Protocol of the Session on January 24, 2018

(Vincent Kokert, CDU: Das ist wiederum richtig.)

Das war vor allen Dingen bei der Mindestlohndebatte auch noch immer nicht mehrheitlich,

(Bernhard Wildt, BMV: Ja, genau.)

aber wir haben es von Anfang an debattiert.

(Vincent Kokert, CDU: Ja.)

Wir kämpfen für unsere Position, auch wenn sie nicht dem Mainstream entspricht.

(Sebastian Ehlers, CDU: So soll es sein.)

Zweitens brachten Sie ein – wo wir bei den Befragungen zum Wahlalter 16 sind, Herr Ehlers –, wenn 67 Prozent

der Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern das Wahlalter mit 16 ablehnen und dies über mehrere Jahre hinweg bestätigt ist, warum haben Sie dann gemeinsam mit der SPD diese Volksbefragung tatsächlich im Koalitionsvertrag vereinbart?

(Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Erstens haben Sie dann die Meinung der Bevölkerung doch schon vorliegen. Warum noch die Volksbefragung?

(Zuruf von Sebastian Ehlers, CDU)

Und zweitens, nach Ihrer Argumentation, dass 67 Prozent dagegen wären, hätten Sie das ablehnen müssen. Sie wissen ja, Herr Ehlers, dass 67 Prozent dagegen sind.

Genau hier sind Sie, sowohl die Damen und Herren von der CDU als auch von der SPD, unehrlich.

(Vincent Kokert, CDU: Donnerwetter! – Zuruf von Sebastian Ehlers, CDU)

Die CDU will das Wahlalter mit 16 nicht, und weil Sie wissen, wie die Bevölkerung abstimmt, nämlich, dass 67 Prozent dagegen sind, können Sie gewiss sein, dass die Befragung mit einem Nein zum Wahlalter 16 ausgehen wird.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Was zu beweisen wäre.)

Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass es nach Ihrer Logik doch befürwortet wird, haben Sie das Mittel der Volksbefragung gewählt, weil es unverbindlich ist. Sie müssten zwar einige Kapriolen schlagen, um trotzdem gegen das Wahlalter 16 zu sein, wenn ich da jedoch an die 6. Legislaturperiode zurückdenke, waren Ihnen die Voten zur Gerichtsstrukturreform im Rahmen einer Volksinitiative oder auch zum Theater im Rahmen einer Volksinitiative gleichgültig,

(Sebastian Ehlers, CDU: Da war keine Mehrheit, Frau Bernhardt!)

Sie haben trotzdem anders gehandelt.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Insofern würden Sie auch bei diesem positiven Votum, dem mildesten Mittel direkter Demokratie, das Wahlalter 16 ablehnen.

(Marc Reinhardt, CDU: Sie wollen gar keine direkte Demokratie!)

Das ist ja ein Armutszeugnis, Herr Reinhardt! „Sie wollen gar keine direkte Demokratie!“ Danke, dass Sie sich so... Na ja.

(Zuruf von Sebastian Ehlers, CDU)

(Vincent Kokert, CDU: Nicht durcheinanderbringen lassen!)

und zur SPD:

(Peter Ritter, DIE LINKE: Das ist Marc Reinhardt.)

Frau Julitz,

(Unruhe vonseiten der Fraktion der CDU)

Sie schoben es nach der Anhörung letzte Woche

(Glocke der Vizepräsidentin)

auf Ihren Koalitionspartner, die CDU, dass wir das Wahlalter 16 hier noch nicht haben. So lautet es jedenfalls im NDR-Beitrag, der nach der Anhörungsreihe gesendet wurde, wo Sie feststellten, es sei eine gute Zusammenfassung.

Und ich finde, auch das Argument ist unehrlich. Schauen wir mal zurück zur Landtagswahl 2016! Ich spreche nicht von der Bundestagswahl, wo die SPD in MecklenburgVorpommern 15,1 Prozent hatte,

(Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

sondern ich spreche von der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2016. Da war die SPD die stärkste Partei mit 30,6 Prozent. Zur Wiederholung: Die CDU hatte 19 Prozent und wir 13,2 Prozent. Sie, meine Damen und Herren der SPD, gaben den Takt an in den Koalitionsverhandlungen, weil Sie am stärksten abgeschnitten hatten. Wäre Ihnen das Wahlalter 16 so wichtig gewesen, weil es zu einem Ihrer Markenkerne zählt, so hätten Sie in den Koalitionsverhandlungen auf der Einführung des Wahlalters 16 bestanden.

(Heiterkeit bei Torsten Renz, CDU: Das ist ein harter politischer Vorwurf jetzt.)

Aber es war Ihnen nur eine Volksbefragung wert, wo Sie die Meinung der Bevölkerung doch schon längst kennen, wie uns Herr Ehlers bestätigte.

(Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

Und es war damals auch nicht so, dass Sie keinen anderen Partner hatten zum Verhandeln. Doch, das hatten Sie, das waren wir. Mit uns hätten Sie das Wahlalter 16 gesetzlich festschreiben können,

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Zuruf von Marc Reinhardt, CDU)

aber Sie haben sich anders entschieden.

(Sebastian Ehlers, CDU: Genau.)

Dann stehen Sie, sehr geehrte Damen und Herren von der SPD, auch zu Ihrer Wahl,

(Torsten Renz, CDU: Für die Kommunen hätte es keinen Cent mehr gegeben. Keinen Polizisten hätte es mehr gegeben.)

dass Ihnen das Wahlalter 16 nur eine Volksbefragung wert ist, und stellen Sie sich nicht als Opferfraktion hin und zeigen auf die CDU! Das ist unredlich!

(Peter Ritter, DIE LINKE: Schön, jetzt haben wir 555 Polizisten mehr.)

Stehen Sie dazu, dass das Wahlalter 16 bei Ihnen nicht die höchste Priorität hat, was man an dem Koalitionsvertrag sieht!