Dr. Ralph Weber, AfD)

sind bemüht darum, alle Probleme in diesem Land anzupacken, aber es gibt eben auch Prioritäten. Und Herr Förster...

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Da habe ich gerade von Herrn Förster gehört, dass es nicht Ihre Gruppe ist, die Ihre Priorität ist.)

Ja, richtig. Das ist nicht die Priorität der AfD, völlig richtig.

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Weil es bei Ihnen Menschen erster und zweiter Klasse gibt.)

Da geht es um wichtige Projekte, wie Schulen, die saniert werden müssen, wie Straßen, die saniert werden müssen.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Das haben auch die letzten Debatten alle gezeigt.

(Zuruf von Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)

Sie machen hier ein neues Fass auf. Natürlich schätzen wir auch die Arbeit der Bediensteten der JVA und es ist auch mein Grundsatz, dass innere Sicherheit nicht vor den Gefängnismauern aufhört, ganz klarer Fall, aber Sie vermischen hier wieder verschiedene Sachverhalte,

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Was denn?)

wie Sie das so oft tun,

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Was denn? Machen Sie mal ein Beispiel!)

ohne irgendwo mal zu benennen,

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Machen Sie mal ein Beispiel, Herr Kramer!)

wie das finanziert werden soll. Das hat der Kollege Renz, ich meine, in der letzten Debatte, auch ganz klassisch dargestellt. Wenn die Regierungskoalition die Messlatte auf drei Meter legt,

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Machen Sie mal ein Beispiel!)

dann kommt die Linksfraktion und will sie auf sechs Meter haben,

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Hier bei dem Beispiel!)

ohne mit einem Wort zu benennen, wie das finanziert werden soll.

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Die Justizvollzugsanstalt Bützow!)

Das ist das eine.

(Zuruf von Patrick Dahlemann, SPD)

Und das andere ist,