Protocol of the Session on May 31, 2018

(Zuruf von Bernhard Wildt, BMV)

Sehr geehrte AfD-Fraktion, Sie sagen, Afghanistan ist sicher, es gibt sichere Orte, weil das Tourismusministerium in Afghanistan das sagt.

(Bernhard Wildt, BMV: Da haben sie auch recht.)

Assad wirbt auch für Syrien und sagt, es ist alles ganz toll. Ist da jetzt auch kein Krieg?

(Unruhe vonseiten der Fraktion der AfD – Jens-Holger Schneider, AfD: Da wird auch eine Fußball-Liga aufgestellt. – Zuruf von Horst Förster, AfD)

Mensch, wundervoll!

Frau Tegtmeier sagt, dass alle Redebeiträge einem Quäntchen Realität entsprechen und dass das bei Ihnen natürlich wie in jeder Partei ist, man ist sich da nicht so einig, was die Integration, was die Migration, was die Zuwanderung betrifft.

(Martina Tegtmeier, SPD: Wir sprachen vorhin von der Abschiebung nach Afghanistan, Frau Larisch.)

Und Sie beziehen sich auf Ihre Koalitionsvereinbarung. Das ist Ihr gutes Recht, Sie sind in einer Koalition.

(Andreas Butzki, SPD: Wir haben einen Antrag hier, dazu hat sie gesprochen.)

Ja, kleinen Moment!

(Andreas Butzki, SPD: Ja. – Zuruf von Jens-Holger Schneider, AfD)

Ich habe doch gesagt, in jeder Partei gibt es andere Meinungen.

(Zuruf von Thomas de Jesus Fernandes, AfD)

Sie führten diese drei Gruppen an: Gefährder, Identitätsverweigerer und Kriminelle. Da ich weiß, dass nicht nur diese Menschen abgeschoben werden,

(Martina Tegtmeier, SPD: Ja, das haben Sie eben gesagt.)

würde ich mir sehr wünschen, dass darauf geschaut wird.

Und, liebe CDU-Fraktion,

(Egbert Liskow, CDU: Jawoll!)

ich weiß nicht, wie Sie dazu kommen, uns zu unterstellen, dass wir nicht wollen, dass die Menschen sich an unsere Regeln halten. Ja, wir wollen das, natürlich wollen wir das. Ich kann aber nicht sehen, dass Menschen afghanischer Staatsbürgerschaft unsere Regeln dauerhaft und immer und alle verletzen.

(Ann Christin von Allwörden, CDU: Das hat auch keiner gesagt. – Jens-Holger Schneider, AfD: Das hat nie einer gesagt.)

Aber genau so kommt das bei uns an,

(Zuruf von Jens-Holger Schneider, AfD)

bei uns,

(Zuruf von Ann Christin von Allwörden, CDU)

bei unserer Fraktion.

(Jens-Holger Schneider, AfD: Unterscheiden lernen.)

Ja, genau so. Immer heißt es, die Afghanen machen dies, die Afghanen machen das und die Afghanen machen jenes. Und wenn es mal gerade...

(allgemeine Unruhe – Zuruf von Ann Christin von Allwörden, CDU)

Meine sehr geehrten Damen und Herren!

(Zuruf von Thomas de Jesus Fernandes, AfD)

Ich rede nicht mit Ihnen, Herr Fernandes, gerade.

(Zuruf von Thomas de Jesus Fernandes, AfD)

Einen Moment bitte, Frau Larisch!

Meine sehr geehrten Damen und Herren, meine Kollegin Vizepräsidentin hat es schon mehrfach gesagt: Wenn man nicht mehr in der Lage ist, der Debatte zu folgen, weil es ständig Diskussionen zwischen den Fraktionen gibt, dann ist das nicht in Ordnung. Ich bitte Sie, halten Sie sich etwas zurück! Sie haben alle noch Redezeit und können darauf reagieren.

Sie können jetzt wieder reagieren und ich werde das, was ich mir vorher aufgeschrieben habe, lieber nicht sagen, aber ich hätte gern noch eine kurze Anmerkung gemacht: Auch in Afghanistan tragen wir Verantwortung dafür, dass die Menschen fliehen müssen.

(Zuruf von Jens-Holger Schneider, AfD)

Ja, auch der Westen trägt Verantwortung dafür, dass aus Afghanistan Menschen fliehen müssen,

(Jens-Holger Schneider, AfD: Wir sind an allem schuld.)

unter anderem der schweizerisch-französische Konzern Nestlé. Nestlé hat viele Teilhaber, darunter unter anderem Möwenpick,

(Sebastian Ehlers, CDU: Die haben wir doch hier in Schwerin auch.)

und Möwenpick finanziert hauptsächlich Ihre Partei, werte AfD.

(Zurufe von Thomas de Jesus Fernandes, AfD, und Horst Förster, AfD)

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Für die Fraktion der AfD hat ums Wort gebeten der Herr Professor Dr. Weber.

(Zuruf von Sebastian Ehlers, CDU)

Liebe Bürger von Mecklenburg und Vorpommern! Frau Präsident! Werte Kollegen und liebe Gäste! In der Sache hat mein Kollege Nikolaus Kramer schon alles Notwendige gesagt.

Ich möchte nur auf zwei Dinge eingehen. Es ist zum wiederholten Male gesagt worden von der Linksfraktion, den Antrag, die Abschiebung nach Afghanistan zu überprüfen. Inhaltlich trennen uns davon Welten, aber mich überzeugt immer wieder, wenn jemand für seine Herzensangelegenheiten einsteht. Deswegen muss ich sagen, diese Haltung kann ich innerlich nachvollziehen.

(Karen Larisch, DIE LINKE: Tja.)